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Slender Man in Cthulhu?


Ninramnemppo
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Viele von euch kennen  sicher den Slender Man, der im Internet seit geraumer Zeit immer wieder auf großes Interesse trifft. Die Urban legend knüpft an Sagen wie die vom Schwarzen Mann, dem Nachtkrabb, dem englischen Boogeyman und dergleichen an. Wer ihn nicht kennt, hier ein kurzer Link http://creepypasta.wikia.com/wiki/The_Slender_Man ,   http://theslenderman.wikia.com/wiki/Slender_Man

 

Nun habe ich mich gefragt, ob es nicht interessant wäre, ein Abenteuer um Slender Man zu basteln. Wer das Horrorspiel "Slender- the eight pages" kennt, kann sich vielleicht schon etwas darunter vorstellen. In diesem Spiel geht es darum, dass man sich des nachts unerklärlicherweise in einem Wald befindet, nur mit einer Taschenlampe mit begrenzter Batterieleistung bewaffnet, und nur den Hinweis erhält "Finde die 8 Seiten". Im folgenden durchstreift man den Wald und kann an gewissen Plätzen die Seiten einsammeln. Dabei wird man jedoch von der Unbekannten Bedrohung, dem Slender Man, verfolgt. Je mehr Seiten man , auf denen kurze Botschaften von opfern des Slender Man oder vielleicht sogar von ihm selber stehen, einsammelt, desto aggressiver wird das Verhalten des, meist sehr passiven, Slender Man und desto intensiver und bedrohlicher wird die musikalische Untermalung (die ich im übrigen als unheimlich passend empfinde und die ich gern für Cthulhu verwenden würde, weil der Slender Soundtrack nicht einfach unheimliche Musik sondern pures Horrorfeeling ist). Letztlich, selbst wenn man die letzte Seite sammelt, gibt es kein Entrinnen aus dem Wald und man wird früher oder später vom Slender Man gefangen...

 

Zu seinen Fähigkeiten gehören unter anderem das plötzliche Auftauchen an jedem beliebigen Ort und somit das beliebige Überwachen seiner Opfer. Slender Man kann unsichtbar umherwandeln, d.h. er ist unsichtbar (außer für bestimmte Personen, Wahnsinnige, für Kinder oder für Kameras). Wenn z.B. zu verschiedenen Zeitpunkten immer nur eine Person ihn sehen kann, könnte das zu Missverständnissen in der Gruppe führen. Auch scheint sein Körper wandelbar, so kann er beispielsweise Tentakel ausbilden, seine Größe verändern, Gliedmaßen verlängern oder verkürzen, usw. Wenn man ihn längere Zeit ansieht, verliert man das Bewusstsein und wird von ihm mitgenommen. Was dann geshcieht ist unklar. Slender Man kann außerdem "Proxies" erschaffen, das sind Menschen, die von ihm beeinflusst oder sogar gesteuert werden und ihm somit als Werkzeuge, Köder oder Handlanger dienen. Somit ist anzunehmen, dass er Einfluss auf die Psyche seiner Opfer nehmen kann (eventuell könnte er die Angst so tief ins Gehirn der Charaktere pflanzen, dass sie beginnen, sich gegenseitig zu misstrauen und sich nach und nach bekämpfen, wodurch sie zu einer leichten Beute werden. Oder ein verschwundener Charakter, der von Slender Man gefangen wurde, taucht plötzlich wieder auf- was die anderen nicht wissen, er ist ein Proxie!). Allerdings kann er nur über einen von ihm entführten oder wahnsinnigen Charakter die Kontrolle übernehmen.

 

Ich fände es wunderbar irgendwie dieses Gefühl der Isolation und der puren Überlebensangst, die man bei der Flucht vor einem unbekannten Gegner empfindet, auf ein Cthulhu Setting zu übertragen. Dabei halte ich die Gestalt des Slender Man für äußerst wirkungsvoll, da er (vielleicht grade durch sein passives Verhalten) geheimnisvoll und undurchschaubar bleibt. Er stalkt sein Opfer, um es schritt für schritt in den Wahnsinn zu treiben und er kann überall ganz plötzlich auftauchen. Dabei weiß man nicht, was geschieht, wenn er einen erwischt...Seine Gestalt ist dabei nur vage, er ist ein großgewachsener Mann in einem schwarzen Anzug, ohne Gesicht und mit ganz weißer Haut und ungewöhnlich langen Gliedmaßen. Sein genaues Aussehen kann den Spielern dadurch, dass er, zumindest anfangs, stets einen gewissen Abstand wart, und durch die schlechten Sichtverhältnisse in einem nächtlichen Wald (womöglich noch bei Nebel), ein unbehagliches Geheimnis bleiben und der Spielleiter könnte nur vage Beschreibungen von schemenhaften, menschenähnlichen Umrissen geben, mit langen, herunterhängenden Armen usw. geben.

Slender Man scheint, wie der Schwarze Mann, vor allem Kinder zu entführen. Das heißt natürlich nicht, dass erwachsene Charaktere durch ihn nicht auch in Gefahr sind.

 

Bei einem Cthulhu-Slender-Abenteuer hätte ich also an eine Art "Survival"-Plot gedacht. Die Charaktere befänden sich aus irgendwelchen Gründen nachts im Wald (vielleicht um dem Verschwinden von Kindern aus der Umgebung nachzugehen, oder sogar von ihren Kindern oder Verwandten/ Freunden). Dabei könnte anfangs nicht klar sein, ob sie sich nur im Wald verlaufen haben oder ob ein Verbrecher dahintersteckt. Im Verlaufe der Suche wird die Sache dann natürlich zunehmend mysteriöser und unheimlicher und es sie stoßen auf Rätsel. Irgendwann wird klar, dass etwas hier nicht mit rechten Dingen zugeht und die Sucher werden selbst zu gejagten des unbekannten Gegners. Vielleicht finden sie im Wald dann so etwas ähnliches wie diese Seiten aus dem Spiel. Das wäre ein zusätzlicher Anreiz, dass sie im Wald Hinweise finden könnten, nach denen sie jagen, in der Hoffnung, sie zu finden, bevor sie selbst gefunden werden und damit irgendwie aus der Sache rauszukommen. Wenn sie gezielt so etwas suchen müssten, könnte das den Anreiz erhöhen und die Sache interessanter machen, da sie sich erhoffen, dadurch die Sache zu überstehen (und am Ende natürlich bitter enttäuscht werden). Nur weiß ich noch nicht recht, wie man das machen könnte. Dabei spielen natürlich Orientierungslosigkeit, Paranoia und Misstrauen gegenüber den anderen eine entscheidende Rolle.  

 

Was würdet ihr denn von der Idee halten? Wenn ihr Einfälle habt, schreibt sie bitte und vielleicht können wir uns ja gemeinsam Gedanken dazu machen? Es könnte auch helfen, um sich das Slender-Feeling vorzustellen, sich Trailer und dergleichen anzusehen.

Edited by Ninramnemppo
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Ich habe bereits ein Cthulhuabenteuer geleitet das den Slenderman als Monster genutzt hat, allerdings noch vor dem Erscheinen der Computerspiels und vor seiner großen Popularität. Ich habe damals aus dem Something Awful thread die Bilder gespeichert die mir am besten als Hinweise gefallen haben und diese entwickeln lassen als Handouts.

Die Charakter wurden von einer guten Freundin deren Sohn verschwunden war in einen abgelegenen Ort in den Bergen gerufen. Das ganze war ein NOW Abenteuer, was die Nutzung der Photos doch durchaus einfacher machte. Sie sind dem Verschwinden des Kindes nachgegangen und dabei immer wieder auf Fotos gestoßen, mit dem Slenderman in Hintergrund. Das erste war eine von einem Kindergeburtstag einfach als aktuellstes des verschwundenen Sohns.

Letztlich stellte sich dann heraus das der Slenderman ein Geschöpf war das mit den Bäumen der Umgebung in Verbindung stand und dem in den Gründerzeiten des Ortes, noch bis in die 20er Jahre Opfer gebracht wurden. Ursprünglich war er die Gottheit einer aus Osteuropa auswandernden Bevölkerung eines kleinen Dorfes, die Saat ihres heiligen Baums mitbrachten und in ihrer neuen Heimat pflanzten. Der Slenderman war der Gott dieser Leute oder der Bewohner des Baums. So oder so wurden ihm Opfer dagebracht und er tarnte sich durch sein Aussehen als Mensch, hat aber auch Kontrolle über Nebel und den Wald. Die Opfer stoppten in den 20er Jahren und seitdem hat sich der Slenderman die Opfer selbst geholt immer im Rythmus der jahrelangen Blütezyklen des Baums.

Also war meine Erklärung letztlich näher an einem Naturgeist, eventuell mit Verbindung zur Grünen Gottheit. Wobei das Verfolgen und Beobachten natürlich auch bei mir Mittel der Wahl waren und Kinder sein Hauptziel, die er auch immer wieder manipulieren konnte. Die Hauptrolle spielte allerdings die Recherche um die Fotos und das Erkennen von Seltsamkeiten darin durch die Spieler.

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Finde ich wirklich interessant...das mit der Verbindung zur Natur ist auch keine schlechte Idee, obwohl ja Slender Geschichten von überall existieren. Aber für ein Abenteuer klingt das sehr gut.

Ich hatte mir Slender irgendwie (weiß nicht warum) immer als Avatar Nyarlathoteps vorgestellt, oder vielleicht als Abkömmling oder so...

Also das mit dem Bergdorf und dem verschwundenen Sohn finde ich ziemlich gut...auch das mit der Bilderarbeit bevor es dann tatsächlich auf die Jagd geht ist eine super Idee (und es gibt ja auch genug schwarz-weiß und sepia Bilder von Slender für die 1920er). Aber ich fände es fast besser, wenn Slenders Ursprung ein Rätsel bleibt und nur klar wird, dass er schon lange existiert und Einfluss auf das Leben der Leute dort hat, dann behält er diese unheimliche Aura des Unbekannten.

 

Sind die Charaktere bei eurem Abenteuer auch Slender begegnet? Wenn ja, wie sah die Begegnung aus und haben sie die Sache "zu Ende gebracht"?

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Ich habe es ein paar mal geleitet. Bei einem haben sie den Baum zerstört, was ich als Siegbedingung zugelassen habe. In einer anderen Variante haben sie ein Haus niedergebrannt in dem er sich befunden hat. Und es gab auch einen Verlauf in dem sie versucht haben aus dem Ort zu fahren und sich dann im Nebel auf der einzigen Straße durch den Wald verfahren und dann von Slenderman erwischt worden.

Unerklärlich passt auch. Ich hatte mir halt den direkten Kampf dank Teleportation und sonstigen Mächten als eher aussichtslos gewünscht und wollte eher einen Fokus zerstörbar machen. Also den Baum.  Sie könnten ihn auch ganz einfach aus falschen Gründen angebetet haben und er war nur da um sie auszunutzen.

Edited by Biest
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Klingt ja nach ziemlich interessant auf was dejne charaktere da gekommen sind aber ob der sich einfach so verbrennen lässt? :)

Ich hab mir mal ein paar Gedanken gemacht wie man das angehen könnte mit einem Abenteuer und dachte mir wie wärs mal mit Slenderman im bayerischen Wald, in so einem zurückgezogenen Dorf in den 1920ern?

Ich glaube der düstere, unerschlossene Wald dieser Zeit wäre sicher ganz gut geeignet um die richtige Stimmung zu vermitteln und da wimmelts ja auch von Sagen um Schrate, Kobolde, Hexen und andre Wesen.

Und erste Eindrücke von diesem Umfeld erhalten die Charaktere schon bei der Anreise, als ihr Bus bei einem Unwetter im Wald etwa 1km vor dem Dorf stehen bleibt und sie zu Fuss weiter müssen...

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Lies Tannöd zu dem Thema bayerisches Dorf würde ich sagen.

 

Bei mir fing es auch auf der Straße mit der Anreise an. Aber mit dichtem Nebel, einer Fahren Probe und einem auf die Straße rennenden panischen Reh. Wenn jemand verunfallt oder anhält kann er sich schonmal beobachtet fühlen und vielleichte Umrisse einer gesagt ausmachen.

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Tannöd....vielleicht könnte man ja irgendwie einbauen dass in dem Dorf einer wegen der verfolgung durch Slenderman Wahnsinnig wurde und deshalb seine Familie umgebracht hat, um sich und seine Familie zu "retten". Und das hängt mit dem Grund zusammen weswegen die Charaktere da hin müssen und ermitteln...

Und natürlich könnte es auch weiterhin so verrückte geben oder welche, die von Slenderman beeinflusst werden.

Ich halte das für einen ganz guten Ansatz. Ich hoffe mal ich schaffe es noch rechtzeitig, was gutes auf die Beine zu stellen, denn wir fahren dieses Jahr nach Dürrwies im bayerischen Wald (wer es nicht kennt: ein historisches Dorf das dort neu aufgebaut wurde als Ferienwohnung, mitten im Wald, ziemlich abgeschieden und Nachts ist es aussen wirklich STOCKFINSTER- also perfekt für Cthulhu :D). Da würde dieses Abenteuer für den Spielabend ja perfekt passen und die Atmosphäre der Umgebung täte ihr übriges

Edited by Ninramnemppo
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Ich dachte jetzt mehr ans Stimmungsbild von Tannöd, mit der Abgelegenheit und wie mit dem Verschwinden von Leuten umgegangen wird. Nicht direkt als Handlungslieferant. Kann man natürlich auch machen. In dem Haus ließen sich dann eventuell die "Operator" Symbole aus Marble Hornet finden oder andere Verbindungen. Über den Fall der Tannöd zu Grunde lag könntest du dich dann auch informieren vorher.

 

Die Frage ist wie popkulturell interessiert und internetaffin deine Spieler sind. Weil vielleicht passt dann die Urigkeit nicht so ganz zur urbanen Legende oder sie macht den Slenderman gerade wieder gruselig in einem neuen Kontext.

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Ja, das ist eine gute Idee. Ich habe jetzt schon eine Recht genaue Vorstellung vom Dorf, seiner Lage und den Bewohnern und hab schon mal angefangen zu schreiben. Vom Plot habe ich jetzt auch schon eine gewisse Vorstellung. Ich arbeite jetzt mal dran und schau wie es sich entwickelt. und wenn ich es fertig habe, und vielleicht einem Freund mal zu Probelesen gegeben habe, könnte ich es auch reinstellen.

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