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Der Sänger von Dhol (Spielbericht)


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Eigentlich wollte ich hierzu gar keinen Spielbericht schreiben, da dieser schon häufiger hier existiert. Meine Gruppe hat allerdings so ungewöhnlich gespielt, dass ich es jetzt doch mache^^

 

Es waren drei Spieler: Göke, Tjarko und Frauke

Göke machte sich allein auf den Weg nachdem sie mit dem Boot ankamen. Die anderen gingen zur Bahmsen. Nachdem die Überredung scheiterte gab Bahmsen Frauke das Geld indem sie es "Aus Versehen" runterwarf und sich spöttisch enschuldigte. 10 Minuten harrte Frauke aus ohne sich zu rühren. Dann kam Tjarko rein und hob das Geld auf nur um sich kurz danach von den beiden Frauen als Hund bezeichnen zu lassen.
Göke begegnet in der Zeit den Jugendlichen, ignoriert sie jedenfalls komplett so dass sie von ihm ablassen und kurz danach die restliche Gruppe zu belästigen. Kurze Zeit später kamen alle inklusive Tjarko mit blutiger Nase beim Hof an.

Soweit so gut.

Wiebke wurde zum Tagelöhner geschickt um nach Hillrich zu fragen. Frauke zählte auf ihrem Zimmer ihr Geld. Sie schrieb mir auch, dass sie die Medizin verstecken würde, was ich ignorieren musste, da darauf der zweite Teil des Abenteuers aufbaut. In dem Fall hat sie halt eine Flasche vergessen. Tjarko, Swantje und Redelf fingen die Schafe ein und ließen die Hunde frei.

An dieser Stelle sprach der Spieler von Tjarko die Schafunzucht auf seinem Bogen an, was zu einigem Gelächter führte. Das wurde in einem anderen Thread schon mal diskutiert. Ich habe das so gelassen und fand auch dass es ganz gut passte. Natürlich hielt er es auch für einen Tippfehler ^^

Göke indes versuchte den Eimer besser zu verstecken. Kaschieren gelang ihm aber nicht.

Wiebke kam wieder und hatte irgendetwas im Arm und verschwand damit im Gebäude. Frauke ging ihr sofort nach und fand sie nicht. Ihre Hunde erschnüffelten, dass Wiebke im Kamin sein muss. Dort hörte sie auch, wie Wiebke ganz leise darüber sprach was sie gerade tat. "So jetzt operieren wir, dann schneiden wir das hier raus usw."

Danach war Wiebke wieder unten und wurde von Frauke angegangen und sie hetzte fast die Hunde auf sie. Fedelf stellte sich dawzischen.

DIe Schafe wurden geboren. Göke war ganz vor dabei, da er der älteste war. Das letzte griff an und als Frauke gerade die Hunde reinließ trat Tjarke es gegen die Wand und warf dabei den Eimer um.

Frauke und Tjarke sammelten sofort das Geld ein und gingen aufs Zimmer um zu packen. Göke war entsetzt, dass sein Versteck aufflog doch sein "das ist meins" hörte niemand. Den Postboten trafen sie noch auf dem Weg zum Haus.

Swantjes Fehlen wurde zwar bemerkt aber niemand kümmerte sich darum. Alle Spieler packten ihre Sachen. Wiebke schrie, der Brief wurde gelesen und einfach weiter koffer gepackt. Tjarko bekam davon gar nichts mit, da er Frauke aufs Wort gehorchte und einfach weiter packte. Danach wollten beide das Haus verlassen und Redelf versuchte sie aufzuhalten, woraufhin er von Fraukes Hund gebissen wurde. Dann gingen sie nach Tammensiel.

Göke packte ebenfalls seine Sachen und humpelte zur Kirche.

Da machen wir das nächste Mal weiter^^

Ich habe jetzt schon ein paar Berichte gelesen und auch ein Lety play gehört aber noch keines kam mir so chaotisch wie diese vor. Ich bin aber mal gespannt wie es sich entwirckeln wird.
Ein paar Ideen habe ich schon.

Wie würdes ihr mit der Situation umgehen?

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Mir scheint eher, dass sie irgendwie unterbewusst an allen Ecken das Szenario sabotiert haben, sich das aber als logisches Handeln für so eine Familie zurechtlegen. Da scheint die Gruppe das "Mein Charakter ist assi und ist gegen alles was ihm nicht gerade passt" etwas zuuuu ernst zu nehmen.

Wie haben sie eigentlich auf Swantjes Selbstmordversuch reagiert? Wirkt so, als ob das übersehen wurde. Immerhin tangiert das ja zwei Charaktere und gibt Motivation für den Schluss, wenn sie sich dann plötzlich auf die Socken macht, obwohl sie ja tot zu sein scheint.

Außerdem, kommt es sehr oft vor, dass ein Spieler einen Erste Hilfe-Wurf bei ihr machen will um zu sehen ob sie wirklich tot ist. Den würde ich persönlich als SL selber durchführen und trotz gelungen Wurfes sagen, er sei gescheitert. Ja, ich weiß, eigentlich ein NOGO. Aber man kommt als SL schnell in Erklärungsnot (besonders bei kritischem Erfolg) wenn der Wurf geschafft wird. Dann wirds schwierig denen es zu verklickern, dass sie angeblich tot wäre. Ist dann sehr schade um den Effekt später, den ihre "Auferstehung" hat. Und das wirbelt die Gruppendynamik noch einmal richtig durcheinander.



Die Hunde werden mir persönlich auch zu offensiv eingesetzt als Lösung für alles. Bei mir sind die wegen der Nacht noch sehr verstört und Frauke regt sich deswegen auch ständig auf "Was ist nur los mit euch meine Babys?".

Ich lasse die Hunde erst wieder einigermaßen vernünftig handeln, wenn es zum Kirchhof und dem Finale geht. Ist dann eine Art Extrawaffe. Eine Waffe, die auch nach hinten losgehen kann.

 

Edited by Lexx
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Mir scheint eher, dass sie irgendwie unterbewusst an allen Ecken das Szenario sabotiert haben wollten, sich das aber als logisches Handeln für so eine Familie zurechtlegen. Da scheint die Gruppe das "Mein Charakter ist assi und ist gegen alles was ihm nicht gerade passt" etwas zuuuu ernst zu nehmen.

 

Als SL würde ich an diesem Punkt mit der Gruppe (ganz wertungsfrei) reden. Kann ja auch sein, dass ihnen das Abenteuer nicht gefällt, der Grad an Freiheiten etc. Auch Spieler:innen neigen manchmal dazu, nicht alles zu verbalisieren und dann eher im Spiel Ausdruck zu verleihen.

 

Aber, wie bei jeder Ferndiagnose gilt hier: Wir können es nicht wisssen, das ist jetzt auch nicht wertend gemeint, sondern als Ausformulierung einer Alternative zu Lexx' Einwurf.

Und ich möchte da auch in keine Kristallkugel blicken.

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Mir scheint eher, dass sie irgendwie unterbewusst an allen Ecken das Szenario sabotiert haben wollten, sich das aber als logisches Handeln für so eine Familie zurechtlegen. Da scheint die Gruppe das "Mein Charakter ist assi und ist gegen alles was ihm nicht gerade passt" etwas zuuuu ernst zu nehmen.

 

Als SL würde ich an diesem Punkt mit der Gruppe (ganz wertungsfrei) reden. Kann ja auch sein, dass ihnen das Abenteuer nicht gefällt, der Grad an Freiheiten etc. Auch Spieler:innen neigen manchmal dazu, nicht alles zu verbalisieren und dann eher im Spiel Ausdruck zu verleihen.

 

Aber, wie bei jeder Ferndiagnose gilt hier: Wir können es nicht wisssen, das ist jetzt auch nicht wertend gemeint, sondern als Ausformulierung einer Alternative zu Lexx' Einwurf.

Und ich möchte da auch in keine Kristallkugel blicken.

 

Willst du damit sagen, dass mein Einwurf zu hart klang? Wenn dem so sei, dann möchte ich mich hiermit entschuldigen. Mia Culpa. :unsure:

Edited by Lexx
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@Lexx

Nein, so war es nicht gemeint.

Wollte das Verhalten der Spieler:innen nur aus anderem Blickwinkel deuten. Wir wissen halt nicht, warum die Spielenden so reagierten.

"Sabotageakte" von Spielenden, wenn es denn überhaupt einer ist, können wie oben beschrieben viele Gründe haben; nicht immer, weil die Spieler:innen "assi" spielen.

Edited by Sphyxis
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@Lexx

Nein, so war es nicht gemeint.

Wollte das Verhalten der Spieler:innen nur aus anderem Blickwinkel deuten. Wir wissen halt nicht, warum die Spielenden so reagierten.

"Sabotageakte" von Spielenden, wenn es denn überhaupt einer ist, können wie oben beschrieben viele Gründe haben; nicht immer, weil die Spieler:innen "assi" spielen.

Naja, mit "assi" meinte ich nicht die Spieler, sondern eher die Rollen ^^

Edited by Lexx
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Mir scheint eher, dass sie irgendwie unterbewusst an allen Ecken das Szenario sabotiert haben, sich das aber als logisches Handeln für so eine Familie zurechtlegen. Da scheint die Gruppe das "Mein Charakter ist assi und ist gegen alles was ihm nicht gerade passt" etwas zuuuu ernst zu nehmen.

 

Wie haben sie eigentlich auf Swantjes Selbstmordversuch reagiert? Wirkt so, als ob das übersehen wurde. Immerhin tangiert das ja zwei Charaktere und gibt Motivation für den Schluss, wenn sie sich dann plötzlich auf die Socken macht, obwohl sie ja tot zu sein scheint.

 

 

as habe ich vieleicht etwas zu kurz zusammengefasst (Wiebke schrie, der Brief wurde gelesen und einfach weiter koffer gepackt) Also sie haben die Leiche gefunden. bzw nur Göke und Frauke. Tjarko sollte weiterpacken. Es hat niemand auch nur genauer hingesehen geschweige denn irgendwie kontrolliert ob sie wirklich tot ist. Redelf und Wiebke habe ich ja übernommen, die haben das natürlich gemacht, jedoch einfach ohne Effekt

 

Ok das mit den Hunden ist jetzt so. Kann ich jetzt im Nachhineien nicht mehr ändern. Ich denke aber, dass sämtliche Tammensieler auch gegen die Hunde eine gute Chance haben. Ich hatte jetzt bei den beiden geplant ihnen erstmal Hoffnung zu machen, dass sie ein Boot kriegen etc. Und dann lasse ich sie mit den Tammesielern am Hafen zusammenrauschen. Evtl. Fällt der Münzbeutel ja ins Wasser. Mal sehen. Ansonsten werden sie im Notfall Swantje in der Stadt sehen und von den Tammensielern gefangengenommen und zur Kirche gebracht.

Je nachdem was Göke macht wird sich das dann irgendwie entwickeln.^^

 

 

 

Als SL würde ich an diesem Punkt mit der Gruppe (ganz wertungsfrei) reden. Kann ja auch sein, dass ihnen das Abenteuer nicht gefällt, der Grad an Freiheiten etc. Auch Spieler:innen neigen manchmal dazu, nicht alles zu verbalisieren und dann eher im Spiel Ausdruck zu verleihen.

Sie hatten definitiv Spaß am Spiel und deshalb würde ih mit ihnen da frühenstens hinterher drüber reden. Momentan ist es das totale Chaos aber nach ein paar Tagen Bedenkzeit finde ich das jetzt ganz reizvoll^^

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Ich muss sagen, grundsätzlich kann eine Chaotische Session auch ganz lustig sein.

 

Als SL kanns halt extrem anstrengend sein. Aber dafür hat man eventuell ein schon mehrfach

gespieltes Abenteuer mal ganz anders erlebt. 

 

Die Situation hier ist definitiv aus dem Rahmen gefallen, aber ich muss sagen nicht hoffnungslos

und solange die Ermittler nachher Spaß hatten ist alles gut. 

Das einzige was mich interessieren würd ist:

 

wie hart sie nachher der 'Plottwist' trifft  :lol:

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Ich muss sagen, grundsätzlich kann eine Chaotische Session auch ganz lustig sein.

 

Als SL kanns halt extrem anstrengend sein. Aber dafür hat man eventuell ein schon mehrfach

gespieltes Abenteuer mal ganz anders erlebt. 

 

Die Situation hier ist definitiv aus dem Rahmen gefallen, aber ich muss sagen nicht hoffnungslos

und solange die Ermittler nachher Spaß hatten ist alles gut. 

Das einzige was mich interessieren würd ist:

 

wie hart sie nachher der 'Plottwist' trifft  :lol:

Vollkommen richtig! Hauptsache es macht allen Spaß. Ein Abenteuer ist eh immer nur ein Kartenhaus, das allzugerne einstürzt, vor allem, wenn es mehrere Schauplätze gibt. Habe auch oft das Gefühl, dass ich das genaue Gegenteil von dem mache, was sich der SL ausgedacht und zurechtgelegt hat.

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Als SL kanns halt extrem anstrengend sein. Aber dafür hat man eventuell ein schon mehrfach

gespieltes Abenteuer mal ganz anders erlebt.

Spiels leider zum ersten Mal^^ Aber ein zweites mal wird auf jeden Fall noch folgen und dann bin ich schon mal auf das Schlimmste vorbereitet.

 

 

 

wie hart sie nachher der 'Plottwist' trifft

Darauf bin ich auch sehr gespannt :D Werde berichten :)

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  • 2 weeks later...

So, weiter gehts.

 

Tjarko und Frauke gehen zum Hafen und wollen ein Boot mieten oder kaufen. Geld hätten sie ja genug. ABer die Menschen lassen sich gar nicht erst auf ein Gespräch mit ihnen ein und drohen ihnen nur mit gewalt. Sie treffen noch den Pfarrer und unterhalten sich kurz. Frauke fragt ihn warum hier alle so feindseelig sind, der Pfarrer gibt darauf aber nur überfreundliche zweideutige Antworten.

Beim Ortsausgang sehen sie einen Menschenauflauf und in der Mitte Swantje. Die Männer kommen auf sie zu. Tjarko nimmt einen Hund und wirft diesen auf zwei schwächere unter ihnen um eine Lücke zu bekommen aber auch niemanden zu verletzen. Dann fliehen sie zurück zum Hof.

 

Derweil macht sich Göke auf zur Kirche und bleibt unterwegs häufig im Schlamm stecken. Er kommt darum auch spät bei der Kirchwarft an und merkt, dass Redelf und Wiebke auch dort sind. Er versteckt sich vor ihnen und beobachtet wie Redelf sich übergibt nachdem er kurz die Kirche betreten hat. Wiebke weint. Er wartet bis sie weg sind und geht hinein. Er ignoriert alles andere und nimmt nur die Münzen an sich. Danach vesteckt er sich im Stall der Kirchenwarft.

Tjarko und Frauke verbarrikadieren sich in ihrem Haus, lassen jedoch irgendwann den klopfenden Redelf und Wiebke ein. SIe erzählen was sie gesehen haben und erfahren auch von Swantje. Redelf will daraufhin sofort zu ihr. Minuten später kommt er schon wieder zurück und wird von einem wütenden Mob verfolgt. Sie fliehen aus dem hinteren Fenster in den Wald.

 

Bei der Kirche angekommen finden sie Hillrich, die Flöte und die Papiere. Alles wird erstmal genau studiert und Frauke fällt die Unstimmigkeit der Längen auf.
In der Zeit bricht draußen der Tumult los. Jedoch btritt niemand die Kirch darum sind hier erstmal sicher.

Nach einiger Zeit schleichen sie zum Haus und finden dort Göke, der sich weiter verstecken will. Auserdem finden sie nach einigem Suchen auch den Geheimgang. Drinnen dann auch das Tagebuch. Jedoch werden sie alle daraus nicht recht schlau. Sie klettern durch den Gang. Beim Turm angekommen klettert Tjarko mit Redelfs Hilfe nach oben. Dort wird der Polizist mit einem Nagelbrett totgeschlagen (hatte er vorher mal gebaut) eben so wie der Pfarrer. Die Menge schreit als die Körper runterfallen.

 

Zwischenzeitlich hat Göke versucht abzuhauen, wurde entdeckt, gefesselt und zum Turm geschleift.

 

Tjarko klettert wieder zu Frauke und sieht wie sie gerade sie Flöte an die Lippen setzt. Der Sänger landet auf ihrer Schulter.

Frauke wurde vom Sänger (ohne Flöte) mitgenommen. Göke, Redelf, Wiebke und Tjarke erwachen und übergeben sich. Dann rennt der Tagelöhner mit einer Mistgabel schreiend auf sie zu. Tjarko zieht Göke vor sich und lässt ihn erstechen. "Endlich bist du tot"

Damit beenden wir das Abenteur.

Fazit: den Spielern hat es gefallen eine so kaputte Familie zu spielen. Allerdings hatte keiner von ihnen Anlass irgendwie nachzuforschen. Sie wollten einfach alle weg von der Insel.
Im Endeffekt konnte ich ihre Vorgehensweise nachvollziehen, denn aus ihrer Sicht sind sie nur ihrer größten Motivation gefolgt. Ich bin dennoch froh, dass ich sie noch irgendwie zur Kirche leiten konnte.
Ich denke es hat bei mir etwas daran gekrankt, dass ich nur 3 Spieler hatte. Mit Redelf als echter Spieler hätte die ganze Sache vieleicht schon wieder anders ausgesehen. Dennoch ein sehr schönes Abenteuer was ich auf jeden Fall nochmal leiten will aber dann werde ich auf 5 Spieler bestehen.^^

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schöner Bericht. 

ich mag es vor allem Berichte zu lesen von Abenteuern, die nicht genau nach Schema F gelaufen sind  :lol:

 

haben das Abenteuer auch vor kurzem gespielt. 

Muss sagen, dass es mit 4 Personen auch sehr gut funktioniert. Wiebke kann man als SL ab und an mal als kleinen Gruselfaktor einstreuen  ;)

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Da kann ich mich Anno_nym voll und ganz anschließen. Ein guter Bericht!

 

Ich muss gestehen, dass das Abenteuer eines meiner Liebsten ist, wobei ich gar nicht genau sagen kann, woran das liegt...

Es läuft jedes Mal wenn ich daran denke, wie ein Film in dreckigem Sepia mit Stummfilm-Text-Einblendungen und schräger übersteuerter Klaviermusik, vor meinen Augen ab...

 

"Das beweist wohl, dass ich ne Vollklatsche habe...

 

 

...oder zu viel schräge Literatur konsumiere!", sage ich lächelnd und werfe den Benzinkanister gedankenlos davon. Das Streichholz, dass mein Gesicht in einen Kampf aus Licht und Schatten taucht, ist die einzige Lichtquelle weit und breit. Leicht entrückt betrachte ich die Flamme. 'Das reinigende Feuer...Es wird funktionieren.....es muss!' hämmert es widerhallend durch meinem Geist. Blind schnipse ich das Streichholz über meine Schulter. Es beschreibt einen perfekten Bogen und landet in der Türöffnung des alten Stollengangs. Ich beginne zu rennen und vernehme noch das Geräusch, der sich entzündenden Luft, gepaart mit den gedämpften Schreien der Bergarbeiter. Die folgende Explosion reißt mich von den Füßen, gefolgt von mehreren Detonationen des Dynamits. 

Als ich wieder zu mir komme, finde ich mich vor einem Baum, halb sitzend, wieder. Der dichte Wald hatte meinen Flug jäh abgebremst und der nun durch meine Brust ragende Ast, hält mich fest in seinem Griff. Der Schmerz trifft mich unvorbereitet und stark, als ich versuche mich zu regen und ein Schwall warmen Blutes schießt mir aus dem Mund, tropft über meine Brust in den Schoß. Ich versuche mich zu erinnern, wo zum Teufel ich war, doch die Gedanken kreisten, genau wie mein Blick auf den feuerspuckenden Schlund des Stollens. Die Flammen lodern hell in den Himmel empor und konkurrieren mit dem erstaunlich hellem Licht der Sterne...."Sterne...." murmle ich und die Erinnerung kommt zu mir zurück. "DIE STERNE!!!" rufe ich, gefolgt von einem weiteren Schwall blutrotem Lebens, der meinen sterbenden Körper verlässt. "Ihr dreckigen Bastarde.....das Feuer wird euch richten...euch vom Angesicht UNSERER Erde fegen....", stoße ich kehlig und kraftlos aus. "Ich habe es geschafft....", flüstere ich zu mir selbst, um meinen letzten Weg, erfüllt von Hoffnung zu bestreiten und schließe die Augen.

 

Vor dem Feuerschein tauchen nach und nach mehrere Schatten auf. Die groteske Haltung, erinnert nur entfernt an die menschlicher Körper, doch sind Arme und Beine, sowie ein Kopf zu erkennen. Die lange Zeit in den Stollen hatte sie verändert und das formbare Fleisch hatte sich den Gegebenheiten angepasst. Immer mehr dieser gotteslästerlichen Geschöpfe quellen unbeschadet aus dem brennenden Eingang hinaus in die Nacht. Mit klickenden und schnarrenden Schreien, die schaufelartigen Hände hoch empor gehoben, rufen sie, zu einem Choral vereint, ihre Gesänge in den Nachthimmel. Und ihr rufen blieb nicht ungehört......   

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