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Spielbericht: Blutwalzer


Jehane
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Lang, lang ist's her, seit wir Cthulhu gespielt haben - zuerst kam uns eine Buffy-Kampagne dazwischen, dann eine längere Pause, die so nicht geplant war. Heute ging's endlich wieder los, und zwar mit dem zweiten Wien-Abenteuer Blutwalzer. Die Charaktere sind dieselben wie damals beim Vogelmann, allerdings ergänzt um eine Jägerin, die erstaunlich gut in die Gruppe passt.

 

Charaktere sind: ein Kommissar, eine Gerichtsmedizinerin, der Chefredakteur einer Okkultismus-Zeitung und eben die Jägerin. Etwas mühsam war der Anfang, weil die Jägerin natürlich irgendwie mit den anderen Charakteren zusammengeführt werden musste. Ich hab das dann so gelöst, dass sie mit Pfeil, Bogen und zwei erlegten Hasen über der Schulter die Kärnterstraße entlangspaziert ist und dabei von unserem Kommissar gesehen wurde, der prompt nach einem Waffenschein gefragt hat. Auftritt Lydia Peitner, die sowohl die Jägerin kannte (selbige verkauft immer wieder mal Trophäen und Fleisch an Leute in der Kunstszene) als auch den Kommissar, weil sie im vorigen Abenteuer als Zeugin beim Karlsplatz-Mord fungierte. Die beiden haben sich rasch bereit erklärt, der armen Frau zu helfen und haben sich, nachdem die Hasen am Naschmarkt abgeladen worden waren, in die Wohnung am Spittelberg begeben, wo alles gründlich untersucht und dann die Gerichtsmedizinerin hinzugezogen wurde. Die hatte das Pech, beim Verlassen ihres Arbeitsplatzes zufällig auf den Journalisten zu treffen, der sich in seiner penetranten Art einfach selbst eingeladen hat - und schon war die Gruppe vollständig :)

 

Die Charaktere haben rasch herausgefunden, dass der Einbruch über das Schlafzimmer bzw. über den Garten erfolgt sein musste. Stutzig gemacht hat sie das Interesse des italienischen Priesters an der Violine (der Ideen-Wurf diesbezüglich war geglückt) und der Umstand, dass Pajano das Treffen am Vorabend kurzfristig abgesagt hatte. Auch das Verhalten Peitners dürfte sie etwas irritiert haben; der gute Mann war völlig außer sich wegen seiner Geige, deren Wert den Charakteren noch nicht ganz klar ist, zumal Peitner darüber nicht viel zu sagen hatte - außer, dass er sie ersteigert hatte, dass sein Gönner ihn auf die Auktion aufmerksam gemacht hatte und dass die Charaktere im Musikalienladen ihr Glück versuchen sollten. Außerdem haben sie erfahren, dass Peitner bei den Wiener Philharmonikern rausgeflogen ist (wir haben an dieser Stelle einen Running Gag eingebaut, der schon seit längerer Zeit in unserer Gruppe kursiert und auf einer unfassbar schlecht gefälschten Website einer angeblichen Dirigentin beruht *g*).

 

Die Spurensuche im Garten bzw. an der Mauer war erfolgreich; an Stelle der vom Buch vorgegebenen Hausmeisterin habe ich Frau Hoschek aus dem vorigen Abenteuer eingebaut. Die hat zwar vorher im dritten Bezirk gewohnt, ist aber aufgrund der seltsamen Vorkommnisse und nicht zuletzt wegen der unheimlichen Erscheinung des hl. Rochus in den 7. Bezirk übersiedelt und dort Hausmeisterin geworden - sie ist zwar schon alt, will aber doch noch eine Aufgabe haben. Und selbstredend ist sie kein Tratschweib. Trotzdem haben die Charaktere bei Apfelstrudel und Kaffee einige Informationen von ihr erhalten - manche sinnlos, manche wertvoll. Wir hatten eine Menge Spaß mit der alten Dame - sie eignet sich wunderbar, um diverse Klischees zu bedienen, und bis dato sind wir alle der Meinung: best NPC ever :)

 

Anschließend hat die Gruppe beschlossen, sich aufzuteilen - zwei Charaktere wollen zurück aufs Polizeipräsidium, um mit dem ermittelnden Polizisten zu sprechen, was den Mord angeht, die anderen beiden machen sich auf die Suche nach dem Priester und begeben sich zu diesem Zweck in Frau Hoscheks neue Lieblingskirche bzw. zu ihrem neuen Pfarrer, einem Herrn Prohaska, um von diesem zu erfahren, ob in letzter Zeit italienische Priester durch die Gegend gewuselt sind.

 

Viel weiter sind wir nicht gekommen - wir haben in Summe 3,5 Stunden gespielt, haben aber auch keinen Stress. Witziges Detail am Rande: Eine Spielerin, die voriges Jahr nach Deutschland gezogen ist, haben wir kurzerhand via Skype zugeschaltet, was erstaunlich gut funktioniert hat, sowohl technisch als auch was das Würfeln angeht. Sie hatte ursprünglich vorgeschlagen, dass ich für sie würfeln soll, aber wir waren alle der Meinung, dass sie sicher nicht schummelt. Wir spielen ja doch schon eine Weile zusammen. Wann's weitergeht, ist noch nicht absehbar; wir haben uns allerdings vorgenommen, die Pause nicht allzu lang werden zu lassen. Sicherheitshalber habe ich mir aber aufgeschrieben, an welcher Stelle wir aufgehört haben bzw. was die Charaktere als nächstes vorhaben - mein Gedächtnis lässt mich ja sonst gnadenlos im Stich :)

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  • 3 weeks later...
  • 3 months later...

Sorry, dass ich jetzt erst antworte - unsere guten Vorsätze haben sich in Luft aufgelöst und wir werkeln noch immer an der Kampagne *uff* Mittlerweile wird in alle Richtungen ermittelt, die Gruppe hat sich aufgeteilt. Zwei forschen im Hinblick auf die Geige nach, die anderen beiden versuchen, etwas über den italienischen Priester herauszufinden. Die Spur zum Spittelberger Pfarrer war natürlich kalt wie Eis *hehe*, dafür sind die beiden, die sich mit der Geige befassen, durchaus weitergekommen.

 

Die erste Begegnung mit Pajano haben die Spieler hinter sich, sie wissen auch, wer der Einbrecher war. Leider fallen die Sessions immer sehr kurz aus, die letzte fiel überhaupt ins Wasser, weil eine Spielerin krank war und der Rest meinte "Ohne die zu spielen ist doof". Übermorgen geht's weiter, ich hoffe, wir kommen voran - auf dem Programm steht u.a. eine neuerliche Begegnung mit Lydia Peitner, noch mehr Wissenswertes über die Geige, erste Kontaktaufnahme mit dem Italiener (bzw. seinem Bodyguard) und evtl. der Untergrund. Das wäre jedenfalls meine Vorstellung, ob die Spieler mitmachen, wird sich eh zeigen :)

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Gestern ging's endlich weiter mit dem Blutwalzer; ich schätze, wir werden noch eine bis zwei Sessions brauchen, um zum Ende zu kommen. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Spieler permanent Ideen haben, die eingebaut werden müssen; mitunter weicht das Ganze dann eben stark von dem ab, was ich vorgesehen hatte, aber da muss man halt improvisieren :)

 

Gestern bekamen die Charaktere Besuch von Lydia Peitner, waren bei Demmel bzw. haben mit dessen Sekretärin ausführlich geplaudert, außerdem hat Kochanek Kontakt zu ihnen aufgenommen. Der war den Charakteren höchst suspekt, deswegen wollten sie ihn, nachdem er seine Geschichte erzählt hatte, in Polizeischutz nehmen - was ihnen nur mit Überreden/Überzeugen gelungen ist. Trotzdem konnte Kochanek abhauen, wurde von den Schlangenmonstern verfolgt und getötet; die Charaktere konnten eines der Monster zur Strecke bringen und wissen dank eines geglückten Wurfs auf Verborgenes erkennen, dass die Viecher sich über die Kanalisation fortbewegen. Da es aber bereits Nacht war, wollten sie nicht in die Kanalisation hinabsteigen - kann ich verstehen :)

 

Pajano ist mittlerweile untergetaucht; in seinem Büro haben die Charaktere wie vorgesehen Anzüge und Mäntel gefunden, die zum Teil verdreckt waren. Ich glaube, sie haben noch keinen Verdacht, dass Pajano der Schlangenpriester ist; sie sind noch immer hinter Salvarezzi her, dessen Namen und Adresse sie mittlerweile herausgefunden haben. Nach dem Besuch im Hotel kam ihnen die Idee, eine Streife abzustellen, die das Hotel überwachen und jedem, der auch nur annähernd italienisch aussah, folgen sollte. Weil der diensthabende Polizist aber etwas dumm war, hat das nicht geklappt - er hat sich nämlich statt "zwei Polizisten in Zivil" "zwei Polizisten zuviel" aufgeschrieben und alles durcheinandergebracht *g* Das war vielleicht etwas fies von mir, aber eine Verfolgung Salvarezzis oder seiner Bodyguards hätte eh nix gebracht, insofern war das auch eine Möglichkeit, die Angelegenheit zu verkürzen. Und ich konnte so einen Bekannten parodieren, bei dem jeder Satz mit "Und das nächste Problem ist" anfängt und der alles nur furchtbar findet und überhaupt ist er das ärmste Wesen unter der Sonne (kein Wunder, dass der keine Freunde mehr hat). Den hab ich kurzerhand als Folie für den diensthabenden Polizisten im Revier genommen, und der hat den Kommissar mit seiner Inkompetenz und seinem Gesuder so genervt, dass er am Ende der Session gefeuert wurde xD

 

Was noch... ach ja, der Albtraum. Der hat ausgerechnet unseren Eso-Journalisten ereilt, der eh schon vergleichsweise wenig gS hat, aber der war blöderweise der einzige Chara, der schlafen gegangen ist - er hatte bei dem Gerangel mit den Schlangenmonstern einen Streifschuss abbekommen (durch sein Haupthaar zieht sich jetzt eine hübsche Schneise - k.A., ob das überhaupt geht, aber die Vorstellung ist einfach witzig xD), war dann im AKH, hat dort, weil er sich so furchtbar aufgeregt hat, ein leichtes Sedativum bekommen und ist relativ schnell eingeschlafen. Der Traum hat ihn drei Stabilitätspunkte gekostet; er hat jetzt nur noch 29, d.h. hier ist Vorsicht geboten. Er war schon am Ende des ersten Wien-Abenteuers kurz vorm Durchdrehen (Kanalisation sei Dank), mal schauen, ob sich das dieses Mal vermeiden lässt. Allerdings kommen noch einige Stabilitätswürfe auf die Spieler zu, und wenn sie das Finale verhauen, sind sowieso alle tot :)

 

Beim nächsten Mal wird die Gerichtsmedizinerin voraussichtlich die Leiche Kochaneks und die des erlegten Schlangenmonsters sezieren wollen; da muss ich mir noch was einfallen, wobei das bei Kochanek nicht so schwierig ist, weil der ja menschlich ist. Ich vermute, dass die Gruppe sich dann wieder auf Salvarezzi stürzen wird bzw. wird halt einer seiner Bodyguards mit der Gruppe Kontakt aufnehmen. Ob sie ins Auktionshaus marschieren, um noch mehr über die Geige in Erfahrung zu bringen, überlasse ich ihnen; wenn sie nicht hingehen, ist das auch kein Problem, die Informationen kann ihnen ja notfalls auch Salvarezzi geben.

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