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Ich finde meinen dunklen Weg zum Kriegsdenkmal, für mich leuchtet es im Mondschein, so schön wie eine Frühlingssonne. Es glänzt, durchnässt vom Regen, es erinnert mich an.. Nein.. Nicht jetzt.. Ich gehe zu dem Denkmal, streiche über das kalte Metall. Meine Brüder - Auch wenn das damals ein Abschied war - für immer wäre eine Lüge. Ich steige mit Leichtigkeit zwischen die Soldatenstatuen, und obwohl sie hochgewachsen sind für Menschen, um ihre Heroik darzustellen, überrage ich sie. Den Verwundeten streiche ich über die metall-blutenden Wunden. "Elias. Jonathan." Die beiden verarztenden Figuren - ich klopfe ihnen die Schultern. "Kainan. Nathan." Ich stehe auf, gehe zu dem Mann mit dem Gewehr. "Sturer Mistkerl." - ich lächele bitter - nein, verbittert. Ich blicke in den Himmel. Uns war der Mond immer lieber als die Sonne, die Sonne bedeutete Schmerz, Tod, Leid, Hitze - Die Hitze des Kampfes. Die Nächte waren still bis die Städte brannten, doch sie waren nicht grausam, sie waren kühl, beruhigend, die Nacht empfing uns wie unsere Mütter und Frauen, falls wir zurückkehren sollten, sie schütze uns. Ich lehne mich an das Bein der schießenden Soldatenstatue, auf dem Boden sitzend, blicke weiter gen Himmel. "Wir wussten, dass wir niemals zurück kommen würden. Doch warum war ich der Einzige der sich wie immer irrte?" Der Regen prasselt auf mich hernieder, mir ist nicht kalt, meine alten Kameraden wärmen mich, wie damals das Feuer als wir dort saßen, tranken, lachten, wohl wissend, dass es unser letzter Abend sein könnte. Wir wagten den Tanz mit dem Teufel, und wir gewonnen ihn nicht nur einmal. Wir lächelten dem Tod ins Gesicht, wir waren ebenbürtige Gegner, doch irgendwann bekommt auch der Tod Verstärkung wie es scheint.3 points
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Du kriechst wie ein angeschossener Hund in der Gosse. Fühlst dich, als würdest du deine Eingeweide hinter dir her schleppen. So schlimm ist es nicht, denkst du. Das kann nicht so schlimm sein. Fleischwunden vielleicht. Der Regen drückt dich nach unten. Dieses Lachen schallt durch Gassen, durch Häuserschluchten, durch die Windungen der Stadt. Du bist in den Schützengräben. Schüsse von allen Seiten. ... Hey!, ruft Jackson über das Tosen der Schüsse. Sie sollten sich sehen, aus dieser Perspektive sind Sie ein ganz kleiner Mann! Das gefällt mir! Nicht mit Niederlagen vertraut, Kamerad? Schmecken Sie den Boden, das sollte Sie auf den Geschmack bringen! Hawk lächeln Sie ihn an! Cypher sieht so traaaaaurig aus! Irre, sagst du? Cypher soll irre sein? Nein, Sir, irre Menschen haben hier nichts verloren! Es bleibt unter uns, Cypher. Zwischen Ihnen und mir, ein Geheimnis. Versprochen. Drei Frauen haben erkannt, wie wertlos Sie sind. Ihnen spende ich meinen Beifall. Ich kenne das Geheimnis, Doc. Ich weiß, was es mit der Neunzehn auf sich hat. Sie auch? Life's a funny preposition after all! ... Immer mehr Erniedringungen regnen auf dich herab. "Aufhören", schreist du. "Stop! Nein!" Du schlägst mit der Linken auf das Pflaster und schlägst die Augen auf. Du musst ohnmächtig geworden sein. Alles nur ein Traum? Es ist schon ein bisschen hell geworden. Schuhe. Vor dir. "Ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt, Doc. Ganz und gar nicht. Halten Sie sich ab jetzt aus der Sache raus. Nehmen Sie die Schlüsselchen von Hawk und schlafen Sie sich aus. Sie machen nur Ärger. Und ich frage mich: Was können Sie überhaupt beschützen, wenn die Person, die sie beschützen sollten, tot ist? Sie sind ein dummer Mensch." Er kichert und wirft dir die Autoschlüssel gegen den Kopf. "Weitermachen, Soldat." Ein weiteres Mal verschwindet er lachend. Du bündelst all deine Kraftreserven und springst vom Boden auf und hechtest ihm hinterher! "Jackson!", schreist du, doch als du die Häuserecke passierst, ist er schon verschwunden. Er lacht immer, wenn er einen erwischt. Eine Erinnerung. "Was ist nur schiefgelaufen?", murmelst du ausdruckslos. Du sackst auf die Knie. Deine Wunden sind vergessen. Hawk ist tot. Dein Leben in Trümmern. Und weißt du, wer der verantwortliche ist? Der Mann, den du als Eric Robertsson White kennengelernt hast. Der Mann, der sich Norman Alexander Bate nennt. Der Mann, der mordet und giert nach Leid und Elend. Ich will doch nur, dass du die liebe Faith begleitest. Ich will, dass du jenen Kerl beseitigst, der meine Schöpfung verspottet. Das ist alles. Ich serviere ihn dir auf dem Silbertablett, wenn die Zeit reif ist, und du brauchst ihn bloß zu ernten. "Ja.", flüsterst du ohne Stimme. "Ja. Jackson. Ich werde ihn ..." GIERT NACH LEID UND ELEND! "... töten." Du läufst. Deine Beine tragen dich. Das Blut an deinem Arm ist beinahe getrocknet. Die weißen Pünktchen deiner Ohnmacht beginnen sich aufzulösen. Das Bild des Mörders steht dir vor Augen. Und wo könntest du ihn besser finden, als ...? "In Maine.", kommt es wie von selbst von deinen Lippen. "Denn da wartet er auf mich." Es ist keine Vermutung, du weißt es.1 point
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4.Juli 1928 Sehr geehrte Miss Holmes, mein Anwalt hat mich nach der gestrigen Konfrontation meinerseits mit Dr. Plankett dazu veranlasst, diesen Schritt einzuleiten, um einen weiteren Disput mit Ihnen zu konterkarieren. Ich sehe davon ab, dass Sie mich verfolgen, Ihre Liebesbriefe kann ich als zweifelhafte Schmeichelung abtun, Ihre Geschenke sind eine unverlangte Geste der Höflichkeit. Wir können dabei verbleiben und einer gerichtlichen Einigung entgegenkommen, wenn Sie mir eine schriftliche Bestätigung Ihres guten Willens zusenden, mich in Frieden zu lassen und auf jedwede Annäherungsversuche verzichten würden. Sollten Sie dem nicht nachkommen, ist eine juristische Intervention eine absolut notwendige Bedingung für unsere weitere Koexistenz. Die Liebesbriefe und Huldigungen, die Sie mir so unbedacht zusendeten, können und werden in dem Fall gegen Sie verwendet. Meine Haushälterin ist bereit auszusagen, dass Sie ihr hinterherspioniert haben und ihr - vielleicht unfreiwillig - "einen gehörigen Schrecken" eingejagd haben, als sie an das Fenster klopften. Weitere Zeugen dürften sich unter den Herrn Doktoren finden, die so manch exaltierte Szene von Ihnen beobachtet haben dürften. Da dies wohl kaum Ihr Anliegen sein dürfte, bin ich zu mehr als zaghafter Hoffnung geneigt, Ihre Obsession meiner Person gegenüber durch diese schriftliche Bestätigung zu unterbinden. In allen Ehren Doktor Gregor Finnigan1 point
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Ich dacht auf Robben haut man drauf... Du machst da was falsch!1 point
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"Acht. Neun. Zehn." Erbramunglos folgt die letzte Zahl. "Gottgottgott!", jappst Hawk. Dann bricht das Feuer los. Der Schuss der Schrotflinte fetzt auf deine Deckung nieder. Die Schüsse prasseln auf dich hernieder. Du versuchst, deine Schützen zu treffen und dank deiner Erfahrung schaffst du es einen, dann zwei auszuschalten. Wie in alten Zeiten, denkst du. Nein, tust du nicht, dafür hast du keine Zeit. Hawk versucht rauszurennen und wird von einer Kugel im Hinterkopf getroffen. Immer mehr Schüsse. Von allen Seiten. Ein Wunder, dass du nicht getroffen wirst. Glas zersplittert und der scharfe Geruch von purem Alkohol mischt sich mit dem Rauch der qualmenden Waffen. Ein Schmerz explodiert in deiner rechten Schulter, als du gerade einen weiteren, dann noch einen Schuss abgibst. "Yeeeeeeha!", schreit der Kerl mit der rauchigen Stimme. "Yeeeeeeeha!" Dann heult er wie ein Hund. Es scheint ihm eine sadistische Freude zu bereiten. Trotz des Schmerzes schießt du weiter. Ungezielt. Der Schmerz ist zu groß, Gott, dieser Schmerz! Jetzt springt der Hurensohn aus seiner Deckung. Er hat keinen Respekt vor dir, vor deinen Fähigkeiten. Und wieder brüllt er: "Yeeeeeeeeeeeeha!" und stürmt zu dir und schießt wild um sich. Ein Schuss trifft deine Hand. Deine Waffe fliegt fort, ein blutiges Stigmata blüht in deiner Hand auf. Der Kerl hebt jetzt die Hand. Die anderen hören auf zu schießen. "Mooo-ment! Mooo-ment!" Er grinst. "Finley, altes Haus, komm mal her." Er kniet sich zu dir und als du dich aufraffen willst, um ihn zu schlagen, nimmt er deinen Kopf und knallt ihn gegen den Boden. Blut, Rauch, Tränen. Deine Welt überschlägt sich. Deine Nase ist ein blutiger Brei. Du lebst, kostest die letzten Augenblicke. "He, du Scheißhausratte", meint er. Du fingerst noch immer noch nach deiner Waffe am Boden, fängst dir jedoch nur Splitter im löchrigen Boden ein. "Kuckuck." Alle versammelten lachen. Er ruft hinter sich: "He, Finley, kommste jetzt mal! Und bring den Hochprozentigen mit." "Warum ...?" "Mach's einfach!" Er beugt sich runter zu dir. "Wolltest doch 'nen Drink haben, Doc. Ist das nicht so? Ja, so hatte ich das verstanden!" Er nimmt die Flasche von Finley. "Ah den besten! Ich werd dafür aufkommen, Finley, aber das ist was Persönliches." Der gesamte Inhalt der Flasche ergießt sich über dein Haupt wie eine qualvolle Salbung. Der Alkohol dringt in deine Wunden und du schreist, du schreist wie die tausende und abertausende Leidenden des Großen Krieges. "Na schmeckt's, Scheißhausratte? Schmeckt dein Drink?! Schmeckt dir der scheiß Drink!" "Komm, Lloyd, er hat genug.", meint Finley, aber das hörst du kaum wegen deiner Schreie. Du krümmst dich am Boden, Alkohol und Blut vermengen sich. Dein Atem wird geraubt. "Er - er hat es kapiert." "Nene. So einer kapiert's nicht. Nicht bis ..." Ein Klicken ertönt, als ein metallischer Gegenstand aufschnappt. "Du fackelst nicht meine Bar nieder, Mann! Das machst du nicht!" "Das mach ich nicht? Ne, das mach ich nicht? Pass auf." Eine Flamme nähert sich deinem Gesichtsfeld. Dann wird der Leuchtenträgerarm weggerissen. "Hör auf! Jetzt sofort! Du ruinierst nicht meinen Laden!" "Schon gut, schon gut." Er bellt vor lachen. "Ich hör schon auf." Das Feuer erlischt. "Und was machen wir jetzt mit ihm?" "Ach werft ihn in 'ne Gosse. Solche Kerle sind besser bedient, wenn sie blutend über sich nachdenken können." "Nun okay. Große Fresse schlägt auf Stein." Wieder lachen alle Kerle. "Also los." Du kämpfst, wehrst dich, doch dir fehlen die Kräfte. Fast ein Dutzend kräftige Männer packen dich, tragen dich zur Hintertür und schmeißen dich auf das Kopfsteinpflaster. In deinem Mund hörst du es knirschen, als deine Zähne absplittern. Der Regen lässt das Fleisch an deinen Wunden schrumpeln. "Na?", ruft der mit der rauchigen Stimme. "Wo ist deine treue Judennase, hein? Bist sogar von deinem Rattenpack verlassen worden, was? Pisser!" Er spuckt auf deinen Kopf, dann wendet er sich um. "Kommt wir räumen für Finley ein bisschen drinnen auf." Die Tür schließt sich, der Lichtschein wird abgeschnitten. Dunkel. Du bist allein. Schuhe nähern sich. Stöhnend blickst du nach oben. "Sollten Sie nicht vor mir stehen und mir eine Kugel in den Kopf jagen, Soldat? Sie sind eine Enttäuschung." Jackson. "Dabei hatte ich gerade Zeit gefunden, mich mit Ihnen zu unterhalten." Er hebt die Hand, als wolle er dir Ruhe gebieten. "Bemühen Sie sich nicht. Ich sehe, Sie sind nicht in der Verfassung, um zu reden. Man sieht sich." Er kichert, dann lacht er, schließlich geht er fort. War er je da? Oder nur ein Trugbild? Du zitterst. Hoffst auf die Ohnmacht. Doch die kommt nicht.1 point
