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Im Interview – Patric und Claudia vom Uhrwerk Verlag, Teil 1


nadine.wohlfart
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Chefredakteurin Claudia Heinzelmann und Gründer sowie Inhaber des Uhrwerk Verlags Patric Götz berichten über Splittermond

 

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Für eingefleischte Rollenspielfans ist Splittermond sicherlich kein neuer Begriff, schließlich erscheint das Fantasy-Rollenspiel schon seit 2014 im Uhrwerk Verlag. Neulinge im Rollenspiel oder Brettspielfans mit einem Faible für Fantasythemen könnten sich dagegen fragen, was genau sich hinter diesem Begriff verbirgt. Und vielleicht habt ihr schon mitbekommen, dass im Februar die Splittermond Einstiegsbox Aufbruch ins Abenteuer bei uns erschienen ist. Egal, zu welcher Kategorie ihr euch zählt, dranbleiben lohnt sich, denn heute haben wir zwei Personen im Interview, die eng mit Splittermond verbunden sind: Claudia Heinzelmann und Patric Götz. Beide sind seit den ersten Tagen von Splittermond mit dabei - Patric als Gründer und Inhaber des Uhrwerk Verlags und Claudia als Autorin, Redakteurin und seit 2019 Chefredakteurin für Splittermond. Damit sind beide seit vielen Jahren in Lorakis, der Splittermond-Welt, zuhause und gestalten diese gleichzeitig maßgeblich mit. Eine der Besonderheiten an Splittermond ist nämlich, dass das Rollenspiel nicht nur seit 2014 im Uhrwerk Verlag erscheint, sondern dass es dort – mit Hilfe eines großen Teams – auch entwickelt wurde. Splittermond ist also keine Lokalisierung wie die Grundregelwerke von Systemen wie Cthulhu und Shadowrun, sondern eine Eigenproduktion eines deutschen Rollenspielverlags. (Ihr wollt mehr über diese beiden Systeme wissen? Dann schaut euch unsere Einführungsbeiträge zu Cthulhu oder Shadowrun an.)

 

Jetzt wollen wir euch aber nicht länger auf die Folter spannen, sondern direkt ins Thema einsteigen. Also auf nach Lorakis!

 

Claudia, Patric, fangen wir mit einer Frage an, die für euch sicher einfach zu beantworten ist: Was ist Splittermond bzw. was ist das Besondere daran?

 

Patric: „Splittermond ist ein Rollenspiel. Das heißt also, im Vergleich zu einem üblichen Brettspiel geht es nicht so sehr darum, eine Spielmechanik zu verstehen und dann möglichst effektiv zu nutzen, um zu gewinnen. Sondern im Rollenspiel geht es darum, gemeinsam Geschichten zu erzählen. Dabei übernehmen die Spielenden jeweils eine Figur, die sie ganz individuell gestalten können – und zwar nicht nur was die spielmechanischen Fähigkeiten angeht. Es geht vor allem darum, die eigene Figur darzustellen und mit ihr und den anderen Figuren zusammen Abenteuer zu erleben, aber auch, die Figur allein und alle Figuren als Gruppe weiterzuentwickeln und ihnen eine Geschichte zu geben.“

 

Claudia: „Splittermond ist dabei ein vollständiges Rollenspielsystem – es hat also eine eigens dafür erdachte Spielwelt und ein eigens dafür geschriebenes Regelset. Im Vergleich zu anderen Rollenspielen ist Splittermond durch sein Regelset in manchen Dingen sogar ein Stückchen dichter am Brettspiel, denn tatsächlich gibt es ein Brett, das man in der Mitte auslegt und brettspielartige Elemente, wenn zum Beispiel Kämpfe dargestellt werden. Dann spielen Würfel eine entscheidende Rolle, aber auch taktische Überlegungen am Brett. Deswegen ist uns schon oft aufgefallen, dass Brettspielende sich besonders gut in Splittermond reindenken können und den Zugang als leichter empfinden als vielleicht in andere Rollenspiele. Trotzdem bleibt ein deutlicher Unterschied zu einem normalen Brettspiel. Der deutlichste ist sicherlich, dass es für den größten Teil des Spiels keine vorgeschriebenen Spielzüge gibt, sondern die Möglichkeiten, was die Spielenden tun können, im Grunde unbegrenzt sind.

Neben dieser spielmechanischen Besonderheit, sticht Splittermond besonders durch seine vielfältige und lebendige Welt hervor. Es gibt viele verschiedene Spezies, wie etwa Varge, eine Art Wolfsmenschen, und Gnome, die aus einem Feenreich stammen. Es gibt viele wundersame Orte zu entdecken und natürlich viele Geheimnisse zu lüften und Schurken das Handwerk zu legen.“

 

Wir hatten es im Einleitungstext schon erwähnt: Splittermond ist eine Eigenproduktion des Uhrwerk Verlags. Aber wer kam konkret auf die Idee der Hintergrundgeschichte rund um Lorakis und den Splittermond?

 

Patric: „An Projekt X, wie es am Anfang noch hieß, haben von Beginn an mehrere Leute gemeinsam gearbeitet. Es gab ein erstes Treffen bei Thomas Römer zuhause, wo bei viel zu viel Frankfurter Kranz die wesentlichen Grundsteine gelegt wurden. Bei einem größeren Treffen mit dem anfänglichen Autor*innenteam wurden dann in verschiedenen Gruppen Dinge konkretisiert – wie sehen die Gnome eigentlich genau aus, an welche Götter sollen die Einwohner von Lorakis glauben, welche Kulturen haben die Alben geschaffen? Und wir haben damals auch gemeinsam dem Spiel einen Namen gegeben.“

 

Und wie kam es dazu, dass ihr Projekt X alias Splittermond überhaupt ins Leben gerufen habt?

 

Patric: „Uhrwerk hatte vorher nur Lizenzprodukte, und da gibt es natürlich auch viele Vorgaben – da kann man zwar einzelne Bereiche selbst ausformulieren, aber natürlich im Rahmen der gegebenen Setzungen für die bereits bestehenden Welten und Regelsets. Andererseits haben für Uhrwerk Leute gearbeitet, die viel Erfahrung im Rollenspielbereich mitgebracht haben und auch lange stilgebend bei anderen Rollenspiellinien waren. Und natürlich hatten diese auch viele Ideen, die bei den Lizenzprodukten einfach nicht gepasst haben. Und das führte dann zu dem Wunsch, etwas Eigenes zu machen – etwas, bei dem man quasi nochmal ganz von vorne am Reißbrett anfangen und die ganzen Ideen mit einbringen kann – sowohl für die Spielwelt, als auch für die Regelmechanismen. Und es war natürlich auch als Verlag sinnvoll, eine eigene Linie zu haben, weil man sich damit unabhängig macht von den Lizenzgebern und über Dinge wie Produktausstoß, -gestaltung und das ganze Drumherum wie Merchandising-Artikel selbst entscheiden kann.“

 

In über sieben Jahren Splittermond habt ihr sicherlich schon viel erlebt. Gibt es ganz besondere Moment, an die ihr euch besonders erinnert bzw. die Splittermond besonders geprägt haben?

 

Claudia: „Da gab es einige und die gibt es auch weiterhin immer wieder. Die bereits erwähnten ersten Treffen waren natürlich sehr besonders. Eben genau der Moment, in dem man ganz frei eine neue Kultur entwerfen kann oder eine Religion oder eine Landkarte. Und das gilt natürlich in gleichem Maße für das Regelwerk – ganz frei vor der Frage zu stehen: welchen Würfeltyp wollen wir denn nehmen und wie soll eine Figur in dem Spiel denn beschrieben sein, welche Fertigkeiten soll sie haben, wie wollen wir Kämpfe abbilden? Gerade als langjährige Rollenspielende und vor allem natürlich auch als Rollenspielproduzierende kommen da Vorlieben und natürlich jede Menge Ideen auf. Diese dann in ein eigenes Werk gießen zu können, ist wirklich ein besonderer Moment.“

 

Patric: „Als das ganze System dann in den Betatest ging und von Anfang an eine sehr große und sehr positive Resonanz da war, das war natürlich auch nochmal sehr besonders. Splittermond lebt für uns vor allem durch die vielen Menschen, die daran beteiligt sind: Sowohl auf der produzierenden Seite – jedes Autor*innentreffen, wenn auch zur Zeit nur digital möglich, ist ganz besonders für uns – als auch bei den Spielenden, die wir auf Cons treffen oder auf den Community-Kanälen. Vor allem unsere Hausmesse, die Heinzcon in Norddeich, ist immer wieder ein Highlight für uns.“

 

Ihr habt schon angedeutet, dass Splittermond nicht zuletzt davon lebt, dass viele Personen kreativen Input einbringen können. Was bedeutet das konkret - wie hat sich Splittermond über die Jahre verändert?

 

Claudia: „Die Welt ist natürlich inhaltlich gewachsen und die verschiedenen Bände, die in den Jahren rausgekommen sind, haben nach und nach den Vorhang in den Regionen von Lorakis gelüftet. Doch Splittermond steckt auch immer noch in den Kinderschuhen – da gibt es noch viele Bereiche, die kaum beleuchtet sind und wir können immer noch Dinge ganz neu entwerfen und neue Ideen einbringen.“

 

Patric: „Der personelle Wechsel in der Redaktion, der Ende 2019 stattfand, bringt natürlich auch Veränderung mit sich. Eine Redaktion drückt einem Spiel ja in gewisser Weise auch ihren Stempel auf – das muss gar nicht programmatisch passieren, aber es spiegelt sich in Entscheidungen zu Formaten, Inhalten usw. wider. Natürlich fiel dieser Wechsel in eine schwierige Zeit, nicht zuletzt durch die Pandemie, die dann recht bald viele gewohnten Abläufe lahmlegte. Mag also sein, dass einige Veränderungen sich erst noch zeigen werden.“

 

Das war schon alles? Nein, denn es gibt noch so viel mehr über Splittermond zu berichten. Zu viel, um alles in einen Beitrag zu packen. Daher erscheint Teil 2 des Interviews in wenigen Tagen hier auf dem Blog. Kommt also auf jeden Fall wieder vorbei und lest noch mehr darüber, wie es zur Zusammenarbeit des Uhrwerk Verlags und Pegasus Spiele kam, wie ihr die Welt von Splittermond aktiv selbst mitgestalten könnt und darüber, was es mit der Einstiegslinie auf sich hat.

 

Wenn ihr aber schon jetzt richtig Lust darauf habt, selbst mal Splittermond zu spielen, dann macht bei unserem Gewinnspiel mit, das wir im Rahmen unserer aktuellen Online-Convention CONspiracy veranstalten und gewinnt u.a. ein Exemplar der Splittermond Einstiegsbox Aufbruch ins Abenteuer.

 

 

Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder Anregungen? Wir freuen uns auf eure Kommentare zum aktuellen Blogbeitrag oder eure E-Mail an blog@pegasus.de.


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