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Zeitgeist

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Posts posted by Zeitgeist

  1. Moin,


    habe mir im Grundregelwerk (S. 297) ein wenig über Watcher durchgelesen und werde nicht so richtig schlau daraus.

    Zum einen steht da, sie seien "blasse Abbilder der Persönlichkeit ihrer Erschaffer". Sehen die jetzt aus, wie ihr Erschaffer? Oder wie seine Persönlichkeit? Wie sieht so eine Persönlichkeit aus? Wenn ich einen Watcher askenne, erkenne ich dann den Erschaffer wieder, wenn ich ihn sehe?

    Dann steht da, sie werden beschworen, um zu tun, "was blasse Abbilder gut können". Das ist recht unkonkret, aber ich denke mal: Suchen, Botengänge und Wachdienst schieben und sowas halt.

    Ich gehe davon aus, dass sie zu 95% auf der Astralebene rumhängen und sich nur manifestieren, wenn unbedingt nötig.

     

    Sagen wir, ich habe ein kleines Gelände und will zwei Watcher rumflitzen lassen. Kraftstufe 6, also alle Attribute auf 4 und Fertigkeiten auf 3.
    Würfle ich jetzt einfach vergleichend Schleichen gegen Wahrnehmung?

    Ich stelle mir das ziemlich schwierig vor. Zum einen sehe ich als (mundaner) Scheichender den Watcher ja nicht und weiß nicht, wo und wann ich in Deckung gehen sollte. Zum anderen nimmt der Watcher ja astral wahr, d. h. sowas wie Dunkelheit, Schatten, Chamäleon-Anzüge oder Tarnung etc. bringen ja nichts. 
    Und wenn ich das richtig verstehe, kann man auch mit Antimagie oder Verbannen nichts gegen die Viecher tun (S. 298).

    Kann man, wenn man in ein durch Watcher überwachtes Gebiet eindringt, irgendwas machen außer "Naja, wir hoffen, dass wir eine gute Schleichen-Probe würfeln"?

    Die erscheinen mir ziemlich mächtig/lästig...

  2. Kein Feedback (werde heute vermutlich mit dem Prolog anfangen), aber mir sind spontan ein paar Werbesprüche für T-Mann eingefallen:

    Wenn etwas mal nicht funktioniert

    wird es von T-Mann repariert!

    Ist ein Gerät mal nicht am laufen:

    T-Mann anstatt neu zu kaufen!

    Läuft eure Matrix nur mitnichten,

    lass das jemand von T-Mann richten!

    Neu kaufen macht doch gar kein Sinn:

    Die T-Mann-Fachkraft kriegt das hin!

    Probleme mit Elektro-Dingen?

    Die musst du nur zu T-Mann bringen!

    Brauchst du Starkstrom für dein Haus?
    Die T-Mann-Fachkraft kennt sich aus!

    Hast du Probleme mit der Hardware?
    Geh zu T-Mann, weil das smart wär!

    Ob Toaster oder Soundsystem:
    Für T-Mann ist das kein Problem!

    Wenn dein Kommlink mal nicht will:

    Zu T-Mann anstatt auf den Müll!

    Professionell für kleines Geld:
    Zu T-Mann und es läuft und hält!

    • Like 2
  3. So, geht hier nach über 'nem Monat Pause weiter. Zu viel Arbeit und Cyberpunk 2077 haben im Dezember meine Freizeit gefressen, außerdem die Vorbereitung der "Netzgewitter"-Kampagne und ich sitze am nächsten B! - Livefeed, Wird auch im Januar eher weniger geben, aber wird definitiv weiter betrieben.

    Der folgende Rechtsanwalt ist Teil meiner Kampagne. Er kann als Herr Schmidt genutzt werden, insbesondere wenn Runner mal verhaftet wurden, da er sich gerne die Dienste von Runnern als "außergerichtliche Einigung" sichert und ihnen anbietet, von einer Anklage abzusehen, wenn diese für ihn oder seinen Mandanten etwas erledigen.

    --------------------------------------------------------------------------------------------------------
     

    Es ist noch ein langer Weg, aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Berlin das kulturelle Zentrum Europas werden kann.“

     

    Name: Horentius von Gahlen
    Profession: Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei / Mitglied der Preußenstiftung

    Spezies: Mensch
    Alter: 53 Jahre
    Herkunft: Berlin – Potsdam
    Wohnort: Berlin – Potsdam
    Einfluss: 5

    Aussehen: hochgewachsen; schlaksiger Körperbau; flüchtender Haaransatz; graue, dünne Haare; strenger Blick; stilvoll-elegante und äußerst kostspielige Anzüge

    Stimme / Sprache: dominante Aura; spricht langsam, eindringlich und „aristokratisch“; legt wert auf Höflichkeit und die Verwendung korrekter Grammatik

    Persönlichkeit: erzkonservativer, konzernnaher Opportunist mit Faible für das 19. Jahrhundert; arrogant; gilt als Anwalt als „harter Hund“ mit wenig Verständnis für Straftäter in prekären Lebensverhältnissen
     

    Horentius von Gahlen entstammt einem alten Adelsgeschlecht. Nun könnte man meinen, dies spiel im Jahr 2080 in Berlin keine größere Rolle mehr, doch zum einen spielt es für sein Selbstbild noch eine wichtige Rolle, denn in seiner Wortwahl und seinem Verhalten erkennt man einen Aristokraten aus dem 19. Jahrhundert. Zum anderen gehörte seiner Familie noch ein beträchtlicher Landbesitz in Brandenburg, der 2053 an Aztechnology verkauft wurde und ihn und seine Geschwister zu mehrfachen Millionären machte.

    Seinen Beruf als Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Berlin gab Horentius dennoch nicht auf, denn schließlich müsse ja irgendwer in diesem Sündenpfuhl für Recht und Ordnung sorgen. Und sein Einfluss und seine charismatische Präsenz sorgen dafür, dass die Angeklagten meist hohe Strafen zu befürchten haben, wenn sie auf der Gegenseite stehen. Seine eigentliche Leidenschaft gilt seitdem jedoch dem Sammeln von Kunst und Antiquitäten und der Unterstützung der Preußenstiftung.

    Obwohl Horentius für eine harte Hand gegen Straftäter plädiert, ist er durchaus nicht abgeneigt einem außergerichtlichen Vergleich zuzustimmen, wenn dies ihm selbst, seinen Mandanten oder der Preußenstiftung zum Vorteil verhilft. Gerade bei Shadowrunnern wäre es ja verschwendetes Potential, wenn diese im Gefängnis landen, wo sie einem doch bei einer delikaten Angelegenheit helfen könnten.
    Neben seinem Interesse für Kunst hat er ein Faible für Oldtimer, insbesondere der Marke Porsche. Zudem hängen in seiner äußerst gut gesicherten privaten Loft-Wohnung im Norden der Potsdamer Altstadt fast sämtliche Werke von Karl Ferdinand Sohn und Carl Blechen.

    • Like 1
  4. Moin Scheusal,

    willkommen im besten Hobby und bester Spielwelt, wo gibt. ;)

    Der Charakter ist tatsächlich sehr "speziell" und "ungewöhnlich". Generell kann und soll ja jeder spielen, was er will und woran er Spaß hat. Wichtig ist nur, dass alle anderen Spieler (und auch der SL) daran Spaß haben.
    Mich persönlich würde der Charakter aufgrund mangelnder Glaubwürdigkeit in der jetzigen Version stören. Solltest du auch mit den anderen Spielern in erster Linie besprechen.

     

    Es gibt ja zwei grundlegende Herangehensweisen bei der Charaktererstellung, wenn man die Grundidee (geschlechtsdiverses Decker-Wunderkind) im Kopf hat: 
    1. Ich verteile Werte und kaufe Ausrüstung, dann überlege ich mir eine passende Hintergrundgeschichte
    2. Ich überlege mir eine Hintergrundgeschichte, dann verteile ich Werte und kaufe Ausrüstung

    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier Variante 1 gewählt wurde, weshalb folgende Fragen vom Hintergrund beantwortet werden müssten:
    Warum ist er ein absoluter Experte mit Pfeilpistolen?
    Warum sollten andere Shadowrunner und Herr Schmidt 14jährige Sonderlinge im Team akzeptieren?
    Warum hat er Drohnen?
    Wo hat er die gefälschten SINs her?
    Warum ist er Experte im Schlösser knacken, kann dann aber kaum schleichen?
    Warum ist er ein halber Cyberzombie mit 14?
    Warum hat er einen mittelstand-Lebensstil?

    Würde folgenden Hintergrund vorschlagen und den Charakter dann nochmal bauen:
    14jähriges, hochbegabtes Konzern-Kiddo bei Shiawase, Arschloch-Eltern. Gerade Berlin eignet sich ja für "Ausreißer", Kiddo hat Anti-Konzern-Propaganda in der Matrix gefunden, keinen Bock mehr auf eingeschränkte Freiheit im Konzern und seine Arschloch-Eltern -> schnappt sich sein mittelklassiges Übungsdeck und landet in einem der alternativen Kieze auf der Straße. Dummerweise im Winter. War nicht so ganz durchdacht und eher spontan.
    Ein guter Samariter (=der SC eines anderen Spielers) findet ihn, spricht ihn an und lässt ihn kurz in seiner Wohnung aufwärmen. Dieser SC ist schon Shadowrunner, allerdings zu dieser Zeit noch blutiger Anfänger. Er bemerkt das Deck, fragt, ob Kiddo damit umgehen kann, Kiddo macht irgendwas, was ihn beeindruckt und er meint: Okay, vielleicht könntest du mir bei dieser einen Sache helfen...
    An den Verhandlungen mit Herrn Schmidt nimmt unser Konzern-Kiddo nicht teil, die anderen Runner sagen einfach "Wir haben einen Decker, aber der ist verhindert/beschäftigt/kann nicht mit Menschen/hat gerade explosiven Durchfall..."
    Gerade, wenn man eine Berliner Straßen-Shadowrunner/Anfänger-Crew spielt, hat man ja keine große Auswahl an Deckern.
    Wichtig wäre, dass die Kampagne dann mit "kleinen Runs" startet und man nicht gleich mit Vektorschubmaschinen in die SK-Arkologie fliegt.


    Würde den Charakter mit diesem (oder einem anderen, selbst erdachten) Hintergrund nochmal bauen.
    Empfehle auch weniger Ausrüstung / Cyberware und keine Drohnen: Muss ja nicht heißen, dass Kiddo nie Drohnen besitzt, ist dann halt etwas, wo er drauf hinarbeiten kann.

    Aber wie gesagt: In erster Linie ist das etwas, was ihr als Spielergruppe entscheiden müsst.

  5. @Darian: Bin bei meinem ersten Charakter auf Intelligenz und Schleichen gegangen. Jetzt will ich einfach reinrennen und jeden Alarm auslösen, den es gibt... ;)

    Habe es jetzt nach ca. 74 Stunden durch.
    Auch wenn es nach wie vor ein großartiges Spiel ist und ich das vermeintlich "beste Ende" gewählt habe, gibt es für mich einen großen Knackpunkt, der mich ein wenig aufregt. Ich vergesse sicher nicht, dass ich eine sehr gute Zeit mit dem Spiel hatte (und überraschend viele Erinnungsfotos gemacht habe), aber der sorgt doch für einen "faden Beigeschmack" und sorgt dafür, dass es für mich hinter TLOU2 eher das zweitbeste Spiel des Jahres ist.

     

    Wer das Spiel noch nicht durch hat, sollte den folgenden Spoiler nicht lesen.

    Habe übrigens das Panam-Ende gewählt, bin in meinem Körper zurück und dann mit den Aldecaldos weg.
    Der größte Knackpunkt, der mir am Ende nochmal bewusst geworden ist:
    KEINE deiner Entscheidungen hat eine Auswirkung.
    Welches Ende man bekommt ist alleine die Entscheidung auf dem Dach von Misty.
    Es gibt 7 Enden und ein "geheimes".
    Eigentlich gibt es nur 4 Enden: auf Hanakos Angebot eingehen, mit Panam stürmen, als Johnny mit Rogue stürmen und Selbstmord.
    Bei den ersten drei hat man die Wahl, noch ca. 6 Monate zu leben oder sich selbst zu digitalisieren (und Johnny den Körper zu überlassen, wenn man nicht das Hanako-Ende wählt).
    Das Hanako-Ende ist immer verfügbar.
    Das Panam-Ende ist verfügbar, wenn man die Panam-Questreihe erledigt.
    Das Johnny/Rogue-Ende ist verfügbar, wenn man die Samurai-Questreihe erledigt.
    Ob ich Johnny immer zustimme oder mich gegen ihn entscheide, wen ich leben lasse, wer Bürgermeister wird... ...alles komplett irrelevant.
    Das ist leider schwach. Und ja, man muss die Questreihen zu Ende spielen, damit man am Ende die Wahlmöglichkeit hat.
    Aber das ist ja keine richtige moralische oder rollenspielerische Entscheidung. Das ist eher "Möchtest du das Spiel spielen oder nicht?"

    Und auch wenn ich das "beste Ende", bzw. das "Happy End" erreicht habe:
    Ich fand es ein wenig kitschig.
    Habe nochmal neu geladen und aus neugier das Selbstmord-Ende gewählt.
    Fand das düsterer und passender und überraschend gut gemacht.
    Und die schauspielerische Leistung in den Anrufen, während die Credits rollen.
    Hatte Gänsehaut und ein wenig Pipi in den Augen.
    Falls ihr das nicht ausprobiert habt, schaut es euch an.


     

    • Like 2
  6. Als ob "mein" Berlin 2081 noch stehen würde, bei dem, was meine Spieler da so treiben... ;)

    Müsste mir die Stadtteile nochmal genauer ansehen, aber zwei spontane Ideen:

    AGC-Siemensstadt:
    Es gewinnt der charismatische, orkische, 37jährige Arbeitsrechtsanwalt Dr. Herbert Faller knapp vor dem Konzernkandidaten. Im Wahlkampf gibt er sich als gewerkschaftsnaher, revolutionärer Klassenkämpfer, nach seinem Wahlsieg gibt es dann zwei für den Konzern verkraftbare Verbesserungen für die Arbeiterschaft (5% mehr Lohn bei Wochenendarbeit, ein zusätzlicher Feiertag, den andere Stadtteile schon längst haben...). Ende 2082 finden Runner(?) dann heraus, dass AGC Faller schon vor der Wahl gekauft und seine Kampagne finanziell unterstützt hat, um die rumorende Arbeiterschaft wieder etwas zu beschwichtigen: Geben wir den Leuten lieber einen kontrollierbaren Pseudo-Revoluzzer, bevor sich irgendwo wirklicher Widerstand bildet.

    X-Hain:
    Mitra Özgun wird (so sehr ich sie auch mag) abgewählt. Die Konflikte mit dem Emirat als "Sonderrechtszone" sind das bestimmende Wahlkampfthema, ihre verhältnismäßig neutrale, gemäßigte Haltung führt da nicht zu vielen Wählerstimmen. Das Emirat schickt einen eigenen, für emiratsverhältnisse eher gemäßigten Kandidaten ins Rennen. Es gewinnt aber Faizah el-Amin, eine Norm-Frau, die vor 5 Jahren aus dem Emirat flüchtete, dem Islam abgeschworen hat und mit einer strikten "Anti-Emirat-Haltung" (und mit Attacken, Mitra sei dem Emirat gegenüber zu nachsichtig, bei dem Unrecht, dass dort geschehe) viele Wählerstimmen generierte. Das Emirat fühlt sich provoziert und reagiert mit weiterer Radikalisierung: Attentatsversuche, Bombenanschläge, Geiselnahmen. Bis die Grenzen dicht gemacht werden und X-Hain kurz vor einem Bürgerkrieg steht.
    Nach und nach wird klar, dass Mitra keinesfalls eine Freundin des Emirats war (was ihr im Wahlkampf vorgeworfen wurde), sondern einfach weitsichtiger war als Faizah und eine solche Situation vermeiden wollte.

    • Like 1
  7. @Headcrash:
    Bei mir das gleiche. Neuer Gaming-PC notwendig und am Black-Friday bestellt (auch RTX 3070), zudem 49-Zoll-Monitor gegönnt (Samsung Odysee G9). Optisch eine Offenbarung und ich verbringe die Hälfte der Zeit gefühlt im Foto-Modus. Habe die ersten Tage aber noch auf dem alten PC gespielt (neuer wurde 3-4 Tage nach Release geliefert) auf einer GTX 970, hat deutlich weniger Spaß gemacht. Bin eigentlich nicht so eine "Grafik-Hure", aber bei dem Spiel trägt es doch einiges zur Atmosphäre bei. Abends durch die Stadt zu spazieren und die Reflektionen der Neonlichter in den Pfützen zu beobachten macht teilweise mehr Spaß als das Gekämpfe und Geschleiche (auch wenn das durchaus solide ist).

    Mal eine kleine Rezension von mir:

    Das Spiel macht einiges falsch, sogar sehr viel. Das es trotzdem ein großartiges Spiel ist liegt daran, dass es die Sachen, die es richtig macht, wirklich herausragend gut macht. Stehe jetzt nach 68 Stunden vor der letzten Hauptmission. Da man vor dieser eine Warnung bekommt, dass nun das Finale beginnen würde, habe ich mir diese aufgespart und beinahe alle Nebenmissionen und viele Aufträge abgeschlossen, Tarotkarten eingesammelt, mir einen Sportwagen für 157.000$ gekauft und mir die Aufgabe gestellt, sämtliche (optisch verschiedene) Kleidung im Spiel zu besitzen. (Habe einen Sammel-Spleen in solchen Spielen. In Skyrim habe ich mir ein Haus gekauft, nur um sämtliche Bücher im Spiel in einen großen Raum zu werfen...)
    Spiele auf hart, einen weiblichen Netrunner, geskillt auf Intelligenz und Tech, etwas Coolness, meist ein sneaky Ansatz, Street-Kid.

    Dinge, die das Spiel herausragend gut macht:
    - Optik: entsprechendes System vorausgesetzt
    - Sound: Waffen, Fahrzeuge, Musik, alles auf top-Niveau und passend
    - Art-Design: Wirklich jede Ecke in dieser Stadt sieht großartig aus. Slums sind zugemüllt, Luxusviertel absurd reich, Fahrzeuge professionell designt
    - Haupt-Story: Hatte hier die meisten Befürchtungen, finde sie aber gut. Abwechslungsreich, gut geschrieben, Höhepunkte und Ruhephasen, realistische Motivation für V
    - Charaktere: Alle toll geschrieben und viele sind richtige Highlights.
    - Nebenmissionen und Aufträge: Richtig gut geschrieben. Teilweise sogar wichtiger als die Hauptstory. Und selbst die Aufträge, die nur dem "Grind" und Geldverdienen dienen, haben einen Hintergrund und oft gute Ideen, dass man da einen One-Shot für SR draus machen könnte.
    - Lokalisation: Mir fällt spontan kein Spiel mit besseren deutschen Sprechern ein.
    - Atmosphäre/Worldbuilding/Immersion: Die Welt ist lebendig, abwechslungsreich, unterschiedliche Gangs, Geschichte, aktuelle News, Werbung... Man kann sehr gut in diese tolle Spielwelt "eintauchen"
    - Geld ist wichtig: Man hat ständig etwas, worauf man sparen will; Cyberware, Autos, Kleidungsmods (...). Man verdient weder zu schnell noch zu langsam. Bei vielen anderen Rollenspielen hab ich nach 30% des Spiels immer das Gefühl "Geld spielt keine Rolle"
    - JUDY!

    Dinge, die das Spiel ganz ordentlich macht:
    Hat viel mit den Erwartungshaltungen zu tun. Die Shooter-Mechaniken sind weniger gut als in einem reinen Egoshooter, aber gut genug, um Spaß damit zu haben und nicht groß zu stören. Ebenso ist die Fahrzeugsteuerung recht schwammig und würde für ein Rennspiel nicht ausreichen, reicht aber aus, dass ich bei den gelegentlichen Straßenrennen Spaß hatte. Auch als Stealth-Game sind die Optionen ein wenig limitiert und man macht oft das gleiche. Auch die Rollenspiel-Mechaniken sind solide und funktionieren, aber auch nicht besonders interessant. Ich kann mit meiner Netrunnerin auch einfach mit einer Schrotflinte in das Ganglager stürmen und Perks wie "+3% Schaden mit Schrotflinten" oder "+10% Leben" verändern den Spielstil nicht großartig. 
    Gamemechanisch ist das Spiel in den einzelnen Bereichen "ausreichend" bis "ganz gut", aber es ist in allen Bereichen Luft nach oben.

    Außerdem würde ich Headcrash in einem Punkt widersprechen: Keanu Reeves schauspielerische Leistung ist eher Durchschnitt. Tatsächlich finde ich, dass die meisten anderen Charaktere (Jackie, Rogue, Dex, Ev, Judy, Makako, Takamura...) besser gespielt wurden. 

    Dinge, die das Spiel schlecht macht:
    - Bugs! Die nerven. Sind bei mir zwar meist optischer Natur, reißen einen aber unnötig aus der Spielwelt raus.
    - Balancing: Ich spiele auf hart und teilweise ist es mir dennoch zu leicht. An anderen Stellen macht man beim Treffer 1% Schaden, während Gegner dich "one shotten". Aber vor allem gibt es zu viele Exploits: Ping + Scharfschützengewehr, das durch Wände schießt und beim Kopfschuss Feinde direkt tötet? Wer ist auf die Idee gekommen? Ich könnte fast jeden Auftrag dadurch erledigen, dass ich mich vor eine Fabrikhalle stelle und die 15 Ganger darin durch Kopfschüsse ausschalte, ohne dass die mich überhaupt gesehen haben. Muss mich selbst dazu zwingen, dass nicht zu machen, weil es zu einfach ist und keinen Spaß macht, aber ist auch blöd zu wissen, wenn man durch die Gänge schleicht und immer das Gefühl hat "Ich hätte die auch einfach alle von draußen plattmachen können"...
    - Illusion von Entscheidungen: Die Story ist gut, aber doch relativ "railroadig". Was man in Gesprächen auswählt, ist häufig egal. Meist führen beide Optionen zum gleichen Ergebnis. Der Hintergrund (Streetkid, Nomade, Corpo) hat nur ein paar Fluff-Auswirkungen und ist sonst bedeutungslos. Ich weiß, dass das Spiel verschiedene Enden hat. Aber ich merke im Spiel zu selten, dass Entscheidungen, die ich treffe, wirkliche Auswirkungen haben. Das haben Dragon Age: Origins oder Fall Out: New Vegas weit besser hinbekommen.
    - KI: Sowohl im Kampf recht schwach, aber vor allem als Open-World-KI. Passanten rennen weg und ducken sich, wenn man schießt, und sagen einen Oneliner, wenn man sie anspricht. Keiner beschwert sich, wenn man seine Sachen klaut, seine e-Mails liest, mit einem Raketenwerfer vor seiner Nase wedelt oder nackt durch die Straßen rennt.
    - Crafting: Ich hasse Crafting in Spielen, selbst wenn es gut gemacht ist. Aber hier ist es völlig absurd schlecht gemacht.
    - Open World: Ich bin auch kein großer Open World-Fan, aber es ist meiner Meinung nach nicht klever gewesen, dieses Spiel als "Open World" zu vermarkten. Solange man Haupt- und Nebenmissionen folgt, wird man großartig unterhalten. Wenn man sich "selbst unterhalten" will, bietet die Welt wenig an. In Skyrim konnte man beispielsweise einfach mal selbst in Villen einbrechen, in den Wald gehen und Alchemie-Zutaten suchen oder ist einfach mal losgezogen und hat etwas entdeckt. Auch fehlt es der Welt an Interaktivität.
    - So großartig viele Charaktere geschrieben sind, sie werden nicht ausgereizt: Habe ca. 70 interessante Leute in meinem Telefon gespeichert, aber nachdem man "ihre Quest" erledigt hat, sind sie stumm oder wiederholen die gleichen drei Sätze. Ärgerlich ist das besonders bei den Romanzen ("Ey, wir haben doch schon gevögelt... ...müssen wir jetzt auch noch miteinander reden?"). Dabei wären gerade die SMS-Chats eine Möglichkeit, die Charaktere ohne großen Programmieraufwand ein wenig mehr Tiefe und Beteiligung zu verschaffen. (Passier auch 4-5mal im Spiel, aber zu selten und auch nur mit sehr wenigen Charakteren)
    - Keine Frisöre oder Anpassung vom Aussehen nach Spielstart, langweiliges Appartment
    - einen größeren Kritikpunkt habe ich noch, aber dieser enthält Spoiler zur Nebenmission "Chippin In":

    Man hat bei der Mission "Chippin In" die Wahl, Johnny die Kontrolle übernehmen zu lassen.

    Vom "Rollenspielerischen her", so wie ich mir meinen Charakter vorstelle, hätte ich das nicht gemacht. Auch vom Logischen her habe ich kommen sehen, dass Johnny uns (halb) verarscht.
    Auf der Metaebene habe ich aber vermutet, dass die Entwickler wollen, dass man das macht und es aus Entwickler-Sicht die "richtige Entscheidung" ist, außerdem war ich neugierig und habe es gemacht.
    Dies ist eine der wenigen Entscheidungen im Spiel, die eine merkliche Auswirkung haben.
    Man entscheidet sich entweder das zu machen und hat nochmal 4-6 Stunden zusätzliche Nebenmissionen, die durchaus gut sind, lernt neue Charaktere und Locations kennen u.s.w.
    Oder man entscheidet sich, dass nicht zu tun und... ...naja, dein Spiel ist dann halt kürzer.
    Da hat man mal eine Nebenmission mit Entscheidung und Auswirkungen, aber die Entscheidung treffe ich nicht als SC ("Will ich Johnny das machen lassen?") sondern als Spieler ("Will ich noch ein paar spannende Nebenmissionen spielen?").
    Und das letztere ist halt keine richtige Frage.



    Fazit: Tolles Spiel, hat mich bisher richtig gut unterhalten. Es ist bei weitem nicht perfekt, aber was es gut macht, macht es dafür richtig gut. Es ist nicht das beste Spiel aller Zeiten. Das viele enttäuscht sind liegt (neben den Bugs und der enttäuschenden Konsolenumsetzung) vor allem darin begründet, dass viele es durch den Hype für das beste Spiel der Welt gehalten haben und sich jetzt auf die vielen kleinen und größeren Mängel stürzen, anstatt sich zu entspannen und die Story, Atmosphäre, Optik und Spielwelt zu genießen. Für mich eines der Spiele des Jahres, streitet sich sogar mit TLOU2 um die Top-Position... ...entscheide ich, wenn ich es durchhabe). Allgemein war 2020 zumindest aus Spiele-Sicht ein sehr gutes Jahr. (außer den genannten noch: Final Fantasy VII Remake, Hades, Doom Eternal...)
    Klare Empfehlung, zumindest für Leute, die einen passenden PC haben.
    Bin mal gespannt, was da mit Patches und DLCs noch passiert.

    • Like 6
  8. @Cyberpunk2077

    Habe heute in einer Review gehört, dass man bei der Charaktergenerierung zwischen Brüsten oder Penis oder Brüsten + Penis wählen kann. Bei Penis noch zwischen beschnitten/unbeschnitten. Unter der Prämisse dass diese Info korrekt ist:

    Ich gehe davon aus, dass das der aktuellen Gender-Debatte geschuldet ist (auch wenn ich nicht den Eindruck gewonnen habe, dass diese Szene da sonderlich sensibel ist).

    Findet ihr das nicht etwas übertrieben? Beschnitten oder unbeschnitten??

    Es ist vor allem eines: Kleveres Marketing.

    Da die Genitalien Null Auswirkungen auf das Spiel haben sind das vielleicht 1-2 Stunden aufwand für einen Grafiker, dafür Stunden und Seiten an Online-Diskussionen und Gaming-News an gratis Promo.

    Und als Bonus kann man sich auf die Schulter klopfen und sich ein Spieleentwickler als "woke und modern" präsentieren.

  9. Gibt da eigentlich drei Fragen:

    1. Was wäre realistisch?
    2. Was wäre sinnvoll für den Spielspaß?
    3. Wie viel Aufwand will sich der Spielleiter machen?

    Zu Frage 1:

    Öffentliche Gebäude dürften noch recht leicht zu finden sein (Museen, Schulen, Rathäuser). Auch Hotels oder Kaufhäuser stellen sowas ja selbst ins Netz
    Wohnungen und Privathäuser wird schon schwierig. Kann natürlich bei einem Amt liegen bzw. dort auf dem Host digitalisiert sein. Aber die werden für diesen Host sicher einiges an Sicherheit haben, da dies hochsensible Daten sind, die auch jeder Einbrecher gerne hätte. Glaube kaum, dass sich das Risiko für einen Decker lohnt und realistisch würde ich es nicht durch eine einfache Probe abhandeln wollen. Manchmal findet man ja Wohnungsgrundrisse bei Maklern oder bei Inseraten. Das wäre sicher leichter, als sich in ein Amt zu hacken.
    Noch schwieriger ist es bei Konzernen. Wenn ich Sicherheitschef wäre und wüsste, dass es sowas wie Shadowrunner gibt, würde ich sagen "Okay, entweder die Daten sind in der Matrix so gut gesichert, dass selbst ein guter Decker an 'nem guten Tag nie im Leben daran kommen kann, oder wir stellen den Kack nicht in die Matrix!"
    Zu Bedenken ist auch, dass in einem solchen Plan nur Wände, Türen und Fenster sind (vielleicht noch Strom und Wasseranschlüsse), aber keine Möbel, Sicherheitskameras etc.

    Realistischer wäre es, wenn es dafür einen Schwarzmarkt gibt und Schieber/Connections damit handeln. Was Lyr meinte: Lieferant macht ein Foto vom Brandschutzplan; korrupter Konzerner fertigt eine Skizze an, um seine Spielschulden zu bezahlen; Rigger spioniert "hauptberuflich" Gebäude aus und verkauft dann, was er herausfand. Ist ja eigentlich auch eine Hauptaufgabe von Informationsschiebern, solche Sachen parat zu haben  oder schnell organisieren zu können, wenn man die benötigt. Kostet dann halt.

    Zu Frage 2:
    Sinnvoll ist es häufig schon, wenn die Spieler einen Gebäudeplan haben. Erleichtert die Kommunikation, alle rätseln, wie sie das am besten machen, oft kann man überhaupt nicht planen, wenn man keinen Plan hat...
    Aber es gibt genug andere Methoden, den Spielern/Charakteren sowas zur Verfügung zu stellen, da ich "Matrixsuche -> Gebäudeplan" wie gesagt unrealistisch finde.
    - Magier sieht sich das ganze im Astralraum an (funktioniert evtl. nicht bei magischer Sicherheit)
    - Rigger sieht sich das ganze mit Drohnen an (funktioniert auch nicht immer)
    - Schmidt/Johnson haben den Gebäudeplan bei einem Informationsschieber schon besorgt und liefern ihn gleich mit
    - bei kleineren Gebäuden reicht ein Blick durch die Fenster ja aus, um selbst eine Skizze machen zu können
    ...

    Andererseits kann es auch gut für den Spielspaß sein, wenn man keinen Plan hat.
    Ein normaler Einbrecher besorgt sich ja meist auch keinen Gebäudeplan vorher.

    Zu Frage 3:
    Grundsätzlich bin ich bei "klassischen Runs", die jetzt keine Social-, Detektiv- oder mystischen Abenteuer sind, für eine Karte.
    Wenn man die selbst macht, würde ich immer mit der Spieler-Karte anfangen, die dann kopieren und daraus dann die SL-Karte machen. (SL-Karte = Spielerkarte mit Notizen, Kameras, Gegnern, evtl. Möbeln und einem großen X mit "hier liegt der Prototyp".
    Das Problem mit den Karten in Abenteuern und Spielhilfen ist häufig, dass da schon zu viele Informationen drauf sind. Hab mal den Fehler gemacht, dass ich so eine Karte rausgegeben habe, Spieler 1: "Wofür steht das BM?", Spieler 2: "Bewegungsmelder", Spieler 1: "Okay, da sollten wir nicht lang gehen...". Hab ich in dem Moment nicht dran gedacht.

  10.  

    Die Grundidee mit den drei KIs und dem Twist, dass es eigentlich nur eine ist, finde ich schonmal sehr gut.
    Charaktere sind spannend, Szenen und Runs sind abwechslungsreich, den Kiez als "Homebase", die Illustrationen, gefällt mir alles sehr gut.
    Ich teile allerdings die Kritik von Sphyxis, insbesondere am ersten Run / Prolog.
    Ich hätte mir da wirklich eine Karte gewünscht. Nach dem ersten Lesen war ich so "Okaaaay. Irgendwo ist ein Aufzug. Und dann kommen irgendwo Wachen her. "
    Falls da jemand eine Karte zu gemacht hat, kann er sich gerne bei mir melden.
    Außerdem hätte ich mir zu Broadpeak gerne eine Illustration oder ein Logo oder irgendwas "Konkretes" gewünscht bei der wichtigen Rolle, die sie spielen.
    Und auch ich hatte irgendwie Schwierigkeiten, die Lüge von Kylie zu verstehen.
    Chef: "Hey, wir haben volle Auftragsbücher, aber es fehlen 20.000€ in der Monatsabrechnung, wie kann das sein?"
    Kylie: "Das liegt an Broadpeak! Die wollen uns aus dem Geschäft drängen!"
    Chef: "Okay. Dann schicken wir da mal Runner rein..."
    Irgendwie erklärt das mit Broadpeak nicht, warum Geld fehlt.



    Sirenengesang gefällt mir da schon besser. Auch das Setting, Musiklabel im Emirat, ist frisch und Sadr ist ein cooler Antagonist.
    Allerdings gefällt mir auch hier der Anruf von Kristallkind und die Hilfe vom Iman nicht. Das ist so ein wenig "Deus Ex Machina"-mäßig und wirkt ein wenig railroadig.

    Wie gesagt, ich muss das alles erstmal spielen und komplett lesen, bevor ich ein richtiges Feedback gebe.




     

     

    Ausführliche Kritik gibt es, wenn ich das gespielt habe. (Werde vermutlich Ende Januar damit anfangen... ...die Gruppe hockt eh in Berlin und kennt ein paar NSCs wie z. B. Nakaira schon, da finde ich gut, dass die nochmal auftauchen).

  11. Von mir gibt es ein "Eher nein..."

    In erster Linie geht es mir darum, spannende Geschichten zu generieren und Charaktere auszuspielen (egal ob SC oder NSC).
    Wenn der hartgesottene Kriegsveteran sich beim drittklassigen Wannabe-Ganger einscheißt, weil dieser halt ziemlich gut gewürfelt hat, passt das nicht. In kleineren Szenen zeigt sich ja gerade, ob ein Charakter mutig/feige, selbstbewusst/zweifelnd, misstrauisch/leichtgläubig ist. Das würde ich ungern von einem Würfelwurf abhängig machen. Insbesondere da Shadowrun ja wenig regeltechnische Gestaltungsmöglichkeiten für sowas gibt außer die Wahl eines "Willenskraft"-Wertes...

     

    Insofern würde ich solche Proben höchstens selten und nur in wichtigen Situationen oder von wichtigen NSC einsetzen.

    Zumal ich eh kein großer Fan von "sozialen Proben" bin. Ich lüge meine Spieler als NSC auch einfach an ohne vorher eine Probe zu würfeln. Und lasse dann auch keine "Menschenkenntnis"-Proben zu. Natürlich könnte es sein, dass ein SC eine wesentlich bessere Menschenkenntnis und Intuition als die Spieler haben, aber ich denke es ist um einiges spannender und trägt zur Immersion bei, wenn tatsächlich auch die Spieler sich unsicher sind und nicht durch einen Würfelwurf das ganze Rätsel "aufgelöst" wird.

  12. Auch wieder wahr.

     
    Ich werde mal ausführlicheres Feedback geben, wenn ich es durchgelesen habe. (Was allerdings noch bis Jahresende dauern könnte, weil Lohnsklaverei gerade anstrengend...)

    Passt mir aber tatsächlich von der Story doch ganz gut in meine eh angefangene Berlin-Kampagne. Muss vielleicht noch an ein paar kleineren Stellschrauben arbeiten und hier und da ein wenig mehr Vory reinprökeln, aber gibt viele Ansatzpunkte, wo ich eh schon ein wenig angestoßen hatte...
     

     

    Was ich eh geplant habe:
    Fernziel ist irgendwann ein "Kampf um Berlin", irgendwann 2086-2090, zwischen Konzernen (unter der Führung von Lofwyr), Vory und Horde (unter der Führung von Mordrakhan) und Alternativen/Anarchisten (unter der Führung von Apex).
    Mordrakhan hält sich noch bedeckt und ist gerade dabei, die Vory zu einen und zu stärken. Die Runner haben - ohne es zu wissen - ein paar Runs für ihn (indirekt) durchgeführt.
    Das Apex sich befreit / mächtiger wird, hatte ich eh geplant. Insofern passt "Netzgewitter" ganz gut rein.
    Lofwyr ahnt zumindest von beiden "Gefahren", glaubt nicht daran, dass Berlin wieder zu den ADL gehören wird und will sich und die Konzerne hinter der Hand auf einen neuen "Berliner Bürgerkrieg" vorbereiten.

    Alle drei Parteien wollen, dass Berlin am Ende "ihre Stadt" ist.

     

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  13. Ich finde die Idee mit "in medias res" gut und auch den Run grundlegend, aber würde kritisieren, dass hier Inhalt und Form nicht zusammenpassen.

    Wenn sowas in Filmen eingesetzt wird, gibt es dafür meist einen storytechnischen Grund. Gedächtnislücken, Plottwist, Amnesie, Flashbacks... ...oder man teasert eine spannende Situation an und arbeitet mit Suspense, wie es eigentlich zu dieser Situation gekommen ist (z. B. "Fight Club").

     

    Den Run an sich finde ich gut. Allerdings ist er noch zu "normal", bzw. sehe ich nicht, warum es jetzt einen Mehrwert hat, diese Handlung asynchron zu erzählen.
    Kann man sicher trotzdem machen, aber man macht es dann halt, um mal was anders zu machen und nicht, weil es jetzt genau passend ist.

  14. Klingt nach einer spannenden Runde und ner guten Truppe.
    Wenn die Kampferfahrung haben... ...haben die überhaupt Waffen? Wie alt sind die denn?

    Kurze Inspiration für eine Szene:
    Ex-Schüler besucht auf dem Schulgelände in einem versteckten Winkel alte Freunde (um ihnen Drogen zu verkaufen), Lehrer entdeckt ihn, will ihn festhalten, Schüler reißt sich los, kurze Schlägerei, dann flüchtet der Schüler...
    (Heute bei uns an der Schule so vorgefallen. Bin übrigens Lehrer...)

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  15. Heute mal ein psychopathischer Mörder, aus dem man sicher einen kleinen Detektiv-Run basteln könnte...
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    Schmerz ist Wahrheit. Es gibt kein ehrlicheres, allumfassenderes Gefühl.“

     

    Name: Joachim Schreiber
    Alias: „Der Feuerteufel“

    Profession: Buchhalter bei AG Chemie / psychopathischer Mörder

    Spezies: Mensch
    Alter: 47 Jahre
    Herkunft: Berlin – AGC Siemensstadt
    Wohnort: Berlin – AGC Siemensstadt
    Einfluss: 1

    Aussehen: aufgedunsenes Gesicht; übergewichtig; Doppelkinn; kleine, glasige Augen; fliehende Stirn; dünne, kurze; dunkle Haare; unscheinbar

    Stimme / Sprache: unsichere, brüchige und eher hohe Stimme; leichtes Stottern; im normalen Leben eher unterwürfig; als „Feuerteufel“ dann erhaben und dominant

    Persönlichkeit: im normalen Leben ein unscheinbares, schüchternes, unterwürfiges Opfer von Mobbing im Büro; insgeheim psychopathischer Sadomasochist mit Gottkomplex; krankhafter Selbsthass
     

    Wäre Joachim Schreiber 100 Jahre früher geboren worden, so wäre er einer der Jugendlichen gewesen, welcher Strohhalme in Frösche steckt um diese zum Platzen zu bringen. In eine lieblose, aber „funktionierende“ Konzernfamilie hineingeboren, in der Schule meist ignoriert oder gemobbt und glücklos in der Liebe hatte er Zeit seines Lebens mit mangelnden Selbstwertgefühl zu kämpfen. Die Wutausbrüche und das ADHS seiner Kindheit bekam man früh mit Medikamenten in den Griff, die allerdings auch zu einem beträchtlichen Übergewicht führten.

    Sein Interesse an Zahlen und seine spießige Genauigkeit ließen ihn zu einem passablen Buchhalter werden, der von seinen Kollegen jedoch nicht ernst genommen und aufgezogen wird und daher die meiste Zeit alleine in seinem Büro verbringt. Sein Gehalt investierte er meist in junge Prostituierte, welchen er jedoch zunehmend (unabgesprochen) Gewalt antat. Seit er dafür von einem Ork-Zuhälter einmal beinahe zum Krüppel geschlagen wurde, lässt er dies jedoch und befriedigt diese Neigung mit BTLs.

    Wider Erwarten fand er im Alter von 35 Jahren über einen Matrix-Dating-Host doch eine Freundin: Sabine Werther, 4 Jahre jünger, sowohl optisch als auch charakterlich sein weibliches Pendant. Sie heirateten im darauffolgenden Jahr und hatten zwei Kinder. Doch da auch die Ehe Joachim nicht dauerhaft glücklich machen konnte und er seinen Frust an Frau und Kindern ausließ, reichte Sabine 6 Jahre später die Scheidung ein.

    In den darauffolgenden Jahren nahm seine BTL-Sucht zu. Um diese zu finanzieren unterschlug er Konzerngelder, anfangs etwa 500€, später bis zu 5000€ im Monat. Da er von seinen Vorgesetzten eh die Vorgabe hatte, die Bilanzen etwas zu frisieren, und diese zudem keine Ahnung von der Materie hatten, fiel dies nicht weiter auf.

    Mit der Zeit (und den neuen finanziellen Mitteln) wuchs in Joachim der Wunsch, selber BTLs nach seinen Wünschen herzustellen. Er geht dabei wie folgt vor: Alle 3-4 Monate zahlt er der Gang „Orkfaust“ eine stattliche Summe, um eine Person mit Simrig zu entführen und in einen Container in einer ungenutzten Lagerhalle im Industriehafen von AGC Siemensstadt zu bringen. Häufig sind dies Pornodarsteller beiderlei Geschlechts, aber Joachim hat bei der Auswahl seiner Opfer keinerlei Präferenz. Über einen Virus, welchen er im PAN seiner Opfer installiert, zwingt er diese, ihren Simrig aktiviert zu lassen und aufzuzeichnen, während er sie über einen Zeitraum von etwa 10 Tagen nach Feierabend foltert. Bei der Wahl der Foltermethoden ist er leidenschaftlich kreativ und versteht sich als Künstler, der immer wieder etwas Neues ausprobiert. Das Finale ist allerdings immer dasselbe: Er verbrennt seine Opfer bei lebendigen Leibe, während er lachend vor ihnen steht. Die Leichen packt er in einen mit Steinen beschwerten Plastiksack und versenkt sie in Spandau in der Havel. Einige, aber nicht alle, wurden von der Strömung weiter getragen und ein paar Wochen später im Tegeler See oder in Reinickendorf ans Ufer gespült. DeMeKo gab dem unbekannten Täter daraufhin den griffigen Namen „Feuerteufel“.

    Die auf diese Weise hergestellten BTLs veröffentlicht Joachim nicht und nutzt sie nur privat. Er ergötzt sich daran, sich selbst in dieser Machtposition zu erleben und exakt zu wissen, welche Ängste und Schmerzen er anderen zugefügt hat. Nebenbei zeichnet er seine Taten durch sein eigenes Simrig auf, um sie auch aus seiner Perspektive noch einmal durchleben zu können.

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  16. Sehe ich so wie Raben-AAS.

    Ist aber glaube ich auch sehr davon abhängig, was man vom Rollenspiel erwartet. Hilfreich finde ich da die GNS-Theorie (https://de.wikipedia.org/wiki/GNS-Theorie):
    Narative Rollenspieler können gut auf Karten verzichten: Natürlich ist die Distanz zwischen Tisch, Kronleuchter und Balustrade genau so, dass ein cooler Stunt möglich ist. Hauptsache die Story/Szene ist passend.
    Gamistische Rollenspieler mögen es "brettspieliger": Klare Regeln, genaue Karten, Herausforderungen, die durch kluges Taktieren gelöst werden müssen.

    Würde also erstmal mit deinen Mitspielern reden, zu welcher Kategorie sie gehören und wie sie das sehen.
    Außerdem würde ich Karten auch nicht gänzlich rausnehmen. Sie bieten zumindest Orientierung und sind auch für die Planungsphase recht wichtig. 

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  17. Aus Discord werde ich ja irgendwie nicht so ganz schlau: Was ist die Intention dieser Seite? Auf mich wirkt sie völlig überladen/unübersichtlich/nicht einladend.

     

     

     

    Was kann man damit im Privaten machen?

     

     

    Kann man zwar auch über Browser laufen lassen, empfehle aber, das Programm runterzuladen. Läuft auch auf Tablets und Smartphones.

    Ist eigentlich ursprünglich als Chat-App für Gamer gedacht, aber hat viele Optionen, sich selber einen brauchbaren Server zu basteln. Vor allem die Möglichkeit, eine unbegrenzte Menge an Dateien bis je 100MB hochzuladen ist praktisch.

     

    Der "Rollbutler" ist der einzige "Bot", den wir verwenden. Gibt zwar eine Menge weitere Bots, aber fürs Rollenspiel praktisch sehe ich keine. Lediglich "Rythm", mit denen man für alle im Kanal Musik abspielen kann, könnte noch praktisch sein.

     

    Wichtiger ist eher, eine hohe Anzahl von Textkanälen anzulegen. Wir haben beispielsweise einen für Terminabsprachen, einen für OOC, einen namens "Kommlinks" (den wir teilweise auch unter der Woche für ein wenig IC-Rollenspiel in Textform unter der Woche nutzen), einen für NSCs, wo ich immer Bild und Name hochlade, damit die nicht wegkommen, einen fürs Würfeln, einen für Regelfragen...

     

    Tipp zum Rollbutler: Mit "/r 11w6fs5" zählt er automatisch alles über 5 als Erfolge und Einsen als Misserfolge.

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  18. In meinen Augen gibt es in Berlin nur zwei Arten von Leuten. Die einen wissen, dass ich die beste Fahrerin Berlins bin. Die anderen sind ahnungslose Schwanzlutscher.“

     

    Name: Camilla Grotheer
    Alias: Kamikaze Cammy

    Profession: Combatbikerin

    Spezies: Zwergin
    Alter: 34
    Herkunft: Berlin – Spandau
    Wohnort: Berlin – Spandau
    Einfluss: 4

    Aussehen: teilrasierter Schädel, viele Piercings und tätowierte, muskulöse Oberarme; arroganter Blick; abgewetzte Bikerweste

    Stimme / Sprache: verrauchte, tiefe Stimme; Berliner Schnauze; flucht bei jeder Gelegenheit laut; häufiges verächtliches Schnaufen

    Persönlichkeit: Selbstbewusst; überheblich; grimmig; hält sich (allerdings nicht gänzlich zu Unrecht) für die beste Fahrerin Berlins; Fanliebling; gilt im ganzen Stadtteil als Ikone und wird so behandelt; Ex-Nazi
     

    Camilla Grotheer durchlebte ein typisches Unterschicht-Leben in Berlin Spandau. Der Tod ihres Vaters mit zwölf Jahren in einem Gangkrieg war eher wenig traumatisierend, war er doch eh kaum da. Die alleinerziehende Mutter war mit der Erziehung und eigenen Problemen überfordert. In der Kiezschule sah man durchaus Potential in ihr, doch war sie ab der 8. Klasse nur noch sporadisch anwesend.

    Mit 16 Jahren fand sie eine Ersatzfamilie bei den rechtsradikalen Wehrsportfreunden Spandau. Eine sechsjährige Lebensphase, die sie heute bereut. Ihr Umdenken setzte ein, nachdem ein Überfall auf einen Dönerimbiss eines türkischstämmigen Orks eskalierte, für diesen tödlich endete und sie später erfuhr, dass er eine trauernde Frau und zwei Töchter hinterließ. Der Ausstieg verlief nicht reibungsfrei und die früheren Kameraden lauerten ihr auf und es gab einige Anschläge auf sie, doch nach mehr als 10 Jahren ist der Zwist nicht mehr sonderlich aktiv. Sie gibt sich seitdem als „unpolitisch“, kann weder rechten noch linken Gruppierungen wenig abgewinnen und will mit ihrer Vergangenheit nichts mehr zu tun haben.

    Nach ihrem Ausstieg konzentrierte sie sich auf ihre eigentliche Leidenschaft – das Motorradfahren. Vier Jahre war sie in diversen Amateurmannschaften und vor allem bei illegalen Straßenrennen aktiv. Seit 2073 ist sie Thunderbikerin bei den Berlin Bulldogs und wurde durch ihre aggressive und riskante Spielweise – die ihr auch schnell den Spitznamen „Kamikaze-Cammy“ einbrachten - schnell zu einem Fan-Favoriten und deren Starspielerin. Trotz ihrer Popularität nimmt sie weiterhin an halblegalen Straßenrennen – wie beispielsweise dem monatlichen „Spandauer Kampfrennen“ teil.

    In Spandau kennt sie mittlerweile jeder, selbst wenn die Person noch nie ein Combat-Biking-Match gesehen hat. Sie gilt als „eine, die es geschafft hat“. Aber innerhalb der Combat-Biking-Szene hat sie sich einen internationalen Ruf erarbeitet. So war sie im Jahr 2080 in der Juni-Ausgabe des e-Motorsportmagazins „Wrooom!“ auf der Liste der weltweit besten Combat Biker auf Platz 13.

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  19. Spiele über Discord, haben da einen Text-Kanal fürs Würfeln (Rollbutler), einen für NSC-Bilder, einen für Karten u.s.w. und einen weiteren Voice-Kanal für konspirative Geheimabsprachen.
    Roll20 habe ich mal in einer DSA-Runde getestet, war aber nicht so begeistert. Kann man sicherlich viel mit machen, benötigt aber auch etwas mehr Vorbereitung und ich finde die Handhabung umständlicher.

    Ich glaube, es ist davon abhängig, wie viele Bodenpläne und "Figurenschieben" man benötigt. Wir handeln viele Dinge eher erzählerisch ab und spielen weniger "tabletoppig", da reicht uns Discord...

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  20. In Nigeria hab ich den Sieben-Königs-Krieg miterlebt. Da ging es irgendwie gesitteter zu als hier in Berlin.“

     

    Name: Chinara Osadebe
    Alias: ---

    Profession: Riggerin / Sicherheitsspinne bei Messerschmidt-Kawasaki

    Spezies: Mensch
    Alter: 28
    Herkunft: Port Harcourt, Nigeria
    Wohnort: Berlin – Schönefeld
    Einfluss: 2

    Aussehen: hochgewachsene, athletische Nigerianerin mit kühlem, ernsten Blick; trägt meist High Fashion in knalligen Farben, die deutlich über ihren Verhältnissen liegt

    Stimme / Sprache: schweigsam; spricht nur nach Aufforderung oder wenn sie direkt angesprochen wird; wechselt im Gespräch öfters zwischen Deutsch und Englisch, jeweils mit deutlichen nigerianischen Akzent

    Persönlichkeit: Schüchtern; fleißig; diszipliniert; ehrgeizig; altruistisch; sehr neugierig; eitel; eigentlich loyal mit Tendenz zur Unterwürfigkeit, spielt aber mit dem Gedanken, Messerschmidt-Kawasaki zu verlassen
     

    Chinara Osadebes Eltern hatten sich mühsam von der Unterschicht in die Mittelschicht hochgearbeitet und erwarteten von ihren drei Kindern nun einen weiteren sozialen Aufstieg. Zunächst deutete auch vieles in diese Richtung: Trotz ihrer Schüchternheit war Chinara mit einigen Abstand Jahrgangsbeste und hatte hervorragende Noten. Als sie 11 Jahre alt war brach in Nigeria jedoch der Sieben-Königs-Krieg aus, bei dem es um die Kontrolle einer neu gebauten Öl-Pipeline ging. Als der Krieg fünf Jahre später – 2068 – endete, hatte sie einen älteren Bruder und ihrem Vater an der Front verloren, wurde 2064 von Milizsoldaten vergewaltigt und ihr anderer ältererer Bruder (Adegoke) war als Kriegsinvalide sowohl schwer körperlich als auch psychisch gezeichnet.

    Dennoch schaffte Chinara es, sich für einen höheren Bildungsweg zu qualifizieren, studierte in Abuja Elektrotechnik und schloss ihren Bachelor äußerst gut ab, weshalb sie für ihren Master nach Hamburg ging. Ein Headhunter von Messerschmidt-Kawasaki wurde durch die ausgezeichneten Leistungen der Nigerianerin auf sie aufmerksam und überzeugte sie, einen Posten in der Konzernsicherheit in Berlin anzunehmen.

    In Berlin kümmerte sie sich gewissenhaft darum, ein lückenloses Überwachungsnetzwerk aus Kameras, Drohnen und Bewegungssensoren in den M-K-Anlagen aufzubauen. Etwas zu lückenlos. Über Microdrohnen zeichnete sie, zunächst zufällig, dann mit zunehmender Neugierde, Besprechungen der Konzernführung auf, bei denen diese lieber privat geblieben wäre: Zusammenarbeit mit lokalen Gangs, um Gewerkschafter einzuschüchtern und Werkstätten zum Kauf von M-K-Ersatzteilen zu bewegen; willentliches Ignorieren von Menschenrechtsverletzungen in Zuliefererbetrieben; Fälschungen von Blianzen; geplante Obsoleszenz von Flugzeugteilen, um dann bei der Wartung erneut Profit zu machen; Versicherungsbetrug; Nichtbeachtung von Arbeitsschutzrechten...
    Mittlerweile sitzt Chinara auf einem ganzen Berg von Paydata und hat keine Ahnung, was sie damit anfangen soll, und hadert mit sich selbst. Einerseits denkt sie zu moralisch, all dies ignorieren zu können. Andererseits sind ihre Mutter und ihr Bruder aber auf ihr Geld angewiesen. Sie spielt mit dem Gedanken, sich extrahieren zu lassen und selber in die Schatten zu gehen. Andererseits ist sie eigentlich zu zurückhaltend und brav für ein solches Leben. Es ist allerdings unklar, was passiert, wenn sie tatsächlich mal Runnern begegnen sollte.

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