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Das Nest


Der Narr
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Aufgrund widriger Umstände wurde "Das Nest" (aus "In Labyrinthen") der Auftakt zu einer neuen Cthulhu-Kampagne. Die Spieler stecken nun mitten in den Nachforschungen.

 

Kann mir jemand, der das Abenteuer schon gespielleitet hat, vielleicht ein paar Tipps und Hilfen geben, wie ich das Abenteuer etwas spannender, atmosphärischer, cthuloider gestalten kann?

Die Spieler sind in ihren Nachforschungen jetzt schon recht weit fortgeschritten. Ich bin mir nicht sicher, ob sie mit Jason Porter (dem Erben) Kontakt aufnehmen werden, aber ihre nächste Anlaufstelle wird das Krankenhaus sein, in dem Frau Boucher getötet wurde. Ob sie noch in das Büro von Maklin einbrechen werden - ich bin mir nicht sicher.

Sie überlegten das letzte mal auch, einen Privatdetektiv anzuheuern - ich hatte vor, dann einem von ihnen die Rolle des Detektiven zu übergeben *g*

 

Jedenfalls frage ich mich, wie ich das Abenteuer noch etwas aufwerten kann. Irgendwie läuft ja alles auf einen Spaziergang durch das Haus und Vernichtung des Avatars dieses unaussprechlichen Gottes (oder Vernichtung/Wahnsinn der Charaktere) hinaus. Aber irgendwie finde ich all das ziemlich unmotiviert. Einer der Spieler meinte auch, dass es bisher total langweilig gewesen wäre, aber bei dem wei? ich eh nicht, was er eigentlich vom Rollenspiel erwartet :rolleyes:

Problematisch finde ich auch, dass die neuen Charaktere, die noch nie mit dem Mythos zu tun hatten und allesamt äu?erst bodenständige Leute sind (wohlhabender Börsenmakler, Navy-Offizier und eine "reiche Tochter") direkt mit einem Gott zu konfrontieren... Irgendwie recht hart für den Einstieg, oder? Vor allem wegen der Zukunft, da man aufpassen muss, das nicht sofort toppen zu wollen. In dem Abenteuer gibt es ja auch einige Bücher mit massig Cthulhu-Mythos-Bonus.

 

Naja... Irgendwelche Ideen? *hoff*

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Sorge dafuer, dass die Charaktere recht unbedarft das Haus betreten ..... weil es ja ein Spaziergang ist. Lasse die Rattenwesen zumindets zu Beginn nie direkt in Erscheinung treten, sondern nur als nicht greifbare, nahezu unsichtbare Horde. Vor allem aber .... lasse die Spieler nie das Haus verlassen. Wenn es einer versucht, wird er von der unsichtbaren Horde angegriffen, wenn er nicht aufgibt, ist das sein Ende. Ich versichere dir, ich habe das Szenario auf den spielertagen in Essen geleitet, und die spieler haben es hitner nicht gewagt, den Tisch zu verlassen. Unabhaengig von den Faehigkeiten des urspruenglichen Autors hat dieses Szenario naemlich das gewisse Etwas, das Gaensehaut erzeugen kann ..... Deswegen ist es ja auch trotz der Schwaechen aufgenommen worden.

 

 

 

Der Raecher in Prag, mehr mit seinem hinterwaertigen teil beschaeftigt denn mit dem Raechen

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Achtung, Spoiler!!

 

Da es vielleicht auch noch andere interessiert, will ich hier mal noch näher auf deine Frage eingehen. Zunächst einmal: Das Szenario steht und fällt mit der Frage, ob die Rattenwesen jemals wirklich greifbar für die Charaktere werden. Wirklich gut bist du, wenn die Charaktere niemals auch nur einen Schu? auf die armen Rattenwesen abfeuern, verloren hast du, wenn sie als Rattenjäger sich betätigen.

Mit anderen Worten: die Ratten müssen eine tödliche und überwältigende, aber nicht greifbare Gefahr darstellen.

Deine Gruppe hält das also alles für einen läppischen und langweiligen Spaziergang? Sehr gut so. Wenn sie es überleben, werden sie das nicht wieder tun. Man kann zwar über den Wächter und aus dem dunklen auftauchenden Horden die Spieler schon beizeiten einstimmen, aber das ist nicht notwendig.

Wenn die Spieler geschickt sind, teilen sie sich vorher auf, und du hast ein kleines Problem. Die Chance dafür aber ist gering, denn Spieler neigen dazu, unvernünftigerweise zusammenzuklumpen und zu viert oder fünft über einzelne Informanten herzufallen oder eben harmlose Häuser aufzusuchen.

Aber der Garten ist nicht umsonst überwachsen, und Ratten sind schnell. Wähle einen hellen Sonnentag, Nebel oder starken regen, der Effekt ist der gleiche: Man sieht nichts. Sind die Charaktere aber im Haus, wollen sie es auch wieder verlassen. Versucht das einer zu stark, wird er blutig zerfetzt, ohne da? die anderen auch nur im Geringsten bemerken dürfen, was wirklich dafür verantwortlich ist. Allenfalls wuschelige, huschende Schatten, kleine Bewegungen im Gartendickicht.

Auf die niederschmetternde Entdeckung, da? sie das Haus nicht mehr verlassen können, folgt die Entdeckung, da? dieses an allen seiten offen ist und die Nacht langsam hereinbricht. In allen Winkeln, an allen Orten sind dann Geräusche, Dutzende wuselnder Schatten, Kratzen und leise stimmen. Irgendein Idiot wird sicherlich auch das Buch lesen, und die Spieler spüren, da? sie nicht nur eingeschlossen sind, da? sie von unsichtbaren Feinden im Schatten belauert werden, sondern auch, da? sich ihnen irgendetwas Monströses auf leisen Schritten unaufhaltsam nähert. Ich versichere dir, dein Spieler, der das alles langweilig fand, wird das jetzt nicht mehr finden, sofern er überhaupt noch dabei ist.

Und dann kommt die Nacht. Aus den Schatten drängen viele wuselige Gestalten, unzählbar, ungreifbar, ein schwarzer Strom, der anschwillt und vor dem es zu fliehen gilt. Und die werden nicht warten, bis ihnen jemand eins aufs Pelz brennt oder Dynamit wirft. Denn die Ratten sind ja nicht blöd. Die Charaktere aber können nicht in den Garten hinaus, fliehen innerhalb des Hauses vor dem Strom eindringender Ratten und haben ein monströses Gespenst im Nacken. Haben sie bis dahin den Ausgang unter dem Altar nicht gefunden, kann ihnen der menschliche Gegner etwas unter den Arm greifen. .....

Achten solltest du bei allem darauf, da? deine Spieler zwar in Gefahr kommen, aber nicht alle ausradiert werden. So etwas macht keinen Spa?, und das haben sie auch nicht verdient. Nur wer unvorsichtig ist oder sich dumm verhält, sollte die Folgen dafür tragen.

 

Ich versichere dir, DIESE Erlebnisse vergessen deine Spieler nicht mehr so schnell...

 

 

Der Rattenraecher aus Prag

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Hm... Danke schon mal für die Tipps. Wenn ich dich richtig verstanden habe meinst du, dass für das Haus und die Ratten der Status Quo aufrecht erhalten bleiben soll?

Ja, wenn die Charaktere überhaupt nicht in direkten Kontakt mit den Kreaturen (und vor allem dem Gott) kommen, dürfte das ganz gut klappen. Ich werde dann wohl auch mal schauen, welche Bücher ich problemlos weglassen kann oder inwieweit ich die Bücher zerstöre, ansonsten wird das wohl für den Einstieg immer noch zu heftig.

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Es geht nicht um den Status quo, sondern darum WIE Horror dargestellt wird. du kannst dieses Szenario natuerlich als reines Aktionabenteuer anlegen. Wirkungsvoller ist aber meiner Meinung nach gerade in diesem Falle, wenn der Horror indirekt, aber ueberwaeltigend bleibt. ein Status Quo bleibt auf keinem Falle erhalten, da es schliesslich hinterher immer zu der Schlussszene kommen wird und das Haus vermutlich in die Luft gesprengt wird. Die Frage ist nur, ob die Charaktere zu Getriebenen werden, die letztlich nur reagieren und davonlaufen muessen oder zu Mini-Rambos, die sich als Kammerjaeger betaetigen. Wirklich zu einem Horrorszenario wird es allerdings nur im ersteren Fall.

Was die Buecher angeht: eines der Buecher ist notwendig, um die Inkarnation des grossen alten entstehen zu lassen. Und auch hier wieder ist es so: Es ist KEINESWEGS notwendig, dass der tatsaechlich erscheint. allein die Moeglichkeit, dass er erscheinen koennte, ist erschreckend genug, und das kannst du durhc unnatuerliche Geraeusche, seltsame Erscheinungen, Schritte, und Gefuehle andeuten. Und iin der situation, in der sich dann deine Charaktere befinden, reicht das voellig aus. Nebenbei: Ueberlege dir auch mal die Situation: glaubst du ernsthaft, dass da einem der Spieler die Zeit bliebe, diese Buecher alle zu lesen?

 

Zu der fehlenden Motivation in der recherchierenden Phase: Das liegt in der Tat oftmals an der ungluecklichen Charakterzusammrenstellung und fehlender Ausgangsmotivation. Aber vielleicht beruhigt es dich ja .... auch mir unterlaeuft dieser Fehler hin und wieder, das bleibt gar nicht aus.

du musst dann also versuchen, deine Spieler in irgendeiner Weise einzufangen. Das geht auf die art, wie sie in einem zweiten thread beschrieben werden, sind aber gar nicht noetig.

Denn Boucher und seine Ratten sind doch nicht an ihren Bau gebunden. Lasse boucher doch immer wieder in der Naehe der Recherchierenden erscheinen, als geisterhafter, unnahbarer Beobachter oder ebenso geisterhafter Informant. Und wieso sollten die Ratten nicht schon in das Buero des Sprengmeisters eingedrungen sein und dort ihre Spuren hinterlassen haben ?

 

Der Raecher

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Guest AndrÚ

Hi,

 

ich habe das Abenteuer vor ein paar Wochen geleitet. Meine Spieler sind eher nicht so sehr daran interessiert, gro?artige Recherchen im Vorfeld zu betreiben. Sie sind gleich zum Haus. Das Bodengeflecht, die unruhigen Pferde der Kutsche, das kleine Mausoleum, die Gräber und die huschenden Geräusche haben sie recht nervös werden lassen. Im Haus selbst gibt es viele Möglichkeiten, gruselige Stimmung zu erzeugen. Das Schachspiel wollte keiner mitnehmen, wie Schade! Die Spieler haben sich nicht allzuweit in die Tiefe gewagt und sehr schnell die Sprengung eingeleitet. Dass sie dabei vielleicht Menschen (Bouchers/Menschen) getötet haben, wird noch lange an ihnen nagen und war der Gesuchte wirklich schon tot? Dass sie nicht bis zum eigentlichen Zentrum vorgedrungen sind, hat mich nicht gestört. So habe ich einen weiteren Aufhänger, da Boucher noch leben kann:) Die Verletzten sind nachher in das gleiche Krankenhaus eingeliefert worden, in dem auch das Kind geboren wurde...

Ich würde das Abenteuer auch nicht unnötig langatmig machen. Die Infossuche wird bei uns ziemlich abgekürzt und oft wird Pinkerton eingeschaltet. Vom Aufbau her sollte es an einem Abend zu spielen sein.

Gru?

AndrÚ

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