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Corona


Corpheus
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>> "Wenn alle auf ihren Plätzen sitzen und Abstand sichergestellt ist, macht das Tragen von Masken während der Unterrichtsstunden überhaupt keinen Sinn und wäre eine überflüssige Behinderung", sagte die Bundesvorsitzende des Ärzteverbands Marburger Bund, Susanne Johna. <<

 

Ist mir rätselhaft - ganz abgesehen von der absurden Grundannahme (alle bleiben auf ihren Plätzen, natürlich bieten Schulen genug Möglichkeiten für Abstand :rolleyes: ) - wie die darauf kommen. :huh:

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Wenn man Schulzimmer mit Durchzug betreiben könnte, oder mit offenen Fenstern, wären Aerosole auch nicht mehr so gefährlich. Abstand herrscht ja, und das reduziert die Chance einer Tröpfcheninfektion.

Allerdings haben, nach Auskunft einer Lehrerfreundin in Niedersachsen, Fenster ab dem ersten Stock aus Sicherheitsgründen keine Öffnungsmöglichkeit.

An ihrer Schule haben auch nicht alle Räume ein Waschbecken. Es haben nicht einmal alle Räume Fenster. Funktionierende Waschräume mit bestückten Seifespendern sind auch keine Selbstverständlichkeit.

Edit: Hier z.B. ein Tweet von Vorgestern: "Sie sehen hier: den einzigen Händedesinfizierer für 600 SuS und einen Toilettenraum mit 6 Waschbecken und einem (!) Seifenspender.[...]" https://twitter.com/rad_ritter/status/1291259113368948737

 

Konkrete Planungen für die Schulöffnungen gibt es von Seiten der Behörde ihrer Aussage nach gar nicht. Die Schulleitung verweist auf die Behörde, die auf die Gesundheitsämter, Passierschein A38.

Ich denke da fühlen sich alle alleine gelassen, Schüler, Eltern, Lehrer, Schulleitung.

 

Zu vielen der großen Ansteckungsereignisse gibt es Studien, und mit sehr sehr großer Mehrheit waren es Aerosolübertragungen in geschlossenen Räumen.

Einfache Masken minimieren die Aerosolbindung, vor allem beim sprechen. Dass sie bei gut belüfteten Räumen und Abstand nicht unbedingt nötig sind (bzw nur einen geringeren zusätzlichen Effekt hätten) mag so sein, wenn ein Raum aber nicht einmal Fenster hat?

 

In vielen Ländern wurden Schulen nach der Öffnung wegen großen Infektionsereignissen direkt wieder geschlossen, ist ein Wahnsinn dass daraus nicht gelernt werden kann.

Es sind viele nachgewiesene Infektionsketten die über Kinder laufen, und immer mehr Informationen zeigen dass Kinder oft asymptomatisch sind, aber den Virus genauso übertragen wie Erwachsene.

 

Schulen wieder zu öffnen ist für Schüler und Eltern sehr wichtig, deswegen fände ich es auch wichtig sicherzustellen dass sie nicht direkt wieder geschlossen werden müssen.

 

Wäre eine klare Vorschrift so schwer? Die differenziert zwischen gut belüfteten/belüftbaren Räumen und solchen ohne die Möglichkeit? Die Unterricht in Räumen ohne Waschbecken schlichtweg verbietet?

Dann kann man da so ein Ding vom Festivalgelände hinstellen, besser als 30 Kinder ohne gewaschene Hände aus dem Unterrichtsraum zu lassen.

Oder eben klar zurückmelden dass kein Platz für den vorschriftsgemässen Unterricht da ist, dann kann da im Einzelfall entschieden werden was vorgeht.

Edited by slowcar
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Es ist ja nun auch wirklich nicht besonders überraschend: U.a. Australien, Israel, Südkorea, Japan, Namibia, und zig Dutzend andere Länder haben ihre Schulen alle wieder zugemacht, nur in DE scheint man "Streeck-sei-dank" immer noch der Meinung zu sein, dass deutsche Schüler nicht ansteckend sind. :blink: Und meiner Erfahrung nach ist "Abstand" in vollbesetzten Klassenzimmern eine Illusion und "durchlüften" oft gar nicht möglich.^^ Selbst wenn das möglich ist: Da sitzen 30+ Leute in einem Raum und REDEN(!). Die Leopoldina sagt ja auch, dass bei erhöhtem Coronahintergrundrauschen auch in Schulen Masken getragen werden sollen, es scheint also grundsätzlich möglich zu sein. Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Warum nicht gleich, um so besser, fangen wir mit der Prävention bei noch niedrigem Infektionslevel an.

Und ja, geil ist das natürlich nicht, den ganzen Schultag damit rumzusitzen. :mellow:

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Diese Situation wird hier auch sehr gut beschrieben:

 

Im ersten Bundesland sind die Sommerferien zu Ende gegangen, und nach und nach wird sich nun zeigen, ob das Ziel erreicht wird, wieder einen Regelbetrieb an den Schulen zu gewährleisten. Feste Lerngruppen und Schutzmasken sollen die Ansteckungsgefahr reduzieren. Die Details im Überblick.

 

http://www.deutschlandfunk.de/coronavirus-start-ins-neue-schuljahr-versuch-eines.1939.de.html?drn:news_id=1158038

 

 

Allerdings sind - so wie eigentlich alle Maßnahmen - die Entscheidung für Maßnahmen auch eine Frage der Abwägung.

 

Auf der einen Seite stehen alle aus medizinischer und pandemischer Sicht erforderlichen Maßnahmen. Auf der anderen Seite stehen politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Erfordernisse.

 

Da der Online-Untericht in der Praxis kaum funktioniert und imho Präsenzuntericht derzeit nicht ersetzen kann muss man die Folgen auch berücksichtigen.

 

Das Wiederholen ganzer Jahrgänge würde unser Wirtschaftssystem/Ausbildungssystem imho nicht verkraften.

Alternativ haben wir 1-2 Jahrgänge mit beträchtlichen Wissenslücken bzw. fehlenden Kompetenzen.

Beides imho nicht Empfehlenswert.

 

Von daher halte ich (zum derzeitigen Zeitpunkt) tatsächlich auch Präsenzuntericht unter allen verfügbaren (und sinnvollen) Schutzmaßnahmen für die beste Vorgehensweise.

Und Schulschließungen wegen 1 Coronafall für übertrieben (deshalb gibt es ja auch die Trennung in feste Gruppen - da kann man im Notfall nur die betroffene Gruppe in Quarantäne schicken).

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Böse gesagt: Die Schüler sind da doch vollkommen egal, es geht darum, dass Mami und Papi die Hände wieder freihaben und zur "Präsenzarbeit" gehen. :ph34r:

Ich glaube, das ist nichtmal "böse gesagt", sondern der schlichte Hintergrund.

Die Kinder werden ggf. krank und wieder gesund. (Ignoriere: dabei stecken sie x Leute an.)

Aber die Eltern können währenddessen wieder arbeiten gehen. (Ignoriere: bis sie angesteckt worden sind.)

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Russland hat einen Impfstoff und will im September mit den Massenimpfungen beginnen. 2 Impfungen mit einer geschätzten Wirksamkeit von 2 Jahren.

 

https://www.rnd.de/gesundheit/corona-prasentiert-russland-impfstoff-schon-im-september-AKJ2QKO5MFFAPCJNPRAKB5J274.html

Naja, sie sagen dass sie irgendwas tun, ob das auch tatsächlich so ist wird man sehen. Überall sind Impfstoffe in Testphasen, da einfach die wichtigsten Tests zu überspringen klingt sehr leichtsinnig.

Selbst wenn nur jeder 1000. eine Komplikation hat würde das der Impfkampagne enorm Schaden.

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Und Schulschließungen wegen 1 Coronafall für übertrieben (deshalb gibt es ja auch die Trennung in feste Gruppen - da kann man im Notfall nur die betroffene Gruppe in Quarantäne schicken).

 

.

Funktioniert nur leider nicht, weil in der Praxis am Ende doch wieder alle mit allen Kontakt haben und zwar über die Lehrer. -_-

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Ernstgemeinte Frage? Willst du auf "Da kannst du nicht mitreden" hinaus??

 

Antwort: 1 Lehrer im engen Freundeskreis und ca. ein halbes Dutzend im weiteren Bekanntenkreis (Eltern der Klassenkameraden meiner Kinder).

Aber hey ... ich war auch mal Schüler ... ;)

Edited by Corpheus
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Die Schule in Georgia die vor einigen mit einem Foto viral ging (und den Schüler der es gemacht hat suspendierte, und dann nach Protesten wieder un-suspendierte):

 

9 gemeldete Corona-Fälle. Bislang wurde noch nicht entschieden ob irgendjemand in Quarantäne geht oder die Schule offenbleibt laut diesem Bericht

 

Days after photos of packed hallways go viral, Paulding high school reports 9 COVID-19 cases

 

Spiegel (+/Paywall) hat einen Artikel über technische Lösungen gegen Corona:

Was drinnen vor fliegenden Viren schützt

 

Seit Jahrzehnten ist bekannt: In den meisten Klassenzimmern herrscht eine zu hohe Belastung von Kohlendioxid (CO2) aus dem Atem der Schüler und Lehrer, was diese müde macht und ihre Leistungsfähigkeit herabsetzt. Mit dem CO2 geht zwangsläufig auch eine hohe Konzentration von Aerosolen einher

 

Nach einer Stunde mit geschlossenen Fenstern waren die Arbeitsstättenrichtlinien für CO2-Konzentration bei der Hälfte von 363 getesteten Klassenräumen schon überschritten.

Ein CO2-Meßgerät kostet unter 50€, vermutlich ist da kein Raum im Budget der Schulen für.

Ein HEPA-Luftfilter kostet wohl 3500€, das hört sich schon teurer an - aber vielleicht liesse sich ja im Staatshaushalt ein Sonderposten dafür finden. Eine Schule zu schließen kostet vermutlich deutlich mehr, pro Tag.

Fenster die sich öffnen lassen sind sonst vermutlich deutlich billiger, auch wenn man dann wieder darauf achten muss dass man nicht soviele Kinder rausfallen lässt.

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Guest
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