So intensiv Matilde die letzte Position der sich bewegenden Kreatur auch betrachtet, es bietet sich kein klares Ziel. Und in der Schussbahn sind viele Äste. Das Einzige was bleibt, wäre ein Schuss ins Blaue.
Im Wald, nördlich von Matilde, hat sich etwa bewegt. Etwas, vor dem die Wölfe geflohen sind. Etwas Grosses. Mindestens 1,80 Meter gross. Weiss. Weiss, wie ein Geist. Ein zottiger Geist. Der Geist des Winters.
Der Wolf kommt langsam auf Matilde zu. Fünfundneunzig Meter ... Neunzig Meter ... Fünfundachtzig Meter ... Der Wolf wird schneller. Achtzig ... Siebzig ... Sechzig ... Fünfzig ... Dann schreckt er auf. Bleibt stehen. Die anderen Wölfe schrecken auch auf. Das Rudel läuft gen Süden. Der schwarze Wolf bleibt noch kurz stehen. Seine Ohren sind aufmerksam. Er blickt gen Norden. Dann wendet er den Kopf zu Matilde. Die Blicke treffen sich. Er zögert. Nur kurz. Dann läuft er hinter dem Rudel hinterher.
Ein Rudel Wölfe hat es sich unter den Tannen in knapp zweihundert Metern bequem gemacht. Im Schnee davor, in offenem Gelände, sitzt ein grosser, schwarzer Wolf und schaut zur Lodge herüber.
In der Ferne ist im Schnee eine dunkle Gestalt zu sehen. Ob Mensch, ob Tier ist aus der Entfernung nicht auszumachen. Sie hebt sich aber sehr deutlich vom Schnee ab...