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Cthulhu - ?bersicht


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Guest Marcel Gehlen

Vor längerer Zeit hatte ich mal angefragt, wie ich eine Cthulhu-Systembeschreibung anlegen sollte, da ich den alten thread aufrgund der Tücken des Forums nicht mehr finde muss eben ein neuer her, um mein Ergebnis zu Diskussion zu stellen, vorab noch einmla die Regeln, nach denen die Beschreibung erstellt wurde:

 

- ca. eine DinA4-Seite (12 Punkt mit Standardrand von 2cm)

(wenn's 'ne halbe Seite mehr oder weniger wird ist auch nicht so wild. Es

geht blo? darum, dass der Leser einen kurzen ?berblick und nicht die Regeln

erklärt bekommt.)

- die Beschreibung sollte das System umrei?en unter Aspekten wie:

- Genre

- worum geht es?

- Regeltechnischer Aspekt (Erzählspiel, Würfelsystem, Kartensystem,

etc.)

- In welcher Welt spielt es?

- Hintergrund zum System (Werdegang, Autoren etc.)

- was sonst noch wichtig sein könnte

 

 

Und nun, was ich daraus gemacht habe:

 

Normalerweise ist es relativ einfach eine Systembeschreibung zu schreiben: Man fast grob die Spielwelt zusammen, welche Rolle die Spielercharaktere in ihr spielen, geht in knappen Worten auf das Regelsystem ein und nimmt sich noch etwas Raum für eventuelle Besonderheiten des Spiels.

Im Fall von äCthulhuô ist dies aber etwas anders, da dieses Rollenspiel seine gro?e Qualität daraus zieht, dass die Spielwelt im eigentlichen Sinne nicht zu beschreiben ist, weshalb ein Versuch meinerseits nur scheitern kann, ich bin also gezwungen einen etwas anderen Weg zu wählen.

 

äCthulhuô ist ein Rollenspiel, dass auf den Motiven des amerikanischen Horrorautors H. P. Lovecraft beruht. Dieser verfolgte den Ansatz, dass sich wahres Grauen bei einem Menschen nur entfesselt, wenn er mit Dingen konfrontiert wird, die sein Verstand nicht fassen kann, die sein Weltbild komplett zum Einsturz bringen. Eine solche Erfahrung kostet einen Menschen nach Lovecraft zumindest seinen Verstand. Seine Theorie hat er in der Abhandlung äLiteratur der Angstô formuliert und in mehreren Geschichten, teils mit mehr, teils mit weniger Erfolg versucht umzusetzen.

Da Lovecraft in den 1920ern schrieb spielen auch die meisten seiner Geschichten dort, da diese wiederum die Vorlage für das Rollenspiel darstellen setzt auch dieses schwerpunktmä?ig auf diese Epoche, es sollte jedoch darauf hingewiesen sein, dass die äRegelnô nach denen Lovecraftscher Horror äfunktioniertô auch auf andere Zeitepochen übertragen werden können, wobei man natürlich darauf achten sollte, dass sich das Weltbild der Menschheit im Laufe der Zeit oft gewandelt hat, was bedeutet, dass ein Mensch im Mittelalter ganz anders angegriffen werden muss als ein Mensch der Neuzeit, um sogenannten cthuloiden Horror zu erzielen.

Sowohl Lovecraft als auch von ihm inspirierte Autoren wie etwa Robert Bloch (äPsychoô) haben in ihren Werken eigentlich kein Schema angelegt, das als Spielwelt für ein Rollenspiel herhalten könnte, dennoch stellte August Derleth, ein Freund von Lovecraft, den nicht unumstrittenen äCthulhu-Mythosô auf:

Neben dem Menschen existieren noch andere gottähnliche Wesen - der Namensgeber des Spieles, Cthulhu, ist eines von ihnen - die nicht den Gesetzen des uns bekannten Universums unterworfen sind und von einigen Kulturen und Kulten angebetet werden, wann immer ein normaler Mensch in Berührung mit einem diesen Wesen ihren unmenschlichen Dienern oder sich einfach nur ihrer Existenz bewusst wird kommt es zu dem oben erwähnten Effekt: Der menschliche Verstand ist nicht in der Lage diese vollkommen fremden Dinge zu fassen.

Die Spielercharaktere gehören nun zu diesen unglücklichen, stets bestrebt mehr zu erfahren wandeln sie auf dem schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Verstehen.

 

Nun kann ich aber doch noch zu einem Aspekt meiner Beschreibung kommen, der sich nicht anders gestaltet wie in anderen Systembeschreibungen: Der Kurzvorstellung der Regeln.

äCthulhuô gibt es mittlerweile in zwei Regelausführungen einmal in der Variante BRP mit einem W100 als Basis, das hei?t man muss eine gewisse Prozentchance unterwürfeln, oder als D20-Version.

Beide Regelsysteme haben durchaus ihre Tücken und unter Cthulhu-Spielern ist fast schon ein kleiner Grabenkampf entstanden, wobei die meisten dem älteren BRP-System den Vorzug geben, da äCthulhuô eigentlich recht regelarm gespielt wird und der Schwerpunkt nicht auf Würfeln, sondern auf der dargestellten Geschichte beruht ist es letzten Endes reine Geschmackssache zu welcher Version man greift, gro?artig den Spielfluss hemmt keines der Beiden.

 

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Ich weiss nicht, ob ich unbedingt auf die Kategorisierung des "Cthulhu-Mythos" durch Derleth eingehen wuerde, zumal dies ja auch nicht konsequent ins Rollenspiel uebernommen wurde.

Der schmale Grat ist fuer mich auch nicht zwischen Wahnsinn und Verstehen, sondern eher zwischen Wahnsinn=Verstehen und Unwissenheit.

Zu den Grabenkaempfen: mir scheint eher, dass die D100-Fetischisten hin und wieder ein paar Granaten ins D20-Lager werfen, wo man lediglich versucht auszuweichen. :D;)

Abgesehen von diesen Kleinigkeiten ansonsten sehr gut. :]

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Guest Marcel Gehlen
Original von oleg

Ich weiss nicht, ob ich unbedingt auf die Kategorisierung des "Cthulhu-Mythos" durch Derleth eingehen wuerde, zumal dies ja auch nicht konsequent ins Rollenspiel uebernommen wurde.

 

Das Wort fällt aber oft, auch und gerade in Bezug auf das Rollenspiel, da fand ich es nützlich in zwei Sätzen zu sagen, was damit gemeint ist...

 

Der schmale Grat ist fuer mich auch nicht zwischen Wahnsinn und Verstehen, sondern eher zwischen Wahnsinn=Verstehen und Unwissenheit.

 

Richtig. Meinte ich auch. Seeeehr schlecht von mir fomuliert (I write code...). Mit meinem Satz meinte ich eigentlich etwas wie "mehr verstehen wollen mit der Gefahr wahnsinnig zu werden, eben ein Balanceakt: Was kann ich mir noch zutrauen."

 

Zu den Grabenkaempfen: mir scheint eher, dass die D100-Fetischisten hin und wieder ein paar Granaten ins D20-Lager werfen, wo man lediglich versucht auszuweichen. :D;)

Ja. Ok. Hast recht, bin eben immer auf der Seite der schwachen, sozusagen "Gesinnung neutral" ;)

 

Abgesehen von diesen Kleinigkeiten ansonsten sehr gut. :]

Vielen Dank.

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