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Universitäten in den 20ern


Piet
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Hallo!

 

Ein zukünftiges Abenteuer, das ich schreiben werde, soll in einer Universität stattfinden.

Allerdings habe ich absolut keine Ahnung, wie das damals ablief:

 

Mit (ungefähr) welchem Alter fing der Student an zu studieren?

Wie war das mit den Frauen: gab es getrennten Unterricht? War es exotisch, wenn eine Frau studierte?

Wie streng waren die Professoren?

Wie war der Uni-Alltag im Vergleich zu heute?

Fragen wie diese stellen sich mir.

 

Der Auslöser dieser ?berlegungen war das wiederholte Anschauen der "Feuerzangenbowle". ;) Der wurde 1944 gedreht, und wirkt aus heutiger Sicht schon sehr komisch und verstaubt, dabei muss es in den 20ern ja noch strenger und gesitteter zugegangen sein.

 

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

In dem Abenteuer werde ich wohl die Miskatonic Uni nehmen, aber mich interessieren auch Infos über (z.B.) deutsche (und reale) Universitäten.

 

netter Gru?,

Piet

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Guest Jadavin

Ich kann ein wenig zur Situation in Deutschland in den zwanziger Jahren berichten.

 

Mit (ungefähr) welchem Alter fing der Student an zu studieren?

Da es in der Weimarer Republik keine Wehrpflicht gab, fing man nach dem Abitur mit 19 an zu studieren

Wie war das mit den Frauen: gab es getrennten Unterricht? War es exotisch, wenn eine Frau studierte?

Die erste Universität, die Frauen zum Studium zulie?, war die Zürcher Universität in der Schweiz. Dort konnten Frau seit 1870 studieren. In Deutschland erst wurden die ersten Frauen 1899 zum Studium zugelassen. Erst durch die Weimarer Verfassung sind Frauen im Bildungsbereich völlig gleichberechtigt und können sich seit 1920 auch habilitieren. Exotisch war es sicherlich in den zwanziger Jahren nicht mehr wenn Frauen studierten, ihre Zahl dürfte wohl dieselbe gewesen sein wie in den fünfziger und sechziger Jahren. Es gab keine getrennten Klassen.

 

Wie streng waren die Professoren?

Wie war der Uni-Alltag im Vergleich zu heute?

 

Das Studium war wesentlich persönlicher als es heute der Fall ist. Es gab nur sehr wenige Studenten, die ständigen direkten Kontakt zu ihren Professoren hatten. Oftmals fanden Seminare bei den Professoren zu hause statt. Es gab auch in den Geisteswissenschaften noch keinen Magisterabschlus? sondern jeder Student schloss mit dem Dr. ab, nach einer oftmals nur 20 Seiten umfassenden Dissertation.

Die Universität war auch schon damals ein Freiraum und speziell in der Weimarer Republik gab es auch keine geistigen Tabus mehr wie noch im Kaiserreich. Es konnte und wurde alles in Frage gestellt und über alles diskutiert. Es besteht auch kaum ein Unterschied zwischen dem Bildungssystem der Weimarer Republik und dem bundesdeutschen System der fünfziger und frühen sechziger Jahre, da die Bundesrepublik im Bildungsbereich fast alle Gesetzte der Weimarer Republik übernahm.

 

 

Ich hoffe das hilft ein wenig :))

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Original von Jadavin

Ich hoffe das hilft ein wenig :))

 

Sehr sogar! Danke! :] Genau sowas wollte ich wissen.

 

 

Was mich noch interessieren würde: Gibt es wichtige Unterschiede/Besonderheiten in den Unis der USA, oder sah da die Lage etwa gleich aus?

 

Gru?,

Piet, wieder schlauer ;)

 

 

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Guest Jadavin

Was du eigentlich wirklich brauchst ist das äMiskatontic Universityô Buch von Chaosium, das leider out of print ist, allerdings diesen Sommer neu aufgelegt werden soll. Dort erfährt man alles über die berühmte Universität. Da ich glücklicher Besitzer dieses Werkes bin will ich mal versuchen deine Grundsätzlichen Fragen zu beantworten.

 

Zulassung:

Die Miskatonik Univerity steht nach eigener Aussage allen offen, die über herausragende geistige Fähigkeiten verfügen. Diese muss der angehende Student in einer Aufnahmeprüfung nachweisen. Lateinische Texte aus der Aeneid und mündliche Prüfungen über Thucides und Herodotus gehören dabei zum Standardprogramm. Wer dies nicht schafft muss ersteinmal einen zweijährigen Vorbereitungskurs besuchen.

Das Studium:

Die normale Studiendauer beträgt vier Jahre. Anders als bei deutschen Universitäten ist das Studium sehr verschult, d.h. Die Studenten haben sehr viele Pflichtveranstaltungen in allen akademischen Bereichen in den ersten zwei Jahren und spezialisieren sich erst später. Natürlich leben alle in Studentenwohnheimen auf dem Campus. Wichtig ist auch die Unterscheidung zwischen äundergraduateô und ägraduateô students. Die ersteren haben noch keinen, die letzteren haben schon einen akademischen Abschlu? und arbeiten an ihrem Doktor (phd).

 

So viel erst mal.

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