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Spuk im Corbitt-Haus [Schnellstartregeln 7E]


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Ich wurde nun öfter dazu aufgefordert und da ich es eh schon per PN formuliert hatte, hier ein Spielbericht zum Spuk im Corbitt-Haus, der (größtenteils) wie im Szenario vorgesehen gespielt worden ist. Für die musikalische Untermalung sorgte die iPad App DMDJ, die viele schöne Stadtkulissen zu bieten hat, von denen man im Sanatorium und im Corbitt-Haus selbst wunderbar atmosphärisch abweichen kann. Auch die Soundeffekte zu Schritten auf Holzboden, fallenden Steinen, Tieren und Schreien ließen sich hervorragend einbauen.

 

Das Corbitt-Haus habe ich mit zwei Gruppen gespielt. Eine Gruppe war eine Mischung aus erfahrenen Rollenspielern und Frischlingen, die zweite Gruppe bestand komplett aus absoluten Neuanfängern. Dementsprechend unterschiedlich verliefen die Runden in Bezug auf die zeitliche Abfolge. Interessant war allerdings, dass die Grundstruktur des Vorgehens identisch war, weshalb ich beide Erlebnisse in einem gemeinsamen Bericht raffen werde.

 

Nach dem ersten Treffen mit Mr Knott, den ich in einem Hotel untergebracht habe, haben die Leute sich aufgeteilt, um einerseits einen ersten Eindruck vom Haus zu gewinnen und andererseits auf Recherche zu gehen. Als Aufhänger hatte die eine Gruppe einen Mafiosi in ihren Reihen, der sie alle kannte und den Auftrag von Mr Knott erhalten hat, in der anderen Gruppe war es eine Annonce. Mr Knott betonte eindrücklich, dass Zeit für ihn Geld sei und er den Namen des Objekts reingewaschen haben möchte. Eine günstige Gelegenheit wird für ihn zum Fehlinvestment, das kann er nicht auf sich sitzen lassen.

 

Am Haus wurde dabei versucht, sich Zutritt zu verschaffen. Das konnte ich recht gut unterbinden, indem ich es sehr feindseelig gestaltet habe. Das Haus war stockfinster, es gab kein Licht. Die von innen verrammelten Fenster taten ihr übriges. So musste zunächst Licht besorgt werden. Der Tabakladenbesitzer log sich einiges zurecht, moderne Mythen eben, die einige falsche Fährten legten, aber auch schnell als Quatsch identifiziert werden konnten. So gab es dann die alte Dame, die unter mysteriösen Umständen verunfallte, den wunderlichen Einsiedler, der das Haus eine Woche besetzt gehalten hat und mit grauen Haaren wieder herauskam, etc. Der Hinweis mit dem Sanatorium gab er aber auch, dieser wurde dann auch verfolgt. In der Zwischenzeit wurden Archive, Bibliotheken und Zeitungen durchsucht, um Ansatzpunkte zu finden. Beide Gruppen konnten alles finden, wobei ich es bei der einen etwas abgekürzt habe, da die unerfahrene Spielerin in der Bibliothek und dem Archiv alles sehr stark und ausdauernd ausgespielt hat, was den Rest der Gruppe allerdings etwas langweilte. Forcieren kostet eben Zeit.

 

Das Sanatorium gab schließlich einige interessante Einblicke, die OOC zwar verstanden wurden, den anwesenden Charakteren aber seltsam und irrelevant vorkamen. Der Hinweis mit dem Messer wurde in der einen Gruppe allerdings erkannt, als es notwendig wurde. Das konnte ich als SL sehr stark ausspielen, eine wahre Freude. Wie übrigens auch der Tabakladenbesitzer.

 

Die Kirche wurde nur von einer Gruppe besucht und vollständig dem Skript entsprechend durchgearbeitet. Da wurde allerdings eine falsche Erwartung geweckt, man sollte überlegen, diese evtl auszulassen, sofern es zu lange dauert. Wer sich im Setting nicht auskennt, bekommt generell Probleme mit dem recht isolierten Sinn, der nicht im Gesamtkontext steht. Es gibt nichts dahinter zu ermitteln, das Grauen hat keinen Hintergrund, es ist einfach da. Das ist teils schwer zu akzeptieren.

 

Im Corbitt-Haus wurden dann alle Räume durchsucht, Dinge gefunden, die Sicherung wieder installiert und das Obergeschoss, aus dem seltsame Geräusche kamen, durchsucht. Das klappernde Fenster lockte schließlich einen SC an eben dieses und das Bett konnte sich wunderbar erheben, um ihn zu treffen. Zum Glück machte es nur wenig Schaden und er fiel nicht aus dem Fenster. Das betraf aber auch wieder beide Gruppen. Daraufhin verließ die eine fluchtartig das Haus und besuchte Mr Knott, um davon zu berichten. Eine Herausforderung, die Gruppe da wieder hineinzuargumentieren.

 

Schließlich ging Mr Knott mit. Der Zugang zum Keller war für alle trotz Probe problemlos möglich. Im Keller wurde das Messer entdeckt, es attackierte einen ausgewürfelten Charakter. Unsere pensionierte Zirkusakkrobatin schaffte das Unfassbare und übersprang es im Spagat, um in der Luft das Messer zu greifen und zu halten. Extreme Erfolge regulieren das Setting ganz nett, da darf man IMHO ruhig in der Darstellung übertreiben, um etwas Colorierung zu schaffen.

 

Die andere Gruppe hatte eine Verletzte zu beklagen. Diese war dann im weiteren Verlauf recht passiv und ließ das Messer liegen. Die Ratten wurden in der einen Gruppe bezwungen, in der anderen flohen sie. Durch den Kriechgang ging es zu Corbitt, der die Gruppe dann zum finalen Kampf herausforderte. Die Verletzte wollte fliehen, da kam ihr das Messer entgegen. Mit einem übrigen Lebenspunkt lag sie schwer blutend im Kriechgang, das Messer steckte ihr in der Seite. Mr Corbitt war für die eine Gruppe innerhalb zweier Runden erledigt, schwerer Bewaffnung sei Dank. Die andere Gruppe tat sich deutlich schwerer, hier dauerte es meiner Erinnerung nach etwa sieben Runden, bis das Messer eingesetzt wurde und ihn zu Staub zerfallen ließ. Bis dahin hatte er ganze drei TP eingesteckt.

 

Die Auflösung war dann reine Formsache, die Aura des Hauses verbesserte sich stark, Belohnungen, Stabigewinn, alles locker.

 

Insgesamt eignet sich das Szenario ganz wunderbar für AnfängerInnen, aber auch Fortgeschrittene haben ihren Spaß. Das Forcieren ist eine schöne Möglichkeit, die Kreativität der Spielenden zu nutzen und die Vergleichsproben laufen locker von der Hand.

 

Im Anschluss daran hat die Gruppe den Teufelspakt und die Hügel des Schreckens gespielt, das war gut zu verknüpfen. Bei Interesse schreibe ich gerne noch etwas zur meiner Meinung nach sehr einsteigerfreundlichen und zudem vollkommen kostenfreuen "Kampagne", die so etwa drei bis vier Abende umfassen kann. Meine Spielenden sind jedenfalls angefixt und wollen mehr. Investitionen folgten bereits.

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Bei Interesse schreibe ich gerne noch etwas zur meiner Meinung nach sehr einsteigerfreundlichen und zudem vollkommen kostenfreuen "Kampagne", die so etwa drei bis vier Abende umfassen kann.

 

Das fände ich interessant.

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Meine Spielenden sind jedenfalls angefixt und wollen mehr. Investitionen folgten bereits.

 

Was will man mehr? Danke für den Bericht, ich mag das Abenteuer auch sehr gerne und habe es ebenfalls bereits 2x bei Neulingen genutzt, neben "Am Rande der Finsternis" mein Lieblingseinsteigerabenteuer bisher, weil es einfach sehr klassisch im Sinne von Lovecraft ist.

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Vielen Dank für die freundlichen Worte. Das motiviert zum Schreiben. :)

 

 

Bei Interesse schreibe ich gerne noch etwas zur meiner Meinung nach sehr einsteigerfreundlichen und zudem vollkommen kostenfreuen "Kampagne", die so etwa drei bis vier Abende umfassen kann.

 

Das fände ich interessant.

 

 

Ich gucke mal, wann ich die Zeit und Motivation finde. :)

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