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Spielbericht zu "Das Gelbe Zeichen" (CW 10)


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Das Gelbe Zeichen

in: CW 10

 

Zeit: 1920er (genaues Datum unwichtig)

Ort: Arkham und Umgebung

Spieldauer: ca. 5 Stunden

Charakter: John MacAllister, frischgebackener Absolvent der Miskatonic-University, Abteilung Geschichte

 

Ich werde nur kurz auf die Handlung eingehen und die Stellen erläutern, an denen ich etwas abgewandelt oder ergänzt habe.

Au?erdem sei erwähnt, dass ich das AB mit Realms of Cthulhu geleitet habe.

 

Musikalische Untermalung und Soundeffekte:

- OST L.A. Noir

- Bruno Coulais û La Soufflerie (The Wind Tunnel) (OST Vidocq)

- Regen und Gewitter per Atmosphere Lite

- tickende Uhr (die ganze Zeit im Hintergrund, abgesehen von ein paar Momenten, z.B. im Wald)

 

Einleitung:

Laut Abenteuer erwacht der Charakter aus einem bösen Traum. An der Stelle habe ich den Traum aus Robert Chambers' Kurzgeschichte (The Yellow Sign) übernommen: Der Charakter, John MacAllister, liegt in einem Glassarg und wird in einer Kutsche herumgefahren. Irgendwann tritt der Hüter mit dem Madengesicht ans Fenster und streckt die Hände aus. In dem Moment wacht John auf.

 

Ein gewöhnlicher Samstag

Mein Spieler machte nach dem Traum erst mal einen langen Spaziergang durch den Regen. Danach stand der Hausputz und Wäschewaschen an, weswegen er zu einem Wäschesalon aufbrechen wollte.

 

 

Sie haben Post

Beim Verlassen des Hauses fand er darum die Post vor der Tür, vom Postboten war keine Spur.

 

 

Das gelbe Zeichen

Das Zeichen wurde gründlich und mit einiger Besorgnis untersucht. Ich gab dem Spieler ein Bild vom Gelben Zeichen in Farbe, das leider nicht ganz so schön aussah wie das Bild im Abenteuer (das leider in Schwarz-Wei? ist). Super wäre es natürlich eine echte Brosche zur Hand zu haben (gibt es in irgendeinem Shop, war mir aber zu teuer; vllt. später mal).

Das Zeichen löste bei John ?belkeit aus und verpasste ihm eine Erschöpfungsstufe (für ca. 1 Stunde).

 

 

Die Nachrichtensendung

Da mein Spieler ja unterwegs war, musste ich hier ein wenig improvisieren. Er ging in einen Wäschesalon und hörte dort die Radiomeldung, dass Kelley einen Unfall hatte. Au?erdem bekam er hier zum ersten Mal die Auswirkungen des Zeichens und die bösen Blicke des Salonbesitzers zu spüren.

 

 

Nachforschungen

Mein Spieler ging sofort zur Historischen Gesellschaft von Arkham und fand dort alle im Abenteuer vorgeschlagenen Hinweise und Handouts. Erneut sah er die niederen Emotionen anderer Bibliotheksbesucher, was ihn beunruhigte. Au?erdem tauchte zum ersten Mal der Hüter zwischen den Regalen auf und John erinnerte sich daran, ihn im Traum schon gesehen zu haben.

Danach ging er zur Uni und hatte eine unheimliche Begegnung mit dem Portier (der sich gerade einen Apfel schälte und mit dem Messer bedrohliche Bewegungen machte) und einem Hausmeister (der mit einem gro?en Hammer in der Hand den Charakter verfolgte). Langsam baute sich Paranoia auf und John schlich durch die Gänge, versteckte sich hinter Ecken und versuchte allen Leuten aus dem Weg zu gehen.

Er ging zum Büro von Beamshie und traf dort auf die Sekretärin, die bezaubernde Blondine Miss Welsh, die ihm das Paket mit dem gelben Zeichen im Auftrag von Beamshie zugeschickt hatte. Sie war als erste Person nett zu ihm und lud ihn sogar zu einem Rendezvous am Abend ein.

 

Miss Welsh habe ich hinzugefügt, damit der Spieler eine Person hat, zu der er eine emotionale Bindung aufbauen kann.

 

 

Besuch bei Kelley:

Der Spieler kam nicht auf die Idee bei Kelley vorbeizuschauen. Er fand somit nicht die Adresse von Rocky Vale heraus.

 

 

Besuch bei Beamshie:

Mit einem Taxi fuhr John zu Beamshie heraus. Im Haus fand er dessen Tagebuch, in dem Beamshie über seine Nachforschungen geschrieben hatte und denselben Traum schilderte, den auch John am Anfang hatte, nur dass in Beamshies Traum der Hüter Johns Gesicht hatte.

Er fand die Leiche, rief die Polizei und erklärte ihnen alles über Beamshies Brief und seine Nachforschungen. Die Polizisten erklärten den Tod zum tragischen Unfall und lie?en die Leiche gelangweilt herausschaffen. Dabei gingen sie extrem gleichgültig mit der Leiche um und waren urplötzlich verschwunden.

 

 

Rocky Vale:

Mit Beamshies Auto fuhr er in Richtung Paddocks Grove und fand dank der Informationen aus der Bibliothek und sehr guten Würfen auf Orientierung schnell den Weg. Durch ein wenig Spielleiterwillkür fand er zuerst Rockys Hütte, dann Paddocks Grove.

 

 

Paddocks Grove

John fand schnell das Tagebuch unter dem Stein und las es mit Erschrecken. Er kam zu dem Schluss, dass er das Zeichen dem Hüter zurückgeben müsste, und rief in den dunklen Wald hinein nach dem Hüter. Als nichts passierte, vergrub er das Zeichen bei der Leiche und fuhr zurück zur Stadt.

 

 

Die Rückkehr

Auf dem Rückweg wurde das Wetter immer schlechter. Plötzlich liefen 5 Gestalten in gelben Regenmänteln John vors Auto. Er konnte zwar noch ausweichen, fuhr aber gegen den Bordstein, was das Auto zu stark beschädigte. Er musste sich erneut ein Taxi nehmen. Vollkommen erschöpft wurde er nach Hause gebracht. Auf dem Weg hielt das Taxi an einer Ampel, als plötzlich der Hüter neben dem Auto stand und nach John griff. Er lie? den Taxifahrer Vollgas geben und kurze Zeit später waren sie am Ziel angekommen. Zum Abschluss flüsterte der Fahrer: äHast Du das gelbe Zeichen gefunden?ô

 

 

Die Maskerade

Zu Hause angekommen merkte John schnell, dass er nicht allein war. Er schnappte sich einen Regenschirm und wollte sich den ungebetenen Gästen stellen, die mit einem Mal hervorsprangen und laut ?BERRASCHUNG schrien. Plötzlich fand sich John in einem feinen Anzug wieder, das Haus voller Partygäste, die ihm zu seinem neuen Job gratulierten. Aus dem Plattenspieler erklang fröhliche Tanzmusik und seine Bekannten und Freunde zwangen ihn zu tanzen und zu feiern. Auch Miss Welsh war dort und versuchte ihn aufzumuntern und zu beruhigen. Vom gelben Zeichen war keine Spur zu finden, offenbar hatte es nie existiert.

Irgendwann sah John Beamshie und wollte mit ihm reden, wurde aber immer wieder von den Tänzern aufgehalten und zurück in die Menge ägeworfenô. Er schaffte es schlie?lich, doch dann fiel die Maskerade (Hintergrundmusik: Bruno Coulais û La Soufflerie). Als der Hüter ihn schlie?lich ergriff, wachte er auf.

 

 

Das Ende

John erwachte im Taxi, der Fahrer weckte ihn unwirsch, denn sie waren am Ziel angekommen. John zog sich schnell um für seine Verabredung und fuhr dann zu Miss Welsh. Vor ihrem Haus fand er Polizisten und einen Krankenwagen. Auf dem Boden sah er einen Arm mit einer ihm bekannten Armbanduhr unter einem wei?en Laken herausragen, dazu ein paar blonde Haare. Offenbar war sie aus dem Fenster gesprungen. Die Polizisten und Schaulustigen flüsterten ihm zu, äHast Du das gelbe Zeichen gefunden?ô, und John floh.

Er rief sich ein Taxi und fuhr wieder hinaus zum Wald, um das Zeichen zurückzuholen. Der Wald schien immer wieder zu flüstern, äHast Du das gelbe Zeichen gefunden?ô. Da der Taxifahrer nicht auf ihn warten wollte, musste John bei Regen und Sturm nach Arkham zurücklaufen.

Vollkommen wahnsinnig stellt sich John auf den Marktplatz von Arkham und rief immer wieder, äIch habe das gelbe Zeichen gefunden!ô Irgendwann kamen ein paar Gardisten in glänzenden Rüstungen (Polizisten) und ein Botschafter des Königs in Gelb (Polizeichef), dankten John für seine hervorragende Arbeit und führten ihn zum Palast des Königs. Er wurde in ein prachtvolles Zimmer geführt, wo er auf die Audienz beim König warten konnte. ?berglücklich stand er am Fenster und blickte auf die Stadt Carcosa mit ihren Türmen und den blassen Mond, da schlug die Uhr Mitternacht.

John fand sich in einer Zelle im Sanatorium wieder, mit einer Zwangsjacke fixiert. Der Hüter stand vor seiner Zellentür, dann plötzlich direkt vor ihm, packte ihn am Hals und hielt ihn in die Höhe. Im Moment der grauenvollen Erkenntnis (wieder Bruno Coulais) und mit dem letzten Glockenschlag wurde alles schwarz (und das Ticken der Uhr verstummte).

 

Anmerkungen:

Das Abenteuer hat mir und meinem Spieler sehr viel Spa? gemacht, es war äu?erst atmosphärisch und interessant. Meinem Spieler hat die Geschichte gefallen und er konnte sich gut in die Stimmung versetzen lassen.

Die Musik und Soundeffekte haben dabei sehr geholfen. Im Hintergrund tickte leise eine Uhr, um den Zeitdruck auch akustisch zu illustrieren.

Bei der Party habe ich die Musik immer schneller werden lassen, wodurch sich auch die Tonhöhe änderte. Je schneller und schriller die Musik wurde, desto angespannter wurde die Stimmung.

 

Das Abenteuer kam ohne gro?e Vorbereitung aus und lie? sich recht einfach leiten. Ich hatte anfangs ein paar Probleme mit dem RoC-Regelsystem, weil sich die kleinen Stabilitätsverluste (0/1 etc.) nicht 1:1 abbilden lassen. Mental Anguish wäre dafür zu heftig, da ich die gritty-Variante gewählt habe und der Charakter sonst wohl schon nach 5 Minuten wahnsinnig geworden wäre.

Allerdings war es eigentlich überhaupt nicht nötig, irgendetwas würfeln zu lassen, da mein Spieler sich äu?erst gut in das Abenteuer hineinversetzen konnte und den zunehmenden Wahnsinn super darstellte.

Besonders ergreifend war die Szene, in der er die Leiche von Miss Welsh fand. Ich hatte kurz Angst, der Spieler könnte selbst in Tränen ausbrechen und war mir unsicher, ob ich es damit nicht übertrieben hatte. Er sagte mir später, dass erst durch diesen love interest eine wirklich starke Spannung entstand.

 

Insgesamt bin ich mit dem Abenteuer sehr zufrieden und kann es jedem empfehlen. Es benötigt nur wenig Vorbereitung, macht sehr viel Spa? und kann trotz des recht linearen Verlaufs ein paar böse (im guten Sinne) ?berraschungen bieten.

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Eigentlich nicht. Ich habe mir das Abenteuer zwar mehrmals durchgelesen, über den Zeitraum von mehreren Wochen, weil ich es schon sehr lange leiten wollte, aber keine Gelegenheit hatte.

 

Aber die eigentliche Vorbereitung hat vielleicht 2 Stunden gedauert.

Ein paar Musikstücke rausgesucht, Handouts ausgedruckt, das Abenteuer noch mal überflogen und unter den oben genannten ?berschriften ein paar Notizen gemacht und das wars.

 

Der Rest hat sich dann im Spiel ergeben.

 

PS: Ich hätte noch viel mehr vorbereiten können (und wollte es eigentlich auch), aber dann hätte ich es immer noch nicht geleitet. Ich bin in der Hinsicht immer ein wenig übereifrig.

 

PPS: Danke für das Lob! :)

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