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Showing results for tags 'Allgemeines zum RP'.
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Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Frauen im Rollenspiel aktiv sind. In meiner aktuellen RL-Gruppe zum Beispiel sind wir drei Mädels und drei Jungs. Demgegenüber hatte ich lange das Gefühl irgendwie nich ganz normal zu sein. Während meine Freundinnen zum Ballett gingen, reiten oder in die Disco, hing ich mit drei nerdigen Typen ab und stellte mir vor wie wir Drachen bekämpften, Intrigen von listigen Zwergen aufdecken oder magische Artefakte aus Elfenreichen entwendeten. Wir verzauberten, bekämpften, betörten fremde Wesen und drangen in unbekannte Höhlen, Burgen, Galaxien und Planetensysteme vor. Neuerdings fühle ich mich deswegen aber nicht mehr wie ein Freak. Ich glaube das hängt vor allem damit zu sammen, dass es seit den Herr der Ringe Filmen salonfähig geworden ist, sich mit Fantasy-Themen zu beschäftigen, über Orks, Elfen, Trolle und Magie nachzudenken und sich in solche phantastischen und vielschichtige aufgebauten Welten einzudenken. Auch der Vampirismus hat durch die "Twilight"-Sage den Zug zur "Sachgeschichte" bekommen und auch wenn ich die Original-Star Wars-Filme nicht so spektakulär fand, haben mich Folgen I-III mit der Story zwischen Anakin und Amidala echt vom Hocker gehauen. Filme die ihrer Zeit also deutlich voraus waren wenn sie auch in "meiner" Generation noch soviele Sympathien gewinnen. Welcher andere Film wird über zehn Jahre nach seinem Erscheinen noch so gut vom Publikum angenommen? Jedenfalls habe ich am Ende von "Die Rache der Sith" echt geheult. Auch im Starwars, wo im Original Uhura eher so Beiwerk-Statistin war, hat sie jetzt in den neuen Filmen eine echte Rolle. Etwas wo sich glaube ich viele Frauen und Mädchen auch irgendwo in soeiner Welt wiederfinden wo früher halt Krik, Spock und Pille ihre Männerpokerunde abgezogen haben. Kurz um: Was früher als Spinnerei für Nerds ohne Freundin galt, ist heute zunehmend ein normales Hobby geworden. Sicher hat auch die Digitalisierung des Rollenspiels und die Verschiebung hin zu MMORGs uns Mädels das Rollenspiel näher gebracht. Außerdem meine ich zu beobachten, dass viele Rollenspiele auch zunehmend mehr Wert auf "Softskills" legen. Ein tolles Beispiel dafür ist "Degenesis", wo in einer endzeitlichen Spielwelt besonders Idiologien, Persönlichkeitskonzepte, Begierden, Zwänge und Triebe zur Triebfeder der Charaktere werden. So gibt es dort einen überraschend großen Pool an psychologischen/sozialen Fertigkeiten im Vergleich zur Anzahl der rein körperlichen Fähigkeiten. Also weg vom "Hack and Slay" hin zum eher fluffigen Charakterplay. Das alles bringt mich zu der Überlegung ob das Rollenspiel nicht viellecht im allgemeinen eher "schauspielerisch" geworden ist, als wie früher wo man (z.B. Abenteuer-Spielebücher) doch eher seine Phantasie aus eher nackten Zahlenwerten speisen musste. Heute haben Rollenspiele soviel mehr "Fleisch" um die Zahlen. Textlich definierte Vorteile, Nachteile, Charakterzüge, Ängste und Motivationen machen die Charaktere aus meinersich viel stärker "schauspielerisch" erfassbar. Schaut man sich dann an wie die Geschlechterverteilung in Schauspiel-AGs ist, dann haben dort meist die Mädels deutlich die Oberhand. Meine Frage ist, wie erlebt Ihr das? Glaubt Ihr auch, dass Frauen zunehemnd das Rollenspielparkett erobern oder täusche ich mich da?