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Schlafentzug - was kann man tun?


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Guest Patient no.23

Ich habe bisher änliche Dinge eingebracht, wenn ein Spieler lange nicht geschlafen hat...

 

Was ich persönlich noch einbaue (aus eigener RL-Erfahrung), das derjenige, der nicht geschlafen hat von Gesprächen allgemein nur Teile mitbekommt, es aber nicht merkt. (Geht mir z.B. so, wenn ich lange wach war: Jemand erzählt mir ne Story, ich höre zwar alles, realisiere aber maximal die Hälfte...) So könnte besagter Spieler zwar von dem Arbeitszimmer des Hausherren hören, das ihm der ehemalige Butler beschreibt, aber den Teil mit dem Fluch, der angeblich auf der alten Standuhr lastet, bekommen, falls anwesend, nur die anderen Charaktere richtig mit.

Beispiel: Der Spieler ist alleine im Gespräch mit einem Bettler:

Bettler:"Ich wohne jetzt hier unter der Brücke. Früher hab ich in der Kirche gelebt, da war es wärmer. Aber dann habe ich seltsame Dinge gesehen, in der Kirche, die mir Angst gemacht haben."

 

Das hört der Spieler:

 

"Ich wohne jetzt hier unter der Brücke. Früher war es wärmer in der Kirche..."

 

Das sorgt für nette ?berraschungseffekte :]

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Nett ist es auch die Spieler garnicht gro? zu warnen.

Ich bin ja immer ein Freund des passiven SL, der nur die Wahrnehmnungen der Spieler beschreibt, aber völlig ohne Wertung.

Ich würde daher immer mal wieder einflechten welchen empfindungen die Spieler haben (du fühlst dich müde, ach jetzt hast du gerade wieder gähnen müssen, irgendwie siehst du gerade sehr unscharf etc) . und die gro?teils schon beschriebenen Konsequenzen des Schlafmangels zugunsten einer spannenden Story einbauen

z.B. könnte der beliebte Autocrash in der Wildnis den viele SL ja gerne als Einstieg verwenden, ja Folge des Schlafmangels sein, so dass ihr nicht nur dafür gesorgt habt dass Eure Spieler auf dem Teppich bleiben, was die Möglichkeiten der Chars angeht, ihr habt auch gleich noch mit die Story bereichert.

Das schreckliche einsam gelegene Haus im Waod oder auch (leicht modifiziert) Nachts im Schwarzwald bieten sich übrigens dafür an.

 

Ebenso kann Schlafmangel während sich die Charaktere in einem Spukhaus o.?. befinden sehr praktisch sein um die Panik anzuheizen. Da sind dann auf einmal Geräusche die der Charakter hört, aber er kann nicht wirklich klar sagen ob sie real sind.

 

Im Allgemeinen ist also jedes jedes unüberlegte Verhalten der Spieler ein wunderbares Mittel, dass der Spielleiter ausnutzen kann um das Abenteuer spannender zu gestalten, man muss nur ein wenige nachdenken, wie man die "Bälle", die einem die Spieler (unfreiwillig *G*) zuspielen am besten einsetzt

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Bei massivem Schlafentzug kommen auch noch Paranoia und Hallzinationen hinzu.

Desweiteren können verschiedene Formen von Wahnvorstellungen und Persönlichkeitsveränderungen auftreten - die Endfolge von Schlafentzug ist übrigens Tod.

 

Auch eine sehr brisante Foltermethode - da keine Wunden und sichtbaren Verletzungen entstehen (die sogenannte wei?e Folter).

Es gibt verschiedene Berichte von KGB Opfern und KGB-Agenten das diese Technik bei Verhören eingesetzt wurden und heute noch werden - ebenso auf Amerikanischer Seite, Insassen von Guantanamo und das Rote Kruez werfen dies den USA seit langem vor.

 

Sprich durch Reize (Lärm, Schmerz, Licht, Kälte, Wärme, Bewegung, berührung, Geruch) wird ein Mensch permanent am Einschlafen gehindert - dazu wird er in Rotation von verschiedenen uniform wirkenden Menschen befragt.

 

Folge ist eigentlich immer der Zusammenbruch jeglicher psychischer Abwehr.

 

Achja.

Was deine Euphorie angeht, die ist normal und der Effekt tritt wohl so häufig auf, das sie medizinisch zur Depressionstherapie genutzt wird.

 

 

mfg

Tim

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  • 2 weeks later...

Da hier alle Leutz so schön über Schlafentzug sprechen, ergänze ich das dann doch gleich... für alle dies interessiert...

 

In Tierversuchen führte Schlafentzug zu einem gesteigerten Metabolismus und trotz erhöhter Nahrungsaufnahme zu dramatischem Gewichtsverlust und damit dann zum Tod -> Schlaf wird demzufolge auch als adaptiver Prozess im Rahmen des Energiehaushaltes angesehen.

 

Schlafentzug als Therapie für depressive Patienten wurde ja schon erwähnt, wobei die neurophysiologischen Grundlagen recht unerforscht sind. Auf jeden Fall leiden depressive Patienten häufig an Insomnien (Ein- und Durchschlafstörungen) und REM-Schlafabnormalitäten. Vermutlich hängt der Effekt der Schlafdeprivation in der Therapie damit zusammen, dass bei depressiven Patienten die Zeitspanne bis zum Auftreten der ersten REM-Phase im Schlaf vermindert ist und gleichzeitig die REM-Stadien länger als normal sind.

Das Behandlungsspektrum des chlafentzuges umfasst damit totalen, max. 40 Std. langen, Schlafentzug, partieller Schlafentzug in der zweiten Nachthälfte oder zu guter letzt eine Phasenverschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus.

 

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass es meist bei einer Wiederaufnahme des normalen Schlaf-Wach-Rhythmus zu einem Rückfall in die Depression kommt.

 

(Quelle: Klinke/Silbernagl, Lehrbuch der Physiologie, 4. Auflage, Kapitel 30)

 

Wie gesagt, wurd zwar vieles schon gesagt, aber wenn Leute schon damit anfangen hier einige neurophysiologische Fakten zu nennen, dann aber richtig... ;)

 

NORZ!!!

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Original von pgdNorz

 

Wichtig ist noch zu erwähnen, dass es meist bei einer Wiederaufnahme des normalen Schlaf-Wach-Rhythmus zu einem Rückfall in die Depression kommt.

 

 

AFAIK ist es vor allem deshalb hilfreich, um depressiven Menschen damit wieder erfahrbar zu machen, dass es auch Gefühle jenseits ihrer Depression gibt und dieser Zustand nicht unveränderbar ist.

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