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Im Interview – Cross Cult


nadine.wohlfart
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Wir sprechen mit Andreas Mergenthaler von Cross Cult über Puzzles, Comics und die Zusammenarbeit mit Pegasus Spiele …

 

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Vor wenigen Wochen haben wir bei Pegasus Spiele neue Schritte gewagt – zum ersten Mal sind neben Zubehör, Brett-, Karten-, Rollenspielen, Spiele-Comics und Shadowrun-Romanen auch Puzzles in unserem Verlagssortiment erschienen. Aber nicht einfach irgendwelche Puzzles, nein, Puzzles im Design eurer Lieblings-Comics wie Avatar, The Walking Dead & Co. Möglich ist das dank der Zusammenarbeit mit Cross Cult, einem deutschen Verlag, der seit 2001 Comics veröffentlicht.

 

Passend zur Veröffentlichung der ersten neun Puzzles haben wir Geschäftsführer Andreas Mergenthaler zum Interview eingeladen:

 

Cross Cult veröffentlicht seit 2001 Comics, darunter international erfolgreiche Serien wie Sin City, The Walking Dead und Hellboy, aber auch nationale Titel wie Steam Noir oder Gung Ho. Seit 2008 gibt es bei euch auch Romane und seit 2018 sogar Mangas. Wonach wählt ihr eure Produkte aus? Sind das Titel, die ihr selbst gerne lest?

 

„Wir nehmen in der Tat meistens Titel ins Programm, die wir selbst lesen. Oft auch Titel mit Bezug zu TV-Serien, Kinofilmen oder Games, die wir cool finden. Was dann auch den Vorteil hat, dass es bereits Fans für die Comics, Romane und Manga gibt. Manchmal stehen die Titel aber auch für sich, sind gut gemacht, von bekannten Autoren oder gehören zu angesagten Genres.“

 

Was ist aktuell dein Lieblingscomic oder -buch aus eurem Programm und wieso?

 

„Mein aktueller Lieblingscomic ist Little Bird. Eine Dystopie, geschrieben von dem preisgekrönten Filmemacher Darcy van Poelgeest und mit atemberaubenden Artwork von Newcomer Ian Bertram. Muss man gesehen haben. Der Rolling Stone meint in seiner neuen Ausgabe dazu, dass das Comicgenie Jean Giraud alias Mœbius das auch nicht besser hätte machen können.“

 

Wie bist du ins Comic-Hobby gekommen? Hast du schon als Kind Comics gelesen? Und wie kam es zur Gründung von Cross Cult?

„Ich war schon immer Comic-Fan. Erst die üblichen Sachen, wie Tim und Struppi, Asterix, Warlord, Storm und so. Später wurde ich dann auch Sammler von US-Comics, als mir bei einer Comicbörse das erste Heft von Batman Year One in die Hände gefallen ist. Das hat mich schwer beeindruckt. Comiczeichner wollte ich als Jugendlicher auch werden, habe dann aber schnell aufgegeben, weil mir das viele Üben und Zeichnen zu mühsam war. Also wurde ich Grafik-Designer. Und einer meiner ersten größeren Jobs war damals für den Dino Verlag die DC-Superhelden. Die Arbeit an den Dino-Heften hat schließlich dazu geführt, dass wir es selbst mit dem Verlegen von Comics ausprobieren wollten. Ich hatte schon Erfahrungen mit Fanzines, aber die ersten richtigen Comics waren eine Funnyserie von Frank Cho und Hellboy von Mike Mignola. Wir danken heute noch dem mutigen Lizenzmanager von Dark Horse, der uns damals eine Chance gegeben hat.“

 

Was verbirgt sich hinter dem Verlagsnamen?

 

„Da war die Idee: Cross Culture. Also US-Comics im Buchformat oder Albenformat, Comics aus allen möglichen Kulturkreisen. Wir wollten nicht den üblichen Standard machen, sondern verschiedene Formate und Arten auf neue aber passende Weise veröffentlichen. Irgendwie passte der Name dann auch später für viele Comics, die in unserer globalisierten Welt entstehen: Oft arbeiten britische Autoren mit italienischen Zeichnern und US-Koloristen an Serien. Oder es gibt Euro- und US-Mangas.“

 

Dieses Jahr habt ihr in Kooperation mit Pegasus Spiele erstmalig Comic-Motive als Puzzle umgesetzt. Wie kam es zu der Idee? Bist du selbst großer Puzzlefan?

 

„Comics sind ein sehr grafisches Medium mit tollen Artworks und tollen Lizenzen. Ich dachte einfach, dass Comicmotive perfekt für Puzzles wären. Ich mag Puzzles, bin aber kein sehr großer Fan. Aber als ich dann und wann Puzzles gekauft habe fiel mir auf, dass die Puzzles in den Läden doch meistens recht langweilige Motive hatten und es kaum etwas für Geeks/Fans gab. Man macht sich doch gleich mit doppelt so viel Freude und Puzzlelust ans Werk, wenn man ein Motiv zusammensetzen kann, das man cool findet, von dem man Fan ist.“

 

Wonach wurden die ersten neun Motive ausgewählt? Und wie habt ihr entschieden, wie viele Teile die Puzzles haben sollen?

 

„Wir haben uns überlegt, welche Lizenzen in Frage kommen, welche Motive sich gut eignen und dann sind wir an die Lizenzgeber herangetreten, mit denen wir auch an den Comics zusammenarbeiten. Mit den meisten konnten wir uns erstaunlicherweise schnell einigen. Nur Hellboy-Publisher Dark Horse, der selbst so viel Merchandising und auch Puzzle veröffentlicht, hat sich quer gestellt. Aber mit The Walking Dead, Mouse Guard, The Rocketeer, Locke & Key, Steam Noir, Invincible und anderen haben wir sehr schöne Motive zusammen bekommen. Eine Ausnahme sind die gleich drei Puzzle mit Avatar & Korra Motiven (Die Legende von Korra, Team Avatar und Feuer und Blitz), weil wir davon selbst besonders große Fans sind und weil wir wissen, dass es sehr viele Avatar-Fans gibt. Das Festlegen der Puzzle-Teile-Zahlen war recht einfach, da es die üblichen Puzzle Varianten und Größen sind: 1.000 Teile bei Motiven für Erwachsene und 500 Teile bei den Avatar-Motiven, die auch für Kinder lösbar sein sollen. Aber 500 Teile sind auch für Erwachsene anspruchsvoll genug.“

 

Welche Herausforderungen gab es bei der Entwicklung und Umsetzung der Puzzles?

 

„Wir mussten zuerst Puzzle-Muster bestellen, mit Herstellern verhandeln, Termine abklären etc. Da Puzzles sehr beliebt und die Spezialdruckereien entsprechend ausgelastet sind, mussten wir eine lange Lieferzeit einplanen. Wir haben uns dann, wegen der sehr guten Qualität, für Ravensburger als Herstellungspartner entschieden. Nachdem wir uns auf die speziellen Druckvorgaben eingestellt und die Motive von den Lizenzgebern freigegeben bekommen haben, war es dann geschafft. Das heraussuchen guter Motive war dann doch nicht so einfach, wie gedacht, denn die 1.000 Teile Puzzles sind gar nicht so einfach zu puzzeln. Da braucht es genug Details in den Artworks.“

 

Plant ihr schon weitere Puzzles oder war das eher eine einmalige Sache?

 

„Wir haben schon Ideen für weitere Puzzles. Das entscheiden wir aber erst Anfang 2021. Wenn man absehen kann, wie die erste Edition angekommen ist. Für einen bislang reinen Buchverlag ist es nicht so einfach, dem Handel und den Fans gegenüber zu kommunizieren, dass wir nun auch Puzzles anbieten. Deshalb sind wir sehr froh, dass uns der Spielespezialist Pegasus als Partner unterstützt.“

 

Auf welche Neuheiten dürfen eure Kunden sich für 2021 freuen? Kannst du da schon was verraten?

 

„Wir haben wieder spannende US-Comics geplant, wie Undiscovered Country, Comics zum PS-Game Horizon Zero Dawn, als neuen Künstler u.a. den Mexikaner Tony Sandoval, coole Manga, wie JoJos Bizarre Adventure oder Dorohedoro, und bei den Romanen eine Trilogie von Nevernight-Autor Jay Kristoff, Der Lotuskrieg, und neuerdings auch Romane zu Assassins Creed,  Watch Dogs Legion und diversen Marvel-Helden.“

 

Vielen Dank, Andreas, für diesen spannenden Einblick in euren Verlag und eure Arbeit!

 

Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder Anregungen? Wir freuen uns auf eure Kommentare zum aktuellen Blogbeitrag oder eure E-Mail an blog@pegasus.de.

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