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Richter

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  1. Da der Euro sich wohl etwas nach unten bewegt, wird es eher teurer als billiger, HBS zu backen.

     

    Was die Finanzierung angeht: Ich habe den eindruck dass sie Kickstarter statt Krediten verwenden wollen - entweder weil sie keine Lust haben dass ihnen irgendwelche Gewinnvorgaben gemacht werden, oder weil sie den Kapitalismus hassen (für amerikanische Verhältnisse war Shadowrun ja immer schon eher hart am linken Mainstream).

  2. Die dummen deutschsprachigen kaufen ja auch nicht lokalisierte Spiele...daher ist der zu erwartende wirtschaftliche Effekt eine Lokalisation zu vernachlässigen... :angry:

    Ich kann da nur für mich selbst sprechen, aber ich kaufe nach mMöglichkeit englischsprachige Medienprodukte in Originalsprache. Bei jeder Übersetzung gehen Nuancen verloren (oder passieren grobe Fehler, und das ist oft genug). Ich beherrsche die Sprache ausreichend dass mich das zu sehr stört. Besonders dumm fühle ich mich deswegen aber nicht. 

     

    Können die auslesen, wer nach dem Update das Spiel auf deutsch umgestellt hat?

    Technisch ist das sicher machbar.

  3. Tja, man kann es eben nie allen recht machen. In den letzten Jahren von SR4 ging es sehr viel (am Ende fast nur) um magische Plots, von den giftigen Baumgeistern in Ghost Cartels über Elfenintrigen und den Artefaktzyklus zum Drachenkrieg und dem Plot um Harlekins Rache. Da wurden die Stimmen laut, die meinten "ey, bei so viel Gezauber und Deppen die mit Schwertern in Schusswechsel rennen kann ich echt auch D&D oder mindestens Final Fantasy spielen". Jetzt schwingt das Pendel etwas zurück, und ... tja.

     

    Q: Bin ich auf dem falschen Dampfer?

    Nein, aber du solltest vielleicht in Betracht ziehen dass ihr euch auf einige SR4-Kampagnen bezieht. SR5 hat gerade einen sehr technischen Haupt-Metaplot. Für die von uns, die lange dabei sind, eine erholsame Abwechslung zuDrachen und unsterblichen Elfen mit magischen Schwertern, für dich offenbar uboptimal.

     

    Q: Gibt es überhaupt Material für die von uns gewünschte Richtung?

    Unmengen, aber eher nicht für die aktuelle Edition. Zum Glück ist SR5 zumindest einigermaßen abwärtskompatibel. Etwas Gefummel wird es brauchen, aber machbar wäre es.

     

    Empfehlung: spielt Geisterkartelle (eine hübsche Mischung aus Kartellkrieg und Magie), schließt daran die Artefakt-Missions der Season 4 an (nur Englisch erhältliche Kurzabenteuer mit einem Fokus auf die Suche nach magischen Artefakten), daran den Artefaktzyklus (auf Deutsch erhältlich), und dann den in Drachenhort beschriebenen Drachenkrieg.

     

    Wenn eure Gruppe wirklich dringend mehr Magie will, kann er auch das alte Harlekin-Kampagnenbuch nutzen (eine Mischung aus klassischer Industriespionage, Attentaten und viel Magie, inklusive einem Abenteuer in einem Trollkönigreich) oder Harlekin 2, das nur auf den Metaebenen spielt und wo man praktisch klassische Fantasy nach SR-Regeln spielt. Die würde ich dann übrigens als erstes ansetzen, da einiges in Artefakte und Drachenkrieg auf Dingen, die in den beiden Abenteuern passieren, aufbaut. Harlekin 1 und Harlekin 2 sind übrigens nur für die Editionen 1 bis 3 erhältlich und daher ncht kompatibel; Werte für Harlekin und einige der Gegner die nicht generisch sind finden sich aber im Straßenlegenden (4. Edition) und Aetherology (5. Edition, in Übersetzung).

     

    Eine andere Richtung der Verbindung von Magie und Cyberpunk wäre die gute, alte Unierselle-Bruderschaft-Kampagne (die allerdings komplett aus der 2. Edition stammt): die Abenteuer Königin Euphoria, Double Exposure, und die Kampagnenbände Universal Brotherhood und Bug City. Das ist allerdings mehr Urban Magic/Horror/CoC als klassische tolkineske Fantasy.

     

    Q: Sollten wir lieber D&D oder DSA zocken gehen (was ich selbst überhaupt nicht begrüßen würde)? *G*

    Ihr könnt euch gerne auch Nägel in die Füße schlagen, wenn das euer Ding ist. ;) Ich würde davon abraten. In Shadowrun kann man sehr Magielastig spielen; es ist sehr viel Magie und Metaplot um die magische Seite des settings vorhanden. Leider (für euch) schwingt das Plot-Pendel bei Shadowrun immer zwischen den Polen Cyberpunk und Magie, und gerade ist es bei Cyberpunk angekommen.

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  4. Wie genau geht denn Hestaby als Runner vor?

    Sie flattert mitten in Los Angeles herum und bringt Hubschrauber und Trooper mit. Beim Angriff auf die Villa ist sie aber nur Beobachter.

  5. Ich dachte immer, es wäre der gleiche Slamm-0, nur mit anderem Artwork?

    Sie schreibt ihn konsequent Slamm-O, nicht Slamm-0 (Slamm-Zero). Also ja, ich denke es soll derselbe sein, aber ... it's all wrong. All. Wrong.

     

    Hestaby, wie Hestaby = großer alter Drache mit 30er Werten? Wozu braucht die bitte Hilfe, um eine Villa anzugreifen?

    Sie ist kein Technomancer, ergo nicht awesome genug.

  6. Das Problem mit Slamm-0 ist, dass das Buch 2076 zu spielen scheint, zumindest in Teilen (andererseits schließt es auch direkt an die Ereignisse in Twilight Horizon an, was einige zeitliche Probleme mit sich bringt). Es ist also nicht der jugendliche Slamm-0, sondern sollte der dreadgelockte, etwas teigige Typ mit interessantem Sinn für Mode sein. Außerdem hat er schon ein Kind mit NetCat. Das geht sich zeitlich leider nciht aus ... wie einiges an dem Buch.

     

    Phaedra Wheldon hätte drignend jemanden, der ihr hilft, das Manuskript zu entschlacken, neu zu fokussieren und die Handlung zu glätten gebraucht. Offenbar hat man die Autorin damit komplett alleine gelassen. Schade, an sich hätte die Geschichte zumindest Potential zu einem lustig-trashigen Buch gehabt.

     

    Das mit Dirk Montgomery nehme ich ihr wirklich, wirklich übel. Eigentlich hatte ich dazu einen Passus in meinem Review, aber den habe ich aus Gründen der Höflichkeit gestrichen. Belassen wir es dabei, dass mich das sehr an schlechte Fanfics erinnert. Zumal Kazuma wirklich anstrengend ist, ähnlich wie Bella Swan.

     

    Ich rate dir dazu, es nicht zu lesen. Ich habe es auch wegen der Listen gelesen, die ich halt obsessiv pflege. Ohne die als Motivation ... weiß ich nciht ob ich es durchgezogen hätte. Aber: so liest sich Hell on Water hoffentlich besser. Fire&Frost warte ich noch auf meine Tote-Bäume-Ausgabe, aber der Auszug, der Crossfire beilag, las sich nett.

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  7. Review - Dark Resonance

     

    "Durchwachsen" kann man dieses Buch nicht mehr nennen. Es ist wirklich nicht besonders gut. Es ist, genau genommen, echt schlecht.

     

    Die Story (vorsicht, lang und wirr):

    Kazuma, seines Zeichens halbjapansicher halb-Tír-Elf, bekannt aus Phaedra Wheldons Kurzgeschichte aus Spells&Chrome, sucht mal wieder seine Schwester. Er wird von Dirk Montgomery kontaktiert, der ihm einen Namen (Caliban) sagt, den er zusammen mit seiner Schwester googlen soll, datensucht danach und findet ihn, wie praktisch, in dem Host an dessen Löschung er gerade arbeitet. Also entscheidet er sich nachts da einzubrechen. Ein Runnerteam versucht das ebenfalls, und es kommt zu etwas Verwirrung und Schießerei. Kazuma schleppt sich raus, angeschossen, verliert Blut und sein Commlink, und wird dann deswegen von seiner Freundin Silk, einer fünffach gewandelten Technomancerin, ermahnt dass das nicht so klug ist.

     

    Dann folgen mehr und mehr Plot Twists: Johnson und seine Sekretärin haben beide den Run auf diese Einrichtung veranlasst, er für den Teamdecker, sie für das Team; der Teamdecker ermordet die Teamschamanin und verlässt das Team, das ihn durch Slamm-O (nicht Slamm-0; er sieht auch völlig anders aus mit breitem Kinn, sportlichem Body und blonden, spiky-punkigen Haaren) ersetzt; Johnson stirbt, seine Sekretärin ist Geheimagentin der PCC-Polizei und hat Johnson infiltriert weil das PCC Horizon komisch findet.

     

    Währenddessen kommen immer mal wieder Sequenzen von einer KI, die Technomancer stapeln will um so per Höllentor aus gestapelten Technomancern in die Resonanzräume zu kommen (because why not?), ein Spiel namens TechnoHack von Contagion Games wird immer mal wieder erwähnt, das praktisch aus Dissonanz besteht und in einem UV-Host läuft (aber dauernd crashed), und über das unter anderem Technomancer fürs Höllentor gefangen werden (wenn der Zwerg sie nicht persönlich fängt, oder vielleicht sammelt er auch seine Körper ein, immerhin hat die Firma mal eben GOD-Protokolle geklaut mit denen GOD Leute tracked, aber das wird nicht so ganz klar), und es gibt alle paar Kapitel ein Kapitel mit Posts aus einem Technomancer-Board namens GiTmo, die mehr oder minder zum Plot beitragen.

     

    Ein Blutmagiezwerg mit einem dissonanten Technowolf taucht auf, ermordet Johnson und jagt Kazuma, dem er über die Blutspur und das verlorene Commlink auf die Schliche kommt. Dabei stirbt sein Technowolf, der dann durch einen wasserköpfigen Technomancerork ersetzt wird.

     

    Kazuma wird währenddessen von Silk und Moonshine, einem Chummer von Netcat der auf GiTmo aktiv ist, unterstützt. Netcat wird ebenfalls in diese Geschichte gezogen und ist mit Slamm-O (nicht Slamm-0) zusammen.

     

    Dann taucht auch Clockwork auf, because why not, und will Kazuma entführen, weil er aus purer Bosheit Technomancer hasst, nicht etwa weil es dafür Geld gibt. Clockwork ist in diesem Buch so böse, dass er Milch zum Gerinnen und kleine, niedliche Tiere zum weinend wegrennen bringen kann.

     

    Die diversen Parteien treffen sich dann im Haus von Kazumas Stiefoma, Mama Risen (ja, das ist wirklich ihr Name) und bekämpfen sich da ein bisschen, um dann 2 Fraktionen zu formen, damit es ein wenig übersichtlicher wird. Netcat wird von Clockwork und dem Ex-Decker entführt und ist während der ganzen Mama-Risen-Haus-Szene (und danach) auf eine schmerzhafte Art Damsel in Distress, die der Charakter nicht verdient hat - und ich mag Netcat als Charakter nicht einmal besonders. "Schütz mich, Kazuma, die haben Pistolen!"

     

    Kazuma kann sich also vor Leuten die ihn retten und ihm helfen wollen (eigentlich wollen das nur Clockwork und der schamaninnenmordende Ex-Team-Decker nicht) kaum retten. Er ist dann aber etwas emo, weil das Haus seiner Stiefoma kaputt ist. Dann ruft Hestaby auf, die auch helfen will, den Anführer des Runnerteams an; man kennt sich halt.

     

    Anschließend folgen ein paar hochinteressante logische Sprünge ("Contagion Games hat keine physischen assets -> Es ist eine KI die sich als Firma tarnt!"). Der Zwerg war früher mal Otaku, ist heute aber Magier, der in Aztlan Blutmagie studiert hat, und sauer dass er kein cooler Technomancer sein kann; der Partner der Agentin/Johnson-Sekretärin ist auch mal Otaku gewesen, und zwar zusammen mit dem Zwerg, als Whites bei Deus (because why not?), während der Anführer des Runnerteams mal Otaku bei Hestaby war, aber da sie alle nicht während des Crashs eingestöpselt waren blieb ihnen die Technomancercoolheit verwehrt. Zwischendrin gibt es noch eine Bergpredigt, dass alle die Technomancer nicht mögen nur neidisch auf ihre Awesomeness sind.

     

    Der Ober-Feind ist Caliban, CEO von und/oder Contagion Games, eine KI die aus Technomancern ein Höllentor basteln möchte, weil es findet dass Resonanzräume echt cool sind und es meint mit einem Höllentor dorthin zu kommen. Der Zwerg verspricht sich davon, dass er Gott wird, warum auch nicht, irgendwas tolles passiert sicher wenn man ein Höllentor aufmacht. Clockwork und der fiese Ex-Team-Decker haben ja jetzt bei Caliban angeheuert, während das Runnerteam, Kazuma und seine Freundin und ein paar Technomancer aus GiTmo sich zusammenraufen und Caliban fertigmachen wollen. Ach ja, Caliban hat auch Kazumas vermisste Schwester in sein Höllentor verbaut, und zudem hat Johnson einen Mega-Data-Dump hinterlassen, in dem er mal eben alle Infos zu allen fiesen dingen die fiese Megakons je mit armen Technomancern gemacht haben penibel dokumentiert hat (das wird nie wieder wichtig). Silk entdeckt währenddessen, dass sie all ihre Essenz in Riggerkontrollen versenkt hat und deswegen keine echten Technomancersachen machen kann, aber sie schaut Kazuma gerne dabei zu und bewundert ihn (erinnern wir uns: 5 Wandlungen).

     

    Auf der Runnerseite entscheidet man sich, ein Lagerhaus der Betreiberfirma von TechnoHack (die offenbar doch physische Assets hat), in dem vermutlich üble Sachen passieren, zu stürmen, während sie scheinbar auf ein Angebot "Kazuma gegen tolles Geld" eingehen, das natürlich eine Falle ist. Das geht so halbwegs gut, ist aber eine sehr verwirrende Sequenz, wo nicht ganz klar ist wer wann und wo in der Matrix oder in dem Lagerhaus ist; am Ende sterben der Ex-White-Blutmagie-Zwerg, der Ex-Decker, und Silk, die Freundin unseres Portagonisten. Speziell Silks tot macht mich ratlos - Clockwork hat eine Bombendrohne in der Hand, sie fällt ihn von hinten an, die Drohne fällt aus Clockworks Hand, ein "guter" Runner schießt auf die Drohne, die explodiert und Silk halb mit sprengt, und es ist natürlich Clockwork der sie ermordet hat und kein schiesswütiger Trollmagier, der sie vor ihrem Gesicht in die Luft gejagt hat. Außerdem wird Calibans Heimatsystem erschossen (im Glücksbriefbeschwerer vom Zwerg versteckt, worauf der Trollcop-Partner der Geheimagentin kommt, weil der Zwerg diesen Briefbeschwörer schon immer hatte), aber das stört Caliban nicht so, immerhin ist in SR5 ja nicht geklärt wie KIs funktionieren, also lebt es weiter. Clockwork wird von der PCC-Polizei verhaftet und taucht danach nicht mehr auf.

     

    Silk ist tot, und Kazuma wird wieder sehr emo. Es stellt sich dann durch einen Kontakt mit Dirk Montgomery heraus, dass Kazuma den Killswitch für Caliban besitzt, denn aus irgendwelchen Gründen ist der in Johnsons Filedump über fiese Dinge mit Technomancern.

     

    Tatsächlich ist Caliban mehr oder minder mit Contagion Games groß geworden, die TechnoHack (das Spiel über Resonanzebenen, auch wenn dessen Host immer nur Denver zeigt, aber das in UV) aufgebaut haben. Die Gründer der Firma sind übrigens alle tot, bis auf die Freundin eines der Gründer. Das wird später noch wichtig.

     

    Kazuma entscheidet sich nach einer Email von Caliban, der ihm sagt er hat seine Schwester und will sie gegen die Killswitch tauschen, in diese offensichtliche Falle zu rennen und haut einfach mal ab. Er trifft sich zwischendrin mit Dirk Montgomery, der ihm im Wesentlichen sagt wie toll er ihn findet, aber dass er erst mal die Gebrauchsanweisung des Killswitch durchlesen sollte bevor er ihn anwenden will. Währenddessen sind die anderen Runner und Technomancer und Hestaby etwas verstört weil Kazuma weg ist. Aber sie sind nicht ganz nutzlos und finden das was Kazuma weiß auch heraus.

     

    Kazuma stellt währenddessen fest dass die Bedienungsanleitung des Killswitch wenig Sinn zu machen scheint. #Yolo, sagt er sich, und geht trotzdem in die riesige Villa, in der sich Caliban mit ihm treffen und ihm seine Schwester geben will. Die ist leider etwas weniger lebendig als erhofft. Kazuma ist mäßig begeistert und sagt das auch der CFO von Contagion, der Ex-Freundin eines der toten und im Höllentor verbauten Gründer. Daraufhin springen ihn dissonante Technomancer an und verprügeln ihn  mit Cricketschlägern und Bleirohren.

     

    Hestaby, die Runner und wackeren Resttechnomancer greifen dann auch die Villa an, retten sich gegenseitig ein bisschen und befreien Kazuma, der inzwischen auch in einen Tank gesteckt und zum Höllentor verbaut werden soll. In einer weiteren seltsamen Matrixsequenz stellt Kazuma fest, dass die Ex-Freundin des toten und verbauten Gründers seine dissonant gewordene Schwester ist, die CFO von Contagion (!!), und dass nur ein Technomancer die Killswitch eingeben kann indem er sich in ein in der Matrix aufgebautes Deck einstöpselt. Die Sequenz selber wird nicht ganz klar, aber hat irgendwas damit zu tun dass seine Schwester ein totaler Fan von The Tempest war, weswegen bei Contagion alles nach Charakteren daraus benannt ist, inklusive Caliban und den drei Gründern (!!). Letztlich wird Caliban zerstört, alle im Höllentor verbauten Technomancer sterben, Kazumas Schwester stirbt auch, und Kazuma geht in die Resonanzräume, sich noch ein bisschen wandeln.

    Because why not.

     

    Das Buch liest sich anstrengend. Es ist überfrachtet mit Plot Twists, Hauptcharaktäre ändern mal eben ihre Profession (so wird aus Silk, der 5fach gewandelten Technomancerin und Lehrerin und Geliebten des Protagonisten eine Riggerin, die keine echten Technomancerskills hat, aber Kazuma dabei, sie zu haben, bewundert), Charaktäre werden sowohl wenig charakterisiert, als auch vollkommen mit Metaplot überfrachtet (Powell, der zwergische Technomancerjäger, ist ein ehemaliger Otaku und Deus-White, der außerdem Magier ist, in Aztlan Blutmagie studiert hat, in einem Renrakuknast gesessen hat, und ein Technomancer werden will indem er eine KI, die für ihn wie ein Sohn ist, ein Höllentor-Icon aus Technomancerpersonas bauen lässt, um so zu einem Gott zu werden), und die Handlung nimmt Pfade die einfach absurd sind - "Diese Firma hat keine physisches Liegenschaften - es ist eine KI die sich als Firma tarnt!"

     

    Es liest sich wie eine nicht sehr strukturiert geschriebene Fan Fiction. Ich fürchte, das Buch wurde so oft überarbeitet, ergänzt, und Dinge hinzugefügt die "auch cool" wären, dass ein bizarres Etwas entstanden ist, das zu viel sein will und zu wenig ist. Ich vermisse einen Roten Faden, und offenbar wurde die Autorin in keinster Weise lektoriell betreut und hätte das dringend Nötig gehabt.

     

    Weiteres in Stichpunkten:

     

    Positiv:

    * Es wurde versucht, Technomancer nach Regeln zu beschreiben.

    * Es wird auf Metaplotentwicklungen eingegangen.

     

    Neutral:

    * Wenn Technomancer nach Regeln abzuhandeln versucht wurde, wurde das bei Karma nicht versucht - kein Technomancer-Charakter ist nicht gwandelt, und die meisten sind drei- bis fünfmal und haben diverse Echos.

    * Vieles in dem Roman zeigt schmerzhaft, dass er für SR4, nicht SR5 geschrieben wurde, und eingefügte Änderungen wie Cyberdecks und "neue Deck-Einheiten", wie sie mehrere Kapitel lang genannt werden, helfen da nicht.

    * Die Namen der Charaktere sind seltsam.

     

    Negativ:

    * die Verwendung von Guantanamo Bay als toungue-in-cheek-Name für ein Technomancer-Diskussionsbrett ist bestenfalls geschmacklos.

    * Neben Problemen im Bereich der Plotkohärenz mangelt es auch an den üblichen CGL-Problemen - fehlende Wörter, Rechtschreibfehler, und verwechselte Homophone (sites/sights) ziehen sich durch das Buch.

    * Der Hauptheld erreicht 89 Punkte im Writer's Mary Sue Test.

    * Welt-Inkohärenz - ein MMO läuft auf einem UV-Host? Ein Resonanzknoten sitzt in diesem Host, der dann zerstört wird, aber dann in einem anderen Knoten ist? Slamm-0 heißt nicht Slamm-O, und er ist auch kein sportlicher, hagerer Typ mit blonder Punkfrisur, und LA ist größtenteils überflutet, was nie erwähnt wird, dafür wird gerne mit dem Auto auf der - seit Schattenstädte überfluteten - Arcology Mile herumgefahren.

    * Die Charakterisierung etablierter Charaktere gelingt nur schlecht. Netcat ist eine typische, dauerhilflose Damsel in Distress, Slamm-O hat den falschen Namen und das falsche Aussehen, Dirk Montgomery ist eine seltsame Mischung aus allwissendem Superdetektiv und Cheerleader des Protagonisten, und Clockwork hält sich eine KI, die ihm sehr wichtig ist und mit der er befreundet ist (weil Clockwork KIs nicht noch mehr hasst als Technomancer). Hestaby ploppt auf und ... ja, keine Ahnung was, aber jetzt steht sie auf Technomancer, wie alle coolen Leute.

    * Ein Zwerg, der mal Otaku war, wird/war schon immer Magier?!

     

    Alles in allem ein wirklich schlechtes Buch.

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  8. Hab Fire&Frost bestellt und werd es mal lesen. Wenn ich es durch hab gibt es ein Review hier.

     

    Die beiden anderen ... werd ich mal sehen. Hardys Schreiben hab ich von Drops of Corrupotion noch nicht in bester Erinnerung, und der Phaedra-Wheldon-Roman soll schlecht sein. Wehe sie schändet Derek Montgomery wie in ihrer dummen Kurzgeschichte ...

  9. Zu Hardy gehen und so lange bleiben bis der Vertrag unterschrieben ist wäre vermutlich das beste.

     

    ist das Realsatire

    Realsatire. In Amerika ist man nicht mehr in der Lage einen fertigen Vertrag zu unterschreiben. Aber neben dem Job einen Roman schreiben ist scheinbar kein Problem ...

    • Like 1
  10. Aber es gibt ja noch eine ganze Reihe weiterer Autor_innen, die da in Frage kämen.

    Maike Hallmann und Laura Moeller hatten ja noch je einen Roman in Planung, soweit ich mich erinnere. Und was ist denn mit einer fortsetzung von "Hand am Hort"? :D

  11. Die Höfe als binäre Gegensätze sind schon im Shadows of Europe angelegt (wobei es da ja eher gute Anarcho-Orks gegen böse Fascho-Elfen war). Dieses an sich schon ausreichend binär-dumme Thema wurde jetzt halt zum Ewigen Kampf Des Guten Gegen Das Böse amerikanisiert. Das ist nur konsequent, wenn auch nach wie vor bedauerlich.

     

    Grundlegend finde ich CthulhuPunk aber eine gute Entwicklungsrichtung.

  12. Welchen Aspekt meinst du denn mit dem CoC

    Al Azif (S.18) ist aus Lovecrafts Kurzgeschichte "The Call of Cthulhu". Das Book of Gaf (S. 16) ist aus ... einer der Fantastic Tales-Geschichten, glaube ich. Und dann noch die Cities of Yith (S. 25) aus Shadows of Time. Wobei die Great Beings of Yith in einem Universum das Zeitreisen verbietet ja nicht so toll funktionieren ...

     

    Und wo wird noch mal nachgetreten (page?)?

    Die Knochen bei Azzorloth (S. 25). Wer ist das wohl? ;)

  13. Das sind die Viecher aus Harlekin's Back - der Klebefrosch und der Spinnenkopf. Gremlins sind neu und erweitern die Possession Horror-Gruppe - jetzt auch für weltliche Gegenstände. Da hat Ghostwalker wohl weniger bewirkt als behauptet wurde!

     

    Generell gefällt mir das schon, zumal es in meine eigene Horror-Kampagne wunderbar rein passt (die ist aber eine Adaption Shadowrunfremder Stoffe). Ein wenig sehr auf CoC und westlich-amerikansiche Mythen beschränkt, aber das ist von CGL ja nicht anders zu erwarten. Auch interessant: das ganze Danaan-Mythos-Elfen-Zeugs. Und es wird nochmal nachgetreten für jeden der Option A bei Harlekin's Back gewählt hat. Als ob die ganze Dunkelzahn-Storyline nicht gereicht hätte.

  14. Die Dämonen waren nie weg. Aber sie "Demons" zu nennen ist mal wieder ... nun ja, sagen wir, es geht in eine mir nciht gefallende Richtung. Und das Artwork kann nur hoffen, dass niemand der der Tolkien foundation nahe steht es je zu Gesicht bekommt, denn das ist deutlich jenseits von Fair Use, was Kat Hardy da verzapt hat.

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