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Der Tod

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Posts posted by Der Tod

  1. Der Unterschied zwischen den Beschreibungen von dir und denen des Spielleiters ist der, dass der Spielleiter die Hintergründe kennt und kontrolliert, während du nur deinen Investigator kennst. Wenn deine Beschreibung etwas enthält, das den Hintergründen des Spielleiters entgegenläuft, hat dieser das Recht, deine Beschreibung so zu ändern, dass diese sich wieder ins Spiel einfügt.

    In einigen Fällen wirst du nicht wissen können, was im Falle eines Erfolges geschieht, und du bist daher auf den Spielleiter angewiesen. Zum Beispiel wirst du als Spieler wahrscheinlich nicht wissen, was hinter einer geschlossenen Tür liegt, wenn du diese erfolgreich öffnen kannst.

    Ah, das ist der Passus sogar! Also wesentlich weniger Spieler-Erzählrechte als zuerst angenommen/befürchtet.

     

    Worüber man aber auch nicht einfach so hinweggehen sollte ist die Voraussetzung, ein konkretes Ziel für jeden Würfelwurf zu nennen. Zumindest meiner Erfahrung nach wird das momentan auch nicht immer so gemacht (Ich würfele mal und gucke was sich ergibt). Ich mag das sehr gerne, da es stringentere Handlungen ergibt und die Spieler zwingt, konkret und verbindlich zu sein (Burning Wheel hatte das mMn als ein ganz definierendes Merkmal um die Handlung voranzubringen).

    • Like 1
  2. Ich würde, was dieses Beispiel angeht, Purple zustimmen. Bei allem Erzählrecht für die Spieler sollte man bei einem eher klassischen System wie unserem Cthulhu doch auf eine wichtige Kleinigkeit achten: Die Spieler sollten nur dann Dinge erfinden können, die ihre Charaktere auch kennen. Denn sonst wirft man wirklich zwei unterschiedliche Erzählebenen durcheinander.

     

    Auf diese Weise kann man den eigenen Charakter ausspielen ohne ständig alles beim SL nachfragen zu müssen, gestalt auf der anderen Seite aber auch nicht die Spielwelt um oder erfindet zentrale Dinge rein, die nicht da sein. D.h. ich als Charakter weiß was ich in meinen Taschen habe oder was ich damals beim Militär erlebt habe, ich weiß aber NICHT ohne weiteres was auf der anderen Seite dieser Tür lauert. Daher kann ich als Spieler auch nicht mit einem geglückten Wurf "reinerzählen".

     

    Das wäre zumindest was ich darunter verstehen würde - wenn die Ed. 7 das wirklich anders macht, bin ich verwundert.

    • Like 2
  3. SCHNEEPFÖTCHEN IM MÄRCHENWALD

     

    Als wir unsere Ausgabe 7 rausgebracht haben kam es ja zu gewissen Verzögerungen – vielleicht wart ihr sogar selbst betroffen? Als kleine Entschädigung für die verlängerten Wartezeiten geben wir euch heute ein vollständiges Abenteuer gratis dazu.

     

    Und passend zum Märchen-Thema geht es in „Schneepfötchen im Märchenwald“ von Nicolai Pfitzenmeier ziemlich ungewöhnlich zu. Statt hartgesottener Investigatoren spielt ihr Häschen in einer eigentlich kindgerechten Bilderbuchwelt. Nur dass nun der Mythos beginnt, in diese heile Welt hineinzukriechen …

     

    Ihr findet das Abenteuer als Webedition 02 in unserer Download-Rubrik oder könnt es HIER direkt herunterladen.

     

    Wir wünschen euch viel Vergnügen und eine Menge Karottenkuchen!

     

    http://cthulhus-ruf.de/wp-content/uploads/2015/09/Schneepf%C3%B6tchen-777x1024.jpg

    • Like 7
  4. Du hast mein Zitat ein ganz klein wenig in seinem Sinn verstümmelt, aber seis drum. ;)

     

    Das Problem ist, dass das bloße "Nicht geschafft" schon schlimm ist, aber zugleich langweilig ist. Ich versuche z.B. ein Schloss zu öffnen. Wenn ich den Wurf nicht schaffe habe ich zwei Möglichkeiten:

    1. Das Schloss bleibt zu, es passiert sozusagen nichts. Das ist für den Erzählspieler langweilig, wird aber von Taktischen Rollenspielern gerne genommen.

    2. Das Schloss öffnet sich trotzdem, es passiert aber etwas anderes schlimmes, z.B. du warst nicht schnell genug und eine Wache sieht doch - oder du wirst nachher vom Wach- und Schließdienst eingeschlossen. Das ist erzählerisch interessanter, weil die Handlung sich weiterentwickelt und nicht auf der Stelle tritt.

     

    Also bei Sprache: "Du verstehst es falsch" ist interessanter als "Du verstehst es nicht" - es sei denn letzteres ist mit der Idee verbunden WER ist verstehen könnte ...

    Bei Kämpfen: "Du triffst nicht." ist nicht so interessant wie "Du schlägst daneben und erwischt das tragende Seil der Hängebrücke." "Du wirst verwundet" ist nicht immer so interessant wie "Du musst dich entscheiden ob du den Angriff mit dem kostbaren Folianten parierst oder verwundet wirst."

    Bei Bewegungen: "Du kommst nicht weiter oder verletzt dich" ist weniger spannend als "Du rutscht ab und brichst durch das Dach und landest in einem Raum in den du gar nicht wolltest."

    Bei Handwerk: "Keine Reparatur" bringt nichts, eine Reparatur, die im schlechtesten Moment wieder ihren Geist aufgeben kann (z.B. wenn ein Autofahren-Wurf später misslingt! d.h. eine zusammenhängende Fail-Kaskade für schlimmere Ergebnisse!).

     

    WIE weh etwas tun muss hängt, würde ich sagen, ganz davon ab WAS grade gemacht wird und was auf dem Spiel steht.

     

    Es geht einfach darum, dass man nicht würfeln lässt und kein Fortschritt entsteht, sondern dass jeder Wurf das Spiel voran bringt.

    Der Clou ist, dass der Fertigkeitswurf auf die Erzählsituation hin ausgeweitet wird  anstatt nur den reinen Akt der konkreten Tätigkeit zu beschreiben. Aber ja, es kann problematisch werden genug Ideen für eine Steigerung dieser Komplikation zu haben, für den Fall dass forciert wird. Daher ja auch meine Betonung darauf, dass man nur für Dinge würfeln lassen sollte, die so wichtig sind, dass wirklich schlimme Konsequenzen drohen können. Bedeutet natürlich im Umkehrschluss, dass man nicht künstlich Hürden aufbaut, wo es um nichts geht.

    • Like 2
  5. Finde ich eine gute Neuerung.

     

    Einziges Problem dass ich sehen könnte wäre, dass der Spielleiter für jede Aktion eine schlimme Konsequenz aus dem Hut zaubern muss, für den Fall dass sie forciert wird. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass man versuchen sollte, nur für solche Aufgaben würfeln zu lassen, aus denen auch etwas Schlimmes werden kann.

     

    Das gefällt mir sogar noch besser.

    • Like 3
  6.  

    Verfolgungsjagd ist für Cthulhu was Ringkampf für D&D ist. Es ist furchtbar, geht aber offenbar nicht ohne.

    Genau. Jetzt noch ohne Kampfregeln, Stabilitätsregeln, Fertigkeitsproben, Charakterblätter, ...

     

    Mal ernsthaft: Cthulhu + Community ist das einzige Regelsystem das ich kenne, bei dem die Leute, die mit eigenen Regeln oder gar ohne alle Regeln spielen am lautesten schreien. Ich habe noch nicht einen einzigen Beitrag hier gelesen, bei dem irgendeiner gesagt hätte "laut RAW 7E ist das so und so - und du spielst es falsch". Man sollte endlich mal akzeptieren, dass jede Runde ihr eigenes Rollenspiel spielt und nur weil bei jedem "Cthulhu" drauf steht, nicht zwangsläufig dasselbe Spiel gespielt wird.

     

    Das gilt für Regeln wie für "inszenierte One-Shots" und dergleichen. Wer das eine oder andere blöd findet, der muss es ja nicht anwenden ...

    Nana, wer wird denn gleich!

     

    Ich habe tatsächlich noch nie eine Community gesehen, die konsequent seit Jahren so stark an den RAW vorbeispielt wie die von Cthulhu. Klar dürfen die das machen, aber dann muss sich das Regelsystem (nicht die Spieler!) eben etwas Häme gefallen lassen, weil es offenbar schlecht ist.

    Die 7. Ed macht ja offenbar sehr vieles sehr viel besser - aber 20 Seiten Verfolgungsjagd, die im Vergleich zu Stabilität, Fertigkeit und Charakterblättern doch vergleichsweise nebensächlich ist (zumindest meiner bescheidenen Erfahrung nach) gibt doch zumindest einen kleinen Hinweis, dass und dieser kleine Problemfall erhalten geblieben ist. Ist doch auch charmant irgendwie, findest du nicht? :)

    • Like 2
  7. @Tod: Interessanter Punkt. Der Autor hat seine Rechte für die Veröffentlichung abgetreten. Wieso ist eine modernere Form als die Printversion, an der er auch verdient, dann nicht eine Enschränkung? Er hat keinen Verlust, der Erwerber hingegen (wie wir hier deutlich sehen) schon. Ich würdige und respektiere faires Verhalten, hier kann ich mit den vorliegenden Informationen eher nicht würdigen/respektieren. Aber das ist meine subjektive Sicht, daher beendige ich für mich diese Diskussion und bleibe ein enttäuschter Konsument.

    @Gill: Danke für die (wenigen) Informationen. So macht für mich der Kauf vom Kreuzritter-PDF auch keinen Sinn. Schade.

    Als der Autor den Text geschrieben hat gab es die Option "PDF" noch gar nicht, d.h. diese Zusatzoption zur Printveröffentlichung war beim ursprünglichen Übereinkommen nicht berücksichtigt. Für die Neuveröffentlichung wurde (wenn ich das richtig mitbekommen habe) ein bestimmter fixer Prozentsatz der ursprünglichen Entlohnung festgesetzt (s. Heikos Post oben). Wer damit nicht zufrieden war konnte die Neuveröffentlichung seiner Texte blockieren - und das ist auch richtig so.

    Des weiteren: In unserem Rechtssystem tritt der Autor die Rechte an Veröffentlichungen NICHT ab (anders als z.B. in Amerika), er gestattet lediglich die Veröffentlichung. Alle Rechte am Text verbleiben beim Schaffenden, d.h. er kann bei jeder Art von Weiterverwertung sein Veto einsetzen. Er hat insofern einen Verlust, dass andere mit seiner Arbeit mehr Geld verdienen, an der er ungenügend beteiligt wird. Da kann der Konsument noch so enttäuscht sein, Priorität hat meiner Meinung nach die angemessene Entlohung des Künstlers (denn Schreiber werden als Künstler noch viel weniger ernst genommen und bezahlt als Layouter und bildenede Künstler.).

     

    Wer mal einen schönen Rant hören will, dem empfehle ich:

    Harlan Ellison - Pay the Writer

    Und jetzt back to topic. ;)

    • Like 2
  8. Ich bin sehr froh dass Autoren hierzulande noch so viele Rechte an ihren Texten behalten, dass ein Veto wie dieses (gegen Wiederveröffentlichung zu ungenügend empfundenen Konditionen) möglich ist. Ich finde das sollte man auch würdigen und respektieren.

    • Like 3
  9. Wahrscheinlich wurden alle Eingänge wg. falscher Subject Line ignoriert <_<

    Hehe, das wäre auch lustig. Nein, eigentlich gab es damals sehr vorbildliche Kommunikation mit dem Redakteur und es ist wohl auch einiges Material zusammengekommen. Nur hat man seitdem nichts mehr von der Sache gehört - auch nicht nachdem nun die 7. Ed. allmählich greifbar wird (die werden da ja auch drauf warten müssen).

     

    Ich bin ehrlich: Ich hätte einfach allmählich gern mal die Knete für die Texte! ;)

  10. @Tod:

    Interessant. WIe verortet ihr euch da? Ist das ein Zugeständnis, dass es bei euch in nächster Zeit "schlechter" wird? Oder verortet ihr euch als "noch unter guter Qualität liegend"?

    Das sind vielleicht provokative Fragen, aber sie sind nicht so gemeint, sondern ehrlich. Denn die QUalität, die ihr an den Tag legt, ist meines Erachtens gut bis sehr gut. Und wie MaCthulhu ja schon sagt, ihr habt auch schon Material abgelehnt. Klar, das kann nicht einfach sein für euch. Aber es klappt doch...

     

    Tja, das ist interessant, was? :D Wir versuchen unsere Qualität zu halten, haben inzwischen aber gelernt, dass das mitunter sehr viel mehr Arbeit von uns als Redakteuren und auch Autoren benötigt als Anfangs gedacht (zumindest als ich anfangs dachte, meine Kollegen waren da vielleicht weiser). Klar, es klappt, aber unter einer Anstrengung, die auf Dauer für uns nicht machbar ist. Mit der Vereinszeitschrift wird sich das hoffentlich etwas lockern, da die nicht mehr so dicht mit Spielmaterial vollgepackt sein muss.

     

    Die Website die hier grade entsteht ist aber auf jeden Fall ganz unabhängig von uns ein schöner Lichtblick - ebenso wie Heikos türöffnendes Signal! :) Vielleicht bin ich also einfach nur ein chronischer Kulturpessimist.

    • Like 3
  11. @Dumon: Genau, aber wer ist dann noch da, um dieses Material zu schreiben? Wenn man nicht jemanden Vollzeit anstellt, um neue Schreiber anzulernen bleibts am Schluss doch wieder bei den etablierten Autoren (und wenigen wervollen Newcomern).

     

    Damit wären wir aber schon bei dem Hauptproblem angekommen: Die Frage ist nämlich eigentlich nicht, was eine kleine Fangemeinde an Material (welcher Art auch immer) produzieren kann, die Frage ist vielmehr, ob die Szene bereit ist, Fanprojekt-Qualität (im Gegensatz zu professioneller Qualität) zu akzeptieren. Meiner Erfahrung nach tut sie das nicht (bzw. nicht mehr).

     

    Es mag Ausnahmen geben (ein kleines Magazin names Abenteuer oder Adventure gibts/gabs mal ... bin nicht auf dem Laufenden), aber die Rollenspielszene hat den Charm selbstzusammegetackerter Ideenschnipsel offenbar hinter sich gelassen. Kickstarter aller Art belegen es, dass man gerne bereit ist auch große Summen Geld zu werfen, dafür aber 1. selbst nicht mitarbeiten möchte und 2. auch erstklassige Qualität sowohl inhaltlich wie (vor allem) auch äußerlich erwartet - nein, verlangt.

    Ich will das gar nicht unbedingt werten, da ich hohe Ansprüche im Grunde für etwas positives halte. Aber aus eigener CR-Erfahrung kann ich sagen, dass das Konzept "Fan-Material UND einigermaßen ambitionierte Umsetzung" nicht wirklich funktioniert. Zum einen weil - wie schon gesagt wurde, eine strengere Qualitätskontrolle das zufließende Material beschneidet und auch, weil durch bessere Außenwirkung automatisch bei den Fans / Kunden(!) eine Erwartungshaltung entsteht, denen ein Fanprodukt eben nicht standhalten kann.

     

    Darin sehe ich das eigentlich Dilemma des Versuchs, Rollenspiele auf Fanbasis zu gestalten: Die Zeit des Selbermachens ist vorbei, wir sind inzwischen internationales Top-Gamedesign und Hochglanz gewöhnt. Einen Trend "back to the roots" mag man in dem momentanen Dungeon Crawl-Revival sehen, bei Cthulhu verspüre ich davon wenig.

     

    tl;dr: Wenn Ansprüche > eigene Fähigkeit = keine Beteiligung möglich

    • Like 3
  12. Mit Computerspielen kann ich ja wenig anfangen, aber Bücher find ich gut (wenn auch nicht dieses). Also misch ich mich mal ein: Der Azteke.

    Aber klar doch! Günter Ghoul ist dran!

     

    Mir stellen sich beim Lesen auch so manches Mal die Nackenhaare auf, aber was tut man nicht alles für Rollenspiel-Recherchen? :D

    • Like 1
  13. Hmm ... die Story spielt in Mexiko vor Ankunft der Spanier.

     

    Die ersten beiden Bücher der gesuchten Serie hat er in den 80er bzw. 90er Jahren rausgebracht, vier weitere wurden posthum in den 2000er bzw. 2010er Jahren von seinem Verleger geschrieben.

     

    Der Autor hat noch weitere Jugend-/Abenteuerbücher in historischen Settings gemacht.

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