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(Vermeintliche) Rollenspieltrends - bei Cthulhu aufgeschlagen?


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Ich lese in letzter Zeit viele Sache außerhalb von Cthulhu. Dabei fällt mir auf, dass es einige Trends im Rollenspiel zu geben scheint, die teilweise auch bei Cthulhu angekommen sind. Ich will das in diesem Thread garnicht bewerten, ob das gut ist bzw. von Cthulhu (noch intensiver) aufgegriffen werden sollte. Mir geht es hier mehr um eine (subjektive) Bestandsaufnahme. Ich trenne das mal grob wie folgt:

 

1. Regelelemente

 

* vergleichende Proben (gerade beim Kampf)

* flexiblerer Einsatz von Glück/Glückspunkten

* mehr Player-Empowerment

 

2. Spielmechaniken

 

* Zufallstabellen in Abenteuern

 

3. Sonstiges (insbesondere Gestaltungselemente)

 

* ich nenne es mal schlagwortartig „Politisierung“ von Rollenspieltexten und Illustrationen

* (Voll-)Farbe

* weniger Text, mehr stichwortartige Ausführungen

 

Ist euch noch mehr aufgefallen bzw. seht ihr das auch so?

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Also zum Thema "Politisierung": Ich bin der Meinung, dass es nicht unbedingt die Medien (Filme, Musik, [Rollen]spiele) ) sind, die politischer werden, sondern wir werden alle sensibler für den Inhalt und die Art/Form von Messages - the Medium is the message ^^. (Ich denke generell, dass nichts Menschen-gemachtes "unpolitisch" sein kann, da selbst "unpolitisch" eine politische Einstellung darstellt)

 

Ob etwas als "politisch" oder "unpolitisch" angesehen wird hat eher etwas mit dem Kontext, der den Betrachter*innen bewusst ist, zutun,als mit dem betrachteten Objekt. Alte Medien die wir als unpolitisch betrachten haben nur ihren Kontext verloren, vor allem dann, wenn sie derart ubique Konzepte beschreiben, dass diese für uns unsichtbar erscheinen. (heterosexualität, kapitalismus, gender-normen etc.pp., wird übrigens beim GRW auch bei "weltsicht" im charaktererstellungsteil schön aufgegriffen, gruß und kuss, wer auch immer dafür zuständig war, love it!)

 

Es gibt eine ganze Geschichte der Politik des "subtilen" politischen in der westlichen kunst, des scheinbar unpolitischen, die ziemlich interessant ist, Stichwort "show don't tell", hier is ein gutes video dazu von renegade cut:

und das buch "who paid the piper" von Frances Stonor Saunders.

 

MfG

Charon

P.S.:Sorry für den Tedtalk  :ph34r:

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Das Thema, was ich mit dem Schlagwort „Politisierung“ zusammengefasst habe, ist natürlich sehr facettenreich - auch in Rollenspielprodukten.

 

Um mal ein Cthulhu spezifisches Beispiel herauszugreifen: In früheren deutschen Cthulhu Publikationen wurde Lovecraft eingangs unter anderem als „Gentleman“ bezeichnet. In Harlem unbound wird - meines Wissens - offen angesprochen, wie tief Lovecraft im Rassismus-Sumpf herumwatete.

 

So etwas anzusprechen ist meiner Meinung nach etwas anderes, als zB eine „gendergerechte“ Sprache zu pflegen. Trotzdem fasse ich hier beides mit „Politisierung“ zusammen.

 

Aber gut, mir geht es um Trends allgemein und nicht nur um diesen Trend (der zweifelsohne - anders als etwa Zufallstabellen - am ehesten polarisiert).

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Stimme ich dir vollkommen zu, dass Rassismus und Gender-gerechtigkeit zwei verschiedene, wie du eh sagts, politische Themen sind.

Dein Beispiel rennt bei mir offenen Türen ein. Es ist ja durchaus eine politische Entscheidung, ob man jemanden einfach mit "Gentlemen" betitelt, oder, was ich gerade bei Harlem Unbound halt logisch finde, seine rassistischen Tendenzen bennent.

 

Andere Trend hab ich noch nicht bemerkt, aber dein Post wird mich jetzt umso mehr danach ausschau halten lassen. ^^

 

Aber da ich in letzter Zeit mehr mit DND5 zutun habe, bemerke ich durchaus, dass andere Systeme mehr Zufallstabellen, (also abenteuerspezifische,abgesehen der Wahnsinnstabellen im GRW) verweden, als CoC. Ich denke aber, dass das grundsätzlich etwas mit dem System CoC zutun hat, da halt Horror und Gruselstimmung, oder gar mysteriöse Verbrechen etc. per Zufallstabelle.... eh eher schwer zu Stande kommen, als bei durchkomponierteren Szenarien. Ich denke es ist kein Zufall, dass eher Spieler anderer Systeme ein Problem mit CoCs "Railroading" haben, als Leute die Hauptsächlich CoC Spielen. (du weißt schon was ich meine, die OSR Brille ^^) 

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Gerade Zufallstabellen sind jetzt nicht gerade ein "neuer" Trend (bei CoC vielleicht), ADnD hat so ungefähr von Anfang damit gearbeitet (Begegnungstabellen z.B.).

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Gerade Zufallstabellen sind jetzt nicht gerade ein "neuer" Trend (bei CoC vielleicht), ADnD hat so ungefähr von Anfang damit gearbeitet (Begegnungstabellen z.B.).

Ich meine das mehr in dem Sinne, dass es gefühlt ein Revival von Zufallstabellen gibt (wegen OSR?) und dass dieser Trend sogar bis zu Cthulhu geschwappt ist.

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Zu Lovecrafts Rassismus wurde an anderer Stelle schon mehr als genug gesagt. Auch hier geht es denke ich sehr um den zeitlichen Kontext.

 

War Lovecraft Rassist? Klar!

War das zu seiner Zeit ungewöhnlich oder gar skandalös? Leider wohl eher nicht...

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