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Thomas Michalski

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Posts posted by Thomas Michalski

  1. Ich würde auf jedenfalls eines der alten Laurin-Szenarien nehmen.

    Gail I und II sowie auch die anderen Publikationen von Fantastische Spiele (Guernesey kommt mir da noch in den Sinn) fand ich allesamt nicht so prickelnd...

     

    Beide von dir angesprochenen Szenarien ziehen teils in die Traumlande, ob dir das zusagt, musst du selbst wissen, ansonsten ist Narrenball sicherlich das angenehmer zu meisternde Szenario und spielt im kleineren Rahmen, von der erzählten Geschichte her finde ich die Froschkönig-Fragmente allerdings wiederum weitaus überlegen ... wenn es denn richtig gelingen mag...

  2. Gerade auch, weil Spieler dann nicht die teuren "no access for players"-Bereich mitkaufen würden, sondern wirklich nur den Regelkern hätten, hoffentlich halbwegs günstig.

    Das Spielleiterbuch hat dann allerdings auch echt happige Ansprüche zu erfüllen. Ich denke, gerade bei Cthulhu sind doch einige drau?en, die sich schon VIELE Gedanken zu den Themen gemacht haben und ebenso zufrieden gestellt werden wollen wie neue Spieler.

    Wenn es diese allerdings erfüllt (und ich denke, wenn wir uns hier alle Mühe geben, wird es das schon... *g*), dann kann es echt ein Hammerwerk werden, und ich sehe schon Chaosium wieder lieb darum betteln ... oder so... ;-)

     

    Vielleicht kann man ja auch eine Box rausbringen, die für Interessierte dann beide Bände zusammenfasst. Wie die Amerika-Box für In Labyrinthen und eben Amerika...

  3. Wobei ich denke, gerade NSCs mit häufigerem Auftreten können sich auch durch ... ähm ... "Signaturverhalten" oder so auszeichnen. Wie auch immer man das nennen will.

    Eine besondere Art zu sprechen, Dinge zu betonen oder so. Vielleicht einen Sprachfehler, einen Akzent, eine lustige Art zu husten, was wei? denn ich...

     

    Klar, Bilder sind auch fein, aber ich denke, manchmal hat man auch einfach kein Passendes zur Hand und eine solche Eigenheit kriegt man immer recht leicht hin...

     

    Leute merken sich Dinge aus manchmal ganz bescheuerten Gründen. Ich hab da etwa in einer Runde eine NSC namens Cala Worner. Worner, nicht Warner.

    Darüber hatten wir bei ihrem ersten Auftritt ein unverhätlnismä?ig langes Gespräch und siehe da, "Worner mit o" hat sich geradezu in ihr Gedächtnis gebrannt... *g*

  4. ?brigens, das fiel mir nur auf, als ich gestern Nacht den Thread hier noch mal las, nicht nur wir armen Rollenspieler neigen wohl dazu, die Hounds "hundisch" zu machen.

    Malte S. Sembten, den kennt hier der eine oder andere ja vermutlich auch, hat in seiner Sammlung "Hippokratische Gesichter" auch eine Geschichte zum Thema drin. In "Der Verfolgte" wird, wie ich meine recht schön inszeniert, der Legionär Randolph Carter (keine weiteren Fragen nötig, oder?) von "etwas" gejagt.

    Soweit, so gut.

    Gegen Ende der Geschichte (S. 108 in der Blitz-Ausgabe) hei?t es nämlich dann:

    Habt Ihr die Schakale bellen gehört?" fragte er in die Dunkelheit hinein.

    "Halt'n Rand un penn schon", ertönte die schläfrige Stimme von Glaser. [...]

    "Seltsame Schakale müssen das sein." flüsterte er. "Solche Spuren, wie ich sie vorhin am Lagerrand gefunden habe, hab' ich noch nie gesehen. Sie waren kaum zu erkennen - mehr in den Sand hineingehaucht als hineingetreten. Trotzdem muss es ein riesiges, schweres Tier gewesen sein. Nach dem Umfrang des Abdrucks zu urteilen.

    Später kommen dann noch Parallelen zu ägyptischen Bildnissen eines Mannes mit Hundemaske in ungewöhnlicher Schnüffelhaltung und dergleichen mehr...

     

    Dachte, könnte wen interessieren...

     

     

    Oh, und wo ich das Dingen dieser Tage noch gelesen habe:

    Zum Thema Wunden durch Hunde von Tindalos:

     

    Das erste Abenteuer in "Unseen Masters" geht auf diese recht detailliert ein und dort gibt es auch solche Stichkanäle. Sind nach meiner Erinnerung tatsächlich schmal und tief.

    Frank hat da recht, wenn es überhaupt noch wen in dieser metacthuloiden Diskussion interessiert: zwei cm Durchmesser sollen sie haben, sechs cm tief.
  5. Für mich ungeschlagen bleibt da vorerst der letzte Freitag.

    Wir haben ja, einige wissen das vielleicht schon, Freitags eine recht losgelöste Star Wars-Runde, ohne hohen Anspruch oder so (das ist den Samstags- und Sonntagsrunden vorbehalten... ;-)), einfach um nett ins Wochenende zu kommen. Unser allersimpelstes Regelwerk auf WoD-Basis (kann unter http://www.dorp.de.vu auch runterladen) dient auch nur dazu, bei sechs oder mehr Spielern ein wenig Ordnung drin zu halten, an sich ist es mehr ein "wir erzählen nett eine Geschichte"-Dingen.

     

    Aber letzte Woche?

    Ich wei? nicht. Es war echt der Wurm drin.

    Co-Plotter Matthias beschreibt ein Alien, direkt die nächste Frage war "Wie sieht das Alien denn eigentlich aus?"

    Ich schildere eine Szene und weise mehrfach darauf hin, dass es keine Deckung gibt.

    Nächster Satz: "Ich such mir dann mal Deckung..."

    Dann schildere ich eine Sturmkommando-Squad, die sich vor dem Aufzug, in dem sie hocken, positioniert.

    "Und die stehen da drau?en?" "Ja." "Warten?" "Ja." "Haben die Waffen?" "Ja." "Naja, vielleicht sind die ja auch gar keine Feinde..."

     

    Höhepunkt war aber ein kleiner Kampf, die fast 30 Minuten dauerte, weil der Jedi ständig den Raum verlie?, um weitere Fritten zu machen... (merke: Rollenspieler SIND Fressmaschinen...)

     

    Mal sehen, heute geht es weiter, mal schauen ob die bösen Aliens wieder aufhören, unseren Spielort mit Dummheitsstrahlen oder so zu beschie?en...

  6. Ich denke, beides ist okay...

    Einerseits ist es schon schön, unerfahren auf alles zu stolpern und gar keine Ahnung zu haben, was man da so treibt.

    Gerade mit ausreichender Erfahrung und Praxis kann man, dank Stereotypen und (und dafür kann dann auch das Regelwerk nichts) der häufig auftretenden Cthulhu-Matrix manches recht flott bestimmen...

    "Ziege mit tausend Jungen? All's klar..."

    "Schwarzer Pharao? Keine weiteren Fragen..."

    "Komische kopulierende Küstenbewohner? Jaja, wei? scho' Bescheid..."

    Ihr wisst, was ich meine...

     

    Andererseits, das stimmt schon, ist auch ein "wissender" Spieler nicht zur Langeweile verdammt. Einerseits weil man als SL doch noch immer schön variieren kann, um die SCs zu verwundern...

    Dann, weil ja auch viel Reiz aus einer plotgelösten Interaktion entstehen kann.

    Und zuletzt, weil, da hat Harbringer auch recht, es so ein bisschen so'n Romeo&Juliet-Dingen ist. Man merkt in jeder Szene, wie das Unheil naht, doch irgendwie ist es doch unausweichlich...

     

    Ist halt Geschmackssache, wobei man auch doch noch Rücksprache mit dem SL halten sollte, denn wer der sich im Nachhinein übergangen fühlt, ist das auch nicht so toll...

  7. @ Jessil:

    Ohne überhaupt auf deine Aussage weiter einzugehen (wie gemein von mir... ;-)), nur ein Hinweis:

    du lehnst dich SEHR weit aus dem Fenster, wenn du da so klar die Linie "DSA gegen den Rest der Welt" ziehst.

     

    Einerseits, weil DSA, seit es bei FanPro ist, auch vermehrt auf den Begriff Spielleiter setzt.

    Andererseits, weil bei weitem nicht alle Systeme der schweigenden Konvetion, die du da schilderst, folgen. Ich denke da an die gesamte WoD, die hat nämlich keinen SL, sondern einen Erzähler. Engel meine ich ebenso. Endland auch, wenn ich mich nicht irre.

    Oder Deadlands. Das hat einen Marshal.

    Oder Castle Falkenstein. Das hat einen Gastgeber.

    Nimmst du auch rein englische Systeme an? Dann ziehe noch das neue Star Trek hinzu, da ist es nämlich ein Narrator.

     

    Einfach, damit du wei?t, dass deine Argumentation so für keine Sekunde zu halten ist...

  8. *tief Luft holend, seine Gedanken ordnend und sich zur Argumentation rüstend*

     

    Ja, Felix rockt. =)
    Yo! ;-)

     

    Da es nun also auch andere Spielarten (auch bei Cthulhu) gibt, die nicht notweigerlich "storytelling" als ihren Fokus haben, ist "Storyteller" ein zu eingeschränkter Begriff.
    Ich denke, die Frage ist da aber auch, von welcher Definition man an den Storyteller herangeht.

    Laws Definition des Storytellers als jemand, dessen Augenmerk bei "introducing and developing plot threads and by keeping the action moving, as would any skilled novelist or film director" liegt, ist sicherlich kein non-plus-ultra für Cthulhu, wenn es um einen allgemeinen Begriff geht.

     

    Aber wie ich schon sagte, ich komme halt mehr von der WoD her und von aktuellen Revised-Regelwerken ausgehend, liegt die Deutung des Begriffs da schon was anderes.

    Ich nehme mal zur verdeutlichung Mage Revised zur Hand: "While the players act out the role(s) of their characters, the Storyteller directs everything and everyone else in the game. When the characters stop at an all-night diner, it's the Storyteller who speaks the role of the waitress, the bus boy and the rednecks who are pretty damn sure that the characters are up to no good. When the characters get into a fight, the Storyteller adjudicates the action (with the help of the dice), controls their opponents, determines when (or if) reinforcements show up and decides what happens to all the handgun rounds that muss. And when they perform some mighty ritual, it's with the Storyteller's help that that ritual is conceived and released.". [Mage Revised, Seite 260]

    Im Endeffekt zeichnet Magus da im Folgenden mehr oder weniger das Bild eines, tja, Managers der Szenerie.

    Und das trifft - in meinen Augen, ich wei?, aber ich versuche ja auch nun mehr eigentlich nur, meinen Standpunkt zu verdeutlichen - ja auch auf Cthulhu zu.

     

    Allerdings gibt es (das meinte ich mit meinem kleinen Exkurs über Laws) auch andere Spielstile, die zum Beispiel weniger das "Geschichte erzählen" in den Vordergrund stellen, sondern zum Beispiel das "Rätsel lösen" oder das "Investigieren" (was eine spezielle Art von "Rätsel" ist).
    Wiederum würde ich damit hadern, diese Einteilung so mitzutragen.

    Ich mag Laws' Buch an sich sehr gerne, allerdings führt er in unserem akuten Fall wohl dazu, dass wir aneinander vorbei reden.

    Das von dir angesprochene Investigieren wurde auch in der WoD schon gepflegt, nämlich im von mir schon neulich irgendwo erwähnten Projekt Eos, respektive der englischen Ausgabe, Project Twilight.

    Es geht dabei um Ermittler, die dem ?bernatürlichen auf der Spur sind, und wenn es auch deutlich auf der damals aktuellen Akte X-Welle geritten (gesurft?) ist und weit mehr Anleihen bei Mulder & Scully als bei Lovecraft & co. hat, so ist der dargebotene Spielstil doch eng an einem Cthulhu-Szenario, und sieht man mal davon ab, dass das angehangene Abenteuer sich auch um Pentex dreht und so den White Wolf-typischen, erzwungenen Bogen für ein Randprodukt spannt (es war das Themenbuch der Werwölfe im Year of the Hunter, wäre aber in der generellen WoD-Reihe sicher besser aufgehoben), so ist das Abenteuer sicherlich auch mit CoC/DG zu realisieren.

    Langer Ausflug, kurzes Ergebnis: Auch dieses Dingen ist Teil der Produktpalette der Storytelling-Games, deren Terminus ich mir ja entliehen habe.

     

    So, ziehe ich mal soweit ein Fazit:

    Ich hoffe, ich konnte den Ursprung meines Vorschlages ein Wenig verdeutlichen - die generelle Problematik des Begriffs wurde mir aber im selben Zuge klar.

    Die Wahl des korrekten Begriffs in dieser Thematik ist klar auch eine Assoziative, und da scheiden sich hier wohl die Geister.

    Kommt man von Laws her, so ist er sicherlich verfehlt, wenn ich auch noch immer damit hadere, irgendeine der anderen Kategorien von Laws in diesem Zuge als treffend zu empfinden.

    Folgt man der WoD, so muss man sicherlich einräumen, dass sie auch nicht mehr gerade bei ihren Wurzeln steht (die Grundlage vom ersten der Spiele, Vampire, dem Erzählspiel um persönlichen Horror, wird ja im aktuellen Metaplot zurecht oft vermisst, bei Mage übt man sich gerade in Fehlerbeseitigung und Demon: the Fallen erscheint mir wie ein stark eingeschlagenes Lenkrad, um noch mal was zur alten Schiene zu kommen), allerdings finde ich daher ableitend den Begriff Storyteller auch für Cthulhu tragbar.

    Denn, auch wenn man das ganze gamistisch angeht, so wage ich doch einfach mal zu behaupten, dass der Anteil von Storyelementen gegenüber Spielbausteinen doch recht hoch sein sollte, geht man einfach mal von aktuellen Publikationen (ja, ich konzetriere mich hier auf den deutschen Markt) aus.

     

    Der Begriff kann somit allerdings auch keine optimale Lösung sein, wenn in unserem kleinen Kreis die Interpretationen schon so voneinander abzweigen.

    Ob der Moderator da viel besser ist, ist wohl ebenfalls sehr subjektiv (wenn wir schon von Assoziationen sprechen, so erschafft der Moderator bei mir eher das Bild eines Thomas Gottschalk, ob das so mitrei?t ... ich wei? es ja nicht...) zu sehen.

     

    Denke, ich habe deine Kritik durchblickt, hoffe, ich konnte meinen Standpunkt halbwegs deutlich machen ... so, jetzt hol ich mir erst mal 'ne Cola... ;)

  9. Ich möchte da noch mal eben auf meinen Storyteller zurückkommen... *grins*

    Nachdem ich irgendwie mal kurz nicht im Forum war und ich beim ersten Angriff so vollkommen überrollt wurde, hier Versuch zwei:

    Nun, was ist schlecht am Begriff Storyteller?

    Ihr fragt, was die Charaktere dann seien. Richtig: Charaktere. Klar, sie sind an sich das Zentrum des Spiels (sollte wohl so sein) und somit auch der Geschichte, die erzählt wird, aber ein guter, gewichtiger Teil der Handlung wird eben doch vom Erzähler/Storyteller um die Charaktere herum erzählt, richtig?

     

    Ich denke mir das eher so, dass der SL im Prinzip schon eine Geschichte erzählt, die prinzipiell (!) auch einen Fortgang ohne die Partizipation der Spieler hätte.

    Ich will jetzt nicht diese Art von Abenteuern, wo eine Handlung abspult und die Charaktere eben die Option haben, daran teilzunehmen, guthei?en, will sie auch nicht verleumden.

    Mir geht es um etwas anderes: die Charaktere sind vielleicht der Mittelpunkt der Geschichte, aber eben auch nur ein Teil.

    Eine volle Filmbesetzung an NSCs umgibt sie...

     

    Der SL respektive ST erzählt die Geschichte, die SCs lenken sie durch ihre Taten in eine bestimmte Richtung, aber vieles obliegt eben doch auch dem Storyteller und seinem Plot...

  10. Was auch zuweilen geht ist eine Art Zeittafel/Tabelle.

    Das WoD-Buch Projekt Eos (OT: Project Twilight, offiziell zu Werewolf gehörig, hat aber kaum was damit zu tun) hatte als letztes Kapitel ein Abenteuer namens Der St. Claire-Kontrakt, das war auch ein Ermittlungsszenario und auch nicht ganz leicht zu durchschauen, da hatten die hinten im Buch dann halt eine Tabelle. In den Zeilen der Tabelle waren die ganzen NSCs aufgelistet, in den Spalten die neun (oder so) Tage des Abenteuers. In der Tabelle selbst sah man dann halt, wer wann was macht.

    War auch eine nette Spielhilfe...

  11. Also dann, wen meine Meinung nicht interessiert, der überlese dieses Posting, aber nachdem ich gerade noch den zweiten teil des Jesus Videos ausgeguckt habe, dachte ich, reiche ich mal noch meine zwei Groschen zu dem Dingen nach:

    - Die Flucht zu Beginn

    Warum fahren die eigentlich in die Wüste, um Steffen zu erledigen? Ihn blutig und brutal foltern konnten sie ja schlie?lich auch schon ohne Probleme in der Stadt...

    Wie er den Wagen zum ?berschlag bekommt fand ich auch interessant, und dass dann da gerade dieser Kiffer vorbeigefahren kommt ... welche ... Zufall...

     

    - Recherche

    "Es gibt keine Stelle Lukas 15/4" verkündet Yehoshua. Aha. Also, in meiner katholischen Bibel finde ich da "Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?"

    Luther sieht es etwas anders, schreibt aber an selbiger Stelle "Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, so er deren eines verliert, der nicht lasse die neunundneunzig in der Wüste und hingehe nach dem verlorenen, bis da? er's finde?"

    Muss schon sagen, Daumen hoch an den Drehbuchautor für diese gute Recherche...

     

    Weiterhin ist es doch faszinierend, wie gut die drei Protagonisten Lückentexte ausfüllen können.

    Sie haben:

    "... wu e ich da d Berg st würde"

    Sie raten richtig auf:

    "...wusste ich, dass der Berg Zion stehen bleiben würde"

    Nicht schlecht...

     

    - Episode an der Klagemauer

    Interessant, interessant. Da fahren die Jungs einfach mal den Thumper bis an die Klagemauer ran (ich glaube das Buch verwendete ein ganzes Kapitel darauf aufzuzeigen, warum das nicht geht), Sharon erleidet zugleich starke Amnesie.

    Warum? Weil sie im ersten Teil zusammen mit Steffens Zeltgenossen erklärt bekommt, was das für ein Gerät ist. Steffen ist da nicht anwesend - wei? jetzt aber Bescheid...

    Zu dem Zeitparadoxon habt ihr selber ja schon genug gesagt, die Entführung Kauns an sich lässt es mir noch immer kalt den Rücken runterlaufen.

    Da erscheint es fast schon egal, dass Scarfaro das im Anschluss auch gleich noch mal darf...

     

    - Entspurt

    Den armen Professor Wilfort erschie?t man mal gleich, das ist wohl sicherer.

    Während dann Steffen durch die saubersten Tunnel der Welt taucht (hey, die Abwasserrohre des Krankenhauses, in dem ich arbeite, sind nicht so sauber wie das ehemalige (!) Kanalnetzwerk von Jerusalem!), in die auch noch von überall her Licht scheint (20 Meter unter der Erde? Gute Oberlichter...), wird Yehoshua mal noch schnell erschossen - war ja klar, man muss ja einen Weg für die Liebe zwischen Steffen und Sharon bahnen, gell?

    In der Bibliothek von Jerusalem können Steffen und Sharon (gut, dass das Buch, das Steffen aus dem Regal holt, auch gleich in deutscher Sprache ist...) dann das Kloster finden, während Kaun per Satelit den Landrover anhand der Nummernschildangabe ortet (alles klar...) und der Showdown im Kloster folgt.

    Dabei stirbt Sharon dann genauso unmotiviert wie ihr Freund, aber dann doch nicht, denn ... naja ... äh ... sie ist ja auf dem Video.

    Und Kaun darf dann noch Scarfaro erschie?en, das Video geht in (zugegebenerma?en schön gemachte) Flammen auf und alles ist zuende, aber Steffen und Sharon werden die Zeitreise machen.

     

    Nee Leute, also jetzt bin ich echt fertig mit dem Zweiteiler.

    Lest am Besten das Buch und vergesst diesen Film ganz schnell, zumindest ist das meine Meinung.

    Hab jetzt aber auch langsam wohl genug zu dem Thema geschrieben ... will ja keinem zu sehr mit meinen Meckereien auf die Nerven gehen...

  12. Da fällt mir so auf...

    Was sich bei uns noch gut eingebürgert hat ist der Begriff Storyteller.

    Anglizismus, bei der WoD entliehen (im Endeffekt also bei Magus, wohl noch immer eines unserer absoluten Hauptsysteme) und wohl mit dem Spielleiter ebenbürtig.

    Trifft auch meine Intention, wenn ich den SL mache, am ehesten: ich will eine gute Geschichte erzählen.

    Der deutsche Terminus, Erzähler, gefällt mir dagegen irgendwie gar nicht. Keine Ahnung wieso. Gefällt halt nicht... *g*

  13. Also ich kenne zwar das Buch nicht, aber den Film fand ich am Ende besser, als ich vorher erwartet hatte.
    Na gut, die Mehrheit derer, die ich kenne und die Film und Buch kennen fanden den Schluss absolut mies, naja, vielleicht komme ich ja heute dazu, Teil 2 mal zu gucken...
    Und dass ein Film nie so wird wie das Buch, ist doch schon lange bekannt.
    Ja, aber sollte man das nicht zumindest erstreben?

    Ich nehme mal - ok, war super-big-budget - den Herrn der Ringe. Der ist auch nicht exakt nach dem Buch, er versucht aber, der Idee dahinter treu zu bleiben.

    Oder sowas wie Fight Club - das ist fast eine exakte Verfilmung des Buches, und obwohl der Schluss ganz anders ist als im Buch bleibt man doch der Idee des Autors treu.

     

    Zumal, wenn er bei Pro7 im Abendprogramm laufen soll, muss schon mal eine gehoerige Packung Beziehungsproblem mit rein.
    OK, aber selbst wenn ich mal alle Plot-?nderungen au?er Acht lasse (und das ist wei? Gott nicht so leicht), bleibt dennoch eine zeitweise fast diletantische Inszenierung.

    Beispielsweise Thema Anschlussfehler.

    Kauns erster Auftritt. Die ganzen Trucks und so rollen an, das fand ich sogar ziemlich cool gemacht. Kauns wagen fährt auch vor. Ryan (der Bodyguard) steigt aus, geht auf die andere Seite des Wagens, öffnet die Türe.

    Schnitt auf das Lager.

    Schnitt zurück zum Wagen. Kaun stapft jetzt auf den Betrachter zu, Ryan ist weg.

    Sowas gab's dann auch noch öfter...

     

    Das Spiel der Schauspieler war manchmal in etwa so hölzern wie mein Schreibtisch, die Dialog fernab aller ?berzeugungskraft.

    Alleine das erste "Gespräch unter Männern" zwischen Yehoshua und Steffen.

    So sinngemä?: "Das ist meine Freunding!" "Ok." "Wenn du was von ihr willst, dann haben wir beide ein Problem!" "Hey, ich will nichts von der Freundin eines Kumpels" "Wir sind Kumpel" "Ja, klar." "Ok."

    *hüstel*

     

    Und jetzt komme mir keiner mit "Das war aber doch eine deutsche Produktion..."

    Tatort ist auch eine rein-deutsche TV-Produktion und liefert Woche für Woche für Woche exzellent Produzierte Unterhaltung.

    Dito für Polizeifruf 110.

    Dito für die seltenen Schimanski-Filme, wie gestern einer lief.

    Opernball mit Heiner Lauterbach und Franka Potente wäre noch ein Beispiel, einige der Wedel-Filme (ich denke da an den ZDF-Fünfteiler Der Schattenmann) auch.

    Und wer da nun noch meint, das seien ja aber alles keine Sci-Fi-Was-Auch-Immer-Thriller ... das sollte das Jesus-Video in dem Ma?e eigentlich auch nicht sein...

    *seufz*

    Nee, ich bin nach wie vor sehr unzufrieden...

  14. Nun, ich sehe das alles was anders, ich bin ma?los von dem Film enttäuscht. Ma?los.

    Ich habe den Roman von Eschbach gelesen und schätze ich sehr, halte ihn auch für das Medium Film durchaus für geeignet, aber was die Jungs von Pro7/RatPack daraus gemacht haben, ist in keinen Augen vom Standpunkt einer Literaturverfilmung her eine Katastrophe.

     

    Um ein paar Beispiele aus Teil 1 (Teil 2 habe ich gestern Nacht aufgenommen, aber noch nicht gesehen) zu nennen:

    - Steffen (im Original ja Steven) ist eigentlich ein New Economy-Millionär und mehr ein Mann des Kopfes, im Film ist er ein wasserstoffblonder Muskelmann, zwar kein Arnie, aber sicherlich nicht das, was ich erwartet habe

    - Aus Judith wurde Sharon, vollkommen ohne erkennbaren grund, die schwingt plötzlich eine Maschinenpistole umher und ihr erster Auftritt war diese peinliche Szene mit der Schlange zu beginn...

    - Jehoshua entsprach ausnahmsweise mal vom Casting her in etwa dem, was ich erwartet hatte, aber wieso ist er der Freund von Sharon?? Eigentlich sollte er der Bruder (!) von Judith sein, diese ganze aufgesetzte Dreieicksproblematik hat in dem Ding gar nichts zu suchen. Da hätte ich lieber interessantere Subplots des Buches im Film gesehen...

    - Kaun ist viel zu einseitig und finster dargestellt

    - Das Skelett wird also in einer Höhle unterhalb der Grabungsanlage gefunden? IN EINER RIESIGEN HÍHLE unterhalb der Grabungsanlage? Und die hat keiner bemerkt? Cool...

    - Wo kommen denn die ganzen Actionenszenen her?

    - Kaun hat normalerweise noch einen ganzen Stab an Charakteren, allesamt interessant. Etwa einen deutschen Autor, den ich schon quasi für ein (teilweise) Alter-Ego von Eschbach halte ... nun, wo sind die denn alle?

    - Scarfaro sollte eigentlich nicht diese Mafiosi-Brutalo-"nimm das du Protagonist"-Schurke sein sondern a) erst später auftreten und B) auch irgendwie gemä?igtere Mittel aufbringen, um sein Ziel zu erreichen, sprich: im Buch war auch er realistisch

    - Nahezu jeder in Jerusalem scheint Deutsch zu sprechen und aus unerfindlichen Gründen halten die das da für clever, alle Schilder nur in Englisch aufzuhängen (auf so etwas hat der Roman deutlich wert gelegt)

    - Steffens Freund bekommt ultra-peinlich in einem öffentlichen Lokal die Kehle aufgeschnitten, und das bemerkt niemand, bis Sharon zu ihm rüberstapft? Es war verqualmt in dem Laden, aber so verqualmt?

     

    Ich könnte noch weiter machen, belasse es aber mal hierbei. Unter'm Strich kann ich nur sagen, dass Pro7 es nicht geschafft haben, in 180 Minuten auch nur den Hauch dessen zu transportieren, was ich am Jesus-Video geschätzt habe: ausschlie?lich mehrdimensionale Charaktere mit nachvollziehbaren Motivationen und einer logischen Handlung, die ihre Spannung weniger aus "Kawumm"-Sequenzen, sondern mehr aus der Thematik an sich zog.

    Wie auch der Autor selbst: ich bin unzufrieden, das Potential wurde verschenkt.

  15. Was die Spielercharaktere betrifft, besonders aber den Terminus "Investigator", so finde ich, dass es da eine sehr simple, in meinen Ohren wesentlich glatter klingende Alternative gibt.

    Denn anstelle des recht künstlichen Wortes "Investigator", von dem auch mein Duden nicht so richtig viel hält ( ;) ) gibt es doch auch noch den altbekannten Begriff des "Ermittlers".

    Ich finde, das liest sich weit schöner, gerade in einem nicht allzu hochgestochenen Text...

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