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Judge Gill

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Posts posted by Judge Gill

  1. Ich denke mal, damit haben wir tatsächlich zusammengefunden.

    Man kann der Auffassung sein, dass damals der Autor absichtlich das  Mythosbuch dieses Titels mit dem genannten Hintergrund gefüllt hat. Dann wurde es seinerzeit so ins Necronomicon übernommen und niemand hat sich dafür interessiert, dass der Titel eine andere Bedeutung gehabt haben könnte. Dass dann "sich offenbar nicht die kleinste Mühe gemacht hat das zu überprüfen" ist zwar extrem weit aus dem Fenster gelehnt, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, dass das so einfach zu beurteilen ist, wer sich wann wie viel Arbeit gemacht hat, aber irrelevant für dich Sache an sich.  "Stattdessen wurde ein neuer Text auf die Schnelle dahingeklatscht" ist ein fast verstörend tiefer Einblick in die dann beurteilte Arbeit am neuen Buch, aber zum Glück ebenso irrelevant. Fazit ist dann jedenfalls, dass das alte Buch auf Basis des absichtlich so definierten Mythosbuches aus dem alten Chaosiumabenteuer nicht falsch war.

    Völlig ohne jede Ironie: das kann und darf man so sehen.

     

    Man kann ebenso der Auffassung sein, dass damals der Autor schlicht den Hintergrund des Mythosbuches nicht kannte und zu dem Namen eine kleine Geschichte erfand (was dem Abenteuer keinerlei plus oder minus beschert haben dürfte). Diese Wissenlücke wurde dann ins Necronomicon übertragen. Jetzt wurde der Zusammenhang erkannt und korrigiert, vermutlich mit viel Recherchearbeit oder ganz auf die Schnelle, was wiederum total irrelevant ist. Jedenfalls wäre dann der Eintrag im neuen Buch nicht nur richtig, sondern auch die Korrektur des alten.

     

    Und beide Auffassungen kumulieren zu der Gesamtsicht: Im neuen Buch wurde auf den Bezug zu dem Buchhintergrund (mit dem total zufällig identischen Titel) aus dem alten Abenteuer verzichtet (wie auch andere nur irgendwann irgendwo mit einem Einzeiler erwähnte Sachen nicht zwingend aufgenommen worden sein mussten), stattdessen steht dort der für HPL relevante Eintrag zu dem Buch dieses Titels. In diesem Fall müsste man zu dem Schluss kommen: nie sind irgendwelche Fehler passiert.

    Auch dass kann man so denken.

  2. Naja, dann können wir ja alle froh sein, dass der Cheredakteur völlig aus freien Stücken "zugegeben" hat, dass damals ein Fehler des Autors (des Chaosiumabenteuers) aus den frühen 1980er Jahren übernommen worden und jetzt aber korrigiert wurde. Das scheint ja die Qualität gleich ziemlich zu heben. :D

     

    Aber allen Liebhabern des Mittelalter-Castro-Papiers sei versichert, dass damit gern weitergespielt werden kann. Schließlich kann man sich ohnehin so viele zusätzliche Folianten basteln wie man mag (dafür ist ja jetzt extra der "Lückentext des Grauens" enthalten!

    • Like 2
  3. Vielen Dank für die Recherche. Dann war es tatsächlich schon bei Chaosium falsch :D

    [ich erinnere mich daran, dass es damals auch (ein) Abenteuer gab, bei denen Cthulhu aus einem Innlandsee aufgetaucht ist, daraus würden wir heute nicht als Fazit ziehen, dass Cthulhu gar nicht in R'lyeh schläft, sondern in diesem See wohnt, sondern lächeln und zur tagesordnung übergehen]

     

    so, jetzt kann es aber gerne wieder mit De Vermis Mysteriis weitergehen :-)

  4. @123: [edit: bezieht sich auf den Beitrag weiter oben, wir haben wohl eben parallel geschrieben]

    Äh, nein, der, der das angesprochen hat, war doch ich. = Chefredakteur. "Diskussionsfrei", weil es vorher dazu keine Diskussion gegeben hatte, sondern ich habe das so als Aktion, nicht als Reaktion, mitgeteilt.

    Es diskutiert auch nicht "das Redaktionsteam".

     

    @kasi1971:

    der Fehler wurde nicht "von einer Person ins Spiel gebracht", sondern vom Chefredakteur benannt (und als shit happens eigentlich abgehakt; nur sollte man gehappenten shit nicht übernehmen, wenn man es denn schon mal gemerkt hat)

    I

    @DieInnsmaus

    Es hat natürlich niemand damals mit Absicht entschieden "ach, HPL-Castro ignorieren wir und denken uns einen anderen aus, dessen Sache wir nun drucken." Es war einfach eine Wissenslücke und fertig. (also ein Versehen, wenn auch ein doofes, weil es ja nunmal HPL betrifft)

     

    - - -

     

    Und selbstverständlich ist es dann keine "Verschlimmbesserung", wenn das in den neuen Buch (selbstverständlich) richtig dargestellt wird.

    (und auch hier steht die Welt ein wenig für mich Kopf gerade, weil ich es sonst nur so kenne: "Jemand entdeckt einen fehler in einem Buch. Kurze Meinungsbildung/Diskussion. Es ist ein fehler. Konsequenz: in eine neuen Auflage wird der Fehler korrigiert. Alle sind zufrieden."

    Der Anthropologe Francis Thurston lieh sich das Tagebuch von Johansens Witwe aus und erstellte einige Kopien."

     

    ein Buch machen würden, in dem der süddeutsche Johann Johnanson seine Begegnungen mit Hexen und Geistern im Schwarzwald beschreiben würde.

    [ok, wer Call of Cthulhu nicht kennt, würde es vermutlich nicht merken. Aber bekloppt wäre es dennoch, da es alle Kenner der Erzählung von HPL erkennen würden]

    Und wenn ich mich dann hinstellen würde und rumlamentiere: "Aaaach, der Johansen von HPL... äh ... ja ... zufällige Namensgleichheit ... aber der Schwarzwaldjohannsen ist echt der Kracher, man gut, dass wir [statt dem HPL Johansen] nun den so schön beschrieben haben."

     

    Und abschließend nochmal ganz eindeutig: Niemand kann oder will den damaligen Beteiligten etwas vorwerfen. Der heutige Stand der Möglichkeiten, korrete Infos zu sammeln, ist deutlich höher als damals.

  5. Kommt es mir nur so vor oder steht die Welt gerade auf dem Kopf?

     

    Normalerweise bringt doch jemand ins gespräch, dass ein Buch einen Fehler enthält und entweder das ist schlicht so, der es wird hinterfragt, warum es doch kein Fehler sein könnte. (Bzw. es wird lange darüber diskutiert, ob es vielleicht doch kein fehler ist)

    Hier wird diskussionsfrei von uns angegeben "Buch x hatte einen doofen fehler" - und nun klingt es für mich so, als wäre alle bestrebt, Schlupflöcher zu suchen, dass des bitte doch kein fehler gewesen war.

     

    Habt bitte Verständnis dafür, dass ich das angesichts wichtigerer Themen hier nicht länger recherchiere und belege. Wer den Fehler gern als Nichtfehler sehen möchte, mag das tun (warum auch immer). 

    • Like 2
  6. Es ist nunmal das "Castro Manuscript", stammt aus einer Chaosium-Liste der Mythosbücher. (mit Namen und Spielwerten, ohne Details).

    Das "Azathoth and other Horrors" ist auch das von ihr wisst schon wem, nicht zufällig eine namensgleichheit des Tuitels mit dem irren Geschreibsel eines mittelalterlichen Bänkelsängers ...

     

    Ich wundere mich tatsächlich etwas, dass ihr jetzt in diese Richtung überlegt/argumentiert (also, es ist ja nett dem damaligen Autor gegenüber, der schlicht sein "Call of Cthulhu" nicht ausreichend kannte, aber eigentlich ist der Drops gelutscht ...)

    • Like 1
  7. Jetzt darüber zu philosophieren, wie vor 15 Jahren der falsche Text entstanden ist, ist natürlich ein wenig müßig.

    Mit Absicht hat das natürlich niemand falsch gemacht - es hat schlicht niemand erkannt, was dieses Buch ist, und sich etwas aus den Fingern gesogen (was völlig legitim war grundsätzlich, sofern es keine Quellen gegeben hat). Darum werde ich auch keinesfalls weiter auf das Thema an sich eingehen, wo und was noch so geändert werden musst in Beschreibungen. Schnee von gestern.

     

    Es war hier halt die Frage nach "Mehrwert" gestellt worden.

    Ein Bestandteil des Mehrwertes ist, dass manches jetzt richtig ist.

    (Neben diversen Büchern, die damals gar nicht enthalten waren usw.)

    • Like 1
  8. Es ist nicht irgendeine Geschichte von Lovecraft, sondern DIE Geschichte = Call of Cthulhu :)

    Die kennt ihr doch?

     

    Es war damals schlicht ein (großes) Versehen, dieses Mythos-Buch nicht richtig zuzuordnen.

    Ist mir auch historisch gesehen Schnuppe, da das damals offenbar niemand bemerkt hat.

    Aber etwas peinlich ist es halt doch, und dann lieber korrekt :-)

  9. da ich mich darüber so aufgeregt hatte, jetzt für euch als Preview der neue und korrekte Text zu diesem Buch:

     

    Englisch

    Autor unbekannt

    1908

     

    Dieses Buch bündelt die Aussagen des alten Seemanns Castro, der 1907 bei der Großrazzia in den Sümpfen bei New Orleans in die Fänge der Polizei geriet und sich zu einem Informanten über den weltweiten Cthulhu-Kult entwickelte. Castro gibt darin an, sogar persönlich den unsterblichen Führern des Kultes in China begegnet zu sein.

    Das Manuskript wurde von einer Behörde in New Orleans in kleiner Auflage gedruckt und an verschiedene Strafverfolgungsbehörden der USA geschickt. Die meisten Ausgaben gingen allerdings auf dem Postweg verloren oder fielen erstaunlichen Zufällen zum Opfer. Eine eigentlich geplante länderübergreifende Untersuchung verlief dadurch letztlich im Sande.

    Einzelne Exemplare haben ihren Weg in die Hände obskurer Sammler gefunden und tauchen manchmal bei Haushaltsauflösungen auf.

    • Like 1
  10. Castro wird im Bericht von Inspektor Legrasse in der Geschichte "The Call of Cthulhu" verhört.

    Genau das ist die tatsächlich sehr einfache Lösung!

     

    Und damit gleich ein "Willkommen hier im Forum" an The Stranger.

     

    [und ich war wirklich sehr erstaunt, also ich realisiert habe, was damals im Necronomicon daraus gemacht wurde (siehe oben) ...]

    • Like 1
  11. Ok, ich gebe noch etwas mehr an Tipp:

    Die komplette geschuiochte ist falsch (insofern auch "dramatisch", weil eben von vorne bis hinten alles falsch).

     

    Richt wäre ... Anfang des 20. Jahrhunderts ... "irgendwo in den Südstaaten" (um es nicht gleich total einfach zu machen. Und die literarische Quelle ist total prominent. (jedenfalls im Zusammenhang mit CTHULHU).

    • Like 1
  12. Dass der Fehler im Cthulhu-Bereich niemandem auffällt, ist schon ... erstaunlich.

    Kein Zusammenhang zur Inquisition (Zufällig besteht aber ein Zusammenhang zu "Verhör") . "Spanien" ist auch völlig falsch.

    Ein Zusammenhang zu einem Schriftsteller besteht (ich meine damit: es gibt eine direkte literarische Quelle)

    (kein Zusammenhang zu henkern und Kirchenmännern)

  13. damit niemand das alte Necronomicon erwerben muss, um zu lösen, schreibe ich mal die alte beschreibung des Buches hier herein.

     

    "Dieses Buch wurde angeblich von einem spanischen Mönch verfasst, der im 15. Jahrhundert lebte. Sein Name ist nicht überliefert. In diesem Werk wird wiedergegeben, was ein Wahnsinniger (Castro) geifernd von sich gab, bevor er von der Spanischen Inquisition hingerichtet wurde. Castro war angeblich von Dämonen besessen, in Wirklichkeit aber, dürfte er unter einer multiplen Persönlichkeitsstörung und Amnesie gelitten haben. Das in dem Buch wiedergegebene wahnsinnige Gebrabbel ist weitgehend unverständlich. Es bleibt unklar, woher Castro sein Wissen über den Cthulhu-Mythos hatte. Ebenso bleibt im Dunklen, warum ein Mönch sich die Mühe machte, seine irren Äußerungen schriftlich für die Nachwelt zu fixieren."

  14. Zu dem Zeitpunkt kann ich nichts sagen.

     

    Zur Necronomiconfrage:

    Das ist ggf.dicker, weil es einen spürbaren Anteil auf Artefakte (und ein paar Zauber?) hat. Und es hatte einen Kurzgeschichtenanteil, der jetzt nicht drin ist (und das spart ziemlich viel platz).

    Die dort enthaltenen Bücher sind hier natürlich auch enthalten (nur sind es viel mehr und gewisse ... Fehler ... im Necronomicon wurden erkannt und beseitigt (ich empfehle in dem Zusammenhang mal einen Blick auf das Castro manuscript zu werfen, dann wird schnell klar, was ich meine)).

    Daneben ist der Mehrwert - neben den aktuellen Spielwerten der Bücher - der "Lückentext des grauens, mit dem man seine eigenen Bücher kreieren kann :)

     

    Ich sehe es so: Das Necronomicon war zu seiner Zeit völlig ok, aber De Vermis Mysteriis gefällt mir weitaus besser (ohne das anderen vorschreiben zu wollen).

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