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Shadowhelix - Diskussion: Quelleninterpretation - Notwendigkeit und Grenzen


Loki
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Es geht um die Frage, wenn die Shadowhelix zum Ziel hat den Kanon möglichst genau wiederzugeben, was ist dann darin die Rolle von Quelleninterpration? Also gibt es eine Notwendigkeit dazu, sollte ein Artikel etwa versuchen ein kohärentes Bild herzustellen? Und was sind die Grenzen, wo man dann nicht mehr den Kanon darstellt sondern eigentlich etwas Neues schafft?

 

Hinweis: Diese Diskussion entspringt aus einem Streit in der Shadowhelix, was genau "Fizz" im Shadowrun-Kanon darstellt. Darum soll es hier nicht gehen und würde sagen lassen wir genau dieses Beispiel weg und ziehen wenn andere heran.

Edited by Loki
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Aus meiner Sicht ist Quelleninterpretation eine notwendige, vor allem wenn man sowohl durch zeitliche Distanz als auch durch die (ab SR5 verstärkt auftretende) Schluderigkeit der Quellen ansieht, Methode, um so etwas wie Kohärenz aus teils extrem heterogenen Quellen zu destillieren. Vor allem relativ randständige Aspekte (beispielsweise Nahrungsmittelmarken, alternative Produktnamen oder kleine, aber oft genannte Dinge wie Soykaf). Das ist alles andere als ideal, aber eben nötig.

 

Zu signifikant vielen Quellen - eigentlich alles vor SR5 - ist es auch nicht mehr möglich, Autoren zu kontaktieren, sei es weil sie abgetaucht sind, sei es, weil sie tot sind. Daher sehe ich auch das Verwenden von Autorenäußerungen ausgesprochen kritisch - der persönliche Blog eines aktiven Autors sollte keine autoritativere Quelle sein als ein publiziertes Buch aus den 90ern. Auch dadurch mit Sicherheit kommende Retcons zwischen Dusche und Haustür sind mit Sicherheit nicht hilfreich, um einen kohärenten Kanon herzustellen. Schlimm genug, was CGL publiziert. Man muss diese Situation nicht noch zusätzlich verschlimmern.

Edited by Richter
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Um ein anderes Beispiel, aus einem ganz anderen Universum zu bringen:

 

In Star Wars gibt es eine Häufig von Planeten, die auf -ooine enden. Hiervon gibt es mindestens 18 Stück. Diese Häufung lässt sich anhand der vorhandenen Quellen ganz einfach aufzeigen und es ist auch etwas, was man in den entsprechenden Artikeln vermerken kann (hier am Beispiel von Bastooine). Wenn ich schlicht nach den Fakten gehe, die in den Quellen zu finden sind, ist das das äußerste, was ich dazu sagen und in einen Artikel schreiben kann. Es gibt keine weitere Erklärung dazu. Was dies zu bedeuten hat - wenn es überhaupt etwas zu bedeuten hat - ist somit der Entscheidung des Lesers vorbehalten.

 

Die wahrscheinlichste Erklärung ist wohl, dass die diversen SW-Autoren die Namen Tatooine und Dantooine bzw. dessen Endungen aus dem ersten Film cool fanden, oder auch da schon merkten, dass es wohl mehrere Planten mit dieser Endung geben müssen und haben dann weitere Planeten nach diesem Schema benannt.

 

Ob es darüber hinaus einen tieferen Grund für diese Benennung gibt, ist nicht bekannt. Theoretisch denkbar wäre natürlich vieles. Ein sehr plausibler Grund wäre es etwa, dass alle Entdecker, bzw. Benenner der Planeten von der selben Spezies stammen, oder zumindest die selbe Sprache gesprochen haben, oder irgendeine Form von gemeinsamer Kultur teilen, wo "-ooine" eine gemeinsame Bedeutung hat. Allerdings finden sich keine Informationen darüber, wer alle diese Planeten entdeckt hat. AFAIK gibt diese detailliert nur für Tatooine. Wenn man rein nach den Fakten vorgeht wäre es aber unseriös von diesem einen Fall auf alle anderen zu schließen. Zudem befinden sich diese Planeten in unterschiedlichen Ecken des Universums und wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten entdeckt, teilweise lagen dort Jahrhunderte oder gar Jahrtausende dazwischen.

 

Theoretisch denkbar ist, dass "-ooine" eine Bezeichnung für irgendwas ist, etwas also was all diese Planeten gemeinsam haben. Auf das Klima kann es sich wohl eher nicht beziehen, da wir sowohl Wüsten-, als auch Dschungel- oder auch Wasserplaneten haben. Weiterhin könnte die Endung auf eine Besonderheit in der Nutzung des Planeten hinweisen. So ist etwa bekannt, dass verschiedene Planeten als sogenannte Ordonanz- und Regional-Depots eingerichtet wurden, deren Abkürzung "Ord" im Laufe der Jahrtausende Bestandteil des Namens dieser Planeten wurde.

 

All diese Auslegungen sind theoretisch denkbar, haben z.T. eine Entsprechung in ähnlichen Beispielen. Nichts davon kann ich aber belegen. Die erste Auslegung scheint hierbei noch die naheliegendste Interpretation zu sein. Ich hab aber keine einzige Quelle die diese Interpretation stützt. Abseits davon, dass diese Endung eben bei mindestens 18 Planeten vorkommt, entstammt diese Interpretation vollkommen aus meinem Kopf. Sie ist nicht total abwegig, unter Umständen vielleicht sogar korrekt. Es gibt aber keinen Beweis dafür. Der Fakt ist: wir wissen nicht was stimmt. Vielleicht gibt es noch einen ganz anderen Grund für diese Benennung. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein sehr kurioser Zufall.

 

Und eben aus diesem Grund, damit nicht irgendwelche Dinge, die nur aus dem Kopf einer einzelnen Person stammen und nicht in irgendwelchen Quellen drin stehen, spreche ich mich für eine sehr enge Begrenzung aus. Ziel einer Enzyklopädie die den Kanon wiedergeben soll, kann es demnach nur sein, die reinen Fakten so gut es geht wiederzugeben, ohne dabei irgendwelche unbewiesenen Behauptungen oder Interpretationen in den Artikel wiederzugeben. Diese sollten - wenn überhaupt - nur in ganz wenigen Ausnahmefällen zulässig sein, etwa wenn aufgrund anderer Fakten quasi nur ein einziger logischer Schluss möglich ist.

 

PS: Das die eher freie Interpretation wie Richter sie will nicht nötig ist, kann man ebenfalls an der Jedipedia sehen, die zur Zeit 45.000+ Artikel hat und keiner der Meinung ist, weil man nicht literaturwissenschaftliche Werkinterpretationen anfertigen darf, dass das ganze Wiki zum Scheitern verurteilt sei.

Edited by Sascha M.
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Na dann macht das Wiki ohne mich weiter. War ja vorher schon sehr viel los.

 

Wirklich, Sascha, ich bin es leid, mich dauernd von dir und deinen Ego-Anwandlungen rumschubsen zu lassen. Mach halt dein Ding, ein Wiki auf der Basis deines persönlichen Headcanons, den du ja für so viel besser hältst, und leerer Links, die du so gerne einfügst. Ich bin da raus. 

 

Ärmel hoch und ans Werk!

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Ich wollte eigentlich nichts weiter dazu schrieben, allerdings ist das Verhalten von Herrn Richter dann doch zu bemerkenswert. Sollte wirklich jemand die Muße besitzen die Diskussion zu verfolgen, dem wird auffallen, dass auch ich mich mal im Ton vergriffen habe, ich aber zumindest später versucht habe sachlich zu bleiben. Jetzt fällt mir das ganze dann doch zu schwer.

 

Im Grunde genommen ist der Disput zwischen Richter und mir zu diesem Thema nur, ob man bei einer Enzyklopädie sich strikt an den Quellen orientieren sollte, oder ob man auch im Sinne einer literaturwissenschaftlichen Analyse auch Werksinterpretationen anfertigen darf, die jedoch zwangsläufig auch subjektiv sind. Diese Position ist jedoch durchaus legitim, ich persönlich halte sie nur nicht Sinnvoll für eine Enzyklopädie, also einem Nachschlagewerk. An anderen Orten des Internets darf man aber gerne so viel und so lange ein Werk interpretieren wie man möchte. Ganz persönlich hätte ich ja gerne schon länger zwei Wikis, eines als Nachschlagewerk und eines wo Fans ihre eigenen Kreationen unterbringen können (also etwa solche Artikel, die zzt. in der Helix als "nichtoffiziell" gekennzeichnet sind). So hätte man zum einen eine eindeutige Trenne, zum anderen aber eben auch ein Platz, wo Fans halt wissen: Anything Goes und sie können dort ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Aber ich schweife ab...

 

Das Herr Richter um Pauschalurteile nicht verlegen ist, ist den meisten Leuten im Forum wohl durchaus bekannt. Neu ist jetzt jedoch, dass er die noch nicht Spitzen gegen mich Schmückt. Bemerkenswert hierbei ist dabei das rhetorische Bild, dass er von mir Zeichnet. So rückt er mich, da ich Belege für Aussagen in einer Enzyklopädie fordere, in die Nähe von Trump und Verschwörungstheoretikern, die eigentlich eher weniger etwas von echten Belegen halten. Zudem habe ich die Wortkombination "Wahre Fakten" in der gesamten Diskussion nicht einmal verwendet, aber das ist hier sicherlich nur nebensächlich. Auch um Nazi-Vergleiche ist er nicht verlegen, auch wenn ich in diesem speziellen Fall meines Wissens nach nicht mal eines der Bücher von Frau Traviss gelesen habe, geschweige denn, dass ich irgendwo geäußert hätte, dass ich diese bzw. deren Inhalte gut finden würde. Das ist insofern amüsant, da mir ansonsten vorgeworfen wird zu linksradikal zu sein. Aber wie gesagt, sein Verhalten und seine rhetorischen Bilder sind interessant, letztendlich jedoch auch nur eine Form von Strohmann-Argumentation. Das an sich wäre schon schlimm genug, wäre aber auch etwas, was ich einfach so stehen lassen würde.

 

Jetzt hat Herr Richter jedoch ganz dramatisch seinen Rückzug aus dem Wiki angekündigt. Jeder hat das Recht zu gehen, egal wie diese Gründe dazu aussehen. Auch ist jedem einzelnen Vorbehalten dies so dramatisch oder undramatisch zu gestalten, wie er es für richtig hält. Leider ist er dann aber doch nicht so endgültig gegangen wie er angekündigt hat. Stattdessen hat er sich dafür entschieden zu trollen. Zunächst ersetzte er den Inhalt seiner Benutzerseite durch diesen Text hier. Anschließend löschte er den Inhalt des Artikels, um den es Ursprünglich ging durch einen Link zu einem YT-Video. Ein paar Stunden später hinterlässt er angebliche Nachrichten von mir auf den Diskussionsseiten anderer Benutzer. Und dann ändert er den oben bereits verlinkten Beitrag so ab, dass auch dort ein Verweis auf mich und "Wahre Fakten" hinzugefügt wurde.

 

Vorweg sei gesagt, dass niemand meine Meinung teilen muss. Ihr müsst sie nicht mal mögen. Keiner wird auch gezwungen mich zu mögen, wenn er es nicht will. Was Herr Richter allerdings jetzt an den Tag legt ist dann allerdings sowohl ziemlich bemerkenswert, als auch ziemlich erbärmlich und kindisch. Muss halt jeder für sich entscheiden, ob dies seine Position in der hier verhandelten Sache stärkt oder schwächt, oder ob dies seiner Reputation hier im Forum zu- oder abträglich ist.

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Könnte man nicht der Einfachheit halber den Artikel schreiben anhand der ingame Aussagen in den Quellen und wenn es den Bedarf gibt etwas zu interpretieren (was sicherlich vor allem bei Verschwörungstheorien aus Büchern wie "Im Herzen der Dunkelheit" oder "Blackout" z.B. tatsächlich mitunter unumgänglich ist), dieses kennzeichnen.

 

Also nicht inoffizielles oder nonkanon einfügen aber als Anmerkung am Ende des Textes zur Einordnung. Das gab und gibt es doch schon jetzt immer mal wieder.

Da könnten dann tatsächlich ja sogar verschiedene Autoren ihre verschiedenen "Interpretationsvorschläge" vorstellen und der Leser kann sich dann für seine Welt den passenden aussuchen.

 

Auf der einen Seite kann ich Saschas Wunsch nach klarer Trennung von Kanon und Interpretation nachvollziehen um Kanon von Nonkanon sauber zu trennen. Auf der anderen Seite stimme ich aber auch Richter zu, dass die Quellenlage zu manchen Dingen einfach nur schwammig ist. Zu anderen Dingen ist sie so klar parteiisch oder einseitig, das für den Leser klar ersichtlich ist, dass sie nicht die Wahrheit wiedergibt. Sie dann dennoch OT als solche zu veröffentlichen wäre sicherlich auch nicht zielführend. Hin und wieder muss es also Quelleninterpretation geben. Und auch hier stimme ich Richter zu, dass es dann egal ist ob man dazu seinen Verstand nutzt oder die inoffiziellen Blogs oder Aussagen eines einzelnen Autoren.

Auch diese Interpretationen aus diesen Quellen sollten dann als solche gekennzeichnet sein.

 

Ich denke in dieser Hinsicht sollte klar sein, dass jedes Wort das nicht in den offiziellen Puplikationen steht Interpretation ist und es da keine bessere oder schlechtere gibt, egal welcher Herkunft oder Sekundärquelle. Weil die Primärquellen (die offiziellen Publikationen) aber teils widersprüchlich oder qualitativ durchwachsen sind verstehe ich natürlich den Wunsch diese Quellenlage einzuordnen. Dieser Wunsch eint euch ja grundsätzlich soweit ich das verstehe.

 

Gerade bei der freiwilligen und unbezahlten Wiki-Arbeit ist es daher sicherlich wichtig, dass hier keine Hierarchien entstehen oder auch nur wahrgenommen werden. Es gibt die Bücher die veröffentlicht wurden und dann gibt es Interpretationen, nicht oder in nur in privaten Blogs veröffentlichte Texte (aus welchen Gründen auch immer), Meinungen und Vorstellungen. Shadowrun ist ein lebendiges Setting, das stetig weiterentwickelt und beschrieben wird. Es gibt Redaktionen in USA und hier bei uns die diesen Prozess moderieren und die Kanonschranke ziehen mit ihren Veröffentlichungen. Ich denke damit sind die Grenzen von Kanon und die offizielle Quellenlage abgegrenzt. Alles darüber hinaus ist gleich welchen Ursprungs Interpretation und oftmals dennoch essentiell für die Erstellung eines OT-Artikels. Wenn man keine Neo-Anarchistische Wiki aus der Helix machen möchte ist eine Quelleninterpretation mitunter unumgänglich. Daher mein Vorschlag die Quelle als Artikel uninterpretiert widerzugeben und dann am Ende des Artikels den Raum zu lassen für Interpretationsangebote.

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Ich hab im Wiki mal einen Vorschlag für Artikelerstellungs- und Bearbeitungsrichtlinien gemacht. Diese schließen Interpretationen nicht komplett aus, geben ihnen aber einen sehr engen Rahmen um das Ergebnis so unverfälscht wie möglich zu belassen. Dabei habe ich mich auch ein wenig bei Errate von Regeln orientiert, so gäbe es ähnlich wie RAW (Rules as Written), RAI (Rules as Intended) RAF (Rules as Fun), das selbe nochmal mit Fluff (FAW, FAI und FAF). Da FAF aber immer eine persönliche und subjektive Entscheidung ist, die jeder und jede fdür sich treffen muss und (idealerweise) nur gebildet werden kann, wenn man FAW und FAI kennt, soltle ein Artikel niemals FAF vorgeben bzw. auf ihm basieren. Dieser Vorschlag ist aber weder abschließend, noch vollständig, noch endgültig und ist nur eine verschriftliche Arbeitsgrundlage meiner Haltung zum Thema Umgang mit Quellen in einer Enzyklopädie.

 

Als Beispiel für FAI sehe ich da etwa den Thread "Kruze Frage, Kurze Antworten", wo ja gerade Index in den letzten Wochen und Monaten mehrfach Dinge erfragt und um Klarstellungen gebeten hat. Beispielhaft sei hier etwa auf die Frage zum Hamburger Admiralitätskollegium, oder die Frage zur geografischen Lage von Baumholder. Herr Richter, auch hier nicht auf diffamierende Werturteile verlegen, sieht darin jedoch pauschal einen Versuch meine persönliche Privatmeinung zu gewissen Sachverhalten durchzudrücken (von ihm auch "persönlicher Headcanon" genannt), da ich doch tatsächlich Belege innerhalb der Quellen für Aussagen in Artikel fordere. So wie beim obigen Beispiel über die Planten, die auf "-ooine" enden kann ich halt einige Dinge schlussfolgern oder interpretieren, wenn ich sie aber nicht mit Informationen aus Quellen, oder meinetwegen mit "Errata" von offizieller Seite belegen kann, hab diese Gedanken mMn. zumindest direkt im Artikel nichts zu suchen. Unterhalb des Artikels, wie etwa im von Darian erwähnten OT-Bereich (oder wie immer man ihn nennen mag), ist etwas ganz anderes, da hierdurch die eigentliche Information im Artikel nicht verfälscht wird. Solchen Dingen habe ich nie widersprochen.

 

Herr Richter sieht, um beim Beispiel der Planeten zu belieben, es als legitim an diese Gedanken in den Artikel einfließen zu lassen, und empfindet es als "durchdrücken von persönlichen Headcanon des Autoren", wenn ich ihm entgegenhalte, dass man das so nicht in den Artikel schreiben darf, weil diese Gedanken nicht in den Quellen selbst geäußert wurden, sondern eben rein subjektive Interpretationen sind - oder kürzer eben Fandom. Mag halt auch hier jeder entscheiden, ob ich mit so einer Forderung "Ego-Anwandlungen" habe, oder nicht.

Edited by Sascha M.
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Herr Richter sieht es als legitim, begründbare Interpretation in Artikel bei schwieriger, widersprechender und wirrer Quellenlage einfließen zu lassen (das tut die von Sascha Morlock gerne bemühte Jedipedia übrigens auch). Sascha Morlock sieht es nur als legitim, wenn dies von bestimmten Personen, vulgo ihm selbst, kommt. Er nimmt für sich sogar in Anspruch, selbst mehr als nur eine von mehreren Primärquellen zu sein und da im Zweifel auch den kleinen, persönlichen Retcon zwischen Klo und Dusche verteilen zu können, der dann auch, wenn er im Widerspruch zu anderen Quellen steht, bevorzugt behandelt zu werden hat. Oder, um es mal in seinen eigenen Worten zu sagen:

Wenn dir der FAI des Autoren nicht passt, dann darfst du die gerne doof finden, du darfst dies auch öffentlich tun. Als Autor in einer Enzyklopädie hast sie aber zu übernehmen, ob sie dir nun passt, oder nicht.


Wer also Sascha Morlocks persönliches Headcanon-Wiki gestalten will, ist in der Helix richtig, ebenso, wer sich gerne von einem keinem Argument zugänglichen, jede Kritik als persönliche Beleidigung auffassenden und sehr schnell persönlich beleidigenden Gernegroß dauernd zurechtweisen lassen möchte.

Oder, um auch mal ein Star-Wars-Beispiel zu nehmen: Karen Traviss und ihre Wikinger-M'an'd'o's aus der Hohlerde. Da gab es reihenweise solche "Klarstellungen", die dann darin mündeten, dass die Jedi (eine Parasitenrasse die sich an der Republik festgesaugt hatte und sie dazu zwang sich zu verschulden) nur von den aufrechten Blut-und-Boden-Soldaten der Irminu, die es schafften, die Klone auf ihre Seite zu ziehen, aufgehalten werden konnten. Man kann jetzt zu Star Wars stehen wie man will, aber besonders gut passt dieser Retcon weder zum Rest des etablierten Kanons, noch war er etwas, das George Lucas besonders glücklich gemacht hat (wie man in The Clone Wars sehen kann). Nun will ich Sascha, bei allen sonstigen persönlichen Defiziten, nicht unterstellen ein höckistischer AfDler zu sein, aber seine Auffassung von autoriellen Privilegien in der Helix ist dieselbe, die Traviss für sich bei der Neuinterpretation des Star Wars Expanded Universe in Anspruch genommen hat. Wie desastös das geendet ist kann man mit einfachen Googlesuchen herausfinden.

 

Bei gutwilligstmöglicher Interpretation ist FAI ("Fluff as intended", analog zu "rules as intended" - ein Regelwiki von Sascha wäre dann auch um keine Hausregel verlegen und würde schnell in einer Sammlung von Autoren-Hausregeln enden) der Versuch eines Autors, die ultimative Deutungshoheit und Autorität über sein Werk zu behalten. Allerdings gilt für die Einordnung zu bedenken, dass diese Hoheit dann auch die Werke anderer Autoren beinhaltet - und damit ist sie nichts anderes als Fandom, nur von einer sich selbst als erhaben verstehenden Person kommend.

 

Aber, wie gesagt, ich gebe mir den Unsinn nicht mehr. Kranich, an deiner Stelle würde ich mir sehr überlegen, ob du ihn dir geben möchtest.

Edited by Richter
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Um das Zitat von mir oben einzurordnen: Es gibt Schriftformen wie etwa Das Essay, das Feuilleton, oder auch die literaturwissenschaftliche Werksinterpretation, wo Subjektivität erlaubt ist, ja sogar erwünscht und hoch geschätzt. Dann gibt es aber eben Textformen, wie eine Enzyklopädie, wo Subjektivität eben nicht erwünscht ist, da es einen Sachverhalt verfälscht. Aus dieser Warte hinaus, darf man als Verfasser einer Enzyklopädie eine Sache nicht mögen, darf sich deswegen aber nicht dazu hinreisen lassen, nur weil man etwas nicht mag einen Sachverhalt deshalb so darzustellen, wie es einem persönlich in den Kram passt. Man kann dies logisch nachvollziehen wollen, oder sich vehement dagegen stellen, egal wie oft man es erklärt bekommt. Auch hier ist es wieder interessant, wie Herr Richter das selbe verhalten an den Tag legt, dass er mir unterstellt.

 

Und auch wenn Herr Richter es noch so oft behauptet: auch hier ist durch selektive Wahrnehmung sein Blick auf die JP verzerrt. Entgegen seiner Behauptung sind die Regeln zu "Offiziellen Quellen" ziemlich umfassend und in weiten Teilen eindeutig. Um beim Planetenbeispiel zu bleiben: In einen Artikel zu schreiben "Alle Planeten die auf -ooine enden wurden von der selben Spezies entdeckt", wäre auch in der JP nicht zulässig und würde sofort mit dem Verweis "keine Quelle" o.ä. entfernt werden. Eine von ihm eingeforderte breite Interpretation wäre somit nicht möglich - auch wenn er das Gegenteil behauptet.

 

Der Bezug zu Frau Traviss kommt daher, dass ich bei meiner Arbeitsgrundlage viel auf SW und die Jedipedia verwiesen habe. In diesem Zusammenhang hat er (die legitime) Frage gestellt, wie das nun eben sei, wenn zwei Dinge im Widerspruch stehen, wer denn nun recht habe. Ich antwortete ihm, dass es eben (vor der Übernahme durch Disney), Kanonebenen gab, die genau solche Fragen klären und dass eben die TV-Serie The Clone Wars über den Romanen und somit über den Ideen von Frau Traviss stehen würden. Die Serie hat ihre Ideen somit geretcont. Somit gab es da nicht viel zu diskutieren - egal wie man nun dazu persönlich stehen mag.

 

Hierbei ist natürlich weiterhin rhetorisch bemerkenswert, dass er mir einerseits keine Nähe zur "höckistische AfD" unterstellen will, es in den darauf folgenden Sätzen dann aber doch irgendwie tut. Seinen Diskussionsgegner dämonisieren kann er halt, der Herr Richter.

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Genau das ist das Problem mit dir, Sascha: Du meinst, DU wärst die ultimative "sachliche" Quelle. Du maßt dir also an, über sämtlichen anderen Quellen zu stehen, und dein Fanon ("fluff as intended") gleich mit. Das ist ein Verständnis von Quellenautorität, das man sonst eher in sehr obrigkeitsorientierten Systemen findet (l'état, c'est moi). Mit wissenschaftlicher Quellenarbeit hat das nicht einmal im Ansatz zu tun. Damit stellst du dich in eine Reihe mit Ceaușescus berüchtigten Wetterberichten mit festgelegter Minimaltemperatur, und Donald Trumps Corona-Konferenzen (wenn auch mit weit weniger Massenmordpotential). Ob du da stehen möchtest, ist halt deine Entscheidung. Entlarvend ist es allemal.

 

Die Regeln für offizielle Quellen in der JP sind in der Tat eindeutig. Dass Autoren wie Traviss da ein Einspruchsrecht haben, was ihr Werk betrifft, steht da nämlich genau nicht. Das ist auch der wesentliche Unterscheid zwischen deinen Forderungen an die Helix und der JP. Du möchtest nämlich genau das für dich in Anspruch nehmen.

 

Hierbei ist natürlich weiterhin rhetorisch bemerkenswert, dass er mir einerseits keine Nähe zur "höckistische AfD" unterstellen will, es in den darauf folgenden Sätzen dann aber doch irgendwie tut. Seinen Diskussionsgegner dämonisieren kann er halt, der Herr Richter.

Traviss wurde immer eine erhebliche (auch vormalig berufliche) Nähe zur British National Party nachgesagt. Eine Klarifizierung, dass ich dir das persönlich nicht unterstelle für Geweine zu nutzen, dass ich das doch tue (was ich dir unterstelle ist, dass du, wie damals Traviss, meinst, du wärst berufen, den kompletten Hintergrund zu retconnen, weil er so viel besser in deinen Fanon einfügbar ist) ist schon eine 8 auf der nach oben offenen Whine-Skala. Aber hey, immer besser in den Gegenangriff zu gehen und dich als Opfer darzustellen, als dich mal inhaltlich mit Kritik an dir auseinander zu setzen, nicht wahr? Auch diese Taktik kennt man ja, siehe oben. Edited by Richter
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