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Spielbericht "Die Bestie - Das Heiligtum"


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Gleich vorweg, dieses Abenteuer hat mit dem aus dem Kampagnenband so gut wie nichts mehr gemein außer dem Titel. Das dritte Abenteuer war für mich endgültig der Punkt, an dem ich von der Vorlage abgewichen bin und meine eigene Kampagne daraus gemacht habe. Also, man streife alles ab was man vorher von dem Abenteuer gehört hat und lese nun dies vielleicht als kleine Anregung was man sonst so machen kann:

 

Die Gruppe für Indien:

Barnaby Johnston - Großwildjäger und Abenteuer, königstreuer Brite mit beeindruckender Doppelbüchse

Isabelle O'Reille - irische Sensationsreporterin mit kleinem Alkoholproblem

Sir Ronald McDougle - schottischer Ozeanologe mit leichter Mythos-Erfahrung und eigenem Schiff

David L'Angelle - Bühnenzauberer und Hobbyokkultist aus Arkham, gerade auf Bühnentour in den bedeutenden Hotels von Bombay

Nahatama Agrappanedi Owana - angesehener indischer Yogi auf dem Weg zum Nirwana, fungiert als Führer und weiser Ratgeber

 

Die Charaktere wurden von Matteo Allegra, einem alten Freund bzw. Geschäftspartner in Bombay kontaktiert mit der Bitte bei einem Problem behilflich zu sein. Matteo war unverhofft Erbe eines kleinen Hauses in Jaipur geworden. Der ursprüngliche Besitzer des Hauses, Nripesh Andaleeb Kulkami, hatte es eigentlich einem lokalen Guru namens Rhon-Paku vermacht, jedoch auf seinem Sterbebett das Testament geändert. Ein sehr merkwürdiger Brief warnte hier schon vor einer gewissen Augusta Widdrington und einem ominösen Chinesen, versprach jedoch Antiquitäten und Bücher von einigem Wert, die sich noch in dem Haus befinden würden. Matteo selbst konnte sich nicht um die Angelegenheit kümmern, da ihn dringende Angelegenheiten nach Arkham riefen. (Nun ja, so dringend es eben sein kann, wenn Professor Armitage einen Experten des Mythos an seiner Seite wissen will...) Es wurden also Mittelsmänner gesucht, die die wertvollen Gegenstände aus dem Haus bergen und sich um möglicherweise auftretende Probleme kümmern sollten.

 

Die Gruppe erklärte sich schnell dazu bereit, Mrs. O'Reille roch schon eine neue Skandalgeschichte und die anderen drei westlichen Herren waren ungemein interessiert an den Schätzen, die man in dem Haus möglicherweise entdecken könnte. Nahatama interessierten solche weltlichen Dinge zwar nicht, doch war er gerne bereit für einen alten Freund eine Gruppe von Europäern durch das schöne Indien zu führen.

 

Die Reise gestaltete sich als der blanke Horror. Ich gab mir Mühe das fremdartige Indien hier eindrucksvoll zu schildern. Zugverspätungen, fehlender Komfort, vollgestopfte Straßen von unangenehmen Gerüchen, zahlreiche Kulturen, Staub, Dreck und fremde Sitten gepaart mit einer grundlegenden Andersartigkeit. Nach mehreren Tagen erreichte man Jaipur. Ich beschrieb es als "Stadt der Muster" mit den geraden Straßen, der Symmetrie und den merkwürdigen Rosa Fassaden. Nach der chaotischen Reise war es ein krasser Gegensatz. Ich bemühte mich das einstmals mystische Jaipur in den Vordergrund zu stellen, und schon bald vermuteten die Reisenden, dass eventuell die ganze Stadt wie ein Beschwörungskreis angelegt worden war. Erich von Däniken lässt grüßen - ich ließ meinen Spielern ihre Phantasien und verstärkte sie noch ein wenig.

 

Bereits in den Vororten hatten die Spieler eine Begegnung mit einer Schar Affen, die den Weg blockierten. Es gelang friedlich die Tiere zu umgehen, jedoch sah Sir McDougle bei einem Blick zurück vier Affen, die merkwürdige Gesten in Richtung der Gruppe zu machen schienen. Einer hielt sich die Augen zu, einer die Ohren, der andere den Mund und der letzte kreuzte die Hände über dem Bauch.

 

Nach den Strapazen der Reise wollte man sich erst einmal im Hotel entspannen. Eine hinterlegte Nachricht von Augusta Widdrington mit Bitte um dringliche Kontaktaufnahme ignorierte man. So kam es, dass die Spieler leider nie mit dem Rhon Paku Tempel persönlich zu tun hatten.

 

In der Nacht wurden die Charaktere durch ein leichtes Erdbeben geweckt. David L'Angelle war der einzige, der auf die Straße rannte. Er spürte unter seinen Füßen weitere Vibrationen, wie von etwas sehr großem, das sich tief unter ihm durch die Erde grub. Er konnte auch ein paar Feuer in der Stadt entdecken, wahrscheinlich durch Erdbebenschäden hervorgerufen. Eines davon war in etwa in der Richtung in der auch das geerbte Haus liegen sollte. David vermutete das Schlimmste, weckte die anderen und überzeugte sie davon jetzt gleich dort nach dem Rechten sehen zu gehen.

 

Nun, das verkürzte das Abenteuer ein wenig. Noch in der Nacht, die Herren McDougle und Johnston mit Flinten bewaffnet und die anderen mit Lampen gerüstet, erreichte die Gruppe das besagte Haus und betrat es. Gleich in der Eingangshalle trafen sie auf die ersten Wunderlichkeiten. Dort standen 5 Sockel so ausgerichtet, dass man sie mit Linien zu einem Pentagramm verbinden könnte. (Jaipur, Stadt der Muster, meine Spieler hatten das schnell erkannt...) Ein Sockel war leer. Auf den anderen standen die Statuen von vier Affen. Einer hielt die Augen zu, einer die Ohren, einer den Mund und einer hatte die Hände über dem Bauch verschränkt. McDougle erschrak bis ins Mark und erzählte den anderen von seinen Beobachtungen am Nachmittag.

 

Man beschloss das Haus gründlich zu durchsuchen und stieß so auf den Zugang zum Keller. Dort unten in einer verborgenen Bibliothek entdeckte Mr. L'Angelle eine weitere Nachricht des früheren Hausherren. Diese war in einem dringlichen Ton verfasst. Nripesh Andaleeb Kulkami vermutete, dass Augusta Widdrington der der Chinese Lang-Fu bereits jetzt versuchen würden ins Haus zu kommen, da es dort etwas gab, das sie unbedingt für ihre finsteren Machenschaften brauchten (ja, ich erwähnte hier erneut die Bestie, den Wunsch zur Weltherrschaft ect. aber noch keine weiteren Namen außer Lang-Fu. Ich bin der Meinung der Masterplan kommt in der Kampagne viel zu spät heraus, das kann man sehen wie man will, aber es ist meine Runde, und wenn ich mir jetzt mein Grab geschaufelt habe nun gut, dann werde ich mit den Problemen halt leben). Der Gegenstand wurde der "Konkave Spiegel" genannt (und wird später von mir als eine weitere Möglichkeit verwendet Celaeno zu erreichen). Dieser konkave Spiegel müsste unter allen Umständen raus aus Indien und an einen sicheren Ort gebracht werden, denn vielleicht wäre er der Schlüssel dazu die bösen Machenschaften Lang-Fus noch aufzuhalten.

 

Man machte sich auf die Suche nach dem Spiegel. Während L'Angelle erfolgreich eine Geheimtür hinter einem Bücherregal entdecke vernahmen alle plötzlich Geräusche von oben. Barnaby Johnston schlich mit seiner Flinte wieder zurück in das erste Stockwerk, konnte dort aber niemanden entdecken. Und dann fiel ihm etwas Beunruhigendes an den Affenstatuen auf. Die Gesten waren nach wie vor die gleichen, doch wurden sie noch von anderen Statuen vollführt. Johnston kehrte entsetzt nach unten zurück um den anderen davon zu erzählen. Diese hatten gerade einen weiteren Raum und den konkaven Spiegel entdeckt als plötzlich die Erde unter ihnen zu beben begann. Bevor die wussten wie ihnen geschah ließ ich den furchtbaren Dholen angreifen, der das Haus und die Muster darin zerstören sollte, so dass Augusta Zugang zum Spiegel bekommen sollte. Ich verzichtete hier auf den "Wurmritt" - ich denke sonst hätte die Gruppe mehr gelacht als sich zu grausen.

 

Nahatama ergriff geistesgegenwärtig den Spiegel, während Johnston und McDougle mit ihren Flinten versuchten den anderen eine Flucht zu ermöglichen. Auf der Treppe dann wurden die Flüchtenden mit den Wächtern des Hauses, den Affenstatuen konfrontiert. Ein wilder Kampf entbrannte. Schließlich gelang es der Gruppe geschlossen aus dem einstürzenden Haus zu flüchten und die Affenstatuen hinter sich zu lassen. Sofort floh man ins Hotel, packte die Sachen und suchte Schutz im Fort Amber. Von dort schaffte man es ein Telegramm an die Miscatonic Universität und Matteos Kontaktmann Dr. Armitage zu schicken. Doch noch vor einer eventuellen Antwort ging die Flucht weiter gen Bombay wo McDougles Schiff vor Anker lag.

 

Ständig auf der Hut vor Affenstatuen oder Kultisten... von denen nie welche aktiv auftauchten, weil es ja eigentlich keine dort gab... wurde in See gestochen. Nahatama hatte vorher noch das merkwürdige Gefühl, dass der Spiegel einige Töne auffing und auf eine fremde Art widerhallen ließ. Manchmal meinte er in dem Widerhall sogar Stimmen zu hören, die ominöse Worte wie "komm zu uns" oder ähnliches flüsterten. Auch David L'Angelle war sensibel dafür, jedoch bekam er immer ein furchtbares Ohrensausen und fast einen Tinitus, wenn der Yogi entsprechende Experimente versuchte.

 

Das Abenteuer endete mit der Flucht aus Indien auf die offene See. Das nächste Ziel der Gruppe wird ein Hafen in Europa sein - ich spekuliere da auf Southampton um meinen Spielern eventuell die Möglichkeit zu geben in der England Episode ihre Charaktere zu wechseln - und von dort aus weiter nach New York und letzten Endes Arkham.

 

Soweit zu meinem Indien-Teil. Derweil gab es für die Charaktere des ersten Abenteuers eine neue Nachricht von Paul LeMond - er hat die Stadt im Nebel und den Professor gefunden und will alle Mitwirkenden von "Dem Spuk" und "Dem Vorfall in den Black Hills" in New York treffen. Dazu wird es freilich nicht kommen, denn vorher verschwindet Paul LeMond spurlos. Meine Spieler haben dann die Auswahl, welchen Charakter aus den ersten beiden Runden sie auf die Suche nach Paul schicken wollen...

 

Weiter beim nächsten Mal.

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