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Spielbericht: Das gelbe Zeichen (stark abgewandelt)


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Ursprünglich sollte äDas gelbe Zeichenô aus der CW10 gespielt werden, aber nachdem die Spielleiterin sich nicht ganz damit anfreunden konnte und äThe King in Yellowô von R. W. Chambers bis zur Hälfte gelesen hatte, wurde vier bis fünf Stunden wild improvisiert. (Anmerkung zur CW10: äDer König in Gelbô ist ein (legal online verfügbarer) Zyklus von Kurzgeschichten und man sollte mindestens die ersten vier als Vorbereitung lesen.)

 

Das Abenteuer spielte im ersten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts. Der Charakter war Zauberkünstler in seinen frühen Zwanzigern, der als Assistent seines in die Jahre gekommenen Lehrmeisters arbeitet, aber gute Hoffnungen hat, dessen Vermächtnis zu übernehmen, sobald dieser in den Ruhestand tritt. Die Frau des Charakters arbeitet als Assistentin des Magiers und die drei reisen mit einer gro?en Kutsche zwischen grö?eren Städten hin- und her, wo sie für mehrere Wochen Auftritte geben.

 

Kurz bevor sie zum nächsten Vorstellungsort aufbrechen wollen, erhält der alte Magier ein Telegramm eines alten Kollegen, welches den Alten zu beunruhigen scheint, woraufhin er die Abfahrt zunächst um eine Woche verschiebt. Einige Tage später erreicht ihn ein langer Brief, in dem auch eine Brosche enthalten ist, die laut Meister des Charakters eine Art Erkennungszeichen seines Kollegen ist, das er im angesichts des äEndes seiner Karriereô weiterreicht. (Dass neben der Broche noch ein weiteres äErkennungszeichenô in Form einer speziellen Spielkarte im Brief war, hat der Charakter nicht erfahren.) Das Zeichen in der Brosche ist aber nicht offensichtlich. Am selben Abend verbrennt der Meister anscheinend ein kleines Buch und den Brief (mitsamt Spielkarte). Steigende Verschlossenheit und Stress des Meisters fallen vor Allem der Frau des Charakters auf, die dies aber auf die bevorstehende Aufgabe und die Erkenntnis, dass auch er zu einer aussterbenden Generation gehört, schiebt. Tags darauf reist die Truppe in Richtung Wohnort des Vorbesitzers der Brosche ab um dort dessen Tätigkeiten zu übernehmen. Der alte Meister ist dabei besorgniserregend verschlossen und während einer ?bernachtung, die wegen einer ?berraschung durch ein Gewitter in freier Natur stattfinden musste, erlitt der Charakter erste Albträume, in denen aber noch nichts Konkretes auftauchte. Am folgenden Tag ist der alte Meister krank, sodass die nächste grö?ere Stadt angefahren wird, damit der Meister einen Arzt aufsuchen kann. Dabei kommt es zur ersten Begegnung mit dem Wächter des Zeichens, der am Stra?enrand steht.

 

In der Stadt gelingt es dem Charakter mit einem gehobeneren Hotel eine Vereinbarung abzuschlie?en, dass der Charakter (nicht der Meister) eine kleine spontane Abendvorstellung gibt und die Truppe dafür freie Kost und Logie erhält. Diese Vorstellung läuft gut und selbst der Meister, dem es mittlerweile wieder besser zu gehen scheint, führt ein paar Tricks auf.

 

Nach der Vorstellung machen Charakter und Frau den Wagen abfahrbereit, während der Meister sich noch etwas unter die Gesellschaft mischt. Dieser zieht sich aber plötzlich auf sein Zimmer zurück, wohin ihm Charakter und Frau in wenigen Minuten Abstand folgen, wobei ihnen der Wächter entgegenkommt. Oben angekommen sitzt der Meister in seinem Bett und begegnet den Charakteren mit nie dagewesener Abneigung. Diese gehen daraufhin wieder nach unten, wo sie von dem Hotelbesitzer zu etwas Gesellschaft überredet werden. Während die Frau des Charakters die Toilette besucht, bittet der Hotelbesitzer, die Masken abzunehmen à Der Charakter verlässt verstört den Saal und trifft auf seine Frau, die aufgelöst vom Meister stammelt. Diesen findet der Charakter tot in seinem Bett vor, entsetzt dreinblickend und die Brosche krampfhaft umklammernd, die er nach ihrem Erhalt permanent trug. Den Rest des Abends ist die Frau ziemlich aufgelöst, während sich der Charakter um alles kümmert und dabei auch noch einige Male auf den Wächter trifft. Auf Anfrage kann sich der Wirt nicht an die Maskenaktion erinnern.

 

In der Nacht äträumtô der Charakter von Carcosa, wo ihm sein alter Meister seinen Hut übergibt. Er wacht auf und hält den Hut in der Hand, in dem sich auch die Brosche befindet, in der der Charakter auch zum ersten Mal das gelbe Zeichen erkennt. Am nächsten Tag ist der Charakter mit Organisatorischem beschäftigt, lässt aber nebenbei die Brosche von einem Kunstschmied analysieren. Er glaubt mehrfach den Wächter im Augenlicht zu sehen und sieht auch einmal das Buch äder König in Gelbô (als ädas Buch, welches der Meister verbrannteô). Eben dieses findet seine Frau auch in seinen Einkäufen und beginnt darin zu lesen, wonach sie dem Charakter von einer Maskenballszene erzählt. Der Charakter ist beunruhigt und versteckt das Buch bei nächster Gelegenheit in der Kutsche. Am Abend versucht er dann das Buch zusammen mit der Brosche zu verbrennen, was auch anscheinend gelingt (die Brosche verbrennt wie Pappe) und wird in eine weitere äVisionô von Carcosa und den See Hali gezogen. Kurz darauf beobachtet er, wie der Wächter vor dem Fenster seines Hotelzimmer steht, während seine Frau herausschaut. Später blickt seine Frau ihn aus dem Hotelzimmer hassvoll an und als der Wächter verschwindet, hält er demonstrativ eine Hand empor und winkelt den Daumen an. Während sich der Charakter zu Bett begibt, taucht die Brosche wieder auf.

 

Am darauffolgenden Tag erlebt der Charakter mehrere äHalluzinationenô, unter anderem eine wütend über ihn mauschelnde Menschenmenge, seltsame Verfärbungen der Haut seiner Frau, hassvolle Blicke und Aussprüche seiner Frau (äWie kannst Du nur?ô) sowie sein eigenes hassverzerrtes Gesicht im Spiegel. Ihm wird mitgeteilt, dass er die Würde habe, der Träger des gelben Zeichens zu sein, und hierfür einen Preis bezahlen müsse (sein Unterbewusstsein versucht in ihm einen gewissen (Grö?en)wahn zu wecken). Der Wächter taucht nun regelmä?ig auf und scheint jeden Tag mit seinen Fingern herunterzuzählen. Au?erdem bleiben mehrere Versuche, die Brosche zu vernichten, fruchtlos. Der Charakter beschlie?t, nicht mehr auf seine stärker und bedrohlicher werdenden Illusionen einzugehen (sofern er sie als solche zu erkennen glaubt) und möglichst schnell etwas über den Vorvorbesitzer der Brosche herauszufinden, der natürlich schon längst verstorben ist.

 

Dessen Wohnort erreicht er û nach einer anstrengenden Kutschfahrt, während derer äDer König in Gelbô wieder auftauchte und von seiner Frau anscheinend durchgelesen wurde û mit seiner Frau auch am nächsten Abend, wo er in dessen Haus als äNachfolgerô übernachtet. Dort durchsucht er umgehend dessen Notizen, findet aber nur diverse Bilder vom See und einen blutbeschmierten Brieföffner und noch mehr Bilder von Hali in Blut. Dann taucht plötzlich der Wächter auf, der ihm andeutet, wie der verschiedene Hausherr sich mit dem Brieföffner die Hand abgetrennt habe und dass dieses énicht richtigæ gewesen sei û der Charakter interpretiert dies als änicht genügendô. Als er sich zu Bett begibt, findet er seine Frau tanzend mit einer aus einer Bibel gebastelten Papierkrone vor, ein Lied aus dem äKönig in Gelbô singend. Er ignoriert dies und legt sich ins Bett.

 

Am nächsten Morgen versucht er die Brosche zu vernichten und am See (Hali) wird ihm plötzlich (mystisch) offenbar, dass er einen äTeil seines Lebensô als Preis für die Ehre, die ihm zuteil wurde als er das Gelbe Zeichen annahm, zahlen müsse (sein Unterbewusstsein macht sich einen Spa? daraus ihn mit allerlei widersprüchlichen Andeutungen zum äPreisô weiter zu verwirren). Er versucht noch erfolglos, etwas über den Vorvorvorbesitzer der Brosche herauszufinden, dann schreibt er einen kurzen Brief an seine Frau, und äentführtô die Kutsche samt aller Requisiten aus der Stadt. Mitten im Nirgendwo versucht er die Kutsche anzuzünden (da er befürchtet, dass bei einem Selbstmord die Brosche nur an den nächsten Unglücklichen, vermutlich seine Frau, übergeht), wird aber vom Wächter aufgehalten, der ihm mitteilt, dass er noch warten müsse. Er lässt die Kutsche stehen und sattelt eines der Pferde in Richtung der Stadt des Vorvorvorvorbesitzers. Der Wächter reitet mit dem anderen Pferd in die entgegengesetzte Richtung. ?ber den Vorvorvorvorbesitzer kann der Charakter nichts herausfinden und er kehrt wieder zu seiner Frau zurück, wo er kurz vor Mitternacht eintrifft. Seine Frau begrü?t ihn und als die Uhr Mitternacht zu schlagen beginnt, steht der Wächter neben ihm, die Hand offenhaltend. Panisch rennt der Charakter in die Küche, schnappt sich ein Messer, rammt sich dieses in einen Arm und beide Fü?e und zerschneidet sich letztlich das Gesicht damit. Mit dem letzten Glockenschlag verliert er das Bewusstsein und befindet sich in einem Sanatorium, als er erwacht à

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