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#staywithmoria – Ein Herzensprojekt, nicht nur zu Weihnachten


nadine.wohlfart
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Wir unterstützen das Hilfsprojekt #staywithmoria. Ein Interview mit den Menschen hinter dem Projekt, dem PoWi-Leistungskurs des Burggymnasiums Friedberg …

 

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Etwas mehr als zwei Wochen ist es nun her, dass wir bei Pegasus Spiele auf das Hilfsprojekt #staywithmoria aufmerksam wurden. Und sofort stand für uns fest – wir müssen uns engagieren und das Projekt unterstützen! Und so haben wir uns intern beraten und überlegt, wie wir uns zum einen selbst beteiligen können und zum anderen auf dieses wichtige Hilfsprojekt aufmerksam machen können. Daher haben wir uns entschlossen, nicht nur einen Pauschalbetrag zu spenden, sondern unsere Fans auf Facebook darum zu bitten, die Aktion zu teilen. Für jeden geteilten Beitrag legen wir auf unseren Grundspendenbetrag von 2.000 noch 1 drauf – bis zu einer Maximalspende von 5.000. Also, falls ihr es noch nicht getan habt, teilt den entsprechenden Facebook-Beitrag und helft mit!

 

Ins Leben gerufen wurde das Projekt von Schüler*innen des Politik- und Wirtschaft-Leistungskurses des Burggymnasiums in Friedberg – gemeinsam mit ihrem Lehrer, Herrn Schäfer. Um euch das Hilfsprojekt noch etwas genauer vorzustellen, haben wir Herrn Schäfer und Benedikt, stellvertretend für die Schüler*innen des Burggymnasiums, zum digitalen Interview eingeladen, in dem sie uns unter anderem auch verraten, wie ihr über unsere Spendenaktion hinaus mithelfen könnt.

 

Herr Schäfer, worum genau geht es bei #staywithmoria und wie kam es dazu, dass Sie das Hilfsprojekt gemeinsam mit ihren Schüler*innen ins Leben gerufen haben?

 

Herr Schäfer: „Während unserer Beschäftigung mit dem Thema internationale Politik, Fluchtursachen und europäische Flüchtlingspolitik ereignete sich der katastrophale Brand im Flüchtlingslager Moria. Wir haben uns damit beschäftigt und schließlich die Dokumentation „A short story of Moria“ von Joko und Klaas gesehen. Danach war es im Klassenraum erst einmal still. Und dann kam sofort die Frage auf, ob wir nicht helfen und so ein Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit geben müssen. Und darum geht es bei dem Projekt. Nicht auf die großen, vielleicht viel „sinnvolleren“ Konzepte der Politik zu warten, sondern einfach zu handeln. Sich zu informieren, was Not tut, Zeit zu investieren, um Mitstreiter zu finden und dann das zu tun, was wir beitragen können, damit die Flüchtlinge von Moria, aber auch die Bewohner Morias erfahren, wir haben ihre Not gesehen und wollen helfen.“

 

Benedikt, worum geht es aus deiner Sicht bei #staywithmoria?

 

Benedikt: „Nachdem uns Herr Schäfer im Unterricht das Informationsvideo über Moria von Joko und Klaas gezeigt hat konnten wir anschließend nicht mehr untätig rumsitzen und nichts tun. Daraus entstand #staywithmoria. Bei dem Projekt geht es um humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge aus dem Lager Moria, es geht nicht darum, „Politik zu machen“, es geht darum, Hilfsbedürftigen zu helfen und um Solidarität.“

 

Herr Schäfer, wie haben Sie darauf reagiert bzw. was war Ihr erster Gedanke, als Ihre Schüler*innen die Idee hatten, ein Hilfsprojekt ins Leben zu rufen?

 

Herr Schäfer: „Um ehrlich zu sein, war ich zunächst einmal mächtig stolz, dass meine Schüler*innen trotz des Drucks in der Schule, der durch Corona ja nicht weniger geworden ist, ganz selbstverständlich und überhaupt nicht naiv Hilfe leisten wollten. Sie haben sich ja schon in der ersten Stunde hingesetzt und im Brainstorming überlegt, was wir erreichen können, welche Schritte zu gehen sind, was nicht passieren sollte und so weiter. Als sie mir dann direkt von einer Demonstration in Frankfurt gegen die Zustände, die zu den Bränden geführt haben, erzählten und selbstverständlich erwarteten, dass wir gemeinsam dort hingehen, war mir klar, die meinen es ernst. Wir waren dann auch auf der Demonstration und sie haben gleich die Initiative ergriffen und Maria angesprochen, eine Rednerin auf der Demonstration, die als Freiwillige für die Seebrücke in Moria war und geholfen hat. Sie haben sie in den Unterricht eingeladen, um uns von ihren Erfahrungen zu berichten. Und das hat sie auch getan. Sie sehen, meine Schüler*innen können sehr überzeugend sein.“

 

Nachdem es dann also beschlossene Sache war, dass Sie/Ihr etwas unternehmen wollt, wie hat das restliche Burggymnasium, also Schüler*innen und Lehrerschaft auf das Projekt des Kurses reagiert?

 

Herr Schäfer: “Also auf Lehrerebene hat uns zunächst die Schulleitung ihre volle Unterstützung zugesagt, dann haben sofort Kolleg*innen Ideen mit eingebracht und ihre Hilfe angeboten. Aber über die Reaktionen der Schüler könnt ihr besser Auskunft geben…“

 

Benedikt: „Nachdem unser Leistungskurs das Projekt ins Leben gerufen hat, haben wir die anderen Klassen und auch andere Schulen darüber informiert. Das Projekt erhielt sehr positive Rückmeldung, wir bekamen sofort Hilfsangebote von allen anderen Klassen und sogar von anderen Schulen.“

 

Du hast es schon kurz angesprochen, Benedikt, aber wie kam es dazu, dass das Projekt über die Schulgrenze hinaus Bekanntheit erlangte?

 

Benedikt: „Unser Ziel ist es, dass das Thema Moria nicht in Vergessenheit gerät, deshalb haben wir alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten genutzt, um das Projekt auch außerhalb der Schulgrenzen zu verbreiten. Dafür haben wir Soziale Netzwerke wie Instagram genutzt und uns mit Infoständen vor Einkaufsgeschäften postiert.“

 

Und wie kam schließlich die Partnerschaft mit Pegasus Spiele zustande?

 

Herr Schäfer: „Wie das Leben so spielt hat einer der Geschäftsführer von Pegasus Spiele, Andreas Finkernagel, von dem Projekt erfahren, ich denke über seinen Sohn, der sich bei uns engagiert hat, und sich bei uns gemeldet. Und schon im ersten Gespräch war klar, er ist mit seiner Erfahrung, seiner Begeisterung und seiner Professionalität für uns genau der richtige Kontakt zum richtigen Zeitpunkt.“

 

Welche Ziele haben habt ihr euch für das Projekt gesetzt?

 

Benedikt: „Unser Ziel ist es, Anfang Dezember ein bis zwei LKWs mit lebensnotwendigen Hilfsgütern eigenständig nach Griechenland zu bringen. Falls dies wegen der Corona-Pandemie nicht möglich sein sollte, unterstützt uns eine Hilfsorganisation.“

 

Und habt ihr bereits Pläne, die über die Abfahrt der LKWs nach Moria hinausgehen?

 

Benedikt: „Bislang haben wir noch keine konkreten Pläne für nach der Abfahrt der LKWs, da wir uns erstmal auf den Abfuhrtag konzentrieren. Aber das Engagement ist sehr hoch, daher ist es wahrscheinlich, dass wir das Projekt auch darüber hinaus noch weiterführen.“

 

Du hast es gerade schon kurz angesprochen, die Corona-Pandemie erschwert nicht nur die Lebensbedingungen der Geflüchteten in Moria selbst, sondern auch eure Arbeit, die Arbeit der Helfenden. Welche besonderen Herausforderungen stellen sich euch durch Corona?

 

Benedikt: „Die Corona-Pandemie ist für jeden eine Herausforderung, und besonders für Hilfsorganisationen wie unsere. Wir versuchen trotzdem, unser Bestmögliches zu geben, um #staywithmoria zu verbreiten und so möglichst viele Hilfsgüter zu sammeln. Dafür halten wir uns aber natürlich an die vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen und nutzen beispielsweise unsere eigenen #staywithmoria Schutzmasken.“

 

Herr Schäfer: „Natürlich gibt es eine Menge Formalia zu beachten, aber auch einiges an zusätzlichem Organisationsbedarf. Das fängt schon bei den Coronatests für die Mitfahrer an und geht weiter über die verschiedenen Auflagen in den zu durchfahrenden Ländern. Wir haben aber die Erfahrung gemacht, dass viele mit Rat und Tat zu Seite stehen. Deswegen hat uns das auch nicht gebremst.“

 

Wie konkret sieht eigentlich eure Arbeit am Projekt aus? Was gibt es zu tun?

 

Benedikt: „Jeder gibt was er kann. Und es wird Hilfe in unterschiedlichsten Bereichen benötigt. Viele Helfer haben sich für unterschiedlichste Aufgaben zur Verfügung gestellt: Es gibt Kurierdienste, Management- oder Social Media Dienste usw. Auf jeden Fall gibt es genug für jeden zu tun, der helfen möchte!“

 

Herr Schäfer, nach so viel Engagement Ihres aktuellen Leistungskurses, planen Sie weitere bzw. ähnliche Projekte mit folgenden Jahrgängen umzusetzen?

 

Herr Schäfer: „Auf jeden Fall! Eigentlich wissen wir es ja, aber im Schulalltag, noch dazu unter den Coronabedingungen, gerät es leicht in den Hintergrund, wie wichtig es ist, unsere theoretischen Lerninhalte ganz praktisch umzusetzen. Wie hilfreich die Unterstützung in der Schulgemeinschaft ist, wie toll sich hier Kompetenzen und Ideen ergänzen und Probleme lösen und wie viel dabei alle Beteiligten lernen, muss man immer mal wieder erfahren.

 

Und wenn ich mir überlege, was die Schüler*innen alles erlebt und erarbeitet haben, von der Organisation, von Pressekonferenzen, der Kommunikation mit Sponsoren, den Einblicken in die professionelle Arbeit der Kommunikationsagentur „von Wegen“, die uns geschult und technischen Support geleistet hat, und und und – das kann man im Unterricht gar nicht leisten. Und dann macht es auch noch richtig Spaß, mit den Schüler*innen etwas zu leisten, auf das wir gemeinsam stolz sind.“

 

Herr Schäfer, Benedikt, herzlichen Dank für Ihre/eure Antworten und natürlich für euer Engagement! Aber nun noch die wichtigste Frage zum Schluss: Abgesehen von der Pegasus Spiele Spendenaktion auf Facebook, wie können unsere Leser das Projekt #staywithmoria unterstützen?

 

Benedikt: „Unser Projekt hat eine eigene Website, wo Geldspenden und innerhalb des Wetteraukreises sogar Sachspenden abgegeben werden können. Für die Sachspenden haben wir einen eigenen Dienst, mit dem wir die Hilfsgüter abholen und zu unseren Lagerräumen befördern. Geld kann für bestimmte Pakete wie Hygiene-Sets, Baby-Aid-Sets, Benzinspenden oder Organisationskosten wie die Miete für die LKWs gespendet werden oder aber als Geldsumme, die wir dann dort nutzen, wo sie benötigt wird. Aber unserem Projekt bzw. den Menschen in Moria ist schon alleine dann sehr viel geholfen, wenn Moria nicht in Vergessenheit gerät!“

 

Herr Schäfer: „Zurzeit suchen wir vor allem noch einen Transporter als Begleitfahrzeug. Da wir mit einer Delegation aus Schüler*innen, Lehrer*innen und evtl. auch Eltern unsere Hilfsgüter begleiten und bei der Verteilung vor Ort helfen wollen, benötigen wir noch geeignete Begleitfahrzeuge. Ein großer Transporter, der uns zur Verfügung gestellt werden könnte, wäre da natürlich Gold wert.“

 

Weitere Stimmen zu #staywithmoria findet ihr als Video-Statements auf der Landingpage des Projekts.

 

Ihr habt Fragen zum Hilfsprojekt #staywithmoria? Viele Antworten sowie Möglichkeiten, wie ihr helfen könnt, findet ihr unter www.staywithmoria.de. Fragen, Anmerkungen und Kommentare könnt ihr darüber hinaus wie immer gerne auch an blog@pegasus.de schicken.

Hier geht es zum Artikel

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