Swafnir

Also ich komme mal wieder zurück zum Thema: bei uns ist Cthulhu wirklich ein Zweitrollenspiel. Wir haben alle mehr oder weniger feste Runden mit anderen Systemen, treffen uns aber trotzdem ab und an zu ner Runde Cthulhu. Angefangen hat es bei uns übrigens als Probespieler für einen Cthulhu-Autor und irgendwie hat er uns damit angesteckt. So ist auch unsere Con mittlerweile stark cthuloid. Das letzte mal hatten wir da vier Runden an zwei Tagen und die waren proppevoll (haben uns extra einen Dunkelraum mit verschiedenen Lampen und Beleuchtungsarten geschaffen um Stimmung zu erzeugen). Auch auf unseren monatlichen Treffen sind die Cthulhu-Oneshots sehr beliebt. Warum ist das so? Zum einen wegen der Regeln. Wir spielen Cthulhu mehr oder weniger diceless. Viele werden mir zustimmen, dass die Regeln einfach alt und meist unpraktisch sind. Daher nehmen wir die Werte als Richtlinien und würfeln nur ab und an. Daraus resultiert, dass man auch als Neueinsteiger wenig Probleme hat einzusteigen und gerade Cthulhu-Neulinge haben es daher sehr einfach. Dazu kommt das bei uns hauptsache Oneshots gespielt werden. Und da bietet es eben den Vorteil dass man den Horror einfach ausspielen kann ohne Angst um seinen seit Jahren Charakter zu haben. Bei uns ist es schon vorgekommen, dass man einfach gesagt hat: Mein Char bekommt da jetzt nen Herzinfarkt. Das ist spielerisch einfach ein ganz anderes Erlebnis und das macht Cthulhu auch sehr reizvoll. Au?erdem ist es natürlich einsteigerfreundlich, weil der Zugang über die Werke von Lovecraft sehr einfach ist. Zudem muss man nichts wissen um das zu spielen. Man braucht einfach eine ungefähre Vorstellung der Epoche in der gespielt wird und fertig-los gehts. Au?erdem sehen die Publikationen schon sehr edel und gediegen aus. Und die Handouts sind auch meist klasse und ein Alleinstellungsmerkmal.

Ich hab das Abenteuer vor ein paar Wochen auf unerer Con geleitet und fands echt klasse. Meine Spieler haben voll ihre Charaktere ausgespielt. Spoiler/Spielbericht: Das führte dazu dass sich zwei der Spieler (der Anführer und Brain) gleich mal abgesprochen haben "Kid" in der Bank in den Rücken zu schie?en, nachdem der einen zu gro?en Anteil wollte. Zuvor hatte Brain eh schon das halbe Geld unterschlagen, weil er es in die eigene Tasche wirtschaften wollte. "Kid " kam aber davon, weil alles sehr sehr schnell ablief, als sie erstmal in der Bank waren. Ab da lief eigentlich alles planmä?ig. Ich habe das Abenteuer mit fünf Charakteren gespielt (die vorgefertigten). Was mir aufgefallen ist: Die Geldgier war bei uns die treibende Motivation. So kam es auch dazu, dass sich die Gruppe wegen des Geldes umbrachte. Auslöser war dass Brain in eine der Bärenfallen trat und dabei genug Schaden nahm, dass sein Unterschenkel unbrauchbar wurde. Darauf wollten ihn Kid und Roberta erschie?en, weil er sie nur behinderte und die Verfolger anlockte. Der Anführer zielte dann auf Kid, während Priest Brain stützte. Was dann passierte erinnerte mich schwer an Reservoir Dogs. Roberta erschoss Brain. Als nächster kam Priest, der als Einziger auf einen der Verfolger mit seiner Tommygun schie?en wollte-und patzte. Klar, schlie?lich hatte der tote Brain ja an ihm gehangen. Glückswürfe ermittelten dann, dass von der Salve nur der Anführer getroffen wurde, der daraufhin auch tot war. Ausgerechnet die beiden die schon zu Beginn Kid erschie?en wollten. Die zwei Spieler die daraufhin ausgeschieden waren fanden das sehr lustig und haben weiterhin sehr interessiert daran als Zuschauer teilgenommen. Das Ende der Geschichte war dann, dass die restlichen Verbliebenen in die Miene geflüchtet sind und den Eingang hinter sich gesprengt haben. Dort sprengte sich Kid dann selbst in die Luft, als er von den Maden attackiert wurden (ironischerweise der einzige der nicht von einer Kugel getötet wurde). Roberta und Priest erschossen sich gegenseitig als sie merkte dass sie hier nicht mehr rauskommen würden. Also ich war mit der runde durchaus sehr sehr zufrieden und meine Spieler machten auch enen sehr fröhlichen Eindruck