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"Es wird etwas Wunderbares passieren"


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"Es wird etwas Wunderbares passieren" - oder mein erstes Mal mit Cthulhu...

 

Damals, es müsste so 1989 (oder 1990) gewesen sein, da nahmen wir auf einem kleinen Con (Fantasyfestival in Scheinfurt) an einem Cthulhu-Abenteuer teil, das von jemandem vom "offiziellen deutschen Cthulhu" geleitet wurde.

 

Für uns, bis dato nur DSA und Midgard kennende jugendliche Rollenspieler, wurde das zu einem erschreckenden, gleichsam faszinierenden und bis heute unvergessenen Rollenspielerlebnis. Der Spielleiter, bei dem es sich (wie ich erst vor einigen Jahren erfuhr) um Wolfgang Schiemichen handelte, hatte das unseren Charakteren bevorstehende Ende immer wieder mit den bedeutungsschwangeren Worten "es wird etwas Wunderbares passieren" angedeutet. Das tat es dann auch, indem unsere Charaktere entweder starben oder zu einem bösen Kult (oder dergleichen) konvertrierten.

 

Nun die alles entscheidene Frage, kennt von Euch jemand ebenfalls das Abenteuer? Oder ist das vielleicht sogar in einer Publikation erschienen?

 

*in wunderbarer Erwartung*

 

POWA

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Es kann sich eigentlich nur um eines der frühen Chaosium - Abenteuer handeln, vielleicht war es auch eines von Triad. Eigene Abenteuer - bis auf das Chameleon - habe ich nämlich nie geleitet .... weil ich die nämlich in und auswendig kannte und sie mich langweilten. Etwas Unbekanntes mu?te es schon sein.

Von daher: Möglicherweise ist das Abenteuer ja noch bekommen. Aber ich habe keine Ahnung, welches das gewesen sein könnte. Um was ging es denn da eigentlich? ;) Denn der Spruch, den du dir da gemerkt hattest, der gehörte nämlich mit Sicherheit nicht zu dem Abenteuer ..... den habe ich wohl dazu gefügt ..... aber in welchem Zusammenhang? Keine Ahnung ....

... :)) Und vielleicht habe ich es ja sogar noch ....

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Na, wenn das nicht ne schöne ?berraschung ist - meldet sich doch gleich besagter Spielleiter und Autor persönlich! :)

 

@Konradin, Danke für die prompte und nette Antwort! Zudem habe ich Dir ja auch zu verdanken, dass ich - wenngleich auch erst einige Jahre später nach dem denkwürdigen Conerlebnis - zum Cthulhu Rollenspiel gekommen bin :)

 

Dachte eigentlich zunächst, dass das ein Szenario von Dir gewesen wäre, das Du womöglich später irgendwann mal aufgeschrieben und veröffentlicht haben könntest.

 

Das Gro?artige daran war für uns, dass es für uns, wo wir es bis dato aus den Fantasy-Rollenspielen gewohnt waren, Monster zu plätten und unsere Helden stetig zu verbesseren, völlig anders (eben Cthulhu-typisch) verlief als wir es kannten und auch zunächst erwarteten, was uns dann überraschenderweise auch noch viel besser gefiel, als alles was wir davor gespielt hatten...

 

Inhaltlich kann ich mich leider an nicht mehr viel erinnern. Ich hatte von den vorgefertigten Charakteren einen Privatdetektiv und das Abenteuer hatte wohl zunächst einen Ermittlungsteil, dann ging es in ein Haus oder Gebäude glaub ich. Irgendwie hatten wir auch gar nicht richtig umrissen worum es eigentlich ging. Sind dem Geschehen mehr oder minder linear gefolgt und mitten in unser Verderben gelaufen. Einer von uns änderte dann seine Gesinnung (durch einen Text, durch ein Artefakt?) wurde dann irgendwie zu einem der Bösen, bekam Zauberfertigkeiten vielleicht auch ein mächtiges Artefakt und alle anderen starben (ob durch seine Hand vermag ich nicht mehr zu sagen).

 

Ist eben leider nicht mehr sehr viel, was ich von dem Inhalt wei?, eingeprägt - oder besser gesagt - eingebrannt hat sich bei mir aber die dichte Stimmung und zunehmend düstere Atmosphäre und da zu immer diese Worte "es wird etwas Wunderbares passieren", die Du mit leicht verzückter Mimik hast immer mal wieder einflie?en lassen ;)

 

Insofern ist Dir es aber bestens gelungen, uns in den Schmelztigel der Ereignisse zu werfen und einen Sog der Gefühle (wie es im Spielleiterbuch so schön hei?t) hervorzurufen, der heute noch - 20 Jahre nachdem wir das Abenteuer spielten - bei mir (und einem meiner Freunde) präsent ist!

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Und das mitten auf einem Con, ohne gedämpftes Licht, ohne Halbdunkel, ohne Kerzen, ohne Hintergrundmusik, ohne Videoklimbim und Internetfirlefanz. :D Na, das mu?te einmal sein.

 

aber langsam werde ich auch neugierig ..... Was könnte das nur für ein Szenario gewesen sein ? ;) auf keinen Fall etwas die Welt bewegendes, sonst würden wir uns ja mehr daran erinnern. Und sowohl der Kult als auch das Wunderbare darin sind meine .... äh ..... Aufwertungen. Möglicherweise war es das "Nest" Szenario aus dem "Labyrinthe" Band. Das habe ich aufgrund seiner in ihm wohnenden möglichen Atmopshäre gerne eingesetzt, deswegen wurde es ja auch in den Band aufgenommen. Eher unwahrscheinlicher das Szenario mit dem zurückkehrenden , wieder erstandenen Magier. ansonsten Häuser ...... ich fürchte, von denen wimmelt es in Cthulhu-Szenarien...

 

Na, vielleicht fällt es mir noch einmal ein. Jetzt hat mich der Ehrgeiz gepackt ....

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Ich glaube tatsächlich, es war das "Nest" Wenn du "In Labyrinthen" hast, schaue doch mal hinein, ob dir das bekannt vorkommt. Dort taucht nämlich ein Mythosbuch auf, eine scheinbare Hausbibel, die die Leute auf die dunkle Seite rüberzieht und sie langsam zu einem Avatars Y'Golonacs verwandelt. "Das "Wunderbare" bezog sich dabei darauf, da? jene, die sich verwandelten, von dieser Verwandlung ahnten. Die deutsche Fassung entspricht übrigens nur grob der amerikanischen. Vielleicht kommt dir da das eine oder andere doch vertraut vor.

 

Und das mu? ich auch sagen. Ich bin für die Veröffentlichung dieses Szenarios sehr angefeindet worden. ;):D Da ist ja nun dein Statement ein Beleg dafür, da? ich nicht so falsch gelegen haben kann.

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Also was die Atmosphäre anbelangt, das Szenario war definitiv das einprägsamste und beste Conerlebnis, das ich je hatte, was aber sicher vor allem an Deiner Präsentation gelegen hat! Ich sage nur "Es wird etwas wunderbares passieren" :)

 

Habe gerade "Das Nest" gelesen und bin mir relativ sicher, dass es das Abenteuer war. Zwar kann ich mich nicht mehr an die Ratten erinnern, aber der Rechercheteil am Anfang passt gut (da hatten wir uns damals richtig gefreut und waren stolz, wie gut wir den gemeistert hatten, bevor dann das böse Ende kam ;) und auch die Erkundung des verfallenen Hauses. Woran ich mich aber nunmehr wieder erinnere, ist ein mächtiges Artefakt, dass derjenige von uns, der zum Bösen wurde, bekam. Und da kommt mir der Schlagstab doch sehr bekannt vor :)

 

Wie gesagt, gespielt hatten wir das ABenteuer sicher 10 Jahre bevor es auf Deutsch erschien, aber das Original ist wohl noch deutlich älter.

 

Mir kommt gerade eine sehr schöne Idee - ich leite das Abenteuer u.a. mit dem Freund der damals dabei war einfach noch mal ohne ihm etwas zuvor zu verraten. Aufpassen muss ich nur mit dem "es wird etwas Wunderbares passieren" weil daran wird er sich erinnern. Aber wenn es ideal läuft, dann bekomme ich es so hin, dass sein Charakter wieder das Buch lesen wird :)

 

Frage mich gerade nur, wie Du das damals wohl gemacht hast. Glaubst Du, dass Du zusätzlich zu den Handouts (insbesondere zu Relevations of Glaaki) dem "sich verwandelnden" Charakter noch weitere Instruktionen gegeben hast?

Und wie wird damals das Böse Ende für uns dann wohl gekommen sein? Glaube nicht, dass wir einfach im Kampf starben, wobei es wohl schon zu einer Auseinandersetzung kam. Aber gut gepasst hätte es ja, wenn am Ende einfach Y`Golonac gerufen worden wäre. Aber wenn, wie hattest Du das wohl arrangiert?

 

Vielen Dank Dir in jedem Fall - ist irgendwie toll, sich nach inzwischen über 20 Jahren noch mal an all das zurückerinnern zu können :)

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Wie die Vorlage zu "Geister von Loch Fenn" ist die amerikanische Vorlage eines der allerersten Szenarien zu Cthulhu. :( Selbst ich kenne nur Wiederveröffentlichungen, nicht die ursprünglichen Originale. Die mu? man aber auch nicht kennen. Beide sind nämlich im Original schlecht geschrieben und strukturell absoluter Schrott.Aber beide Szenarien hatten eben auch das Potential zu sehr aufregenden, atmosphärischen Geschichten, wobei mir die Umarbeitung bei "Geister in Loch Fenn" wesentlich besser gelungen sein dürfte. Beim "Nest" war ich da noch etwas halbherzig.

 

Sobald der Spielercharakter Y`Golonac in sich trägt, solltest du den Spieler einweihen, da er ja von nun an gegen die Gruppe arbeitet. Dabei mu? er ja gar nicht die Hintergründe des Szenarios kennen, es reicht, wenn er wei?, was sein zukünftiger Herr von ihm will. Er erkundet wie all die anderen das Haus, nur seine Motivation ist anders ........ ein klein wenig anders ..... und er wird auch nach einer von dir festgemachten Zeitspanne sich verwandeln. Da kommt es einfach auf den dramaturgisch passenden Moment an, Regeln dafür sind nicht notwendig. :] Auf alle fälle ist das dann auch in gewisser Weise ein recht freies Spiel, denn du wei?t ja auch nicht, was dem ... oder den Infizierten .... einfällt. :D:D Das es aber funktioniert ..... nun ja, das wei?t du ja am Besten ....

 

Ich glaube auch, die Ratten sind gar nicht weiter aufgetaucht. Deren einsatz ist nämlich wesentlich wirkungsvoller, wenn sie nicht erwähnt werden, ständig aber im Hintergrund als mögliche Bedrohung erscheinen.

Das etwas in diesem Haus passieren könnte ist nämlich bedrohlicher als die reale Gefahr. Zumal die eigentliche Bedrohung ja das Buch und die daraus resultierenden Folgen sind .....

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Das klingt ja alles ziemlich interessant, ich glaube ich muss das auch mal leiten... ;)

Ich fühlte mich bei der Beschreibugn ein bi?chen an "Vom Winde verwest" erinnert, da steckte auch ein ähnliches Konzept dahinter und es machte einen mörderischen Spa?.

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