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Wie böse sind die "bösen" Runner


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Im Abenteuer Toxische Wege werden die Shedim als Klienten von Stark, Theissen und van de Mer beschrieben. Bei denen greift eher nicht die Kurzsichtigkeit/Naivität.

Das war bisher eigentlich immer eines von vielen teils abstrusen Gerüchten. Sollte dies nun ein Fakt sein, wäre das krass denn bis jetzt galten die immer als fishy und eben von vielen Gerüchten umrankt aber das würde dann festlegen das die absolut korrumpiert sind und würde sogar Gerüchte glaubwürdiger machen das einer der drei selbst ein Meistershedim ist.

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Das grösste Problem an einem so absolut psychopathischen und skrupellosen Charakter sehe ich in der Unfähigkeit in einer Gruppe zu spielen.

 

Ich habe durchaus meine Erfahrungen gemacht mit gruppenfeindlichem Verhalten, und meistens hat das dazu geführt dass man darüber Outtime geredet hat und es abgestellt wurde. Oder man mit der entsprechenden Person nie wieder gespielt hat.

 

Ein Beispiel aus der Jugend. AD&D, der Meister hat das Monsterbuch neu und wir basteln neue Charaktere. Ein Mitspieler ist total begeistert von Halbriesen, superstark! Wir spielen los, sein Riese streitet sich mit einem anderen Charakter, brät ihm eins über, zack tot. Der Rest der Gruppe ist entsetzt und greift den Riesen an, der tötet alle. Und jetzt? WIr konnten mit unseren 15-17 Jahren alle gut nachvollziehen wie geil das ist andere mit einem einzigen Schlag umzuboxen, das Ausleben dieser Phantasien gegenüber unseren eigenen Recken fanden wir aber mal gar nicht so geil!

Auf geheimnisvolle Weise lebten also alle Charaktere wieder, und der Halbriesenspieler hatte einen Pegasusreiter, auch ziemlich cool!

 

Mit der Erfahrung kam auch die Erkenntnis dass es reizvoll ist sich böse Charaktere vorzustellen, die tatsächlich zu spielen aber mental richtig belastend wird. Das in den Charakter hineinersetzen wird bei Wahnsinn halt entweder super anstrengend oder eine Entschuldigung dafür sich alles so hinzubiegen wie man es gerade will.

 

 

Um mal auf die reihenweise umgenieteten Wachleute zurückzukommen. Ein guter Wachmann ist bei Shadowrun vor allem ein Investment des Konzerns, vor allem wenn es etwas höherklassiger wird. Und je grösser der Schaden desto eher gibt es auch mal Vergeltung.

Zum Grundsatz von Shadowrun gehört auch dass die Konzerne unendlich viel mächtiger sind als die Runner - sonst wären die ja nicht anonym im Schatten.

Für meine Charaktere gehört es deshalb zur Überlebensstrategie keinen unnötigen Schaden anzurichten. Auch wenn Wachleute valide Ziele sind und halt durchaus mal sterben können.

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Jeder halbwegs vernünftige Runner verwendet gegen Konzernsicherheit nonletale Munition um den Schaden und damit den Zorn des Gegners möglichst klein zu halten. (außer der Auftrag verlangt massive Personenschäden) Solche Blutbäder geben sonst auch schlechten Ruf.

 

 

Das Spielen "böser" Charaktere ist eine Herausforderung und man hat den Spielern über die Editionen immer wieder Möglichkeiten gegeben dies auszuprobieren:

Toxiker, Insektenschamanen, freie Geister, Infizierte. Das sind alles ambivalente Charaktere die nicht zwangsläufig absolut böse sein müssen mit denen man diese Graubereiche aber ausleben kann. Ohne gleich die ganze Spielrunde killen zu müssen. Meist geht dies aber mit einem auch internen Versteckspiel einher bei dem man sogar die besten Waffenbrüder ständig belügt. Nachteil Dunkles Geheimnis eben.

Wenn dies dann doch rauskommt: "Was du bist ein Blutmagier?!?" dann kann das rollenspielerisch halt auch sehr reizvoll sein, den anderen Charakteren klar zu machen warum man diesen Weg gewählt hat (falls man eine Wahl hatte) und warum die anderen einem immer noch vertrauen sollten.

Edited by Darian
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Gab es nicht sogar in SR1 eine Shadowrunner-Archetyp-Illu, die abgeschnittene spitze Ohren um den Hals hängen hatte?

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Ja warum nicht: radikale Rassistin, Wetworkerin mit Trophäentick oder einfach nur schräger Modegschmack (mit fake-Ohren).

Die ist sicher nicht ganz dicht, muss deshalb aber nicht "böse" sein. Vielleicht einfach nur eine schwere Kindheit in den CAS oder Westphalen mit rassistischen Eltern. Das färbt ab. mMn eine sehr gute Auslegung von bestimmten Nachteilen. Die kann man wegkaufen und sich weiter entwickeln (oder eben damit und mit der Reibung leben).

 

Überhaupt sind viele Nachteile ja bei SCs eine Möglichkeit "böse" Facetten reinzubringen ohne das derjenige sich selbst als böse erkennen würde.

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Na ja der archetypische Schablonenbösewicht a la Dr. Evil sieht sich schon als böse (und hat Spaß dabei^^) und auch ein (N)SC der sich mit Shedim einlässt, muss sich wohl eingestehen das er nicht mehr bei den Guten mitspielt.

 

Für die meisten anderen habe ich ja genau das gesagt im letzten Satz. Selbst die abgefucktesten Psychopathen wie Toxiker oder Insektenschamanen sehen sich selten als böse sondern in ihrer verdrehten Weltsicht als die Helden. Weniger krasse Ausprägungen wie hauptberufliche Wetworker, Sklavenhändler oder ähnliches (Clockwork, Kane und Konsorten) verdrängen ohnehin ihre amoralischen Handlungen oder haben ihren Kompass derart geeicht, dass genau ihr Handeln voll okay ist. (Credo des Assassinen oder andere Kodizes z.B. können dies sogar als Regelmechanik darstellen)

Edited by Darian
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Motivationen zum "Bösen" hin können genauso vielfältig sein, wie die zum "Guten". Ein paar Beispiele, was ich schon gespielt habe/spielen würde:

 

Es ist notwendig: Böses tun, um Gutes zu evozieren. Wenige opfern, viele retten. Töten und Stehlen, um damit ein größeres Ziel zu verfolgen. Beispiel: Konzerner töten, um die Anarchie zu retten.

Es ist gerecht: Die böse Tat selbst ist gerechtfertigt, weil das Opfer es verdient hat. Handeln als Bestrafung / Vergeltung. Beispiel: Konzerner töten, weil Konzerner sein falsch ist.

Es ist egal: Gut und Böse sind überkommene Konstrukte, Leid ist entweder Illusion oder sowieso unvermeidbar. Beispiel: Konzerner töten, weil es keinen Unterschied macht.

Es ist gezwungen: Der Charakter ist zerrissen, er empfindet sich selbst als schlecht, kann sich aber nicht vom Schlechten abhalten. Beispiel: Konzerner töten, weil der Drang zu groß ist.

Es ist opportun: Selbst der kleinste eigene Vorteil überwiegt die Nachteile aller anderen. Nichts ist schlecht, wenn es dem Charakter nützt. Beispiel: Konzerner töten, weil die Bezahlung gut ist.

Es ist aufregend: Spielart des opportunen Bösewichts, aber mit deutlicher Verlagerung hin zum "Kill for thrill". Beispiel: Konzerner töten, weil es aufregend ist.

Es ist normal: Die persönliche Sozialisation begründet eine vollkommen alterne Moral, der Charakter entstammt einer anderen Kultur. Beispiel: Konzerner töten, weil das nicht schlimm ist.

 

Kann unzählig fortgesetzt werden. Wem Konzerner töten nicht böse genug ist, der kann da Beliebiges einsetzen.

 

Sowas zu spielen kann sehr reizvoll sein. "Ernsthaft" böse sein ist allerdings sehr anspruchsvoll - für den Spielenden selbst, aber vor allem für Mitspieler und SL. Deshalb immer und unbedingt vorher das Gespräch suchen und jeden an Bord holen. Sonst reitet man die Gruppe schnell zu Schanden.

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  • 2 weeks later...

Gab es nicht sogar in SR1 eine Shadowrunner-Archetyp-Illu, die abgeschnittene spitze Ohren um den Hals hängen hatte?

Das war der Zwergen-Street-Sam, wenn mich nicht alles täuscht..

"Wenn ich den Abzug meiner M22 betätige, flieg nicht ich durch den Raum..."

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