Jump to content

Phil Maloney

Cthulhu Insider
  • Posts

    351
  • Joined

  • Last visited

Everything posted by Phil Maloney

  1. ...wird grad mal mit den Herren Petersen und Mason gemeinsam fertig.

  2. Hallo! Das Vorbild für den Knuts' Club ist in erster Linie literarisch, nämlich der Drones' Club in den Erzählung um Bertie Wooster (und natürlich seinen unerschütterlichen Butler Jeeves) von P G Wodehouse. Es handelt sich im Prinzip um einen Club für junge Herren, die aufgrund ihrer Herkunft (alter Flachadel oder neues Geld) keinerlei gesellschaftlich oder beruflich nützliche Fertigkeiten entwickelt haben, sich dieses Umstandes als eines Mangels durchaus bewusst sind, aber eben auch nicht aus ihrer Haut herauskönnen. Standesdünkel ist nicht ihr Fall, Ausbeutung auch nicht... aber! sie können halt so gar nix. Trübsal blasen wollen sie aber erst recht nicht und finden in diesem Club Leute, unter denen sie sich verstanden fühlen können, weil ihr Schicksal ein ganz ähnliches ist. ('Upperclass twit' - doch, das trifft's. 'Liebenswürdige harmlose Tölpel', ja.) Der Name des Clubs leitet sich von der historischen Eigenbezeichnung dieser Leute vor dem Ersten Weltkrieg ab: https://fascinatingfactsofww1.blogspot.com/2016/09/the-knuts-in-ww1.html https://slightlyintrepid.blogspot.com/2013/08/knuts-and-spats.html http://wotwotleigh.weebly.com/home/category/knut ...richtig: vor dem Ersten Weltkrieg. Wer "Jeeves & Wooster" hört, denkt mittlerweile häufig an die Serie aus den frühen 90ern mit Fry und Laurie. Die hat die Erzählungen von Wodehouse konkret in den 1920ern angesiedelt. Und von dort war es nicht mehr weit zu dem Gedanken, eine Brücke wischen den einen und anderen fiktiven 20ern zu schlagen, als die Frage aufkam, ob dieses Venedig-Kapitel nicht noch ein bisschen was dazu kriegen könnte.
  3. ...hat die Gasfackel weitergereicht und gibt erst mal ne Weile Ruhe.

  4. Interessent, ja hier? (sofern ich tatsächlich da bin... ganz sicher ist das noch nicht )
  5. Nu aber mit Verlaub, mal was ganz anderes... werd ich allmählich alt, wei? ich zu viel, oder ist die Bildunterschrift auf Seite 69 oben doch hart an der Grenze?
  6. Hui, schwierig, da ist wahrscheinlich jede Gruppe anders, und nicht zuletzt jeder Spielleiter auch... Bei mir hat sich das (über ne ganze Reihe von Spielgruppen hinweg) so entwickelt, dass beim Spielen im Prinzip nur Tee und irgendwelche nicht-sauenden Leichtfressalien (aka 'Snacks') verzehrt werden. Aschenbecher stehen auch nicht rum, d.h. geraucht wird mindestens nicht am Spieltisch. Raucherpause gibt's nur als Spielpause und darf von jedem beantragt werden, muss aber von allen angenommen werden. Von dem her waren andere Rauchwaren selten ein Thema. Vor mpfzn Jahren gab es mal nen Spieler, der da diesbezüglich ne heftige Phase hatte und deshalb öfteren reichlich angequarzt zum Spielen erschien. Nachdem er dreimal ne halbe Stunde nach Spielbeginn eingepennt war (und der SL sich dreimal mit wachsender Genervtheit Erklärungen aus den Fingern gesogen hatte, wieso der Hobbit au?er Gefecht war, und ihm quasi zur Strafe noch allerlei unschönes angehängt hatte), sah's der Spieler selber ein und kam dann auch ne Weile nicht mehr, bis er sich soweit wieder klarsortiert hatte. Alk war auch nie ein gro?es Thema; wenn, dann taten sich die Leute im Schnitt vielleicht alle drei Stunden eine Flasche Bier rein, und gut. Unterm Strich scheine ich recht viel mit Leuten gespielt zu haben, die ziemlich konzentriert dabei waren. Die sind teilweise in ganz unterschiedlichem Umfeld als Spieler sozialisiert worden, von dem her kann ich nicht sagen, an was das liegt... (aber als SL verbreite ich das wohl auch um mich rum; selbst die Spielrunde im Wohnheim in Amsterdam folgte weitgehend dieser Beschreibung - wohl bastelten zwei Spieler in Erzählphasen während des Spiels ein paar Sticks zusammen, aber angezündet haben sie die auch erst am Schluss, beim Erfahrungenauswürfeln) Eigentlich klingt mir deine Beschreibung, als müsstet ihr mal Prioritäten abklopfen. Ich kenn die Situation, es wird immer schwieriger mal noch ne Runde zusammen zu kriegen, wenn's klappt freuen sich alle und nutzen die Gelegenheit zuuuu... sagen wir mal "regressivem Verhalten", Sachen tun die in entspannter Runde unter Freunden zu tun man kurz vor 40 nicht so leicht mehr Gelegenheit findet. Das ist so unbekannt ja nicht und macht ganz bestimmt nen Teil des Spasses aus. (Ich versuch ja auch immer, meinen Gruppen vor dem Spielen Zeit zu lassen, sich auszualbern und auszuquatschen und einfach mal n bisschen warm zu laufen - Kaltstart zum Spielen finde ich sehr unbefriedigend. Aber das ist wahrscheinlich eine Art Spielritus, die anderswo auch anders laufen kann.) Leider ist das auch Zeit, die von der mühsam aus jedermanns Rippen geschnitzten Spielzeit weggeht, lässt sich aber nix machen... dass sie sich aber genau das Bewusstsein aus der Banatzel trinken oder rauchen, das sie eigentlich gern beim Spiel hätten, da muss sich was machen lassen, das ist extrem kontraproduktiv. Mein Vorschlag wär: schraub deine Ziele als SL ein bisschen zurück. Ihr seht euch so selten in diesem Kontext, da müssen die anderen Sachen auch noch Platz haben. Rechne fürs nächste Treffen nur mit der Hälfte der Zeit als Spielzeit... und versuch den Schluss so hinzukriegen, dass sie dann grade in dem Zustand angekommen sind, wo es sonst schwierig wird, die Waage zu halten... auf mittlere Sicht müsste das helfen, den Abend so zu sortieren, dass jeder alles, was er würdigen mag, auch in Ruhe würdigen kann, statt hin- und hergerissen zu sein...? (schient mir jedenflls grade so, aber vielleicht binch ja auch total übermüdet)
  7. Och joh. Ich seh das nicht so aufgeregt , vielleicht bin ich zu pragmatisch-textorientiert, schimpft mich einen Banausen oder sonst was... Die Tasche ist n Gimmick und fertch, das Layout würde ich - als Nicht-Fachmann - als einen Zeitschriftenstil des 21. Jahrhunderts betrachten, der so viel hermacht wie jedes konsequent durchdachte und durchgezogene Layout (und für uns vor allem durch den ganz anderen Umgang mit den Fotos auffällig ist), und Fotos dieser Art dürften in den Archiven von Ländern mit gro?er Kolonialgeschichte leichter zu kriegen sein... war noch was? Der Text ist INS, und sonst nix, soweit ich das grade mal feststellen kann. Das Monster auf der letzten Seite freilich... das... heieiei... da hätte ich ein echtes Nichtkaufargument, wenn ich sowas in Erwägung zöge. *facepalm* [Denkt an den vorgeblichen "Schoggothen" auf einer Illu desselben Verlags und wiederholt die Geste.]
  8. Stimmt im Prinzip, aber ich wollte ja im kosmologischen Bereich bleiben. Um aber nachzubessern, schön: Wer unter uns Heutigen (Nicht-Physikern) könnte schon die Lesart der Quantentheorie erläutern, die in 80 Jahren als Abiturwissen gelten wird?
  9. - es war aber auch noch ebensogut möglich, Aussagen zu treffen, die heute völlig fremdartig erscheinen; hätte Hörbiger seine Glazialkosmogonie 15 Jahre früher veröffentlicht, wäre sie bis zu Einstein noch auf jeden Fall ernstzunehmen gewesen. (?ther-erfülltes Weltall inklusive dadurch hervorgerufener Planetenbremsung, Hei?-Kalt-Dialektik als Grundmotor allen kosmogonen Geschehens) Aber auch da gab's Leute, die heute Verschwörungstheoretiker, Kreationisten o.ä. wären. Auch wir heutigen sind keineswegs in der Lage, diejenige Lesart der String-Theorie korrekt wiederzugeben, die in 80 Jahren im Abitur abgefragt werden wird. In Lovecrafts "Bergen des Wahnsinns" gibt's allerdings schon einen Hinweis auf Plattenverschiebung. Mit dem, was zu seiner Zeit klar als pseudowissenschaftlicher Unfug erkennbar war, hatte er's also auf jeden Fall nicht. (Und das ist die wichtige Unterscheidung, IMHO.)
  10. Nachdem ich auch neulich noch was über die Gro?e Rasse in Arbeit hatte, fühl ich mich hier grade sehr kompetent... ...also: was im Zusammenhang mit der Gro?en Rasse wie 'Besessenheit' aussieht, ist tatsächlich eine Art Seelentausch - allerdings ein Seelentausch über riesige Abstände in Raum und Zeit hinweg, und ein gewaltsam vorgenommener noch dazu. Im Prinzip will ein Mitglied der Gro?en Rasse wissen, was hierundjetzt passiert, sucht sich einen Körper mit passenden physikalischen (und paraphysischen?) Koordinaten, und schmei?t dessen aktuellen Inhaber einfach raus. Da es allerdings irgendwann in seinen eigenen Körper zurückwollen wird (der offenbar ohne Bewusstsein irgendeinem Niedergang anheim gegeben wäre), ist das rausgeschmissene Bewusstsein nicht einfach hinüber, sondern wird gewisserma?en gleich auch noch als Platzhalter/Körperwärmer/nenneswiedumagst benutzt. Da ist überhaupt nichts freundlich-rücksichtsloses dabei, das ist reines rohes Benutztwerden! (Die meist nur sehr nebulösen Erinnerungen der Opfer lassen mich auch an Verdrängungsreaktionen denken, der Vergleich mit einer Vergewaltigung liegt nahe.) Um sowas nun rückgängig zu machen, müsste man ähnlich raum- und zeitübergreifende Zauber beherrschen und dannn auch noch so einsetzen können, dass man jemandem, der solche Dinge aus dem Effeff beherrscht (gro?e Rasse von Yith!), gezielt Paroli bieten kann. Klingt mir nicht sehr wahrscheinlich... (das mit der Austreibung muss ich heut nachmittag mal noch nachsehen) Wie kann man dann einem Vertreter der Gro?en Rasse was anhaben? Eigentlich nur, indem man den Körper, den er grade besetzt, so abrupt und überraschend tötet, dass er keine Gelegenheit zum Rücktausch hat. Das zugehörige menschliche Bewusstsein ist dann allerdings für alle Zeit im Nicht-hierundjetzt gefangen. Au?erdem werden dann recht bald andere 'Besessene' auftauchen, um rauszufinden, was mit dem verschollenen Kollegen passiert ist. Schlie?lich - Pläne durchkreuzen? Doch, das geht schon... so irgendwie, vgl. Day of the Beast. Die gro?e Rasse wei?, dass die Erde nach dem Untergang der Menschheit ihr gehören wird, und ist deshalb bestrebt, diesen zu beschleunigen. Wozu das, warum sie es trotz ihrer unbestreitbaren Fähigkeit zu Reisen in Raum und Zeit so merkwürdig eilig hat... das erschlie?t sich mir auch nicht mehr, wahrscheinlich sind die Grundannahmen der Menschheit über das Wesen der Zeit einfach zu krude und primitiv, um das zu begreifen. (Woraus erstens folgt, dass der oben besprochene Rücktausch womöglich noch viel schwieriger ist als sowieso schon vermutet, und dass zweitens, selbst wenn er gelingt... wer wei?, was man mit solchen Faxen aus den Ecken und Winkeln des Raum-Zeit-Gefüges anlockt... es sollte mich nicht wundern, wenn danach dann irgendwer ganz unerwartet die Hunde von Tindalos zu Besuch bekommt. 8o )
  11. - klingt ja als wärst du grad irgendwo um Kingsport zuwege? ?(
  12. - mir fällt noch auf, dass Falcon Point deutlich küstennäher liegen sollte als in den beiden ?bersichtskarten aus den links von Raven2050 (aber danke anyway); auf denen scheint sich das ja gradezu in den erwähnten Salzmarschen verstecken zu wollen (vgl. dagegen die Beschreibung in I:KaT S.81).
  13. Gestern hab ich mich an ganz anderm Ort für paradroid zum selben Thema ausgelassen - ich hab die Kampagne nicht gespielt, aber als ?bersetzer hab ich sie dioch recht in- und auswendig kennengelernt... hier nochmal eine Kurzzusammenfassung: 1) IMHO hilft es, wenn die Spieler sich nicht von vornherein mit der Erwartung an den Spieltisch setzen, in spätestens 5 Stunden wieder dem Wirken irgendwelcher Traum- oder Mythosphänomene auf der Spur zu sein. Ob das daran liegt, dass die Spieler neu sind, oder dass die Gruppe immer wieder auch anderes spielt, oder dass man von vornherein Cthulhu im Crossover mit Gumshoe/PrivateEye/whatever spielt, tut nichts zur Sache. Wichtig dürfte sein, dass die Spieler bereit sind, sich auf den laaaangen und langsam immer mächtiger anwachsenden Bogen dieser epischen Erzählung einzulassen. 2) Kenntnis der grö?eren Zusammenhänge und eingehendes Vorbereiten des bevorstehenden Kapitels sind so wichtig wie eh und je, aber mindestens ebenso wichtig ist die Psychologie. Es sind zwar viele NSCs, aber die kommen ja wieder und wieder und wieder. Der Spielleiter sollte jeden von denen glaubhaft darstellen können... ja, auch den einen, dieser überkandidelte Sonderfall... starker Tobak, you know. Spielgruppen halten in meiner Erfahrung selten einen ganzen Abend aus, der nur düstere Spannung bietet, es gibt fast immer jemanden, der mal eben einen comic relief braucht. Die Expeditionsgruppe bietet dazu reichlich Möglichkeiten (egal, ob man jetzt dem Dickerchen die Schokolade klaut oder sich mit dem Polarführer mit dem zum-Schreien-komischen Akzent zankt), und es kommt allen zugute, wenn sich die Spieler schon aus der Darstellung ihrer Charaktere heraus in dieser Hinsicht ausleben können, statt aus lauter Langeweile auf sonstwelchen Blödsinn zu kommen und unversehens Löcher in den Zusammenhang des Plots schie?en, indem sie etwa gewisse Wahrnehmungen ihrer Charaktere bezüglich mancher Expeditionsleiter auf den Kopf stellen. Die gegebenen Expeditionsteilnehmer sind in dieser Hinsicht ganz gut zusammengestellt, finde ich... wenn man sie denn schon durch eigene Charaktere ersetzt (was ich nicht täte), sollte man wenigstens darauf achten, dass sie in irgendeiner Weise interessant mit jeweils mehreren der vorhandenen NSCs zusammenwirken (oder aneinandergeraten!) können. 3) Welche(s) der möglichen Enden man ausspielt, ist Geschmackssache, bei der es auch darauf ankommt, ob man die Kampagne in den 30ern weiterführen will.
  14. Ich kann mich erinnern, dass mir die unterschiedlichen Bezeichnungen beim ?bersetzen auch übel aufstie?en. Sowas zu korrigieren, überschreitet meine Zuständigkeit und Kompetenz als ?bersetzer (genau weil es regeltechnische Auswirkungen hat), aber ich kann mich erinnern, dazu einen Vermerk für die Redaktion geschrieben zu haben. Leider wei? ich jetzt nicht mehr, wozu ich da riet... ...aber ich glaube, im Zweifelsfall sollte die Darstellung im Anhang gelten, also einfach Sprengen. (Das legt sich mbMn ja auch schon deshalb nahe, weil Mr S. sonst ja Fertigkeiten in so etwas profanem wie einem Handwerk() hätte... und das sähe ihm ja nun wirklich überhaupt nicht ähnlich. )
  15. Gegen das beschriebene Verfahren hab ich durchaus nix einzuwenden, aus vielerlei Gründen. (Wer schon mal in einem vernünftigen ?bersetzungskurs sa? - zB in einem von meinen 8) -, versteht bestimmt auch, warum.) Und die Wahrscheinlichkeit, dass mit dieser Vorgehensweise was besseres 'bei rauskommt, als wenn die ?bersetzung etwa der Freundin des Neffen des stellvertretenden Verlagsleiters überlassen wird ("weil die studiert doch, und ein Englischwörterbuch hat sie auch"), oder jemandem, der sich eigentlich in erster Linie als Schriftsteller sieht und aber das Geld braucht... die ist recht ansehnlich. Das ist schon in Ordnung; wie angedeutet, ging's mir ja selber mal mit Poe ebenso, als ich auch noch fernab jeglicher kritischer Betrachtung war. Wohl aber jedenfalls dem, dessen Englisch dann auch wirklich für die Originale reicht - in dieser glücklichen Position sind ja nicht alle. Und die, die sich nicht in dieser Position befinden... ob die jemals mehr als immer wieder nur diesen ersten Geschmack bekommen... das hängt einzig von allerlei Verlagsentscheidungen ab, bei denen die schwer feststellbare 'Qualität' einer ?bersetzung im Zweifelsfall hinter... eh... anderen Kriterien zurücksteht.
  16. Was übrigens die Frage angeht, ob sowas dann nicht vielleicht ein schlechtes Zeichen für die Verlässlichkeit der ?bersetzuing an schwierigeren Stellen ist... die meisten Menschen neigen beim Korrekturlesen ihrer eigenen ?bersetzungen dazu, sich auf die Stellen zu konzentrieren, die "schwierig" waren. Um dieser Tendenz zu entgehen, konzentrieren sich professionelle ?bersetzer deshalb nachweislich mehr auf die augenscheinlich "einfachen" Stellen - aber ganz dagegen gefeit sind sie auch nicht. (...kann man nachlesen bei Lörscher, 2005. Ein Paradebeispiel für ne ?bersetzung, wo "schwierige" Stellen prima gelöst sind, aber jede Menge brutale Schnitzer in den "einfachen" Passagen stehen, ist au?erdem die deutsche Ausgabe von Orwells "Down & out in Paris and London" von Schmitz/Schmitz, irgendwann aus den 70ern.)
  17. Es ging um die 15 Fu?/Meter, und du erwähnst sofort die drei Jahre, als hätten die unmittelbar was damit zu tun... Das Problem an dieser Textstelle ist, dass sie eben nicht brutal falsch übersetzt ist, sondern nur haarscharf daneben. Wenn anstelle der fehlerhaften "15 Meter" da nun "5 Liter" stünde (von "Mittwochs nie" ganz zu schweigen) - das wäre eine wirklich schockierend falsche ?bersetzung. So wie es da steht, bewegt es sich auf der Ebene eines sinnentstellenden Druck- oder Tippfehlers. Das ist keine Entschuldigung, sowas sollte einfach nicht vorkommen, für sowas wird ja Korrektur gelesen und nachlektoriert - von mir selbst nicht blo? einmal, sondern mehrfach. Und ich hab noch mehr Leute dazu vergattert, bevor's an den Verlag ging. Bei Pegasus wiederum haben bestimmt auch mehr als zwei Leute nochmal alles gelesen, bevor es in Druck ging... aber - da isses jetzt doch. So: und wem stecken wir jetzt die 15 Fu?, die 15m wurden, korrekterweise in die Schuhe? Ansonsten bin ich, ehrlich gesagt, ziemlich beruhigt. Wenn auf so'ner Textstrecke die Beschwerden an der ?bersetzung aus den Errata kommen, dann hei?t das wohl, dass die Ortsbeschreibungen alle so ausgebaut sind, dass man auf Deutsch wieder eine Vorstellung bekommt - dass die Protagonisten immer denselben Redestil haben, aber verschieden voneinander sind - dass die Erzählpassagen erzählen, wie sie sollen, und nicht nach technischer Gebrauchsanleitung klingen - dass das Begriffsgewirr um kerosene und fuel so aufgeschlüsselt ist, dass es einigerma?en dem deutschen Sprachgebrauch entspricht - dass... usw.
  18. Jaha, für das Material insgesamt. Aber für diese eine Textstelle... drei Jahre? Mit so 'ner Geschwindigkeit hätt ich ja im mittleren Jungpleistozän angefangen haben müssen, um heute fertig zu sein... 8o (dann hätt ich's mir auch bestimmt nicht nehmen lassen, 'n paar ?ltere Wesen zu befragen, um die Darstellungen auch wirklich richtig hinzukriegen)
  19. Ich lach mich schlapp, tatsächlich... Steckt das in die Errata, jajaja! ...ich wei? ja nicht genau, wo du diese Zahl hernimmst... in echt war ich aber etwa 250.000mal schneller als die vermuteten 2 Wörter in 3 Jahren, und bei so ner Irrsinnsgeschwindigkeit musste ja irgendwo was passieren, das hätte man sich ja aber auch echt mal denken können...
  20. Wie das bei Weisthor aussieht, wei? ich natürlich nicht. Mein Vorbehalt hat auch nur sehr wenig mit den ?bersetzern selbst zu tun, sondern tatsächlich mit der Produktion des Verlages selbst. Mein Eindruck ist (bisher, und anhand einiger Stichproben) der, dass bei Festa für ?bersetzungen ein Sprachstil erwünscht ist, der sich stark an demjenigen der ersten gro?en ?bersetzungswelle des Horrorgenres ins Deutsche orientiert. (Als besonders dramatisches Beispiel aus dieser Zeit ist hier im Forum wohl Artmanns Lovecraft bekannt. Schmidts Poe schlägt zwar in dieselbe Richtung, hat aber noch andere Eigenarten, die hier irrelevant sind.) Heute würde ich ihn einfach als sperrig, hölzern und unelegant bezeichnen; damals war mir Literaturkritik noch völlig fremd, ich machte einfach einen nicht unwesentlichen Teil meiner Lektüre-Ersterfahrungen im Horrorgenre Anfang der 80er mit gerunzelter Stirn. Dass der Schreibstil, der mir so merkwürdig schien, nicht wirklich der der Autoren war, sondern der charakteristische Sound einer uninspirierten ?bersetzung, da kam ich erst viel später drauf. Natürlich haben noch viele andere ihre Ersterfahrungen mit dem Genre genau in diesem Medium hölzerner ?bersetzungen gemacht, und von daher kann ich mir gut vorstellen, dass zahlreiche Leser auch heute nichts gegen diesen Stil einzuwenden haben - man kennt das ja nicht anders... und entsprechend scheinen mir die ?bersetzer bei Festa auch ausgewählt oder instruiert zu werden. Kurz gesagt, man scheint - absichtlich oder nicht - den Ton der schlechten ?bersetzung als Genremerkmal etablieren zu wollen. Das also mein Vorbehalt.
  21. Aus ganz anderen Gründen habe ich auch grade dem guten CAS hinterherrecherchiert... auf deutsch sind von ihm offenbar bislang tatsächlich nur vier Bände erschienen, erst bei Insel, später bei Suhrkamp, noch später womöglich auch bei Moewig. Das sind genau die vier, die auch in seinem Wikipedia-Eintrag drinstehen. Deine Vorbehalte gegen den aktuell aktiven Verlag teile ich in vollem Umfang, Weisthor, aber anderes ist auf Deutsch offenbar leider gar nicht. Und die Insel/Suhrkamp-Verbindung wird ja hier in unseren Kreisen auch eher mit Zweifel betrachtet, seit die erste Lovecraft-?bersetzung an Artmann gegeben wurde, der blo? das Geld wollte... Was mir nicht erfindlich ist, und was zu erfahren mich grade noch beglücken würde: sind die eigentlich alle von Polacovics übersetzt, oder hat's da auch so'n Geschiebe gegeben wie bei HPL?
  22. ...das klingt genau wie meine klassische Spielsituation, inklusive des Erst-mal-Warmquatschens vorweg... macht ja auch Spa?, ganz definitiv. Und die Perspektive "Hauptfiguren in ner gro?en Erzählung kommen nicht blo? einfach so mal eben ums Leben" würde ich durchaus auch unterschreiben... aber, ganz wie du beschreibst, darin liegt auch ein Problem, die Spieler fangen an, das alles nicht mehr so ganz ernst zu nehmen. Mir fiel das damals noch in der Fantasy-Phase auf und nervte mich als SL tierisch. Um's abzustellen, brachte ich sie unter reichlichen Vorwarnungen in eine Situation, in der gedankenloses Abspulen des immergleichen stupiden Heldenprogramms erkennbar tödlich enden musste. Wie das im einzelnen funktionierte, gehört nicht hierher - die Erkenntnis, dass sie jetzt wirklich alle einfach tot waren, führte jedenfalls erstmal zu einem wilden Proteststurm, auf den ich wiederum mit Hinweisen auf die ignorierten Warnungen, die vorsätzlich ausgeschlagenen Handlungsalternativen, und die unbestreitbare innere Logik und Schlüssigkeit des Endergebnisses entgegnete. Am Ende einigten wir uns darauf, den Abend als misslungenen ersten Anlauf zu werten und das nächste Spieltreffen gewisserma?en als zweiten Take zur selben Situation zu betrachten... zur Wiederholung lie? ich mich nur deshalb breitschlagen, weil ein hochstufiger Charakter ja immer auch ne ganz ordentliche emotionale und kreative Investition darstellt - in diesem Fall waren da jeweils gut zwei Jahre drin. (Deswegen war aber die Pause zwischen dem Scheitern und dem neuen Anlauf auch ziemlich wichtig, damit die message wirklich ankommen konnte.) Um das auf die Situation zu übertragen, die du beschreibst... als SL muss man sich von der Vorstellung befreien, im Notfall die Kastanien aus dem Feuer holen zu müssen, damit die Geschichte nochmal gut ausgeht (ausgenommen vielleicht(!) Geschichten, in denen man wieder einmal die Welt retten kann/muss... ::gähn:: ). Spieler, die nicht zuhören, führen Charaktere, die in den Situationen des Abenteuers überfordert sind und deshalb in höchster Gefahr schweben - gerade nach der Logik des Cthulhu-Mythos müsste ihre ?berlebenswahrscheinlichkeit gegen Null gehen. Würdest du eine Geschichte zu Ende lesen oder gar weiterempfehlen wollen, in dem die Charaktere nie wirklich ernsthaft auf das Geschehen ringsum eingehen und doch immer wieder durch glückliche Fügung, dei ex machina und was nicht noch alles gerettet werden? Nö. - Und warum also solltest eine solche Geschichte leiten? Nun hast du dir Innsmouth als Kampagne vorgenommen... willst du die Geschichte wirklich mit halbherzigen Charakteren zu Ende gebracht sehen, oder fändest du es lovecraftgemä?er, wenn diese Pappnasen alle einen Tod finden, der notwendigerweise um so grausamer sein wird, je länger sie schon so dahindilettieren - und dann blättert man um und sieht, aha, die Geschichte hat ja einen zweiten Teil? (Das erlegt dem SL zwar die Arbeit auf, einen neuen Weg in den Rest der Kampagne zu entwickeln - aber wenn Teil I richtig wirkt, dann ist das jedenfalls die Mühe wert.) Es ist ein Lernprozess, nicht ganz einfach für beide Seiten, aber es lohnt sich. (Wenn wir damals Cthulhu gespielt hätten, dann hätte ich mich wohl auf keinen Fall zu einem zweiten Take bereitgefunden - wenn nicht mal der Tod noch endgültig ist, wo bleibt denn da der Horror? ?()
  23. Scotts Lager ist eben noch da, und vielleicht haben die Spieler ja auch irgendwoher ne Vorstellung davon (im Fernseh kann man ja viel sehen, wenn man lang genug rumschaltet). Zur Lage des Basislagers der SME schaust du aber mal auf S.142: das SME-Basislager liegt nicht weit von einer Stelle, wo man auf den Eisschelf hinauffahren kann. Ich verstehe das so, dass die Abbruchkante des Schelfs nicht so weit weg sein kann. Ein zweiter Hinweis ist dann irgendwo am Anfang von Band 2 (den ich noch nicht in Händen habe, drum keine Seitenzahl): Das Starkweather-Moore-Lager liegt etwa 12km vom Lexington-Lager entfernt - auf der Karte auf S.143 sind das etwa... Moment... etwa 6mm. (Zum Vergleich: die Halbinsel bei Kap Bird ist vom Kap bis zur Einschnürung gut 20km lang.) Man beachte übrigens, dass diese 'x' (leider) nur zur Benennung dienen, nicht etwa zur genauen Ortsmarkierung: auch Scotts Hütte befand sich nämlich nicht auf der eiswärtigen Seite der Insel, sondern am Kap Evans, also rechts der Eintragung 'x2'. Aber offensichtlich gibt es ja durchaus Leute, die sowas für ihre Kampagne in Erwägung ziehen oder umsetzen. Das ist natürlich auch statthaft; solange der Spielleiter seiner Runde nicht Zeug über Dinge erzählt, mit denen die sich besser auskennen, kann das jeder halten, wie er mag... passt blo? mit den Hunden und der Logik des Rudels auf; es gibt doch ne ganze Menge Leute, die da was von verstehen, auch wenn's hier im Forum eher ne Mehrheit für Katzen zu geben scheint.
  24. Liest du mal hier (bisschen weiter unten, da wo's um 'Kap Evans' geht) und guckst vielleicht auch mal da. Da tät ich mich nicht soo sehr sorgen; es ist ja nicht so, dass ein Schlittenführer und seine Hunde quasi niemals voneinander getrennt werden können (sonst wär's ja Unfug, die Charaktere auch was über Schlittenführung lernen zu lassen). Aus Sicht der Hunde (die man zentral beachten sollte, wenn man sie vor einen Schlitten spannen will) stellen sie alle zusammen ein gro?es Rudel dar. Das Rudel besteht also nicht aus mehreren Gespanngruppen, die etwa einzelnen Hundeführern zugeördnet wären, sondern ist gewisserma?en einen Pool, aus dem Gespanne zusammengestellt werden können - gute Hundeführer achten darauf, dass erschöpfte Tiere Ruhepausen bekommen, dass ein Gespann keine Tiere zusammenbringt, zwischen denen aktuell Rangordnungskämpfe zu erwarten sind, usw. Die Hundeführer selbst - Pulaski, Finnerud und Sj°gren (die S°rensens sind Polarführer) - stellen aus der Sicht der Hunde sowas wie die Leittiere des Rudels dar; Charaktere, die auch Schlitten führen wollen, müssen sich in der Wahrnehmung der Hunde ebenfalls erst als Leittiere qualifizieren (in der Umgangssprache sagt man dazu, "die Hunde müssen an sie gewöhnt werden"), sonst folgen die Tiere ihnen nicht richtig. Der Tod von etwa einem Viertel des Rudels ist damit zwar tragisch, ändert aber nichts an den bestehenden Sozialstrukturen des Rudels: die Hunde sind zu diesem Zeitpunkt bereits geraume Zeit sowohl miteinander als auch mit den Hundeführern bekannt, und es besteht eine etablierte Rangordnung. Nähme man einen neuen Hundeführer (d.h. ein neues Leittier) dazu, so würde auch dieser eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen, das aber wäre - wie gesagt - weniger problematisch. Nähme man hingegen neue Hunde dazu, so müssten die sich erst in die bestehende Sozialstruktur des Rudels einfügen, und Rangordnungskämpfe stünden unausweichlich zu erwarten - und je mehr neue Hunde, desto wilder die Kämpfe. Zu vermeiden wäre das nur, wenn konstant jeder Kontakt zwischen den 'alten' und den 'neuen' Tieren vermieden werden könnte. Deshalb wäre es alles andere als ein guter Einfall, unterwegs "schnell mal noch" Ersatz für die ausgefallenen Tiere zu suchen - ganz zu schweigen davon, dass Australien nicht eben zu den gro?en Hundeschlittennationen zählt (die südliche Breite von Melbourne, der polnächsten Gro?stadt des Kontinents, entspricht etwa der nördlichen Breite von Athen). Wenn wir hier gesagt haben, "ein Gespann fällt aus", dann ist das lediglich eine kürzere Ausdrucksweise für "es sind nur noch soviele Hunde da, um ein Gespann weniger zu besetzen als ursprünglich geplant". (Da ich keine eigene Erfahrung mit Hundeschlitten habe, gebe ich hier das weiter, was ich mir im Zuge der ?bersetzung angelesen bzw auch von dem verstanden habe, was mir Leute erzählt haben, die da mehr verstehen. Wenn hier mal jemand vorbeilesen sollte, der/die sich damit besser auskennt als ich, und der Meinung ist, dass dieser Phil Maloney da doch einen grässlichen Stuss geschrieben hat, dann bin ich selbstverständlich bereit, mich dem überlegenen Kenntnisstand zu beugen.)
×
×
  • Create New...