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Run in einem fahrenden Zug?


Corpheus
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Nach ersten Überlegungen stelle ich aber fest, dass mir da kein wirklich glaubwürdiger Auftrag einfällt. Deshalb die Frage an euch:

Einer der spaßigsten und abgefahrensten Runs die ich je geleitet habe und der uns allen in Erinnerung geblieben ist, war der Diebstahl eines Waggons für einen Sammler. War natürlich an den Haaren herbeigezogen wie sonst was, aber bis heute denke ich gerne daran zurück.

 

Die Meilensteine des Abenteuers lassen sich wie folgt skizzieren:

  • Finden des Waggons und Zuges
  • Finden einer geeigneten Stelle um den Zug anzuhalten
  • Finden einer Möglichkeit den gesamten Zug verschwinden zu lassen
  • Finden einer Möglichkeit alle Personen aus dem Zug zu bekommen
  • Auftakt - Zug anhalten
  • Show - Personen evakuieren und retten
  • Diebstahl - Waggen entkoppeln, Lok ankoppeln, alten Waggon ankoppeln
  • Verschleierung - Einen Zug verschwinden lassen
  • Nachspiel - Verhindern dass er wieder gefunden wird

Der Auftraggeber war eine Person mit entsprechenden Kapital, die einfach schon alles hatte, und für die es schwer war herauszufinden, was möchte man besitzen, wenn man alles kaufen kann, dass man will.

 

Eine mögliche Lösung für das Abenteuer ist wie folgt:

  • Finden des Waggons und Zuges (Beinarbeit, Matrix)
    • Recherche und Proben hängen von den Fähigkeiten der Charaktere ab. Es sollte aber nicht schwer sein für einen Runner hier etwas zu hacken.
  • Finden einer geeigneten Stelle um den Zug anzuhalten
    • Überließ ich ganz der Kreativität der Spieler (spielten da sehr player-driven) und im Grunde entschieden sie sich für eine Stelle, an der man eine andere Lok ankoppeln kann, aber auch möglichst nahe auf andere Schienen wechseln kann
  • Finden einer Möglichkeit den gesamten Zug verschwinden zu lassen
    • Dies war der schwierigste Teil des Abenteuers. Ich überließ es wieder den Spielern, aber gab ihnen ein paar Ideen vor, die sich der Aufttraggeber so vorgestellt hatte. Es war für ihn OK wenn der Zug umlackiert wurde, solange er in seiner Struktur unbeschädigt blieb. Ihn zu restaurieren war in Ordnung für ihn. Die Gruppe entschied sich also dafür eine ganze Anlage um einen Zug zu lackieren in einer alten aufgelassenen Gütertransportlagerhalle aufzubauen, den Zug dort reinzufahren, der Hacker macht ihn elektronisch sauber, die Lackierer sorgen für einen neuen Anstrich. Die Idee war hier ganz klar einen GTA Autodiebstahl auf witzige Art neu größer neu zu denken.
  • Finden einer Möglichkeit alle Personen aus dem Zug zu bekommen
    • Es war relativ schnell klar, das es nicht möglich sein wird, den Zug offensichtlich zu stehlen. Bei der Aufmerksamkeit hätten sie sich auch direkt wieder eingraben können. Es musste also ein Oceans-Diebstahl sein, bei dem erst viel zu spät festgestellt wird, dass ein Waggon verschwunden ist. Also musste der Zug auf der Strecke aufgrund von Wartungsarbeiten stehen bleiben. Das fanden die Passagiere zwar sehr ärgerlich, aber waren daran gewohnt und da kam auch keiner auf die Idee sich bei der Polizei zu beschweren, sondern erst mal nur bei der Bahn. Die Anrufe dorthin hatte der Hacker in ein Callcenter umgeleitet, wo freundliche angeheurte Personen natürlichen Ersatz versprachen für die Verspätung und man würde sich um alles kümmern.
  • Auftakt - Zug anhalten
    • Gebrechen einleiten, Zug bleibt stehen. Leute beruhigen, Lokführer und Schlüsselpersonal gewaltfrei unter Kontrolle bringen. Denen spielte man eine andere Geschichte vor: Man sei von den staatlichen Behörden und es befände sich ein Terrorist und eine Bombe am Zug. Um eine Massenpanik zu verhindern, müsse man aber alles kleinhalten. Da hat das Zugpersonal zwar verängstigt aber mitgespielt. Anstatt alle zu bedrohen, traten die Runner als die Retter auf. Das war eines der wichtigsten Elemente, damit das ganze funktionieren konnte. Wer den Helden spielen wollte, wurde als Terrorist deklariert und so konnten die Runner auch durchaus mit Waffen als Sondereinsatzkommando rumlaufen ohne all zu viel Aufsehen zu erregen.
  • Show - Personen evakuieren und retten
    • Sie hatten tatsächlich Ersatzbusse organisiert, um die Leute wegzubringen. Je länger sich keiner beschwer tum so mehr Zeit hatten sie selbst. Außerdem ist sowas langsam, und die Verzögerung gab ihnen die notwendige Zeit.
  • Diebstahl - Waggen entkoppeln, Lok ankoppeln, alten Waggon ankoppeln
    • Fachpersonal und angeheurte Personen waren natürlich notwendig.
  • Verschleierung - Einen Zug verschwinden lassen
    • Sehr viel Matrixarbeit. Viel Magie. Das ganze musste für die eine Seite nach einem Gebrechen aussehen und für die andere nach dem in Sicherheit bringen eines Waggons der bis zum Rand mit Sprengstoff gefüllt ist.
  • Nachspiel - Verhindern dass er wieder gefunden wird
    • Das war eigentlich auch relativ schwierig. SIe hatten zwar einen RFID-freien und sauberen Zug mit neuer Lackierung, aber das Ding musste ja dann auch irgendwohin. Also haben sie den dort in der Lagerhalle einfach zerlegen lassen und an anderer Stelle neu aufgebaut. Geld spielte keine Rolle. Das geschah dann durch den Auftraggeber im Hintergrund, niemand wollte Wochen lang an einem Zug basteln.

 

Wir hatten natürlich den Vorteil ein bisschen Wissen von Personen aus der Bahn am Tisch zu haben um ein bisschen zu verstehen wie ein Zug so von A nach B kommt. Glaube dazu gibts aber auch sehr nette Dokus mittlerweile auf Youtube und so. Da spielt ja sehr viel Überwachung mit.

 

War ziemlich over-the-top und passt garantiert nicht in jede Runde, aber wie gesagt, gemeinsam mit der Jagd nach einem Greifen in der Seattler Innenstadt eines der memorabelsten Abenteuer. Doch das ist eine Geschichte für einen anderen Abend...

Edited by Wandler
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  • 3 months later...

Fahrt in rasenden Zug und alle sind hinter einem Koffer her? Die haben meine Idee gestohlen

...

 

 

Im Ernst: Schade, dass der Film nicht schon früher kam. Ist bestimmt voller Inspiration!

 

Werde ihn mir auf jeden Fall im Kino anschauen!

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  • 2 months later...

Vielleicht eine Inspiration für den einen oder anderen: Ich habe meine Gruppe auf einen Road Train losgelassen. 

 

2080 oder so haben diese Dinger vielleicht noch ein, zwei Anhänger mehr und fahren nicht ausschließlich durch Australien. Die Bezahlung der Runner bestand hauptsächlich aus "ihr dürft behalten, was ihr findet" - und wegschaffen könnt. Der Auftraggeber wollte nur ein bestimmtes McGuffin,

 

Es war lustig, erstmal die Überlegung, wie man auf das Ding kommt, dann der Kampf auf dem Fahrzeug gegen Gardisten und Drohnen. Zum Schluss, als sie den Road Train gestoppt und vorübergehend in der Einöde versteckt hatten, hat ein Runner auch noch zufällig und ohne zu kontrollieren den Wagen mit Barghesten geöffnet, die eigenlich als Wachcritter an eine Kon-Anlage geliefert werden sollten. Und das, obwohl ich genug Hinweise gegeben habe, dass der Anhänger seltsamerweise mit einer Anlage versehen war, die Betäubungsgas in den Innenraum strömen lässt.

 

Road_Train_Australia.jpg

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