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Seraph

Cthulhu Insider
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Posts posted by Seraph

  1. Outlast ist schon richtig fies, aber für ein Pen&Paper wohl eher ungeeignet, da es ziemlich viel auf die visuellen Effekte wert liegt (imho).

     

    Ich muss sagen, dass ich die Geschichte von Teil 2 ähnlich gut finde, wie in Teil 1. Auch die Atmosphäre ist richtig stark (Schweine als Gegner! Wie genial ist diese Idee denn bitte!) und die viktorianische Umgebung tut ihr Übriges. Vom Gameplay stinkt es aber stark ab, da brauchen wir uns nicht drüber zu unterhalten.

     

    Hat denn noch jemand Lust, Teil 1 oder 2 als Oneshot (vielleicht besser mit vorgefertigten Chars) umzusetzen?

  2. Suite 608

    Die Gruppe beschloss nun, die Suite 608 aufzusuchen, anstatt die Telefonnummer von Elena zu wählen oder weiteres Personal zu befragen. Da das Abenteuer bis dato etwas stockend verlaufen war, wurde nun das Finale eingeläutet. Ein Zimmermädchen, das die Gruppe dabei beobachtete, wie sie die Suite 608 mit einem Dietrich öffneten, wurde von dem Ausweis wedelnden O’Quinn verscheucht und die Gruppe betrat die Suite…

     

    Musik: Lustmord – Carbon/Core (komplettes Album)

     

    Das Erste, was der Gruppe auffiel, war die durchdringende Kälte in der Suite. Auf den ersten Blick schien sie normal aufgebaut zu sein – Diele, Schlafzimmer, Wohnzimmer und ein daran angrenzendes Badezimmer. Bereits in der Diel erblickten die Vier jedoch eine Leiche, die halb eingewickelt in die herunter gerissenen Vorhänge vor dem Wohnzimmerfenster lag. Erste Furcht breitete sich aus, doch niemand wollte sich der Leiche mehr als nötig nähern.

    Dann hörten die SC das Weinen einer Frau – es kam aus dem Schlafzimmer. O’Finnegan und Kensington entschlossen sich, nachzusehen, während O’Quinn und Baker bei der Leiche blieben. Niemand war im Schlafzimmer zu sehen, doch das Weinen kam eindeutig vom Bett aus. Darunter lag niemand (sehr schön, wie paranoid die Spieler noch vom ersten Abenteuer waren!), doch Verborgenes Erkennen brachte auf dem Kopfkissen in Paar Blutspritzer zu Tage. O’Finnegan schlug die Bettdecke zurück und bestrafte sich und Kensington gleich dafür mit einem STA-Verlust. Unter der Decke war alles voller Blut – chirurgische Instrumente und eine lange Nabelschnur lagen dort.

    „Wir haben den Arzt gefunden“, bemerkte O’Finnegan trocken.

    Aber wenn niemand hier war – was war dann im Wandschrank…? Die Spieler wurden zusehends paranoider und als O’Finnegan widerwillig den Schrank mit einem Ruck öffnete, war er mehr als erleichtert, dass dieser leer war. Von draußen sah das Schlafzimmer wieder völlig unberührt aus. O’Finnegan schien das jedoch alles zu viel zu sein, denn er öffnete die Tür nach draußen – und sah plötzlich nur noch Mauerwerk! Der Weg nach draußen war versperrt!

     

    Zurück im Wohnzimmer untersuchte die Gruppe nun zu viert die Leiche und erkannte den Rezeptionisten Bennett, dessen Bauch völlig aufgeplatzt war. Dass nun bei Kensington und O’Quinn zunehmend stärkere Bauchschmerzen einsetzten, machte das ganze natürlich nur schlimmer… (die Spieler glaubten übrigens, dass Elena Lorenzo daran schuld war, weil nur Kensington und O’Quinn mit ihr gesprochen hatten!).

    Plötzlich waberte Wasserdampf vom Badezimmer aus in das Zimmer. Wasser plätscherte. Kensington beschloss, ein Fenster zu öffnen, aber der Sog war zu schwach, als dass sich der Dampf schnell verziehen würde. Vorsichtig betraten die Vier das Badezimmer – Baker blieb sicherheitshalber am Eingang stehen und sicherte nach hinten ab. Frauenkleidung lag auf dem Boden und auf dem Rand der Badewanne stand ein Glas Schnaps. O’Quinn blickte in den Spiegel und sah verwirrt wie das Zimmer im Spiegel viel, viel größer war, als eigentlich in Wirklichkeit. O’Finnegan wollte erst nicht in die Wanne sehen und schubste erst das Schnapsglas hinein, was nur ein lautes „KLONK“ ergab. Verwirrte blickte er hinein und sah einen großen Block Eis, in dem eine Frau eingefroren war. Nur noch ihr Kopf und ein Arm schaute heraus – panisch ergriff sie O’Finnegans Arm wie ein Schraubstock und blickte ihn flehend an.

    Dann erhob sich etwas Menschengroßes hinter der Badewanne und schlurfte durch die Schwaden auf die Gruppe zu. Der Spiegel explodierte und zerschnitt O’Quinn das Gesicht mit lauter Scherben. O’Finnegan schaffte es erst im zweiten Anlauf, einen vergleichenden ST-Wurf gegen Elena Lorenzo in der Badewanne zu gewinnen und schoss dann zwei Mal ohne nennenswerte Wirkung auf die Gestalt hinter der Badewanne. Je näher sie kam, desto kälter wurde es und als sie sahen, dass selbst Schrotmunition nichts ausrichtete, flohen sie zurück ins Wohnzimmer.

     

    Dort saß plötzlich jemand am Schreibtisch und schrieb – Miles Jacoby, der Mann, der sich am Nachmittag noch vom dritten Stock auf den Brunnen gestürzt hatte! Kensington warf einen gehetzten Blick hinter sich und sah mit Erleichtern, dass das Badezimmer wieder unbenutzt aussah. O’Finnegan sprach Jacoby an, doch der antwortete nicht. Erst, als Kensington ihn an die Schulter fasste, sprang der Mann auf und sah sich panisch um. Als er alle vier Männer erblickte weiteten sich seine Augen vor Furcht und er schrie laut auf. Dann hetzte er in die Diele und ruckelte an der Tür nach draußen, bis diese aufsprang und tatsächlich wieder in den Flur führte. Er blickte noch einmal voller Panik die Gruppe an und floh dann nach links weg.

    „Oh nein…“stammelte Kensington, der alles begriffen hatte. „Ich weiß jetzt, was passiert. Jetzt bringt er sich um – wegen uns! Wir sind schuld!“ – diese Erkenntnis kostete erneut STA-Punkte. Die Gruppe war froh, die Suite verlassen zu können und betrat den Flur – und tatsächlich: Jacoby rannte den gesamten Flur entlang, blickte sich im Atrium noch einmal um und sprang dann von der Brüstung herab.

    Dann öffnete sich auf der Hälfte des Weges eine Tür und ein dicker Mann stolperte wimmernd heraus, gefolgt von Detektiv Havering! Der Mann hielt sich schreiend den Bauch und irgendetwas ruckte und bewegte sich dort drin auch, woraufhin Havering im zwei Mal in den Kopf schoss. Die Schüsse waren ohrenbetäubend laut – wie Granateneinschläge – und für ein paar Sekunden waren alle SC taub. O’Finnegan rannte auf den Detektiv zu, der einzige menschliche Anker in dieser verrückten Welt, aber auch dieser bemerkte ihn überhaupt nicht! Selbst als O’Finnegan ihn am Arm festhielt, vollzog der Detektiv so mühelos seine Bewegungen (den Toten untersuchend), als gäbe es O’Finnegan gar nicht!

    Dann ging mit einem Mal zu beiden Enden des Flures eine Deckenlampe aus. Dann noch eine. Und noch eine. Dahinter war es nicht einfach nur dunkel – es war pechschwarz. Und Geräusche erklangen (

    ). Dann gingen immer mehr Lampen aus, bis die Schwärze fast O’Finnegan erreicht hatte. Panisch rannte dieser zurück und die Gruppe suchte notgedrungen erneut Zuflucht in Suite 608, denn mit der Dunkelheit in Berührung kommen, wollte niemand.

    Doch als sie nun erneut die Diele betraten, war das Schlafzimmer ebenfalls in dieselbe pechschwarze Dunkelheit gehüllt. Kensingtons und O’Quinns Bauchschmerzen waren so schlimm wie noch nie zu vor und beide verspürten das Verlangen, hinein in die Schwärze zu gehen, obwohl dies vollkommen irrational war. Dann brach etwas aus der Wand und überzog die Wände mit einer eitrigen orange-bräunlichen Schicht aus kranken Tumoren, Adern und anderen Geschwüren. Ein….Mann (?) schien aus der Wand herauszubrechen und kroch gurgelnd auf die vor Angst erstarrte Gruppe zu. So etwas Widerliches und Unnatürliches hatte noch nie jemand gesehen und als Folge war ein STA-Wurf (1W6/1W20) fällig. Kensingtons und O’Quinns Bauch riss an dieser Stelle auf und vor Schmerzen gingen sie in die Knie, als kleine Kugeln in derselben Farbe und Konsistenz wie das Wesen vor ihnen aus ihren Körpern austraten und auf das Wesen zuflogen.

    Dann wurde allen schwarz vor Augen.

     

    Die Flucht

    Die Gruppe wachte vor der Suite auf. Irgendetwas ruckte und schlug von innen vor die Tür und als diese in einem Regen aus Holzsplittern aufbrach, ergoss sich diese orange-Braune „Fäulnis“ in den Flur und überzog Boden, Decke und Wände damit.

     

    Musik: Dead Space Ambient – Hunting Ground

     

    Kurioserweise musste einer der Spieler plötzlich wirklich aufgrund von Bauchschmerzen frühzeitig gehen und so wurde er für die Schlussviertelstunde gerailroadet.

    Die Gruppe rannte erstmal ins Atrium und sah, dass die Fäulnis das ganze Hotel übermannt hatte. Aus dem Foyer drang seltsame Musik…

     

    F.E.A.R. 2 – Almas Music Box

     

    …und die Spieler waren sich uneinig, ob sie nun fliehen sollten oder das Wesen irgendwie bekämpfen. Da es sie aber nun mal nicht getötet hatte, war man sich irgendwie uneinig. Ab und an hörten die Vier Stimmen flüstern und Berührungen, so als hätte sie jemand beiseitegeschoben und Kensington kam rasch auf die Idee einer Parallelwelt. Dummerweise waren die Fenster und das Ausgangsportal mit eben dieser schleimigen Membran überzogen, wie das ganze restliche Hotel. Zwar standen sie auch auf dieser Masse und lebten noch, dennoch wollte niemand es wagen, sich einen Weg durch die Membran nach draußen zu schaffen. Auch nicht, als sie sahen, dass hin und wieder Schemen rein und raus gingen.

    O’Finnegan holte sich einen Barhocker aus dem Speisesaal und warf ihn dann in die Masse vor der Tür. Schmatzend saugte sie den Stuhl ein und er ward nicht mehr gesehen. Kensington überlegte, ob man das gesamte Hotel denn nicht in Brand setzen sollte und zündete probehalber ein Stück der schleimigen Masse auf dem Boden an, was auch gut klappte.

    Nun war die Gruppe völlig uneins, was sie tun sollte.

    Als Baker einen zweiten Stuhl holen wollte, zog irgendetwas ebenfalls an dem Hocker, schubste ihn weg und stellte den Hocker wieder hin. Die Idee einer Parallelwelt war nun endgültig vorherrschend.

    O’Finnegan entschied sich endlich, sich einen Weg durch die Masse zu bahnen und gelangte nach einem letzten STA-Verlust nach draußen.

    Der Spielleiter nahm ihn jedoch mit nach draußen, weshalb die anderen drei Spieler nichts davon wissen konnten, dass die Flucht ansonsten ungefährlich war. Schlussendlich taten sie es dann aber auch. Draußen waren sie wieder in der „normalen Welt“ angelangt und ein ziemlich verärgerter Portier schimpfte über den herausgeworfenen Barhocker.

     

    Alle vier hatten überlebt. Das Wesen in dem Hotel hatte überlebt und nach einer halben Stunde glomm ein helles orangenes Licht im Himmel über dem Hotel auf und verlosch dann wieder.

    Der Wahnsinn der Charaktere wird weiter gehen…

  3. Das Abenteuer aus CW ist wirklich toll und ich setzte es als Nachfolge-Abenteuer an "Das Geheimnis der Farm" direkt an (siehe dazu auch meinen anderen Thread).

    Die Handlung wurde nach Amerika - Atlanta - verlegt. Die Namen der beteiligten NSC's habe ich größtenteils umgeschrieben, also nicht wundern ;)

     

    Viel Spaß beim Lesen!

     

     

     

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    Beteiligte: Robert Kensington (Biologie-Professor), David O’Finnegan (Söldner), Aidan O’Quinn (Agent der Bundesbehörde), William Baker (Schriftsteller)

    Ort: Hotel Arcadia, Atlanta, Bundesstaat Georgia, USA

    Zeit: Spätsommer 1919

     

    Vorgeschichte

     Nachdem die Spieler bei Monticello den Samen des Engels angezündet, ihre Klone vernichtet und dem Tiersterben ein Ende gesetzt hatten, flohen sie zusammen mit ihrem Freund Hank Jennings schnellstmöglichst nach Atlanta zurück.

    Außer ihren Ausweisen, ein wenig Geld und zwei Pistolen waren sämtliche Habseligkeiten im Feuer beim Chattahoochee-Forest verbrannt.

    Die SC ließen ein Verhör seitens des Policedepartments von Atlanta über sich ergehen und trennten sich dann von Jennings. Wie sie rasch feststellten, hatten sie durch die Vorfälle bereits eine gewisse Popularität in der Klatschpresse errungen und da sie nebenbei einen berühmten Autoren gerettet hatten, bekamen sie ein Schreiben vom Bürgermeister Atlantas ausgehändigt, der ihnen ein kostenloses Wochenende im Luxushotel Arcadia schenkte.

    Da das Taxi sie erst abends zum Hotel bringen sollte, hatten die Spieler noch genügend Zeit, um Kleidung und andere Dinge zu kaufen. Fast alle brachten ihr „Inventar“ auf den Stand vom ersten Abenteuer, nur Kensington kaufte noch einige wissenschaftliche Gerätschaften und der mittlerweile etwas paranoide Bundesagent O’Quinn legte sich ein Schlauchboot zu.

    O’Finnegan: „Was??? Ein Schlauchboot??“

    O’Quinn: „Es wird bestimmt ein Zeitpunkt kommen, an dem wir einen Fluss überqueren müssen und dann werdet ihr mir dankbar sein. Überhaupt – wir werden ja eh nur kurz in dem Hotel sein.

     

    Zu dem Zeitpunkt war er sich noch nicht bewusst, wie sehr er mit dem letzten Satz doch falsch lag.

    „Badass“ Johnson tauchte übrigens in die Unterwelt von Atlanta ab, um Besorgungen zu machen, war aber bis abends nicht gesehen und so entschieden die SC, ohne ihn zu fahren (Johnsons Spieler war in dieser Runde nicht anwesend).

     

    Die Ankunft im Hotel

    Im Taxi, das die drei zum Hotel beförderte, fiel ihnen als erstes eine Zeitung auf der Rückbank ins Auge. „Wagemutiges Quartett macht Tiersterben ein Ende – Hank Jennings Farm in Flammen!“ stand dort. Allmählich begannen sich die Spieler wirklich wie Prominente zu fühlen.

    Ein Page öffnete die Tür des Taxis, kümmerte sich sofort ums Gepäck und der Portier begrüßte die drei überschwänglich in dem luxuriösen Hotel.

     

    Musik: Pianospieler in einer Hotellobby (YouTube)

     

    Überall Pomp und Prunk und Protz. Herren in feinster Abendgarderobe und Damen in teuren Kleidern. Ein wunderschöner Springbrunnen in einem dreistöckigen, atemberaubenden Atrium, gemütliche Ledersessel und überall Bedienstete, die umherhuschten.

    O’Quinn fiel auf, dass dem Schreiben des Bürgermeisters weder Schlüssel, noch Reservierungskarten oder sonstiges beigefügt waren und so gingen die drei zur Rezeption zu Ernest Bennett und händigtem diesem das Schreiben aus. Überschwänglich hieß er sie willkommen und händigte ihnen prompt die Schlüssel für drei Luxussuiten im zweiten Stock aus. Nachdem die Spieler sich im Gästebuch eingetragen hatten, kam auch schön der Direktor, Dr. Victor Coleman, aus dem Bürotrakt hinter der Rezeption, um die drei noch einmal persönlich zu begrüßen. Er versicherte ihnen noch, dass sie ihn ansprechen sollten, egal welchen Wunsch sie auch hätten, und verschwand dann in der Menschenmenge, um Hände zu schütteln, Small Talk zu halten und dem Pianisten zu lauschen.

     

    Dann ein Schrei, langgezogen und grell.

    O’Finnegan horchte genauer hin und bemerkte, dass der Schrei von oben aus dem Atrium kam.

    Dann prallte auch schon ein Körper im dritten Stock gegen die Brüstung, blickte gehetzt über die Schulter, zögerte eine Sekunde und sprang dann kreischend in die Tiefe, wo er mit einem krachenden Knacken auf dem Brunnen landete. Einen STA-Wurf später zog O’Quinn seine Dienstwaffe und rief „Halt Polizei, alles unter Kontrolle“, was aber in den Schreien der auseinander stobenden Menge unterging. Ohne großes Zögern näherten sich der Polizist und der Professor der Leiche, während O’Finnegan sich in eine Ecke drückte und unter seinem Mantel nach dem Griff der abgesägten Schrotflinte tastete, die er sich just zugelegt hatte.

    O’Quinn kam sogleich auf die Idee, den Toten umzudrehen und erkannte eine Bauchwunde. Sie glich einer Schusswunde, nur dass sie nach außen ausgefranst war. Mit einem guten Medizin-Wurf erkannte Kensington die Verletzungen an den Händen des Toten als Frostbrand.

    O’Finnegan indessen hatte einen Mann im Visier, der sich von der Sitzecke erhoben hatte, seine Zeitung aus der Hand legte und eher fasziniert als angeekelt zu der plötzlichen Unfallstelle hinüber sah. Dass er als einer der wenigen Gäste nicht sofort aus Panik oder auf Bitten des umher eilenden Direktor Colemans nach oben gegangen war, machte ihn natürlich umso verdächtiger und so schnappte ihn der Söldner sich nach ein paar Minuten an der Schulter und zerrte ihn in den Bürotrakt, wo er ihn sofort verhörte, wie er es aus Kriegszeiten gewöhnt war.

     

    O’Finnegan: „Sie da, was haben Sie dort getan?“

    Mann: „Was soll ich schon getan haben, ich habe den Unfall beobachtet!“

    O’Finnegan: „Sie scheinen ein ganz schönes Interesse an dem Toten zu haben…“

    Mann: „Ach und sie etwa nicht? Wer sind sie überhaupt??“

    O’Finnegan: „Ich bin der Mann mit dem Messer…“ *zieht sein Jagdmesser ein Stück aus der Hose*

    Mann: „Aha, na wenn sie so wollen, bin ich der Mann mit der Pistole!“ *schlägt sein Jackett zurück*

    O’Finnegan: „…und ich der mit der Schrotflinte…“ *öffnet den Mantel*

    Mann: „Ok ok…Baker…William Baker. Ich werde mich bei der Polizei über sie beschweren!“

    O’Finnegan: „Tja, zufällig bin ich von der Polizei!“

    Mann: „Zeigen Sie doch mal ihren Ausweis!“

    O’Finnegan: „Ich denk ja nicht dran!“

     

    Das ganze ging dann so lange weiter, bis William Baker schimpfend den Bürotrakt verließ, O’Finnegan dicht auf den Fersen. Dort begann O’Quinn dann erstmal zu schlichten und entschuldigte sich für das Verhalten des Söldners. Der Hoteldetektiv Pete Havering war indes eingetroffen und untersuchte die Leiche zusammen mit dem Direktor.

    O’Quinn (schönes Rollenspiel!) sorgte dafür, dass Baker und O’Finnegan sich die Hand gaben und bot dann Direktor Coleman seine Hilfe an. Der Detektiv wirkte etwas abweisend, der Direktor nahm die Hilfe eines Bundesagenten aber gerne an und da der Direktor auf die spontane Befragung noch keine Antworten liefern konnte, genügten sich die Spieler damit, erstmal zu ihren Suiten zu gehen und die Polizei die Leiche untersuchen zu lassen.

     

    Auf der Treppe überholten die Charaktere den schwitzenden Michele Bonucci, der auf Italienisch vor sich hin fluchte. Leider unternahm niemand einen Versuch, mit ihm zu interagieren oder seine Murmeleien zu verstehen.

    Kensington und O’Quinn entschiedene sich spontan jedoch dafür, den dritten Stock zu untersuchen, während O’Finnegan im ersten Stock stehen blieb und beobachtete, wie die Polizei eintraf und die Leiche untersuchte. Kensington konnte einige Blutspuren erkennen, die in den linken Flügel hineinführten, jedoch nicht sehr weit. Das Geländer war von normaler Temperatur; daran konnte der Frostbrand also nicht herrühren. Die (sehr gute) Idee, mittels Verborgenes Erkennen die Lichtreflexionen auf dem Fußboden zu benutzen, um weitere Spuren zu erkennen, führte jedoch zu nichts. Auf der Seite des Stockwerks gab es ca. 100 Suiten und so klopfte O’Quinn wahllos an den nächsten zwei Türen.

    Zur rechten Seite öffnete ein kleiner Junge, deren Eltern anscheinend unten im Hotel waren. Er habe den Mann vorbeilaufen hören, habe aber auf keinen Fall das Zimmer verlassen, so wie seine Eltern es im beigebracht hatten. Auf der anderen Seite des Flures öffnete ein Ehepaar die Tür, dass zwar jemanden vorbeilaufen gehört, jedoch keinerlei Schreie vernommen hatte, da es sehr laut Radio hörte.

    Die Charaktere sahen ein, dass dies zu nichts führt und begaben sich erstmal auf ihre Suiten im zweiten Stock.

     

    Der Abend

    Kensington saß Pfeife rauchend in seiner Suite und blickte durch das Fenster hinab auf die Main Street und das Verkehrstreiben. O’Finnegan und Baker ließen sich beide Whisky pur auf ihre Zimmer bestellen. O’Quinn nutzte die Gunst der Stunde und suchte den Direktor auf.

     

    Musik: Angelo Badalamenti – The Red Room

     

    Obwohl er privat in dem Hotel war, erlangte er als Bundesagent schnell das Vertrauen des Direktors und erfuhr, dass dies nicht der erste Todesfall in diesem Hotel war. Bereits ein halbes Dutzend Personen waren umgekommen, alle in derselben Suite – nämlich 608. Hoteldetektiv Havering hielt der Direktor für unfähig und alkoholsüchtig und bat O’Quinn daher, nach Möglichkeit verdeckt zu ermitteln.

    Der Bundesagent trommelte die anderen Charaktere zusammen und die Gruppe beschloss, als erstes den Detektiv aufzusuchen. Das Büro im Kellertrakt war jedoch verschlossen. Während Kensington und O’Finnegan noch über die moralische Zwickmühle, ob man die Tür knacken sollte oder nicht, diskutierten, fragte O’Quinn an der Rezeption nach und erfuhr, dass der Detektiv irgendwo im Hotel unterwegs war und seine eigenen Nachforschungen anstellte. Daraufhin öffnete O’Finnegan die Tür mithilfe Schlosserarbeiten und die Gruppe durchsuchte das Büro. Baker stand Schmiere am Eingang zum Kellerflur. Im Büro des Detektivs fand die Gruppe zwei weitere Zeitungsartikel über Todesfälle in dem Hotel und auch die, die ihnen Direktor Coleman schon gezeigt hatte. Den Schlüsselkasten mit sämtlichen Zweitschlüsseln ließen sie aus Fahrigkeit unberührt. O’Finnegan knackte noch die Schublade des Schreibtisches und fand dort einen geladenen Revolver und 20 Dollar.

    Die Schublade untersuchte niemand ab, sodass das persönliche Tagebuch von Detektiv Havering unbemerkt blieb.

     

    Die Gruppe beschloss darauf hin, da es bereits Abend geworden war, das Essen im Speisesaal einzunehmen. Zu viert setzen sie sich an einen Tisch und berieten das weitere Vorgehen.

     

    Musik – Klassik

     

    Das üppige Vier-Gänge-Menü fand eher wenig Anklang. Die Gruppe erschien ein wenig ratlos, was das weitere Vorgehen betraf und diskutierte vor allem darüber, ob das Hotel nun verflucht war oder nicht. Ein kleiner Junge bewarf Kensington mit Essen und eine attraktive brünette Frau an der Bar prostete zuerst O’Quinn zu (der nichts bemerkte) und dann erneut Kensington.

    Mit leichtem Grinsen stichelte ihn die Gruppe an, zu der Frau zu gehen und ein Gespräch zu beginnen. Dies Tat Kensington dann auch und die Frau (mit Namen Elena) schien auch an ihm interessiert zu sein, doch der Mitt-Fünfziger Kensington schien irgendwie zu konservativ für diese Art von Konversation und ging schließlich zurück zu seinem Tisch.

    O’Quinn erkannte die Gelegenheit, vielleicht mehr über das Hotel und die Vorkommnisse zu erfahren und ging anschließend zu der schönen Frau hin, während O’Finnegan sich etwas weiter entfernt an die Bar setzte, um mitzuhören und für den Fall der Fälle eingreifen zu können. Auch wenn O’Quinn ihren „kreativen Beruf“ (irgendwie spekulierte ja doch jeder auf eine Edelprostituierte) nicht erriet, so schrieb sie ihm eine Telefonnummer auf eine Serviette und verschwand dann mit einem Lächeln. Während die Gruppe dies beim Nachtisch weiter besprach, hatte Baker eine Eingebung und ging zu dem gläserputzenden Barkeeper. Obwohl die Bar zu der frühen Stunde noch relativ leer war, konnte sich der Barkeeper überhaupt nicht an die schöne Frau in dem roten Kleid erinnern. Mehr als merkwürdig! Nach einem erfolgreichen Ideen-Wurf händigte der Spielleiter ihm erneut den Zeitungsartikel über die tote Schauspielerin von vor 2 Jahren aus und Baker wurde leichenblass. Das Date von O’Quinn war anscheinend der Geist von Elena Lorenzo, die hier weiterhin ihr Unwesen trieb! Sofort beschlossen die Vier, dass der Bundesagent sich auf keinen Fall alleine mit ihr treffen würde! O’Quinn glaubte sofort an weitere Klone – anscheinend war der Samen aus dem ersten Abenteuer doch noch nicht besiegt! Und vielleicht war auch der Barkeeper ein Klon und hatte sie angelogen! Die Lage wurde immer konfuser..

    An dieser Stelle kam ein Page zum Tisch der vier Herren und bat sie zur Rezeption, wo sie ein Telefongespräch erwartete. Der Anrufer war unbekannt. Als einer der Spieler an das Telefon ging hörte er ein Ehepaar sich streiten, und zwar lautstark. Als irgendwann dann der kleine Sohn das Zimmer betrat, eskalierte die Situation. O’Finnegan schlussfolgerte messerscharf, dass das die umgekommene Familie Heller aus 608 sein musste.

  4. Danke für eure Anregungen!

     

    Und glaubt mir - ich will meine Spieler auf keinen Fall in ihren Möglichkeiten beschneiden, ich möchte nur verhindern, dass sie nach 'ner halben Stunde schon den einen entscheidenen Hinweis herausfinden, der das ganze Abenteuer mal eben um die halbe Spielzeit reduziert und dafür sorgt, dass die Nebenhandlungen kaum noch beachtet werden!

  5. Hallo Leute,

     

    wie löst ihr das "Polizisten-Problem"? Es gibt SC's, die einen Polizisten, Kommisar o.Ä spielen und dann mit ihrem Ausweis herumwedeln.

    Gerade in älteren Settings (1920, Gaslight) dürfte sich der gemeine Bürger doch eher leicht davon beeindrucken lassen, oder nicht?

    Die Gruppe nutzt dann die staatliche Autorität (auch wenn sie gar nicht beauftragt worden ist), immer wieder um

    - Autos anzuhalten und zu konfiszieren

    - Zugang zu Akten zu bekommen

    - Türen aufzuknacken, ohne sanktioniert zu werden

    - Leute auszuquetschen

    - Geld zu sparen

    - usw.

     

    Dass das bis zu einem gewissen Grad erlaubt ist, verstehe ich natürlich. Aber der Satz "Ich bin von der Polizei. Ich darf das" lässt die Gruppe immer öfter Hürden überqueren und macht es ihnen so viel zu leicht.

    Ich habe 2 Cthulhu-Gruppen und in beiden einen SC, der Polizist / Bundesagent ist.

     

    Wie geht ihr damit um?

  6. Danke dir! :)

     

    Eigentlich ist alles nach Plan gelaufen, ja. Einziges Manko ist, dass meine Spieler meinen, in der ersten Nacht schon zu Ergebnissen kommen zu müssen. Prompt wurde fast alles abgesucht. Der Mechanismus, sich nach ein oder zwei Informationen zufrieden zu geben und schlafen zu gehen, ist nicht da gewesen.

    Für die Spieler war es aber auch die erste Cthulhu-Runde - sie kamen vorher aus dem kampf- und charakterentwicklungslastigem Warhammer-Universum.

     

    Die Adaption war gar nicht so schwer. Wie gesagt Hof = Farm, Wildhüter = Indianer, Nagelwald = Laubwald und das ganze in einem beliebigen Bundesstaat ansiedeln. Rehe, Wildschweine und Feldhasen gibt es dort auch. Das Schwierigste war, auf Google Maps eine geeignete Kleinstadt + Wald und eine nahe gelegene Großstadt zu finden. Dann noch ein paar amerikanische Namen aus den Fingern saugen und fertig. ;)

     

     

    Als nächstes wird die SC ein Wochenende im schönen Hotel Arcadia erwarten...Suite 608 lässt grüßen!

  7. Der nächste Tag

    Jennings Zimmer war abgeschlossen und er schnarchte laut. Man beschloss, alleine zu frühstücken. Als die SC über die rückseitige Veranda nach draußen blickten, sahen sie Myriaden von Hasen, die auf der Wiese vor der Farm saßen und im Gras mümmelten. Was zum Teufel war nur mit den Tieren los?? O’Finnegan lief nach draußen und staunte nicht schlecht, als die Tiere nicht mal vor ihm davonliefen. Probeweise griff er nach einem Hasen, woraufhin dieser ihn kräftig in die Hand biss, dies aber dafür mit seinem Leben bezahlte.

    Da kaum zu essen im Haus war, beschlossen die SC, in das nahe Monticello einkaufen zu gehen. O’Finnegan bestand aber darauf, das Haus zu bewachen und kochte bei der Gelegenheit einen Eintopf aus Hase, Gemüse und was sonst noch zu herumstand (Not macht eben erfinderisch).

    Die SC wollten erst Jennings alten Ford nehmen, um in die Stadt zu fahren, dieser sprang aber nicht an. Ein gelungener Wurf auf Mechanische Reparaturen durch Johnson brachte zur Tage, dass die Nockenwelle defekt war…

    O’Quinn, Kensington und Johnson stiegen über die Hasen hinweg und nahmen den Trampelpfad durch den Wald, der an einem kleinen Klohäuschen vorbeiführte. Es war ein schöner sonniger Tag und doch wurde die Stimmung getrübt, als auf einmal drei Hirsche die SC beobachteten. Sie standen parallel wie in Formation und drehten synchron die Köpfe, was bei dem Biologen wieder eine Gänsehaut verursachte. Als O’Quinn jedoch einige Schritte auf die Hirsche zuging, verschwanden diese im Wald.

    Die drei kamen an einer kleinen Klippe im Wald an, an der es bestialisch nach Verwesung stank. Dutzende von Tierleichen (Wildschweine, Hasen, Hirsche und Rehe) lagen tot am Fuße der Klippe. Der Weg führte seitlich hinab und Kensington erkannte mit einem Wurf auf Medizin, dass die Tiere offenbar von der Klippe gefallen sein mussten und schlimme Sturzverletzungen hatten. Der misstrauische Bundesagent suchte mit Verborgenes Erkennen gezielt nach Höhlen und tatsächlich – hinter einigen Leichen und Gesträuch fand er einen kleinen Eingang, der jedoch stockfinster war. Die SC beschlossen prompt, in der Stadt auch noch Taschenlampen zu besorgen.

     

    O’Finnegan kochte währenddessen seine Suppe und hörte draußen Stimmen. Als er hinaus blickte, sah er Jennings mit einem indianisch aussehenden Mann sprechend am Klohäuschen stehen. Spontan gesellte er sich hinzu und Jennings stellte ihm den Mann als Kajika, den Wildhüter, vor. O’Finnegan sprach ihn auf das merkwürdige Verhalten der Tiere an, doch das konnte sich der Indianer nicht erklären und versprach, dem nachzugehen.

     

    In Monticello angekommen, deckten sich die SC mit genug Vorräten für das Wochenende, sowie 2 Taschenlampen und 2 Öllampen ein. Bei einer nahen Tankstelle konnten sie durch einen Glückswurf sogar eine passende Nockenwelle mitnehmen!

    Nun ging alles ganz schnell: die drei liefen zurück zur Farm, luden dort die Vorräte ab und nahmen O‘Finnegan mit zu der Höhle im Wald. Nacheinander schlichen die vier dann durch den engen Gang tiefer in den Fels hinein…

     

    Das Finale

    Nach etwa einer Viertelstunde verbreiterte sich der Gang zu einer Höhle. Es roch feucht und muffig und ein Schauer lief den vieren über den Rücken. Als sie die Höhle durchleuchteten, sahen sie ein hölzernes Podest mit einem Buch und einem Silberstift in der Mitte. Am anderen Ende der Höhle ging ein weiterer Gang ab. Rechterhand wuchterte ein großes graues, schleimiges Gebilde an der Wand, ähnlich einem gigantischen Tumor. Angeekelt trat O’Finnegan heran und sah, dass das Ding aus verhärteten Fasern, die in den Wänden verschwanden, und einer großen Membran bestand, die irgendetwas zurückhielt. Kensington trat hinzu und leuchtete die Membran näher an.

    Dort waren…Personen eingeschlossen, wie in einer gigantischen Gebärmutter! Sie sahen genauer hin.

    Es waren 6 Personen.

    Hank Jennings

    Kajika

    …und alle vier Protagonisten.

     

    „Oh Scheiße“ wimmerte Kensington und ließ fast seine Lampe fallen.

    „Was zur Hölle geht hier vor?“ rief O’Quinn.

    Johnson stand fassungslos da und blickte auf sein Ebenbild.

    O’Finnegan zog sein Messer und schnitt sich in die Hand. Das Blut, was herausquoll, war dickflüssig und grau. Genau wie der Tumor vor ihm. Erinnerungen schossen ihnen durch den Kopf.

    Johnson erinnerte sich, von irgendjemandem überwältigt worden zu sein, als er alleine in der Küche den Wilden bewachte. Erinnerungsfetzen an eine dunkle Höhle und eine kalte, klamme Flüssigkeit.

     

    O’Finnegan bekam im Keller eins übergezogen, als er mit Jennings die Mitchs Leiche dort verstaute.

     

    Irgendjemand hatte Kensington in seinem Zimmer aufgelauert, als dieser seine Tabletten holen wollte.

     

    Und O’Quinn wurde letztendlich überwältigt, als er das Gehirn in Jennings Zimmer weggewischt hatte.

     

    Bevor die vier entscheiden konnten, was zu tun war, hörten sie eine Stimme, die rief „Nein!“.

    Als sie sich umdrehten, standen dort Hank Jennings, Kajika und der wilde bärtige Mann vor ihnen, alle drei mit einem ausdruckslosen, fast apathischen Gesichtsausdruck.

    O’Quinn und Kensington zogen ihre Revolver, O’Finnegan packte sein Messer fester.

    „Geht weg von dem Samen oder sterbt“ sagte der Hank Jennings, der vor ihnen stand. Ohne großartig zu antworten, griffen die SC reflexartig an. Kajika, der ein Tomahawk gezogen hatte, umkreiste sich mit O’Finnegan und lieferte sich ein Nahkampfduell, während O’Quinn, Kensington und Johnson den Wilden und Jennings niederschossen.

    Nach dem Kampf laß Kensington nach einigem Zögern das Buch, was eine Art Anrufung an einen Engel enthielt. Genauer verstanden die SC es aber nicht. Das beiliegende Symbol mit dem Silberstift nachzuziehen, trauten sie sich ebenfalls nicht.

    Plötzlich zuckte etwas in der Membran! Die SC erkannten, dass der Hank Jennings, der in dem Samen gefangen war, wieder erwacht war und panisch gegen die Haut drückte. Er drohte in der Nährflüssigkeit zu ersticken! Nach und nach befreiten die SC ihn, Kajika und dann ihre eigenen Körper.

    Nach einigem moralischen Hin und Her, entschied sich O’Finnegan schweren Herzens dazu, sich selbst von O’Quinn erschießen zu lassen. Nach einigen bangen Minuten wachte dann sein „ursprünglicher“ Körper wieder auf. O’Quinn, Kensington und Johnson taten dasselbe und alle waren mehr als erleichtert, dass sie wieder sie selbst waren. Zusammen mit dem echten Jennings und Kajika verließen sie die Höhle in anderer Richtung, die sie im Keller unter der Farm auskommen ließ.

    Kensington hatte noch die Idee, das widerliche Samengeschwulst anzuzünden, dass rasch Feuer fing.

     

    Die sechs echten Menschen verließen die Farm, die rasch Feuer fing. Aus der Wiese vor der Farm stiegen kleine Rauchwölkchen auf  - der Grund, warum die Tiere dort gegrast hatten: der Samen hatte seine Stränge bis dorthin geschlagen.

    Rasch reparierten sie den Ford und verließen die Farm, die brennend zusammenstürzte.

     

    Alle hatten überlebt.

  8. Die erste Nacht

    Als die SC gerade die Veranda betraten, öffnete sich die Vordertür und ein dick vermummter Hank Jennings in Mantel, Schal und Hut trat nach draußen und sagte „Was macht ihr denn hier? Ich wollte doch gar keinen Besuch!“

    Einen erfolgreichen Ideen-Wurf später erkannte O’Quinn, dass Jennings sich extrem beeilt haben müsste, wenn er vom ersten Stock bis zur Veranda heruntergekommen wäre in der Zeit.

    Während die SC völlig verblüfft waren und ihn fragten, warum er nicht am Bahnhof gewesen wäre, erzählte Jennings ihnen, was passiert war. Ja, er hatte sie eingeladen, aber später sei er krank geworden und hatte Ausladungen an alle SC hinterhergeschickt, um keinen Besuch mehr zu haben. Er habe eine dicke Erkältung und Schüttelfrost, aber es sei nichts, was man nicht von selbst auskurieren könnte. O’Quinn flüsterte zu den anderen: „Hank ist krank. Der ist niemals vom oberen Zimmer bis zur Veranda runtergesprintet. Irgendwer muss noch im Haus sein.“

    „Ach, jetzt seid ihr einmal hier und es ist kurz vor Mitternacht…dann kommt halt rein“ murrte Jennings und schlurfte zurück in die Farm. Es war eine schöne rustikale Behausung mit Küche, Vorratskammer, Wohnzimmer, Badezimmer, Veranda und Garten, sowie im ersten Stock 4 Gästezimmer, ein Schlafzimmer für Hank und ein weitläufiger Balkon. Jennings führte sie nach oben und wies sie an, sich ein Zimmer auszusuchen. O’Finnegan und Johnson nahmen sich jeder ein einzelnes, während Kensington und O’Quinn sich (aus welchen Gründen auch immer) lieber eines teilen wollten.

    Jennings verschwand währenddessen in der Küche und schmierte ein paar Brote für einen Mitternachtsimbiss.

    Als die SC in der Küche mit Jennings zusammen aßen, kam nur mit Mühe ein Gespräch zustande – anscheinend waren die Gäste von der langen Fahrt zu erschöpft *hust hust*

    Jennings erzählte, wie er während seiner Zeit als Soldat in Europa schwer verwundet wurde und im Lazarett mit dem Schreiben anfing. Nach wenigen Jahren hatte er 3 Bestsellerromane veröffentlicht, dass er wiederholt die Namen seiner Protagonisten vertauschte, fiel niemandem auf…

    Auf die Frage, woran er denn gerade arbeite, antwortete Jennings „Och, ein Krimi über eine Gruppe von Leuten, die auf eine Farm eingeladen werden und dann ereignen sich Mordfälle…“. Kensington lachte laut auf, verstummte dann aber, als er merkte, dass Jennings keinen Witz gemacht hatte.

    Die Farm hatte er bei einer öffentlichen Versteigerung gekauft – die Familie, der die Farm über mehrere Generationen gehört hatte, war vor ein paar Monaten ausgestorben, als nur noch ein alter Mann ohne Nachkommen übrig geblieben war. Sie waren Weinanbauer und Jennings hob sein Glas, um mit dem SC und seinem hervorragenden Wein, den er im Keller lagerte, anzustoßen. Danach empfahl er sich und ging zu Bett. Die SC tranken noch ihre Gläser leer, tauschten ein paar Mutmaßungen, dass irgendetwas hier nicht stimmte, miteinander aus und gingen dann ebenfalls zu Bett.

     

    In den frühen Morgenstunden wurde Kensington von einem merkwürdigen Geräusch wach – es schien von draußen zu kommen. Schlaftrunken wälzte er sich aus dem Bett, betrat den geräumigen Balkon und blickte nach draußen. Das Geräusch war ein lautes Grunzen! Um das Haus herum hatten sich über ein Dutzend Wildschweine versammelt, die den Boden am Fundament umgruben! Auch dieses Tierverhalten war aus Biologen-Sicht mehr als unüblich! Mit leichtem Unbehagen weckte er O’Quinn auf und noch während er dem Bundesagenten erzählte, was draußen vor sich ging, schepperte es schon in der Küche! O’Quinn schnappte sich seine Dienstwaffen, entsicherte sie und tappte zusammen mit Kensington nach unten. Auf dem Weg zu Treppe trafen sie Johnson, der ebenfalls von dem Lärm geweckt worden war. Zu dritt schlichen sie nach unten – der Söldner schlief weiterhin tief und fest – und lugten vorsichtig durch den Türrahmen des Esszimmers um die Ecke in die Küche. Dort hockte eine Gestalt in zerfetzten Lumpen vor dem Regal mit den Lebensmitteln und wühlte dort herum.

    „Halt! Die Hände hinter den Kopf und langsam aufstehen!“ rief O’Quinn mit gezückter Waffe, doch die Gestalt fuhr blitzschnell herum, blickte die drei kurz an und hechtete dann über die Anrichte zum Küchenfenster.

    O’Quinn schoss und traf, während die Gestalt schon halb durch das Fenster geklettert war. Eine Kugel traf das Bein des Eindringlings und jaulend ging dieser zu Boden. Von dem Knall war nun auch O’Finnegan wach geworden. Er packte Messer und Nachtischlampe ein und rannte nach unten. Während die SC den Eindring fesselten – ein wilder, bärtiger Mann in zerfetzten schmutzigen Lumpen – wehrte sich dieser und jammerte nach Kräften. „Nicht! Weg! Loslassen! Geeeeehen!“

    Mehr als diese Worte schien er aber nicht zustande zu bringen.

    „Beruhig dich, wir werden dir nichts tun“, schnarrte O’Finnegan, der zusehends ungeduldiger wurde, während sich O’Quinn fragte, ob ihr Gastgeber Jennings denn überhaupt wach geworden wäre, von dem Knall. Gefesselt an ein Fenster, brachte der Einbrecher nichts mehr zustande außer zu jammern und sich zu wehren. Ein gelungener Ideen-Wurf brachte zutage, dass der Einbrecher irgendwie aussah wie Jennings! Ein Verwandter? Kensington und O’Finnegan redeten weiter auf ihn an, zugleich rannte O’Quinn nach oben und klopfte an Jennings Schlafzimmer. Unter der Tür fiel ein schmaler Spalt Licht in den Flur, jedoch öffnete niemand. Der Agent zögerte nicht lange und trat kurzerhand mit einem bestandenen Stärke-Test die Tür ein. Das Zimmer – Bett, Schreibtisch, Schrank, Anrichte und Waschzuber – schien leer zu sein. Dennoch untersuchte O’Quinn es gründlich und fand unter dem Bett plötzlich etwas Grauenerregendes.

    Eine blasse, verkümmerte Gestalt lag in fötaler Haltung unter Jennings Bett und verkroch sich wimmernd in die letzte Ecke. „KENSINGTON!“ brüllte der Agent und prompt rannte der Biologe nach oben, um zu sehen, was dort geschehen war. Zu zweit leuchteten die beiden unter das Bett und erkannten einen stark deformierten Menschen. Seine Haut sah zerschmolzen aus, als wäre sie verätzt oder verbrannt, anstelle einer Nase hatte er ein klaffendes Loch mitten im Gesicht und ihm fehlte ein Großteil des Schädelknochens – nur eine dünne Membran spannte sich über das ansonsten freiliegende Gehirn.

    Kensington gelang es, mit dem Krüppel zu kommunizieren (er hatte keine Zunge und als der Professor in sein Zimmer ging, um eine Tablette gegen die Schmerzen zu holen, brachte es das Wesen nicht zustande, sie runterzuschlucken). Mit Hilfe von „Einmal stöhnen bedeutet JA und zweimal stöhnen bedeutet „nein““ schafften es die SC (O’Finnegan war ebenfalls nach oben gekommen, während Johnson den Einbrecher bewachte), ein wenig mit dem Wesen zu kommunizieren.

     

    Wer hat dir das angetan? (Schweigen)

    Hat das jemand absichtlich getan? Nein

    War es ein Unfall? Nein

    Warst du das selber? Nein

    Kannst du uns sagen, was hier vor sich geht? (Schweigen)

    Weißt du, wer der Mann in der Küche ist? Ja

    Bist du…Hank Jennings? Ja

    Hast du Schmerzen? Ja

    Willst du sterben? Ja

     

    Nachdem allen klar war, dass man keinerlei Informationen mehr aus dem Wesen herausholen würde, nahm Kensington schweren Herzens seine kleine Privat-Pistole und schoss dem Wesen in den Kopf, woraufhin es zuckend zusammenbrach. Alle waren schockiert, doch bevor sie weiteres unternehmen konnten, hörten sie von unten ein „Hey? Was machen Sie in meiner Küche?“ Jennings!

    Die SC rannten nach unten und erzählten Jennings, was vorgefallen war. Er riss die Augen auf und rannte mit einem Aufschrei nach oben. „Nein! Mitch! Oh mein Gott, nein!“ schrie der Autor und brach vor der Leiche des deformierten Menschen zu Boden.

    Unter Tränen stellte sich heraus, dass das Wesen Hank Jennings Zwillingsbruder war, der diese grauenhaften Verletzungen im Krieg bei einem Säureangriff erhalten hatte und nun als schwarzes Schaf der Familie galt. Deshalb nahm ihn Hank auch mit auf seine Farm und hatte ihn aus Scham vor seinen Besuchern unter dem Bett versteckt. Kensington und die anderen waren schockiert und versanken vor Scham fast im Boden. Den gefesselten Mann in der Küche winkte Jennings als harmlosen Landstreicher und armen Irren ab, drückte ihm ein Stück Brot in die Hand und ließ ihn frei, worauf dieser wie der Wind verschwand. O’Finnegan und Jennings trugen daraufhin die Leiche des Bruders in den Keller unter der Vorratskammer (O’Finnegan bestand darauf, alle Räume zu durchsuchen, konnte aber außer Werkzeugen, alten Ackergeräten, Gerümpel und großen Weinfässern – eines davon leer und mit einer Art Schimmel bedeckt – nichts Verdächtiges finden). Auf Jennings Wunsch hin ging O’Quinn nach oben und wusch die Gehirnreste vom Boden auf. Danach gingen alle zu Bett, um auszuschlafen und die kuriosen Ereignisse zu verdrängen.

  9. Ich habe das Abenteuer "Das Geheimnis des Schwarzwaldhofes" für meine Gruppe im Amerika der 20er-Jahre umgeschrieben. Aus dem Hof wurde eine Farm, aus dem Jäger ein Indianer und ein paar Namen und Ort mussten vertauscht werden und schon konnte es losgehen :)

     

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    Beteiligte: Robert Kensington (Biologie-Professor), Lee „Badass“ Johnson (Betrüger), David O’Finnegan (Söldner), Aidan O’Quinn (Agent der Bundesbehörde)

    Ort: Chattahoochee-Forest, Georgia, Vereinigte Staaten von Amerika

    Zeit: Spätsommer 1919

     

     

    Die Spielercharaktere (im Folgenden: SC) erhielten alle gesondert eine Einladung von Hank Jannings, einem Veteran des Ersten Weltkrieges und aufstrebenden Stern am Autorenhimmel, der sich mit Liebesromanen zu Kriegszeiten einen Namen machte.

    Kensington war ein großer Fan seiner Bücher und hatte Jennings bereits auf einer Lesung samt Autogrammstunde kennen gelernt und sich mit ihm angefreundet. Lee Johnson war ein entfernter Verwandeter (Cousin). O’Finnegan und O’Quinn kannten ihn beide aus Europa, wo sie zusammen mit ihm den Kriegsdienst abgeleistet hatten.

     

    Der Bahnhof von Atlanta

    Am 23. August 1919 sollten sie sich um 18 Uhr am Bahnhof von Atlanta einfinden, wo Jennings sie abholen und sie mit zu sich auf seine Ranch bei der Kleinstadt Monticello nehmen würde. Dort würden sie dann ein gemütliches langes Wochenende verbringen und Geschichten aus vergangenen Zeiten austauschen.

    Als es bereits zehn nach sechs Ortszeit war (O’Finnegan „Das passt gar nicht zu ihm, dass er sich verspätet…“) leerte sich der Bahnhof allmählich und die SC erkannten einander daran, dass sie alle auf jemanden zu warten schienen. Um die Wartezeit zu überbrücken, begann Johnson auch sogleich, sich an Kensington anzuwanzen und ihm etwas Gras zu verkaufen. Pfeife schmauchend und mit hochgezogener Augenbraue konnte der nur über das Angebot lächeln und verneinte.

    Der analytische Blick des Bundesagents erkannte sogleich eine Art von Dealerei oder zumindest Trickbetrug. O’Quinn griff ein und stellte den Betrüger zur Rede. Als er seinen Dienstausweis zog, stahl Johnson ihm diesen aus der Hand und versuchte, damit zu flüchten. Blitzschnell zog O’Quinn seine Pistole und brachte Johnson zur Vernunft, bevor dieser noch weitere Dummheiten anstellen konnte. Er konfiszierte das Gras und scheuchte Johnson davon.

    O’Finnegan hatte das ganze beobachtet, hielt sich jedoch seinem Naturell entsprechend im Hintergrund und wartete ab. Als Kensington wieder alleine war, sprach er diesen an und zollte dem Mann ob seiner Kultiviertheit einen gewissen Respekt. Nach und nach fanden die vier heraus, dass sie offensichtlich alle dasselbe Ziel hatten – Hank Jennings.

    Es war mittlerweile 18:30 Uhr und allmählich wurden die SC unruhig. O’Finnegan übernahm die Führung und rief über einen Münzfernsprecher die Auskunft an. Einen „Hank Jennings“ schien es in Monticello nicht zu geben. Anscheinend besaß der gute Mann kein Telefon.

    Da Jennings ihnen allen jedoch eine Wegbeschreibung („zur Sicherheit“) mitgeschickt hatte, entschloss sich das Trüppchen, zu viert ein Taxi zu nehmen und sich die Kosten zu teilen. Johnson verwies darauf, dass er kein Geld besaß. O’Quinn behielt ihn weiterhin im Auge (er traute ihm noch nicht wirklich) und versuchte, einen der Taxifahrer zu einer Gratisfahrt zu überreden, bei dem ungefähr folgender Dialog entbrannte.

     

    O’Quinn: „Guter Mann, ich bin Agent der Bundesbehörde *zeigt Ausweis* und ich und meine Kollegen *zeigt auf die SC* müssen dringend zwecks Ermittlungsarbeiten zu dieser Adresse in Monticello. Fahren Sie uns sofort dahin!“

    Taxifahrer: „Mhmm klar, wenn Sie bezahlen…“

    O’Quinn: „Keine Zeit dafür! Sie behindern wichtige Ermittlungen! Ich kann Sie juristisch belangen, wenn es sein muss!“

    Taxifahrer: „Mhmm…Sie wollen mir also sagen, dass die Bundeshörde in Chicago keine eigenen Dienstwagen besitzt?“

    O’Quinn: „Wir sind undercover!“

    Taxifahrer: „…und keine zivilen Fahrzeuge…?“

    O’Quinn: „Öhm…“

    Taxifahrer: „Und Sie wollen mir sagen, dass Sie zufällig mehrere Staaten weit reisen, nur um dann hier festzusitzen und nicht nach Monticello zu kommen?“

    O’Quinn: „Ach verdammt!“

     

    Nach einigen hämischen Blicken durch die anderen SC gelang es den vier, den nächsten Taxifahrer zu überreden, ihnen einen ermäßigten Fahrpreis einzuräumen, weshalb sie nur 30 Dollar zahlen mussten. O’Quinn stieg vorne ein, Kensington, O’Finnegan und Johnson nahmen hinten Platz.

     

    Die Taxifahrt

    Die Fahrt sollte mehrere Stunden dauern und führte die SC aus Atlante hinaus über weites offenes Land voller Wiesen, Maisfelder und vereinzelten Höfen.

    Es war heiß in dem Taxi, sehr heiß, sogar heiß für diese Jahreszeit und Kensington war der Erste, der ein Fenster öffnete, um zu lüften.

     

    Rasch entstand ein kleiner Smalltalk, den der Taxifahrer initiiert hatte. Woher die SC denn kämen und was sie hier mitten auf dem Land überhaupt wollten. Sie kamen nicht von hier, das würde man ihnen gleich anmerken! Der Mann sah O’Quinn beim Reden die ganze Zeit ins Gesicht und ließ die Straße außer Acht, was allgemein für Nervosität sorgte. Ein erfolgreicher Wurf auf Verborgenes Erkennen und O’Quinn bemerkte, dass der Taxifahrer öfter kurz auf die teure Armbanduhr des Bundesagenten schielte.

    Auf der Rückbank bemerkte O’Finnegan derweil einen leichten metallischen Geruch, der von hinten aufkam. Als Kriegsveteran und Söldner schrillten sogleich seine Alarmglocken und er schrieb auf ein Stück Papier, was er gerochen hatte und zeigte dies unauffällig seinen beiden Sitznachbarn.

    Nach Einbruch der Dämmerung erreichten die SC im Taxi die ersten Ausläufer des großen Chattahoochee-Forests und wähnten sich bald am Ende der Fahrt. Noch währen die allmählich die Müdigkeit überkam, die Straße immer unebener und unbefahrener wurde KNALLTE MIT EINEM MAL IRGENDETWAS VOR DIE MOTORHAUBE! Der Taxifahrer schrie auf, riss das Taxi zur Seite, während ein zweiter (leichterer) Aufprall die Karosse erschütterte und kam trudelnd am Straßenrand zum Stehen. O’Finnegan und O’Quinn konnten sich reflexartig schützen, während Johnson und Kensington ihren GE-Wurf verpatzten und leichte Blessuren davontrugen.

    Alle Insassen stiegen sofort aus sahen den zerschmetterten Leib eines Hirsches vor der dampfenden Motorhaube des Taxis. Ein zweiter Hirsch stand taumelnd daneben und schwankte von einem Bein auf das andere und röhrte. Der Bundesagent und der Söldner nutzten die Gunst der Stand und schlichen sich nach hinten zum Kofferraum. Johnson und Kensington mussten mitansehen, wie der noch lebende Hirsch noch zwei-, dreimal mit voller Wucht vor die Karosserie rannte, bis es ein widerliches Knacken gab und er zuckend zusammbrach. Man musste kein Biologe zu sein, um zu bemerken, dass dieses Verhalten absolut widernatürlich war und so legten der Professor und der Betrüger ihren ersten Stabilitätswurf ab und verloren die ersten Punkte ihrer geistigen Gesundheit…

    O’Quinn und O’Finnegan öffneten derweil leise den Kofferraum und tasteten blind in dessen Dunkelheit herum. Als etwas schweres, rostiges leise klirrte, entpuppte sich der Metallgeruch nur als Eisenkette und nicht als Blut. Achselzuckend schlossen sie wieder den Kofferraum, und gingen nach vorne. O’Quinn beruhigte den Taxifahrer, dem der Schreck noch in den Gliedern saß und O’Finnegan half ihm, die Kadaver von der Straße zu räumen.

    Der Rest des Weges verlief ohne weitere Zwischenfälle und als sie die mitten im Wald gelegene Farm von Hank Jennings gefunden hatten, verzichtete der Taxifahrer, der nun gar nicht mehr so heimtückisch wirkte, auf die 30 Dollar – schließlich hatten die SC ihm bei seinem Wildunfall geholfen. O’Quinn gab ihm in einer rührenden Geste sogar seine Armbanduhr als Geschenk mit auf den Weg, da er wusste, dass ein Taxifahrer dafür wohl mehrere Jahre hätte arbeiten müssen. Während die anderen ihr Gepäck ausluden, erkannte O’Quinn im ersten Stock ein hell erleuchtetes Fenster, in dem eine Gestalt stand.

  10. Hallo Leute,

     

    ich spiele gerade für eine schöne Prise Grusel nebenher Amnesia - The Dark Descent auf meinem Laptop (wer das nicht kennt, dem empfehle ich YouTube für einen kurzen Anreiz).

     

    Und irgendwann kommt in meinem verqueren Gehirn die Idee, dass man daraus auch gut ein Abenteuer für Cthulhu machen könnte.

     

    Zur Story (ACHTUNG SPOILER ):

    Zeit: Gaslight oder auch 20er-Jahre

    Die SC nehmen an einer Ausgrabung, einer Museumsversteigerung, einer Expedition o.?. teil. Dabei ziehen Sie den Fluch eines der Gro?en Alten auf sich und werden fortan von dem sog. "Wächter" gejagt.

    Bevor die SC jedoch verzweifeln und wahnsinnig werden, bietet ihnen ein Baron aus Preu?en Hilfe an.

    Die SC kommen zu ihm aufs Schloss, um mit seiner Hilfe ein Ritual zu vollziehen, was den Wächter aufhalten soll. Dies beeinhaltet verschiedene alchemistische Ingredienzien, einige Menschenopfer und diveres okkultes Rumgefuchtel.

     

    Es stellt sich jedoch heraus, dass der Baron selber ein Wesen ist, das nicht von dieser Erde ist und lieber ein Portal zu seiner Heimat erschaffen will, anstatt die SC zu retten. Während die SC vom Baron getrennt werden, beschlie?en sie, sich selbst das Gedächtnis zu löschen, um nicht vollendes wahnsinnig zu werden (durch den Wächter, das Ritual etc.) und sich eine Notiz zu hinterlassen, dass sie den Baron unbedingt töten müssen!

     

    Das ganze findet original in einem preu?ischen Schloss mitten in einem Wald statt, andere Ort sind aber bestimmt auch denkbar.

     

    Das Abenteuer würde starten, nachdem den SC das Gedächtnis gelöscht wurde (a la "Das verlorene Gestern"). Sie wurden nun vor dem Wächter fliehen - warum, wissen sie noch nicht - und nach und nach in Rückblenden die Geschichte aufdenken. Am Ende müssten sie entscheiden, ob sie den Baron wirklich töten wollen oder wie sie mit der Situation umgehen.

     

    Für Anmerkungen, Anregungen, Kritik und Tipps bin ich sehr dankbar.

    Vielleicht mag sich ja sogar jemand anschlie?en und mit mir zusammen das Abenteuer schreiben :)

     

     

    Seraph

  11. Original von Nailom

     

    1. Was könnte die Titanic beherbergen/auslösen, dass sie niemals New York erreichen darf und wieso kann es nicht einfach besiegt / über Bord geworfen werden.

     

    2. Wie bringt man die Spieler subtil auf die Idee sie sollten das Schiff versenken ohne, dass es wie ein völlig vorgegebener Plot wirkt.

     

    3. Wie versenkt man so ein Schiff wenn man nicht gerade Kapitän ist und nicht gerade eine Tonne Sprengstoff vorsorglich dabei hat.

     

    1. Die Seuche würde ich auch bevorzugen (sie breitet sich sooooo schön aus!), ist aber relativ klischeebehaftet.

    Alternativ wäre auch ein reines Selbstmordkommando denkbar. Die Titanic ist eines der grö?ten Schiffe zur damaligen Zeit und bis an den Rand mit Sprengstoff / Shoggothen-Schleim / Chili con carne gefüllt und die Kultisten steuern es zielgerichtet in den New Yorker Hafen.

     

    2. Die Aussicht, dass sie das Schiff nicht anhalten können, geschweige denn Tonnen von Sprengstoff über Bord werfen können.

     

    3. Vielleicht ruft man selber die Götter des Meeres (Dagon, Hydra) an, um diese um Hilfe zu bitten, indem sie das Schiff versenken? Könnte natürlich wunderbar mit einigen Prüfungen und Opfern einhergehen, die die SC absolvieren müssen...möchte z.B. jemand seinen Augapfel opfern?

  12. Original von Cagliostro
    Original von Ruud van de Grachtenspeel

    Ja klar....würd ich genauso machen - bei uns wird auch eher auf Spielspass, als auf historisch korrekten Hintergrund geachtet...

     

    Aber andererseits haben wir auch extrem selten Frauen in der Runde...

    :D:D:D

     

    Ts Ts Cthulhu ist doch kein Fantasy ;-)

     

     

     

    Ach Gottchen, bin ich dir auf den Schlips getreten?

  13. Original von Cagliostro

    Wenn jemand sagt der und der Beruf ist für Frauen nichts gewesen, dann verbietest Du es der Spielerin?

    Wenn der Dienstausweis auch woanders gilt akzeptierst Du das auch wenn esDich sstört ?

     

    Würdest Du es in Kauf nehmen das historische Authentizität evtl Spielspass mindert? Hast Du die Gruppe schon gefragt wie wichtig sie das nimmt?

     

    Ja, z.B. würde ich eine Polizistin in den 20er-Jahren nicht zulassen. Das ist ein Extrembeispiel. Weitere Berufe (z.B. Doktoren, Professoren) für Frauen, dürften zumindest Repressalien aufweisen.

    Das hei?t nicht automatisch, dass das den Spielspa? mindert. Vielleicht macht es dem Spieler ja auch Spa?, seine weibliche Figur gegen die Ressentiments der 20er-Jahre durchzusetzen :)

     

    Sollte der Dienstausweis gelten, akzeptiere ich es. Sollte diese Tatsache das Abenteuer untergraben (z.B. indem sich der Spieler überall Zutritt verschafft und jeden Menschen ausquetscht), gibt es auch andere Wege, die Balance wiederherzustellen.

     

    Mir ist es wichtig, authentisch zu spielen.

    Ich wiederhole mich: wir spielen immer noch in der hiesigen Welt, voll mit Politik, Rechtssystemen und Newtons Gesetzen. Hier gibt es keine Spitzohren, Nekromantie oder Cybertechnologie.

    ?bernatürliche Kräfte stehen den Spielern entgegen - sie hingegen bewegen sich auf einer realistischen Basis! Warum sollte das den Spielspa? mindern?

     

    Aber genug der vielen Worte.

    Der Thread soll ja dazu da sein, kleine Zwischenfragen zu beantworten. Deshalb gleich noch eine:

     

    Diese wunderbar altmodische Musik aus dem frühen 20. Jahrhundert, wie hei?t die noch gleich? Ich bin gerade dabei, mir eine kleine Auswahl an Stücken zurechtzulegen für die kommenden Runden :)

     

     

    @FrankyD: Danke für den Link, da werde ich gleich mal nachschauen!

  14. Hallo zusammen,

     

    ich arbeitete fast immer mit ein paar ausgewählten Soundtracks während meiner Cthulhu-Runden und möchte das ganze gerne etwas optimieren, damit nicht ständiges Gesuche von den passenden MP3s oder Hin- und Hergeklicke die Atmosphäre stört.

     

    Daher meine Frage:

    Gibt es gute Wiedergabeprogramme, die mehrere Tracks parallel abspielen können?

     

    Ich stelle mir das dann so vor:

     

    Die SC fliehen durch einen Wald bei Nacht. Plötzlich werden sie von jemandem verfolgt und beschossen.

     

    a) ein subtil-gruseliger Soundtrack

    B) Waldgeräusche - zirpende Grillen, das Knacken von Bäumen, ab und an ein Käuzchen etc.

    c) BAMM! Ein Schussgeräusch

     

    In dem Film würde ich a) und B) gerne parallel 10 Minuten durchlaufen lassen und nach Belieben kurze Gerräusche wie c) einspielen.

     

    Im Moment behelfe ich mir noch mit WMP + VLC, aber das ist auch nicht so das Gelbe vom Ei...

     

     

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