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Totes Licht - aus Horror Americana


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Spielbericht zu: „Totes Licht“ aus „Horror Americana“

 

Es spielten:      Chris Parker, Geologieprofessorin (vorgefertigter Charakter aus „Pforten in die Finsternis“)

                                   Bruce Miller, Ex-Boxer und Taxifahrer

                                   Tim Toverfield, Journalist

 

Herbst 1928

 

 

Professor Parker erhielt eine Nachricht über ungewöhnliche Steinfunde in einem Acker in der Nähe von Bolton. Sie nahm ihren Bekannten Tim Toverfield mit auf die Fahrt der schon über einige ihrer Forschungen im Arkham Advertiser berichtet hatte. Am Steuer des Wagens saß Bruce Miller, ein ehemaliger Boxer der sich nun mit Taxifahren über Wasser hält.

 

Irgendwo in den Wäldern zwischen Arkham und Bolton werden die drei von einem gewaltigen Unwetter überrascht! Die Straße verwandelt sich in eine Schlammpiste und Blitze zucken über den Himmel. Bruce bemerkt im Augenwinkel ein seltsames Licht im Wald aber er ist der einzige der es sieht…

Dadurch abgelenkt überfährt er beinahe die junge Frau die durchnässt und scheinbar verwirrt auf die Straße gelaufen ist!

Die Ermittler halten den Wagen an und untersuchen die Dame, sie hat eine Beule am Kopf und leidet an Amnesie. Sie beschließen mit Emilia zu einem nahegelegenen Diner zu fahren.

 

Am Orchard Run Diner treffen sie auf den ruppigen Besitzer des Diners und der Tankstelle Sam Keelham, den verängstigten Lastwagenfahrer Jake Burns der seinen Laster quer über der Straße geparkt hat und das Rentnerehepaar Brewer. Die Kellnerin Mary hält sich im Hintergrund.

 

Der Lastwagenfahrer brabbelt etwas von einem „Toten Licht“ das ihm aufgelauert habe, aber die anderen Gäste und Sam tun dies als betrunkenes Geschwätz ab. Bruce erklärt sich bereit den Lastwagen von der Straße zu schaffen und bei der Gelegenheit auch mal nach dem Tankwart Walter zu sehen, der eigentlich schon längst die Zapfsäulen ausschalten und heimfahren sollte…

 

Währenddessen kümmern sich Chris und Tim um die verwirrte Fremde und bestellen etwas zu essen. Sie finden heraus, dass sie Emilia heißt und mit ihrem Großvater Dr. Webb in einer Villa in der Nähe wohnt. Bruce parkt den Laster um (fährt aber eine Delle in das Diner; der Taxifahrer hat an diesem Abend glaub ich nur einen einzigen Wurf auf Autofahren bestanden) und geht anschließend zur Tankstelle um den Tankwart zu suchen. Er findet zwar hinter der leeren Tankstelle ein Fahrrad im Gras und glaubt im Wald eine Gestalt zu sehen, die aber auf sein Rufen nicht reagiert.

 

Etwas später bricht Jake Burns doch mit seinem Lastwagen auf, doch die Ermittler hören kurz darauf ein lautes Krachen etwas weiter die Straße runter. Sie fahren mit dem Wagen dorthin und sehen, dass der Laster auf der Seite liegt. In der Frontscheibe und im Führerhaus sind seltsame Schäden wie von großer Hitze zu sehen, von Jake Burns keine Spur, nur etwas feine weiße Asche…

 

Plötzlich nähert sich ein seltsam helles, kaltes Licht aus dem Wald! Die Investigatoren nehmen reißaus und können gerade noch erkennen, dass das eine Art von silbrigem Nebel ist der sich wie schwerelos durch den Wald auf sie zu bewegt…

 

Beim Wenden landet das Taxi im Graben und sie müssen schieben während das seltsame Licht weiter auf sie zukommt, sie können den Wagen aber mit einem Platten zurück zum Diner schaffen!

 

Dort glaubt man ihnen nicht wirklich die Story mit dem seltsamen Licht, aber Kellnerin Mary scheint dennoch sehr beunruhigt und sie scheint Emilia irgendwie schief anzuschauen…

 

Dafür haben die Ermittler aber nun keinen Nerv und Bruce macht sich daran den Reifen zu wechseln. Emilia geht mit ihm, Chris bleibt im Diner und Tim sieht sich an der Tankstelle um als wieder das silbrige, tote Licht aus dem Wald hervorschwebt und sich dem Diner nähert!

 

Den Besitzer Sam packt die Angst und er sperrt die Tür zu! Und lässt Tim auch auf wiederholtes Klopfen nicht hinein!

 

Bruce und Emilia flüchten sich in die Tankstelle aber das Licht verfolgt sie! Bruce verbarrikadiert die Tür aber irgendwie sickert und brennt sich das silbrige Ding durch die Tür! Die beiden fliehen in das Büro hinter dem Verkaufsraum und verbarrikadieren ihn ebenfalls!

 

Professor Parker schnauzt Sam in Grund und Boden und auch wenn er nicht die Tür öffnet tritt er zur Seite und die Professorin öffnet ein Fenster um Tim hereinzulassen!

 

Das tote Licht kriecht langsam durch die Türspalte in das Büro und unaufhaltsam auf Bruce und die panische Emilia zu…

 

Im Diner bricht ein heftiger Streit aus! Professor Parker und Tim Toverfield bringen die Brewers dazu ihnen zu helfen, Kellnerin Mary versteckt sich in der Küche und Sam Keelham verdrückt sich aufs Klo…

 

In der Tankstelle fliehen Bruce und Emilia in letzter Sekunde durch das Bürofenster nach draußen, aber das tote Licht kriecht ihnen weiter hinterher.

 

Tim läuft nach draußen um mit der Zapfsäule ein Feuer zu entfachen aber in dem Moment rauscht ein Auto an ihm vorbei! Sam der Feigling hat heimlich den Autoschlüssel von Teddy Brewer geklaut und flieht damit panisch die Straße hinunter, das tote Licht folgt dem Auto und verschwindet erst einmal in der Nacht.

 

Bruce wechselt den Reifen an dem Taxi und während die Brewers im Diner auf Rettung warten wollen, fahren sie zur Villa der Webbs. Mary hat sich scheinbar kurz nach Sams Flucht aus dem Staub gemacht.

 

Das Taxi bleibt ein paar hundert Meter vor der Villa im Schlamm stecken, aber die Ermittler erreichen durchnässt und dreckig das Haus der Webbs. Im Wohnzimmer finden sie die Leichen von Dr. Webb, der wohl durch den Schuss einer Schrotflinte starb und die halb-aufgelöste Leiche eines Einbrechers. Beim Anblick der Toten kriegt Bruce einen Panikanfall und läuft nach draußen in den Regen, Chris Parker läuft ihm hinterher während Tim und Emilia im Haus verbleiben.

 

Emilia trauert um ihren ermordeten Großvater und Tim untersucht den Tatort, dabei fällt eine leere Bleikiste auf die einst mit Siegelwachs verschlossen gewesen zu sein scheint. Emilia weiß allerdings nichts über das „unheimliche Ding“.

 

Draußen vor der Tür holt Chris Bruce ein und kann ihn beruhigen. Dann sehen sie wie aus dem Wald Mary den Hügel heraufgelaufen kommt, sie ruft nach einem „Clem“ und dann nähert sich plötzlich hinter ihr das Tote Licht! Sie schreit auf und Chris und Bruce sehen noch wie das Licht Mary schreiend verzehrt und zu Asche verbrennt!

Sie laufen zurück zur Villa und können noch sehen wie das Licht beim Einschlag eines Blitzes in der Nähe zusammenzuckt, als würde es auf die Elektrizität reagieren.

 

Im Haus durchsuchen die Ermittler die Räume, schalten den Generator im Keller an und schließlich findet Tim einige Patientenakten. Akten über Frauen. Schwangerschaften. Aber keine Geburten. Ein Verdacht macht sich breit. Sie finden eine Bibel in der steht: „Möge Gott dem Arzt vergeben“.

 

Schließlich finden sie im Sekretär Dr. Webbs Journal in dem beschrieben steht, wie das Tote Licht von Dr. Webb benutzt wurde. Man kann es mit einer Beschwörungsformel kontrollieren und in dem man mit Blut eine Spirale auf die Stirn eines Opfers zeichnet es gezielt auf einen Menschen hetzen. Nur dann lässt es sich wieder in die Bleitruhe bannen.

Dr. Webb fand aber einen für seine Zwecke weitaus praktischeren Nutzen: In dem man die Spirale auf den Bauch einer Schwangeren zeichnet, kann man mit dem Licht einen Fötus töten ohne die Mutter zu verletzen! So nutzte er jahrelang das seltsame Wesen aus der Bleikiste…

 

Die Investigatoren überlegen nun wie sie dem Wesen beikommen können, sollen sie einem der Toten eine Spirale auf die Stirn zeichnen um das Monster in die Kiste zu bannen, oder könnte es mit Elektrizität bekämpft werden?

 

Sie entscheiden sich für beide Optionen, denn sie sind nicht sicher wie effektiv Elektrizität ist und ob ein Toter überhaupt als Opfer angenommen würde…

 

Die Ermittler wuchteten die Bleikiste in den Keller nahe des Generators, Chris und Bruce durchsuchten den Geräteschuppen nahe des Hauses und fanden dort auch eine Mistgabel, einen Spaten und eine Rolle Stacheldraht. Auf dem Rückweg sahen sie wie das Tote Licht sich aus dem Wald der Villa nähert!

 

Im Keller bereiteten sie sich auf die finale Konfrontation vor, während Tim die Formeln rezitiert versuchten Bruce und Chris aus ihren Geräten, dem Stacheldraht und dem Generator einen Elektroschocker zu bauen…

 

Langsam aber unaufhaltsam kriecht das Tote Licht in den Keller und beginnt seine Fühler auszustrecken!

 

Professor Parker schließt den Stacheldraht mit dem Generator kurz und tatsächlich: Der Spaten knistert vor elektrischer Energie!

 

Das Licht kommt nähert und sein silbriges Leuchten erhellt den engen Kellerraum in dem die Ermittler nun in der Falle sitzen…

 

Chris stößt mit dem Spaten zu und ein elektrisches Zucken durchfährt das Licht! Aber es lässt sich nicht beirren und kriecht weiter nach unten, scheinbar auch die Beschwörungsformeln von Tim ignorierend…

 

Chris stößt noch einmal mit dem improvisierten Elektroschocker zu und das Licht windet sich und mit einem Donnerschlag zuckt es und verschwindet in seine Dimension!

 

 

 

 

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Fazit und (Selbst-)Kritik:

 

Totes Licht ist bisher eines meiner absoluten Lieblingsabenteuer! Es ist einfach, hat aber durchaus Tiefe und es ist eines der wenigen Abenteuer das sich mit Fug und Recht als "Horror" einstufen lässt!

Es gibt viel Interaktion und Action, alles ist sehr offen gehalten und es gibt tonnenweise Gelegenheiten für tolles Charakterspiel mit den ganzen Nebenpersonen und natürlich Horrormomente mit dem Toten Licht, das ein sehr cooles Monster ist.

 

Was in der Runde vielleicht für Anlaufschwierigkeiten gesorgt hat und was natürlich ein allgemeines Problem ist bei Survival-Abenteuern ist die Frage "Was sollen wir tun?" gerade am Anfang waren die Spieler etwas ratlos was sie nun mit der verwirrten Emilia anfangen sollten und auch ich war nicht ganz firm darin, wie viel ich hier nun preisgeben sollte. Denn man muss durchaus dafür sorgen, dass die Spieler sie nicht einfach zurücklassen oder im Diner nur kurz verweilen und dann sofort zum Herrenhaus aufbrechen. Das hat zwar ganz gut funktioniert aber es gab dann doch ein paar "Hänger". Da hätte ich evtl noch klarere "Aufgaben" oder "Motivationen" für die SC bzw. NSC heraussuchen sollen, also z.B. ein konkreter Motorschaden oder welcher NSC die SC wie anspricht usw. Gerade was z.B. Emilia und Mary angeht hätte ich mir noch etwas mehr "Stoff" zurechtlegen sollen.

 

Was ebenfalls eine gute Idee ist, sich eine Möglichkeit zu überlegen wie das Monster eventuell abgelenkt werden kann wenn es den SC zum ersten Mal richtig nahe kommt. Z.B. ein Blitzeinschlag o.ä.

 

Ich glaube das Abenteuer profitiert trotz seiner offenen Form sehr davon sich ein paar Szenen zu überlegen wie die Bedrohung durch das Licht stärker wird um so die Spannung stetig zu erhöhen.

 

Die einzige konkrete  Änderung am Abenteuer die ich vorgenommen habe war, die Weise in der Dr. Webb das Tote Licht nutzte. Die Idee dazu stammt von Seth Skorkowsky:

über den ich auch auf dieses Abenteuer aufmerksam geworden bin. Diese Enthüllung hat tatsächlich die SC geschockt und ich finde das ist eine sinnvolle Änderung.

 

Insgesamt kann ich Totes Licht nur wärmstens empfehlen.

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