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Das Geisterhaus Projekt: Cthulhus Ruf Archiv VI [Now]


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Liebe Gemeinde,

 

aktuell spielt eine meiner Runden das in Cthulhus Ruf 6 veröffentlichte Archivheft "Das Geisterhaus Projekt". Die Gruppe agiert dabei als Abschlussprojekt für Filmstudierende am Griffith-College in Dublin und möchte eine Doku über Spukhäuser drehen. Ich werde hier über den Fortschritt berichten, muss allerdings vorwarnen, dass es ggf. zusätzliche Inhalte geben wird, die ich für die Gruppe recherchiert habe. 

 

Vielen lieben Dank an dieser Stelle an Macthulhu, der mir trotz des aktuellen Stresslevels in Bezug auf die Post netterweise das Archiv vorab hat zukommen lassen. Die Gruppe hat sich sehr gefreut. :) 

 

Erste Sitzung

 

Das frische Team, bestehend aus zwei männlichen und zwei weiblichen Ermittelnden, hat sich in dieser Sitzung zusammengefunden. Es galt nun, einen gemeinsamen Hintergrund zu entwickeln. Dabei haben wir die von case_undefined hier im Forum vorgestellte Fate Core Variante genutzt, welche nach erster Skepsis auf Seite der Spielenden sehr gut angekommen ist. So wurde aus einer sehr diversen Gruppe plötzlich ein eingeschworener Haufen. Vorteil könnte hier sein, dass alle Spielenden einen starken Theaterhintergrund haben bzw. auch in einigen kreativen Hobbies abseits des Rollenspiels daheim sind. Kurz zu den Charakteren:

 

- Ein leider recht wenig intelligenter, dafür aber rednerisch talentierter Student, der bereits einen campusweiten Realityerfolg landen konnte. Hochmanipulativ, dabei aber ungeschickt.

 

- Die Ökohippiedame, deren Eltern sie nach dem Wetter benannt haben und die einen VW-Bus geerbt hat. Starke Überzeugungen, wenig Raum für andere Ideen.

 

- Die Tussi, welche vor allem Geld mitbringt und ansonsten gut aussehen kann. Ihr Studium schafft sie eher durch Finanzierung der Studiengruppen denn durch Eigenleistung.

 

- Der ewige Student, psychisch angeschlagen, will nun endlich sein Studium abschließen. Techniker, Theoretiker, in der Praxis verloren.

 

Für die Gruppe war ein Ereignis essentiell. Die Ökodame war Hauptdarstellerin in der Realitysendung des Manipulators. Er begleitete sie in ihrem Alltag, sie wollte sich nicht ans Skript halten. Die mediengeile Tussi wollte einen Teil des Ruhms und besuchte die Aufnahmen bei dem Nebenjob der Ökodame mit einer geklauten Kreditkarte, obwohl sie das nie nötig gehabt hätte. Als das Sicherheitspersonal sie abführen wollte, hatte sie die Aufmerksamkeit, die sie haben wollte. Der ewige Student war ebenfalls anwesend, da er dem Manipulator im Rahmen eines studentischen Mentorings zugeordnet worden ist. Welch Zufall, dass eben dieser Manipulator nun Menschen für sein Geisterhaus Projekt sucht.

 

Etwas krude, mit der heißen Nadel gestrickt, aber es hat funktioniert und sorgte für Spannungen. Es gab auch noch mehr kleine Stories, aber dies war die spannendste Variante, weshalb sie hier genannt werden soll.

 

Zum Aufwärmen musste die Gruppe nun einerseits eine Route planen, andererseits eine kleine Mission, um sich Leihmaterial für die Aufnahmen zu sichern. Da der Abend nach der Charaktererstellung und Fate Core schon weit fortgeschritten war, wurde deshalb ein Postkartenszenario (wieder Dank an Macthulhlu  :wub: ) gespielt. Hierbei fiel meine Wahl auf den Re-Animator, der aber einen besonderen Twist enthalten sollte. Ein Studienkollege hat die Gruppe gebeten, an einem innovativen Projekt teilzunehmen, in dem ein simulativer Improvisationsansatz genutzt wird, um Horrorfilme zu gestalten. Quasi das Geisterbahnprojekt. Die Gruppe sollte entsprechend den Regeln des Improvisationstheaters einfach an einer Tür klingeln und alles annehmen, was ihnen geboten wurde.

 

So klingelte die Gruppe an der Tür eines gewissen Dr West, der sie dazu aufforderte, sich "im Keller nützlich zu machen". Dieses Wort wurde von jedem Charakter anders interpretiert und unser Manipulator nahm die vorherige Anweisung, immer ja zu sagen, wörtlich und ging ohne weiter zu fragen in den Keller. Die Tür wurde von Dr West verrammelt und man war alleine. DMDJ spielte dazu das fröhliche Thema zum "Reanimator Basement".

 

Im Keller angekommen ging die Ökodame zunächst in die Teeküche, um ein wenig aufzuräumen, der Manipulator kochte eine Kanne Kaffee und die beiden anderen Gestalten kümmerten sich um den Kühlraum. So hatte jeder Charakter etwas zu tun, wobei ich die Teeküche erstmal auslasse. Im Kühlhaus wurde die Leiche untersucht, wobei die beiden Charaktere es nicht lassen konnten, über die unglaublich realistische Ausstattung zu staunen. Die Waffe wurde nicht genommen, dafür wurde der Sicherheitsbeamte erkannt - er war beim Kreditkartenvorfall anwesend.

 

Gemeinsam wurde schließlich der OP-Saal erkundet. Die noch "lebende" Leiche wurde untersucht, der Manipulator rief direkt die Polizei an. Als schließlich das Wesen auftauchte, waren drei Charaktere im OP-Saal, wobei die Tussi sich verstecken wollte und trotz Forcierung und hervorragenden Werten scheiterte. Dabei machte sie beim wieder aus dem Schrank fallen so viel Lärm, dass das Wesen die Gruppe dort wahrgenommen und angesteuert hat. Der Manipulator setzte neues Wasser auf, versuchte West anzurufen, erreichte niemanden, schlich erfolgreich zur Pistole, nahm diese und pirschte sich von hinten ans Wesen. Die Gruppe versuchte, den Eingang zum OP-Saal mit dem OP-Tisch und der Leiche zu versperren, scheiterte jedoch, wobei ein Charakter dermaßen patzte, dass sie zunächst unter der vom Tisch fallenden Leiche begraben worden ist.

 

Der Manipulator schaffte es, das Wesen von hinten zu Fall zu bringen und es auf dem Boden festzuhalten. Der Rest der Gruppe unterstützte ihn dabei. Um dem Film etwas Action zu bieten, schoss er nach markigem Actionherospruch bewusst neben den Kopf des Monstrums - die Waffe war mit echter Munition geladen! Einer der Charaktere rannte in Panik die Treppe hoch und wurde von der Polizei überrascht. Diese stürmte den Keller, war jedoch vollkommen überfordert. Einer der Polizisten erkannte im Monstrum Teile eines verschollenen Kollegen wieder, als eine Mauer barst und weitere Wesen auf die Gruppe zukam. Plötzlich ging helles Licht an und der Auftraggeber kam mit Dr West hervor, um zu danken und zu gratulieren - ein tolles Projekt, besser könnte er es sich nicht ausmalen. Die Animatronicpuppen waren absolut lebensecht, haben vollends überzeugt. Ein Meilenstein im Bereich der Tricktechnik. Sein Meisterstück, hervorragend! Das Equipment habe man sich absolut verdient.

 

Als Feedback gab die Gruppe mir als Meister zu verstehen, dass sie nicht damit gerechnet hätten, mit dem schriftlichen Inhalt einer Postkarte etwa eine Stunde lang so einen Spaß haben zu können. Fate Core hat sich in Bezug auf den Hintergrund und die Interaktionen in dem Szenario als hervorragende Möglichkeit zur Gruppenidentitätsschaffung erwiesen. Nächste Woche geht es nach Leamanagh Castle, St. Katherine's Nunnery und Dromberg, woran ich aktuell bastle. 

 

Zeitlich ergab sich folgendes:

 

Verhandlung des Settings: 15 Minuten

Charaktererstellung: 45 Minuten

Fate Core: 60 Minuten

Spielzeit: 60 Minuten

Pausen: 30 Minuten

 

Insgesamt schlug die Sitzung also mit 3,5 Stunden zu Buche.

 

Bislang ein vielversprechendes Setting mit einer wie immer tollen Gruppe. Ich freue mich und hoffe, das Projekt auch anderen Leitenden schmackhaft machen zu können.

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