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Anwendung von Mythosauszuegen


Konradin
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Sichtlich ist es ein Versäumnis gewesen, nicht von Anfang an mehr darauf eingegangen zu sein, wie man denn nun die Auszüge aus Mythosbüchern anwendet. Ich sehe schon, da wird irgendwann einmal ein weiterer Artikel notwendig sein, und ein paar Hinweise will ich hier auch schon einmal geben. Denn so sehr es mich auch freut, da? Spieler, wie ich es erwartet habe, an diese Bücher herangehen wie es ihre literarische Ebenbilder in Lovecrafts Geschichten tun, zwei gefüllte Kladden sind in der Tat zu viel und ich hätte wiederum auch nicht erwartet, da? dies jemand tut. (Der arme Kerl. Wo ich mir doch alle Mühe gegeben habe, die Texte zu verschlüsseln)

 

Wenn ihr die Texte einsetzt, weist daher eure Spieler daraufhin, da? dies tatsächlich nur Auszüge sind, Passagen, die man mitbekommt, wenn man ein Buch flüchtig durchblättert. Was hei?t, das diese Hinweise unvollständig sein können, da? nicht jeder Abschnitt nun etwas unmittelbar mit dem vorliegenden Szenario zu tun haben mu? und da? sich die Autoren schlie?lich auch irren können.

 

Die Auszüge sind , wie gesagt, tatsächlich nur als Auszüge gedacht und keineswegs Zusammenfassungen des Inhalts irgendeines Buches. Sie geben zwar auch Information, sind aber im Wesentlich dazu gedacht, den Szenarien mehr Tiefe und mehr Atmosphäre zu verleihen, um, wie es in einem Beitrag sehr schön gesagt wurde, das Gefühl von etwas Uraltem, Mysteriösem vermitteln. Die Spieler sollten sich zwar damit beschäftigen, haltet sie aber davon ab, zu stark sich damit zu beschäftigen.

 

Die Texte selbst dürfen ja nicht alles über die Hintergründe verraten und müssen zudem sehr allgemein gehalten werden, da schlie?lich Spielleiter durchaus sehr unterschiedliche Spielwelten entwickelt haben und ich auch Leute kenne, die die Texte in eigenen Szenarios verwenden, dürfen sie nicht allzu konkret werden, dürfen sich nicht über das unmittelbare Szenario hinaus zu sehr festlegen. Die dann zu findenden aussagen sind manchmal recht simpel. Etwa: äCthulhu hat schlechte Laune, wenn er nichts zu fressen bekommt,ô oder: äFliegende Polypen haben tropfende Nasenô. Das ist so banal und albern, das kann natürlich versteckt und nur indirekt gesagt werden. Tut man das nicht, erhält man platte, schlechte Handouts. Die aber können ein durchaus passables Szenario, wie äA Ressurrection of Timeô ebenso kaputt machen wie gut Handouts eine eher mä?igen Szenario Tiefe und eine gewisse Ausrichtung geben können. ?ber den Daumen gepeilt, enthalten daher die Auszüge in den Veröffentlichungen je zu einem Drittel versteckte Informationen über den tatsächlichen Hintergrund, zu einem drittel Informationen über gänzlich andere Szenarien, was die Spieler aber erst dann bemerken dürften, wenn der Spielleiter das entsprechende Szenario ausgewählt hat, und zu einem Drittel historische, archäologische, und esoterische Fakten

sowie mythologische Anleihen. Das ist dann verbunden mit der Sichtweise des jeweiligen fiktiven Autors, und die kann falsch sein. Ich lasse bei allem zwar die Zuordnungen der Bücher im Regelwerk nicht au?er acht, aber ich berücksichtige sie auch nicht weiter. Denn die sind tatsächlich ein ?berbleibsel aus der Steinzeit des Rollenspiels .

Was die Länge der Auszüge angeht, die sind hin und wieder tatsächlich zu lang. Da sie aber nur zu einem Teil tatsächliche Informationen enthalten, spricht nichts dagegen, die Auszüge zu kürzen oder auch nur zu referieren.

Im ?brigen werden es in Zukunft auch weniger Auszüge sein. Zum einen nehmen nämlich die Bände einen Umfang an, der einfach so nicht mehr zu vertreten ist. Oder wäre jemand an einem 290 - seitigen Abenteuerband interessiert, der in der Hünxer Heide angesiedelt ist? Zum anderen aber, auch wenn es ihnen nicht immer anzumerken ist, ist es auch ungeheuer zeitaufwendig, diese Auszüge zu schreiben, und diese Zeit habe ich nicht mehr.

 

Das alles pa?t natürlich nicht in Holgers Konzept. Aber wenn es auch durchaus sehr interessant ist, was er schreibt, ist er nicht der einzige, der sich jemals mit dem Mythos befa?t hat. Vor ihm haben das Leute getan, und nach ihm werden das sicherlich auch noch andere Leute tun.

 

Ich hoffe, der Beitrag war jetzt wirklich eine kleine Hilfe.

 

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Das kommt dabei heraus, wenn ich einen Beitrag aus dem Stand heraus schreibe. Jetzt sind wieder ein paar kleine Nachträge nötig.

 

1. Eine von Holger angesto?ene Diskussion hat immerhin dazu geführt, da? ich einen vernachlässigten, aber wichtigen Aspekt des Mythos in das Konzept aufgenommen habe. Denn die cthulhoide Magie ist nun mal nicht menschlicher Natur, daher sollten die reinen äUrô-Mythosbücher auch nicht wie die Tageszeitung gelesen werden können. Das Ergebnis wird ihm freilich wenig gefallen, aber ein Konzept mu? schlie?lich auch einsetzbar und spielbar bleiben.

2. Die Texte stellen nichts weiter als den Donner im Theater dar, den farbigen Nebel. Stellt sie euch einfach als sehr farbig schillernde, literarisch aufgeblähte Luftballons vor, die im Kern oftmals wenig Substanz enthalten. Da sie wie Erzählungen geschrieben werden, entwickeln sie hin und wieder auch ein Eigenleben. Das war unlängst bei dem Beitrag zu Florian Hardts äGestohlene Lebenô der Fall, und das gilt auch für den Romanauszug in Tom Finns Mondschattenszenario, wie generell für die Texte im äNarrenballô. Darum werden auch manche Texte unverhältnismä?ig lang, so lang, da? sie wie einer in den äAutonarrenô eigentlich kaum in ihrer vollen Länge im Spiel einsetzbar sind.

3. Ich habe es schon an anderer Stelle erwähnt: In den meisten Fällen sind die magischen Riten nicht dazu gedacht, da? sie von den Spielern erlernt werden. Daher sind sie ja oftmals so kryptisch in der Beschreibung dessen, was man dafür braucht. Ihr habt also völlig freie Hand in der Entscheidung darin, ob ihr die Riten euren Spielern zukommen la?t oder nicht. Die fiktiven Autoren können ja schlie?lich etwas Wichtiges vergessen oder aus viel älteren Manuskripten etwas falsch übertragen haben. Au?erdem besteht immer noch die Möglichkeit, da? der Ritus auch mit einfacheren Bestandteilen funktioniert oder eine völlig andere Wirkung zeigt. Mir fiele es nicht schwer, wirkliche Riten mit einzubeziehen, aber da wei? ich schon, wer mir dann auf das Dach steigen würde. Im übrigen beruhen einige der magischen Sprüche auf sehr bekannten Riten: auf Gospelgesängen und dem christlichen Gebet.

 

 

Wer ein fehlerfreies Wort findet, kann mich mal am ...... äh ... öh ..... uh ....

 

 

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Oder am Ende des Buches steht: "Habe ich vergessen zu erwähnen das beim Ritual XY unbedingt ein Kreis aus Salz gezogen werden muss und nicht, wie fälschlicher Weise angenommen , mit Kreide?

 

Diesen Hinweis finden die SC erst, wenn sie versuchen Herauszufinden warum das Ritual schief gegangen ist. :D

Ich sollte evtl. doch kein Cthulhu-SL werden. Die armen Spieller... 8)

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  • 2 weeks later...

Ich weis nicht ob es so etwas schon gibt, aber ich fände einen Tagebuchauszug interessant, in dem Jemand über seine Experimente mit einem Mythoszauber schreibt und wo man sehen kann, was sich da so alles ereignet. (Fehlschläge)

 

Man sollte dan auch erkennen können, wie der "Experimentator" langsam wahnsinnig wird (Die Sätze ergeben immer weniger Sinn, die Schrift wird krakliger u.s.w.).

 

Dieser Text könnte den Charakteren einen sehr guten Hinweis geben, dass man mit diesen Dingen besser nicht herumfuscht.

 

Eventuell könnten diese Tagebucheintragungen damit enden, dass für den nächsten Tag ein gro?er Durchbruch geplant ist. Die Charaktere können sich dann Gedanken machen, warum die Eintragungen nicht mehr weiter gehen und was da eventuell auf die Menschheit losgelassen wurde.

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Dann können die Charaktere Zeitungsartikel aus der Zeit einsehen und bemerken das verschwinden von X-Personen (X hei?t hier mal nicht 10 :D ). Das würde nur verdeutlichen das dort etwas schief gegangen ist.
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Original von Jessil

Eventuell könnten diese Tagebucheintragungen damit enden, dass für den nächsten Tag ein gro?er Durchbruch geplant ist.

Also in etwa so wie bei "Charles Dexter Ward" oder "Das Ding auf der Schwelle" (in leicht veraenderter Form). Wenn's zum Szenario passt, ist das ein gute Sache. Besser noch, wenn die Charaktere den Zauber ganz dringend anwenden muessen, um wieder mal "die ganze Welt" zu retten. Das sollte sie in arge Konflikte bringen.

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