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Orient Express 3: Schwächen in Mailand


Guest Fenali Cheque
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Guest Fenali Cheque

 

Hallo zusammen,

 

SPOILER

 

hab mal eine Frage zum Thema Mailand. Kommt es nur mir so vor, dass das Mailand-Kapitel ziemlich schwach und zusammengestöpselt wirkt, ohne den Charakteren einen logischen stringenten Lösungweg anzubieten. Eigentlich passiert doch alles was passiert völlig willkürlich, zufällig und ohne das die Charaktere darauf Einfluss nehmen könnten.

 

Mein Vorschlag wäre daher:

 

1. Die Brüder der Haut wissen von der Mission der Charaktere

2. haben die Charaktere im Zug mit Catarina gesehen

3. wollen sie ausschalten, um Mehmet aufzuhalten

4. bringen deshalb im Hotel einen fingierten Brief von C. und eine Kofferbombe unter

5. stellen einen Mann in der Galleria auf, der auf die Explosion wartet und von vorsichtigen Charakteren beobachtet werden kann ...

6. ... sich in Richtung Duomo absetzt um seinen Chef zu informieren

Dadurch haben die Charaktere Grund:

* in den Dom zu gehen,

* sich mit Cs Rolle und ihrem Verbleib näher auseinanderzusetzen (v.a. wenn im Brief auf den verschobenen Termin der Premiere Bezug genommen wird, während noch niemand vom Verschwinden der C. wei?)

* herauszufinden, wer ihnen ans Bein pinkeln will

* von den Brüdern weiterhin hart rangenommen zu werden

 

Was haltet ihr davon? Für weitere Tipps und Empfehlungen wäre ich sehr dankbar.

 

 

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Guest LeGrasse

Hi Fenali ;)

 

erstmal natürlich:

 

Achtung SPOILER!!!

 

Nun zur Sache. Ich habe das Mailand-Kapitel bereits geleitet und es lief sehr gut. Es stimmt, dass die Charaktere nicht so viel am Verlauf ändern können, aber das ist in Lausanne z.B. auch nicht viel anders. Und von Traum-Lausanne reden meine Spieler noch immer...

Im Wesentlichen habe ich in Mailand versucht die bedrückte Stimmung darzustellen und die Spieler zu verwirren. Sie kommen nach Mailand um einerseits der Einladung Catarinas zu folgen und andererseits natürlich das "loklale" Simulakrum zu suchen. Nun kommen sie in ein plötzlich total depressives Mailand und Catarina ist weg. Völlig verschwunden und keiner wei? etwas. Die speler stolpern etwas herum und diese komische Stimmung verwirrt sie. In der Nacht dann plötzlich: Caterinas Stimme. Doch sie ist nirgends aufzufinden. Am nächsten Tag lesen sie die Zeitung und werden dadurch Richtung Scala gestupst, wo sie aber eh hingehen sollten, denn ersten sind sie ja eingeladen (Catarina hat Karten für Sie reserviert, wie sie es im Zug versprach) und dann ist das die einzige Spur, die sie in Bezug auf Catarinas Verschwinden haben. Sie befragen diverse Theaterleute, vermuten schon, dass irgendetwas im Theater nicht stimmt (die quasireligiöse Verehrung für C., der Fluch...). Und dann kommt der Premierenabend und das ist wirklich ein toller Höhepunkt! (Hat unsere Gruppe sogar einen Charakter gekostet, der jetzt in Italien wohl auf seinen Prozess wartet...) Und dann noch der Knalleffekt am nächsten morgen!

 

Ich muss zugeben, beim Lesen fand ich das Szenario auch eher schwach. Aber es hat sich dann doch ziemlich gut gespielt.

Was ich weggelassen habe war dieses merkwürdige ägyptische Gemälde. Da hab ich einfach nicht gesehen, was das soll. Und die Verwirrungsszene in den Katakomben des Theaters habe ich auch nur angedeutet. In den Dom sind meine Spieler ga nicht gegangen. War's aber auch nicht schade drum...

Was sich gut gemacht hat war während der Szene in der Scala wirklich Aida im Hintergrund laufen zu lassen :)

 

Was deine Veränderungsvorschläge angeht wäre ich etwas vorsichtig. Eigentlich denke ich, ist es genug, dass der Herzog, Fenalik und Mehmet hinter den Charakteren her sind bzw. sie benutzen wollen. Und jetzt den Brüdern der Haut so eine Rolle zu geben ist auch nicht ganz ungefährlich, schlie?lich geht die Kampagne eigentlich davon aus, dass der Kult von den Charakteren und ihrer Mission nichts wei?. Deswegen hat Mehmet sie ja auch losgeschickt. Damit nichts auffällt. Ich kann mir gut vorstellen, dass du später einige Verrenkungen machen musst um den Geist den du da frei gelassen hast wieder in die Flasche zu kriegen.

Aber wenn du deine ?nderungen trotzdem probieren möchtest nur zu! Es ist dein Abenteuer! Wenn du zufrieden bist und deine Spieler glücklich sind ist alles wunderbar.

Kannst ja bei Gelegenheit erzählen, wie's gelaufen ist.

 

Viele Grü?e

LeGrasse

 

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Guest Fenali Cheque

SPOILER

 

Vielen Dank,

 

das hat mich schon mal etwas beruhigt.

Ich denke ich werde es trotzdem ausprobieren und eine Auswirkung auf andere Kapitel einfach dadurch vermeiden, dass ich auf das "Postskriptum" im Mailandartikel zurückgreife: die Bruderschaft ist zusehr mit Faccias Tod beschäftigt, um das Geschehene weiterzumelden bzw. die Charaktere zu verfolgen. Meine Spieler werden in relativ passiven Situationen einfach zu ungeduldig.

 

Noch was anderes: Wie hast du das geschafft, Mailand bereits hinter dir zu haben? Hast du die englische Version, oder warst du einfach extrem fix beim Vorbereiten?

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auch hier wieder: OBACHT! SPOILER!!!

 

Ich dachte mir beim ersten Lesen auch, das Kapitel sei eher schwach, aber... mitnichten; der einfache Aufbau macht es hier IMHO dem Spielleiter sogar einfacher, sich genau auf die Gruppe abzustimmen...

 

Aber, viel wichtiger: Fenali: der Ausgangspunkt (die Brüder wissen...) ist wirklich gro? genug, um die ganze Logik der Kampagne ins Wanken zu bringen. Wenn dem so wäre, würde spätestens der Sofioter Zweig des Kults die Kampagne für die Charaktere beenden (und danach seinerseits von Fenalik zu Klump gehauen werden, was wiederum Mehmet eine letzte, verzweifelte Chance gäbe - sofern der in dieser Konstellation noch am Leben sein sollte).

 

Wenn du mehr Fäden in diesem Kapitel spannen möchtest, dann... geht's nicht auch ne Nummer kleiner?

Im Prinzip werden die Charaktere ja hier zum erstenmal direkt mit den Brüdern der Haut konfrontiert (auch wenn ihnen das vielleicht noch gar nicht klar ist) - nämlich aufgrunddessen, dass auch diese hinter einem Teil des Simulakrums her sind.

Mein Vorschlag wäre, dass die Brüder nicht von der Mission der Charaktere überhaupt wissen, sondern einfach nur spitzkriegen: hö, die das suchen ja dasselbe wie wir! - und ihnen infolgedessen an den Kragen möchten. Wie das im Detail zugehen könnte, dazu fällt mir grade nix ein... aber es ist allemal einfacher umzusetzen als ein gro?räumiger Umbau der ganzen Kampagnenstruktur.

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Guest Fenali Cheque

Ich seh's ja ein, mein Vorschlag hat Problempotenzial, daher eine Abwandlung meiner ursprünglichen Idee:

Caterina reserviert die Hotelzimmer nicht telegrafisch, sondern geht erst nochmal in die Galleria (wo sie ja auch ein Zimmer hat) um bei der Gelegenheit auch für die Charaktere Zimmer zu reservieren; in der Galleria wird sie bereits von den Brüdern erwartet, die den Reserviervorgang mitkriegen und sie dann erst einsacken;

daraufhin sagt sich der professionelle Entführer und Kultist: "C erwartet Freunde denen das Verschwinden der Diva früher als uns lieb ist auffallen könnte; also lasse ich die Leutchen beschatten und notfalls beseitigen, falls sie drohen zum Problem zu werden."

Dabei kann man u.U. Simulakrumskoffer knacken, Schriftrollen durchstöbern u.ä.

Das wiederum sollte gestandenen Investigatoren auffallen, die dann ihrerseits reagieren, in dem sie schleichen, recherchieren und verfolgen, z.B. in den Dom.

Besser???

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Guest LeGrasse

Hmm... schon besser, finde ich. Aber wenn die "Brüder" das Simulakrumteil bei den Spielern finden, ist es wahrscheinlich erstmal weg und das könnte das Abenteuer deutlich verkomplizieren.

Ich wie gesagt hatte keine Problem mit dem Abenteuer so, wie es ist. Würde dir empfehlen, es auch unverändert zu probieren, aber wenn du damit unzufrieden bist...

 

Ich habe es übrigens - um deine Frage zu beantworten - aus einer schlechten Kopie der engl. Version gespielt, da die deutsche Pegasus-Version zu dem Zeitpunkt (leider) noch nicht da war. Werde aber am Freitag meine Spieler nach Venedig schicken - in der deutschen Version :-)

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...ich wollt noch sagen, lass die Brüder bestenfalls versuchen, den Simulakrumskoffer aufzubrechen, aber dann werden sie von den Charakteren gestört - denn wenn sie wüssten, was da drin ist, wär er natürlich weg!

 

@LeGrasse: Ah-hah, du hast's geschafft, bis jetzt zu überbrücken. Freut mich zu lesen.

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Guest LeGrasse
@Phil Maloney: Ja, zur Not kann ich auf meine alte Chaosium-Kopie zurückgreifen. Aber eben wirklich(!) kein Vergleich zur Pegasus-Version
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Guest Fenali Cheque

Vielen Dank für eure Tipps. Ich werde vermeiden, den Koffer in die Hände des Feindes fallen zu lassen. Dass würde das Abenteuer wirklich zu weit von der offiziellen Handlung entfernen und jede Menge Probleme bedeuten.

Mir ging es eigentlich nur darum, den einzelnen Episoden (insbesondere dem Dom) einen logischen Zusammenhang zu geben weil ich wei?, dass meine Spieler es nicht leiden können, wenn sie von einer Szene in die nächste und von Zufall zu Zufall stolpern, ohne wenigstens das Gefühl zu haben, darauf Einfluss zu haben, was passiert.

Da Smith ihnen gesagt hat, in Mailand ist ein Stück Statue zu finden, werden meine Spieler sicher versuchen irgendwelche Recherchen anzustellen, auf die im Abenteuer mit keinem Wort eingegangen wird. Da sie nicht mal einen Namen haben, bei dem sie anknüpfen können, ist es mir ganz recht, wenn ich sie auf diese Weise zusätzlich beschäftigen kann. Wie gesagt, dass ist einfach auch der niedrigen Frustrationstoleranz meiner Spieler geschuldet.

 

Was die deutschen Produkte von Cthulhu bzw. ?bersetzungen angeht:

Bin ganz deiner Meinung LeGrasse. Ich würde sogar hinzufügen, ich kenne kein inhaltlich und layouttechnisch liebevoller und detailreicher gemachtes Rollenspiel.

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Original von Fenali Cheque

Da Smith ihnen gesagt hat, in Mailand ist ein Stück Statue zu finden, werden meine Spieler sicher versuchen irgendwelche Recherchen anzustellen, auf die im Abenteuer mit keinem Wort eingegangen wird. Da sie nicht mal einen Namen haben, bei dem sie anknüpfen können, ist es mir ganz recht, wenn ich sie auf diese Weise zusätzlich beschäftigen kann.

 

Es ist aber auch schwierig vorherzusagen, auf was für Rechercheeinfälle Spieler kommen können, wenn alles was sie wissen, darin besteht, dass ein Teil der Statue in Mailand ist... das ist natürlich dasselbe Problem, das die Mailänder Brüder auch haben!

 

Hm, also wenn ich so drüber nachdenke... ich komm ja nun wirklich nicht genug zum Spielen, aber meine Gruppe würde wahrscheinlich anfangen, den Kunst- und Antiquitätenmarkt der Stadt zu sondieren. In dem Fall würden sie dann so etwa im fünften Laden beiläufig mitbekommen, dass die Requisiteure der Scala auch immer mal wieder schauen, ob sie was interessantes finden. Wenn dieser obskure Ansto? nicht genügt, können sie am dritten Tag mit diesem Rechercheansatz auch einem der Requisiteure persönlich begegnen (der diskutiert wahrscheinlich grad auch noch mit dem Ladenbesitzer über Caterinas Verschwinden und die Stimme in der Nacht).

(Die Mailänder Brüder sind zwar sicher auch so schlau, ein Auge auf die Antiquitätenhändler zu haben, aber dass von da aus Zeug an die Scala wandert, ist für sie so alltäglich, dass sie es - im Unterschied zu den Charakteren - überhaupt nie so richtig wahrgenommen haben.)

 

Und wenn du sie auch in den Duomo lotsen willst... von der Galleria aus gesehen, ist so etwa schräg hinter dem Duomo (südöstlich) ein ziemliches Nest von Antiquitätenläden (soweit ich mich jetzt noch erinnern kann), und wenn man den ganzen Tag alten Krempel angesehen hat, dann kann man sich auf dem Heimweg - am Duomo vorbei! - doch mal fragen, ob man nicht auch zur Abwechslung mal n paar Minuten für altes Zeug übrig hat, das man wirklich gesehen haben wollen würde...

(denn wann kommt man denn schon wieder nach Mailand - nochmal ein bisschen Touristenfeeling machen)

 

- oder so. Nur so'n Einfall... :)

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Guest Fenali Cheque

@Phil Maloney

 

Ja, das ist wirklich ein guter Gedanke. Wir sind mittlerweile in Mailand angekommen. ich werde beim nächsten Mal durch die Stadt wandern auf jeden Fall auf die Antiquitätenhändler hinweisen, die um den Dom ihre Stände aufgeschlagen haben. Freu mich auch schon sehr auf Venedig. Zumindest beim Lesen klingt es für mich nach dem zweiten Höhepunkt der Kampagne (der erste war für mich Paris). Die herrlich morbide Puppenmanufakturbeschreibung und das Glockenturmfinale - ich krieg schon Gänsehaut wenn ich nur drann denke.

 

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