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Spielbericht "Sarg ohne Leiche"


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Teil 1: Sarg ohne Leiche

 

Es ist der Morgen des 14. November 1928, als sich fünf Personen im strömenden Regen auf dem Christchurch-Friedhof von Arkham, Massachusetts, versammeln. Es sind der Pilot Jacil Langley, der reiche Unternehmer William Braggath, der Orientalist Alastair Huxley, der junge Automechaniker Jimmy Bob Simms sowie die Lehrerin Edith Brown. Sie alle sind Freunde und Verwandte von Prof. Harvey Simms, der an diesem Morgen begraben werden soll.

 

Als der Sarg ins Grab gelassen wird, kippt er um; Steine fallen heraus. Eine Leiche enthält er nicht. Die Trauernden sind entsetzt: Wo ist der Verstorbene abgeblieben? Sogleich beginnen Langley, Braggath, Huxley, Simms jun. und Brown, Nachforschungen anzustellen, die Verstörendes ans Licht bringen werden.

 

Dr. Saltonstall, der Anwalt und Terstamentsvollstrecker von Prof. Simms, wirkt überfordert und unfähig, der Leichenbestatter Jaspar Eleazar zwielichtig und wenig zuverlässig. Auch die Polizei von Arkham ist nicht hilfreich. Die Beamten, allen voran Officer O’Bannon und Detective Stuckey, interessieren sich nicht für den Fall, sondern geben vor, vollauf mit der Prohibition beschäftigt zu sein. Sie wimmeln die Investigatoren ab.

 

Allein Dr. Moamar Shalad, türkischer Gastwissenschaftler an der Miskatonic-Universität und früherer Kollege von Prof. Simms, ist zugänglich. Shalad berichtet, Simms habe sich mit einem umstrittenen Teilbereich der Orientalistik beschäftigt, mit bizarren Totenkulten, nekromantischen Ritualen, Leichenraub und Nekrophagie, und sei dadurch wissenschaftlich ins Abseits geraten. Daher habe er sich schon vor Jahren von Boston nach Arkham zurückgezogen, wo er bald als exzentrischer Eigenbrötler galt, der nächtlichen Besuch empfing und sich auffallend oft auf den örtlichen Friedhöfen herumtrieb.

 

Die Investigatoren besuchen Simms‘ Haus, das in einem heruntergekommenen Zustand ist. Einige Räume wurden offenbar von Eindringlingen durchwühlt. Auf dem Teppich befinden sich hufartige Fußspuren. Im Keller wurde ein neuer Tunnel gegraben; er ist jedoch eingestürzt. In der Küche machen die Investigatoren eine grausige Entdeckung: Im Kühlschrank befindet sich ein halb verwester menschlicher Arm.

 

Als sie das Obergeschoss durchsuchen, lauert ihnen eine dunkle Gestalt auf und befiehlt ihnen mit vorgehaltener Pistole, die Nachforschungen sofort zu stoppen. Die Gestalt flieht durch das offene Fenster, bevor die Investigatoren ihre Identität feststellen können.

 

In der Bibliothek finden sie schließlich das kaum noch lesbare Tagebuch von Simms. Die wenigen Einträge, die sie entziffern können, wirken wirr und verstörend. Simms glaubte offenbar, dass es in Arkham nichtmenschliche, leichenfressende Kreaturen gibt, die auf Friedhöfen leben. Die Idee, mit diesen Wesen Kontakt aufzunehmen, wurde zur Obsession. Irgendwann gelang es ihm. Von diesem Moment an träumte Simms offenbar davon, von den Kreaturen aufgenommen und vor dem nahenden Tod gerettet zu werden. Der exzentrische Professor war allem Anschein nach überzeugt, auf diese Weise unsterblich werden zu können.

 

Da es bereits dunkel ist, kehren die Investigatoren in ihr Hotel am Independence Square zurück und verbringen dort die Nacht.

 

 

 

Teil 2: Entführt!

 

Der nächste Tag beginnt mit einem Schock: Der junge Jimmy Simms ist verschwunden. Offenbar wurde er aus seinem Zimmer entführt. Seine Sachen sind jedoch noch da. Die Polizei wird benachrichtigt. Doch Officer O’Bannon, der kurz darauf auftaucht, erweist sich wieder als unkooperativ. Es entsteht der Eindruck, dass er sich nicht sonderlich für Jimmys Verschwinden interessiert. Die Investigatoren erkennen, dass sie ihren jungen Freund wohl oder übel auf eigene Faust suchen müssen.

 

Sie gehen zur Orne-Bibliothek, die große Büchersammlung der Miskatonic-Universität, in der Simms okkulte Nachforschungen betrieben hat. Sie treffen auf den Bibliotheksleiter Dr. Armitage, der mehrere Male mit Prof. Simms Kontakt hatte und bereits ahnte, dass dessen Treiben ein übles Ende nehmen werde. Überraschenderweise glaubt er ihnen ihre Geschichte; mehr noch, er ist ebenfalls von der Existenz der leichenfressenden Kreaturen überzeugt. Armitage nennt sie „Ghule“ und behauptet, sie würden seit Jahrhunderten in Tunneln unter Arkham leben und sich von menschlichen Leichen ernähren. Möglicherweise, so der Bibliothekar, weile Prof. Simms seit einiger Zeit bei den Ghulen. Vielleicht hätten sie auch Jimmy geholt.

 

In einer alten Kulthöhle der Indianer am Flussufer und auf den verschiedenen Friedhöfen Arkhams gäbe es Zugänge zu den Tunneln. Armitage warnt die Investigatoren jedoch, hinabzusteigen. Ihre physische und geistige Gesundheit sei in Gefahr! Außerdem hätten die Ghule und ihre menschlichen Handlanger die hiesigen Behörden unterwandert. Zur Sicherheit gibt er ihnen ein silbernes Ankh und lehrt sie einen lateinischen Zauberspruch namens Prinns Crux Ansata. Mit dem Ankh in Verbindung mit der Formel könne man die Ghule eventuell vertreiben.

 

Trotz Armitages Warnungen suchen die Investigatoren nach der Indianerhöhle, finden sie jedoch nicht, weshalb sie es auf dem Old Wooded Graveyard versuchen. Dort entdecken sie einen Zugang und steigen in die engen, dunklen und gewundenen Tunnel hinab. Es handelt sich um ein verzweigtes und äußerst unübersichtliches System von Gängen, die unter der ganzen Stadt verlaufen. Es gibt auch einen Zugang zur Miskatonic Universität.

 

Als die Investigatoren tiefer in das Labyrinth eindringen, werden sie plötzlich von drei Ghulen angegriffen. Es gibt die Kreaturen also wirklich! Bei dem Kampf wird Braggath so schwer verletzt, dass die anderen ihn nur mit Mühe retten können. Auch Langley erleidet Wunden durch die Angriffe aus der Finsternis. Mit Waffengewalt und Prinns Crux Ansata vertreiben sie die Wesen. Aus dem Dunkel hören sie Jimmys Stimme, der sie bittet, die Ghule in Frieden zu lassen. Genau wie sein Onkel Harvey Simms sei auch er „transformiert“ worden. Er lädt seine Freunde ein, zu einem ominösen Treffen im Hauptsammler unter dem Independence Square zu kommen.

 

Die Investigatoren verlassen die Tunnel und bringen Braggath ins Krankenhaus. Nach kurzer Zeit jedoch verlässt der Unternehmer das Hospital gegen ärztlichen Rat, um mit seinen Kameraden die Kanalisation und den Hauptsammler aufzusuchen. Da Jimmy angedeutet hat, dass dort jede Nacht eine große Versammlung der Ghule stattfindet, treffen sie Vorbereitungen: Sie decken sich mit Waffen ein, heuern zwei Leibwächter an und vergießen im ganzen Hauptsammler Benzin.

 

Nachts verstecken sie sich in einem Zugangstunnel. Tatsächlich strömen wenig später zahlreiche Ghule herein. Unter ihnen sind Jimmy und Harvey Simms, die in Ghule verwandelt wurden. Der Professor hat sich offenbar zum Anführer der monströsen Schar aufgeschwungen. Harvey spricht mit den Investigatoren und versucht sie zu überreden, sich ihm anzuschließen und sich ebenfalls transformieren zu lassen, was diese jedoch wenig verlockend finden. Als das Gespräch zu eskalieren droht und Jimmy nicht mitkommen will, beschließen sie, das Benzin zu entzünden. Jimmy und viele andere Ghule kommen in den Flammen um. Einige können jedoch fliehen. Es ist unklar, ob Prof. Simms unter den Überlebenden ist.

 

In den Tagen nach dem grauenhaften Vorfall überlegen die Investigatoren, was sie nun tun sollen. Arkham den Rücken zu kehren und die Geschichte zu vergessen, kommt für sie nicht infrage – dafür haben sie zu viel gesehen. Braggath, den die Ereignisse und sein Beinahe-Tod tief schockiert haben, beschließt, sein ganzes Vermögen dem Kampf gegen die Ghulbedrohung zu widmen. Er erwirbt ein Gelände in Arkham, baut dort eine Kommandozentrale und beginnt, Waffen zu kaufen sowie Söldner und anderes geeignetes Personal anzuwerben. Die anderen Investigatoren geben ihr altes Leben auf und schließen sich dem Unternehmen an. Alastair Huxley spricht mit Dr. Armitage und bittet den Bibliothekar, ihn in die örtlichen okkultistischen Kreise einzuführen. Huxley verspricht sich davon Wissen und Hilfe für ihren Kampf.

 

Währenddessen ist es still um die Ghule. Von Prof. Simms gibt es weiterhin kein Lebenszeichen. Nach sechs Wochen jedoch – das Jahr 1929 hat gerade angefangen, und das Unternehmen ist bereits weit gediehen – kommt es zu einem weiteren schrecklichen Vorfall: Ein großes Mietshaus in Arkham stürzt ein, viele Bewohner sterben dabei. Die Behörden untersuchen das Unglück. Ein Detail dringt an die Öffentlichkeit: Die Fundamente des Hauses wurden unterirdisch mutwillig beschädigt …

 

 

 

Teil 3: folgt ...

Edited by Ichabod
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  • 2 months later...

Teil 3: Das Ghulnest

 

Während William Braggath auf dem Gelände einer alten Konservenfabrik seinen Stützpunkt ausbaut, Leute anwirbt und Waffen kauft, erhält Alastair Huxley von Dr. Armitage Zugang zu dem bizarren und verstörenden Werk Cult des Ghoules und studiert dieses. Sein Geist wird angegriffen, als er mehr über die Ghule erfährt und einen Schutzzauber gegen böse Mächte lernt, das sogenannte Voorische Zeichen. Von Armitage erhält er ferner die Information, dass eine unbekannte Person vor einigen Monaten versucht habe, das Cult des Ghoules zu kaufen.

 

Braggath bekommt derweil Besuch von dem alten und exzentrischen Erfinder Nicola Tesla, der in Braggath‘ Dienste treten will, wenn der ihm ermöglicht, an seiner neuen Erfindung zu arbeiten und diese zu verfeinern. Es handelt sich um einen obskuren Todesstrahler für den Kampfeinsatz. Braggath lässt die Waffe von einem seiner Söldner, dem Revolverhelden Mitch Harris, auf dem Firmengelände an einem Schwein ausprobieren: Das Tier wird von den seltsamen Strahlen getroffen und stirbt auf der Stelle.

 

Die Investigatoren um Harris beschließen, dass es nun an der Zeit ist, die Ghultunnel unter Arkham genauer zu untersuchen. Sie stellen ein schlagkräftiges Team zusammen, das aus der Einbrecherin Kristin Manig, dem Schützen Harris, dem bulligen Arbeiter Oswald Grant und dem ehemaligen Boxer Boris Nemzovsky besteht.

 

Des Nachts dringt das schwer bewaffnete Team auf dem Old Wooded Graveyard in die Tunnel ein und verirrt sich sogleich in dem unübersichtlichen Ganggewirr. Mehr zufällig stoßen sie auf ein Nest von Ghulen, die angreifen und der Gruppe schwer zusetzen. Durch die verstörende Begegnung verfällt Manig dem Wahnsinn und wird wenig später von einem Ghul getötet. Den anderen gelingt es, die Kreaturen zu vernichten. Doch auch sie müssen teilweise schwere Schäden an Körper und Geist hinnehmen.

 

Der Todesstrahler erweist sich bei dem Kampf leider als nicht so nützlich wie von Tesla angekündigt.

 

Sie treffen auch den Anführer der Ghule, Professor Harvey Simms, der zu fliehen versucht und ihnen aus der Dunkelheit die höhnischen Worte zuruft: „Erfreut euch ruhig an eurem kleinen Sieg. Der Schwarze Pharao wird euch früher oder später vernichten!“ Harris, Grant und Nemzovsky bringen auch diesen Ghul zur Strecke. Mit den Leichen von Manig und Simms kehren sie zum Stützpunkt zurück. Sie machen Tesla schwere Vorwürfe, weil der Todesstrahler sie im Moment der größten Gefahr im Stich gelassen hat. Der Erfinder zeigt sich uneinsichtig und sucht die Schuld bei Harris, der den Strahler unsachgemäß bedient hätte.

 

Die Investigatoren um Braggath hören sich den Bericht des Teams an und sorgen dafür, dass die drei Männer versorgt und verarztet werden. Am nächsten Morgen gehen Alastair Huxley und Edith Brown zur Orne-Library der Miscatonic Universität und stellen Nachforschungen über den Schwarzen Pharao an. Sie finden jedoch nur heraus, dass es sich um einen Pharao aus einer sehr frühen altägyptischen Dynastie handelt (etwa 2500 v. Chr.), der wegen Blasphemie und anderer Verbrechen vollständig aus der Überlieferung getilgt wurde, weswegen so gut wie nichts über ihn bekannt ist.

 

Sie suchen Dr. Armitage auf, der sie mit dem bekannten Medium Paul LeMond und dessen Mutter Irene bekannt macht. Paul hat durch Armitage von den Plänen der Investigatoren erfahren und möchte ihnen helfen. Er besitzt die Gabe, Botschaften aus der „feinstofflichen Welt“ zu empfangen, die sich für seine Klienten oftmals als hilfreich erweisen. Er wohnt fortan mit seiner Mutter in Arkham und will versuchen, die Investigatoren zu unterstützen.

 

Armitage weiß leider nichts über den Schwarzen Pharao. Im Gespräch kommt die Idee auf, hierzu den türkischen Orientalisten Dr. Shalad zu befragen und evtl. sogar eine Expedition nach Ägypten zu unternehmen, um vor Ort die Sache zu untersuchen.

 

Zur selben Zeit erhält Braggath von einem gewissen Burkhard T. Fitzgerald die Einladung, mit seinen Mitstreitern Brown, Langley und Huxley abends ins beste Restaurant am Independence Square zu kommen. Die Investigatoren folgen der Einladung und lernen Fitzgerald kennen, der ihnen ein unglaubliches Angebot unterbreitet: Sie sollen sofort all ihre Nachforschungen einstellen und sich aus Arkham zurückziehen und erhalten dafür pro Person eine Million Dollar. Im Gespräch wird deutlich, das Fitzgerald für irgendwelche Hintermänner spricht. Es ist jedoch nicht möglich, ihm weitere Informationen zu entlocken.

 

Die Investigatoren erbitten sich Bedenkzeit und vereinbaren mit Fitzgerald, sich am Abend des nächsten Tages wieder mit ihm zu treffen. Zurück im Stützpunkt, besprechen sie das Angebot. Man ist sich rasch einig, es auszuschlagen, vermutet jedoch, dass dies feindliche Aktionen der ominösen Hintermänner zur Folge haben wird.

 

Die Investigatoren diskutieren darüber, wie sie mit dieser neuen Bedrohung umgehen sollen …

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