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Grusel, Horror oder Terror?


Jadetiger
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Hites Buch ist auf jeden Fall zu empfehlen. Allerdings finde ich die Diskussion etwas akademisch. Wo genau die Grenze zwischen "Grusel" und "Horror" oder "Terror" verläuft, spielt in der Praxis eigentlich keine Rolle. Wir könnten auch noch "Slasher", "Suspense", "Mystery" und "Thriller" dazu nehmen. Lauter tolle Schlagworte, mit denen Filme gerne beworben werden.

 

Wenn ich einen Artikel zu einem dieser Themen schreiben würde, müsste ich mir natürlich Gedanken darüber machen, die Begriffe voneinander zu trennen, aber in der Praxis am Spieltisch spielt dies meiner Meinung nach kaum eine Rolle. Namen sind Schall und Rauch.

 

Ich meine, es gibt für "Horror" oder "Grusel" (ich würde da nicht gro?artig unterscheiden, ansonsten müsste man sich jetzt lange darüber unterhalten, ob Cthulhu nun ein Horror-, Grusel-, Mystery- oder Suspense- usw. Rollenspiel ist) eine Art Skala. Am einen Ende liegt die Erwartungsspannung, die aus dem Nutzen von Rätseln, Andeutungen, überraschenden Wendungen usw. besteht, am anderen Ende liegt die Handlungsspannung, die aus Action, Gewalt, schrecklichen Funden usw. besteht.

 

Hier besteht in der Technik praktisch der grö?te Unterschied: Will ich Spannung durch Erwartung oder Schock wecken? Beides funktioniert, erzeugt aber eine andere Atmosphäre. Erwartungsspannung ist in der Regel schwieriger, denn ich muss mir als SL Geheimnisse ausdenken, im Voraus planen usw. Handlungsspannung kann ich jederzeit aus dem Handgelenk schütteln, hat aber den Nachteil, dass sie sich schnell abnutzt. Die dritte, überraschend auftauchende, furchtbar zugerichtete Leiche ist längst nicht mehr so gruselig wie die erste.

 

Wenn man sich an Filmen orientiert, wird man feststellen, dass die wirklich guten meiner Meinung nach beide Möglichkeiten gut dosiert einsetzen, wie z.B. Alien.

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