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Ich reite nur etwas darauf herum dass Corpheus das toll findet. Und angesichts seines patzig-reaktionären Kommentars oben dachte ich, dass es das Bild das er abgibt schön abrundet. Aber ich kann es auch mal zitieren:Und dein Rumreiten auf Bikiniruns verstehe ich nicht so ganz. Aber nein, das ist nicht die Form von Runs, die ich gerne spiele oder besser: leite.
(...) finde ich auch, dass der Effekt der Körperpanzerung insgesamt zu schwach ausfällt. Das hat den Vorteil, dass man ohne "regeltechnischer Bestrafung" seine Chars so wie in all den Filmen/Bildern herumlaufen lassen kann.
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1. Das ist kein Abenteuer, sondern eine Kampagne. Als Einstiegsabenteuer war allerdings ja schon Battle Royale gedacht, an das Free Seattle nahtlos anschließt.
2. Da Waschen weiterhin teamworken können nach SR6 wäre es doch dumm von ihnen, stattdessen einander nur marginale Boni zu geben? Es sei denn man will mit seinen Bikinigirls und Badehosentrollen im Blut von Untermenschen waten.
3. Ich bin immer skeptisch, wenn Abenteuer einerseits enorme Settingentscheidungen in Spielerhand legen, andererseits das Setting aber kohärent weitergeführt werden soll. Wenn jetzt eine Gruppe A entscheidet, kanonisch aber B produziert wird, ist für diese Gruppe Fluff dann nicht mehr viel wert, außerdem entwertet es nachträglich die zugestandenen Spieler-Einflussnahme (das ging schon mit H2/Drachenherz total in die Hose).
4. Davon abgesehen sieht es zumindest nach dem GErüst einer spannenden politischen Kampagne aus. Mal sehen ob sie mir besser gefällt als Néo-Révolution!
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Wenn dann ist Trump ein Avatar des Nyarlathotheb, aber ich denke eher, der ist der Protagonist aus Chandlers The King In Yellow. Oder der Antichrist aus amerikansichen Mythen, aber da das US-Christentum selbst den ersten Jesuskontakt eher nach Markus 15-33 ablaufen würde ...
... nein?Ist das nicht einfach ein Berlin-Bild, welches man für Seattle umgephotoshoped hat...?
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Das mit der Monorail kenn ich, das ist die aktuelle Strecke wenn ich mich nicht irre. Aber die Ansicht von Süden (?) auf das Seattle Center zeigt, dass Queen Anne sehr in die Höhe gebaut hat, wenne s denn ein Blick nach Norden ist. Aber anders bekommt man die Sicht auf die Needle ohne Blick auf Meer oder Arkologie eigentlich nicht hin. Tatsächlich könnte der Blick AUS der Arkologie sein.
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Wer SR6 dafür feiert dass es Shadowrun den Kettenbikini gebracht hat ...
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Also doch kein PoD.Neu: Free Seattle auf DriveThruRPG: https://www.drivethrurpg.com/product/294048/
http://www.drivethrurpg.com/images/2216/294048-thumb140.jpg
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Mit Blick auf SR6 fand ich es eher amüsant und subtil kritisch, immerhin wird das System ja explizit auf Bikinirun ausgelegt verstanden (frag Corpheus). Aber so sieht man halt was man sehen will.
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Oh ja, die machen was her. So eine Mall-Gang als Beschreibung gab es in publiziertem Material glaube ich noch nie.
Ist die kleine Petra eigentlich eine Referenz? Wie viele Arme hat der Schattengeist?
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In dem Fall hier bin ich recht zufällig auf den Thread gestoßen und fand, dass ich mich gerne dazu äußern würde. Grundlegend sehe ich keinen Grund, mich selbst zu zensieren, zumal in einem Medium wie diesem, das genau dafür da ist, solche Äußerungen zu tätigen. Ich weiß jetzt nicht, was du an Motivation wissen willst, aber ich werde weder von den Bilderbergen, George Soroz oder den Clintons dafür bezahlt, noch verfolge ich einen großen Plan damit.
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Na ja ... eigentlich sehe ich fast nur Übertreibungen und Zuspitzungen. Zudem geht es in diesem Thread eigentlich um die Edge-Mechanik. Du hast die Gelegenheit genützt, wieder alle möglichen anderen Dinge die dir nicht gefallen aufzulisten.
Um
sachlich zu bleibenes mal mit Sachlichkeit zu versuchen, aber doch wieder nur im Subjektiven zu enden:Fixed that for you.
Ich bin mir sicher, wenn dein Charakter zu Tode kommt, liegt das nicht an der Edge-Mechanik ...Dein Glaube in allen Ehren, aber du bist in keiner Position dazu irgendwas zu behaupten. Deine anderen Annahmen zu meiner Person sind auch weit daneben (ich kann Onlinerollenspiele nicht ausstehen).
Rein von der Faktenbewertung scheinen wir nicht so weit auseinander zu liegen, aber in vielen Teilen der Bewertung sehe ich da keine gemeinsame Basis. Beispiel Panzerung: Wenn du sexistische Altlasten des Rollenspielgenres wie Kettenbikinis als Vorteil sehen willst ... ist natürlich auch eine Aussage. Und deine persönliche Meinung. Aber du hast keinen Anspruch darauf, dass man das goutiert, ebenso sieht, oder das als liebenswertes Feature des Systems wertet. Ich glaube aber eher, dass du vor allem versuchst, ein deiner eigenen Aussage nach minderwertiges, mangelhaftes Produkt zu rationalisieren, und Störungen dieser Rationalisierung als persönlichen Angriff wertest.
Wenn ich ein Produkt kritisiere und dich das in deiner Wahrnehmungsblase stört, ist das natürlich bedauerlich, aber: Es gibt keinen Anspruch auf diese Blase. Allerdings habe ich eigentlich recht wenig zu SR6 geschrieben die vergangenen Wochen. Hier ging es ja um eine recht grundlegende Frage, keine Spezialthemen, das war eine Ausnahme. Die anderen zwei Male waren ein Charakterbauhinweis (Bioknochen >>>>>>>>> Cyberknochen) und ein Hinweis zu den "Riggermechaniken". Dass du nicht damit klar kommst, wenn deine Lobhudelei nicht gespiegelt wird, ist mir bewusst, aber versuch es doch mal mit tatsächlich sachlicher Auseinandersetzung. Den Mund verbieten lasse ich mir jedenfalls nicht.
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Wird es den am Ende ne komplett Pdf geben? Da so alles lose ja irgendwie blöd ist.
Wird es. Und wenn ich mein Wordfile selbst als eine abspeichern muss. Ich bin übrigens bei 45 Seiten, aber ich mache auch Umbrüche nach jedem Türchen und habe beide Karten als Grafik eingefügt.
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Frag doch in den Kommentaren auf der Teilzeithelden-Seite. (Und: Stimmt. Hab ich glatt übersehen - das Einzige, was mir einfällt, ist, dass es SR6 ist).
Das ist auch das einzige, was ansatzweise erwähnt wurde. Da das Buch auch Spielwerte von Waffen und Fahrzeugen und NSC enthält, ist das auch nciht gänzlich irrelevant, aber schon ein wenig kleinlich, und das sage ich als jemand der SR6 sehr deutlich ablehnt.
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War auch mein erster Gedanke da. ^^ Aber dann hätte immerhin das Ushido überlebt. Naja, wahrscheinlich wurde es ja schon vorher von militanten Veganern niedergebrannt.
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Psst psst:
Truhe sollte reichen, Dzitbalchén war ja nur eine gewöhnliche Schlange, also 20m Länge, davon so 15m Schwanz und Hals, rechne also mit 1 mal 1 mal 1 Meter.
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Drachen sind effektiv Dinosaurierabkömmlinge, und die hatten riesige Herzen um ihre Körper zu versorgen, die ja auch riesig waren. Das Herz ist aufgebaut wie ein Vogelherz (2 Kammern), das stand im ... ich glaube, GRW 2E. Ich meine, sie haben ja als Urform (Küken) ja auch Federn und sehen eh aus wie ein etwas flügeliger Raptor.
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Ist ja auch eine Einrichtung mit recht hoher innerer Sicherheit. Aber das schöne an #2 ist halt dass es erst nach super einfach klingt, dann aber total Black Trenchcoat wird. Mission Impossible-Plan, um ein Kind zu verstören, aber wenn gezahlt wird ...
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Mir gefällt vor allem die zweite sehr gut. Scheinbar absurd einfach, aber tatsächlich dann ein echt komplexer Run in einer fordernden Location.
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Nein, dass du da "gerne etwas sehen würdest", weil ich das Wort in meinem Post verwendet habe. Ich habe gesagt "sicher kann man das Hausregeln", nicht "Ich habe dafür natürlich Hausregeln, aber die zeige ich euch nicht", wo das zumindest etwas Sinn machen würde. So kam es zumindest an als "wenn du kritisierst will ich gefälligst auch sehen wie du das reparierst". Da gibt es nun mal keinen Anspruch drauf.
Für echtes narratives Shadowrun kann ich einen Shadowrun-Hack für The Sprawl oder etwas ähnliches (Blades in the Dark wird hoch gelobt, das kenne ich aber nicht) empfehlen. Das erspart einem das abtragen eines BER an Regeln.
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Das 1. ging an Lupo ("aber trotzdem hätte ich von Dir gerne was zum Hausregeln gelesen. (...) am Liebsten konkrete Lösungsvorschläge, hilfsweise braingestormte Arbeitsthesen."), aber ja, das wird beim Lesen nicht klar. Klarifiziert. Da steckt auch eine gewisse Genervtheit drin, dass das immer wieder kommt, wenn man etwas an einem Rollenspielsystem kritisiert, als sei Hausregeln eine Pflicht.
Bitte. Aber das ist bei weitem nicht umfassend oder ausreichend.
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@Lupo Es ist nicht meine Pflicht als Kunde, die minderwertigen Produkte eines Herstellers in Eigenregie zum Laufen zu bringen. Ebensowenig wie man erwarten würde, dass ich bei einem nicht funktionierenden Programm, sagen wir, Windows Home, selbst Patches für die in allgemeinem Einverständnis genannten Fehler und Fehlkonzipierungen erbringe, sehe ich das auch hier. Ich finde es ziemlich absurd und auch etwas anmaßend, dass hier verlangt wird, ich solle gefälligst dieses System zum Laufen bringen.
@Krushvor Ich sehe wenig Möglichkeiten, SR6 zu einem nutzbaren System zu machen, ohne wirklich tief in dessen Funktion einzugreifen. Da ist es halt nicht mit Glättung des (wie schon aus SR5 bekannten, laberig-anstrengend nerdig-besserwisserischem) Tonfalls, einer gewissen Straffung der Regeltexte und ein paar Klarifizierungen getan, dass man es soweit benutzen kann ohne in die oben genannten Probleme zu laufen. Hier bräuchte es SR6A.
Man müsste, erst einmal, Edge in den Griff bekommen. Panzerung sollte wieder aufgewertet werden, dass man spielerisch ein Gefühl hat, dass sie schützt, um den Narrativ (und die bekannten Genretropes) zu unterstützen. Das kann man auf vielerlei Hinsicht machen.
- Man könnte den Bonus nach Vergleich von Angriffs- und Verteidigungswert invertiert auf den Schaden anrechnen: Hat der Angreifer 3 Überhang, bekommt er Panzerbrechend 3, entsprechend realem Panzerwert -3; hat der Angreifer 4 Unterhang, bekommt man ein Edge und 4 Schadensreduktion. Dazu müsste man die Schadenscodes wieder etwas anheben. Das erfordertt Fingerspitzengefühl und etwas Trial&Error, aber das wird jede Lösung - wenn man sich das denn antun will.
- Man könnte auch einfach zu vergleichendem Panzer und Angriffs wert zurück, wie in vorigen Editionen. dynamisches Edgefarmen ist nach Cap eh nicht mehr drin, und so kann manchmal vielleicht wirklich rollenspielerisches Edge relevant werden, das narrativ und nicht regelmechanisch erworben wurde. Der Aufwand - Wertvergleich - ist derselbe, da muss man nicht mal stärker nachdenken.
So, als nächstes sollte man einen Text schreiben, der Richtlinien gibt, wie narratives Erwerben von Edge funktioniert. Der fehlt komplett.
Dann müsste man sich die ganzen Edgequellen durch Cyberware und co ansehen und angleichen. Dermalpanzerung sollte DRINGEND wieder wie Panzerung gehandhabt werden, Fahrzeugpanzerung ebenfalls. Geister ebenfalls, die Regelung dass sie ihre Panzerung als Bonus bekommen gehört weg.
Jetzt müsste man dann noch durch die Qualities gehen und die mechanisch und von den Kosten her angleichen. Absurden Kram wie Schlaflos (bei Versagen einer recht schweren Probe kein Edge - mit anderen Worten, bei Fehlwurf findet der Charakter einfach nicht statt, da er vom Kernmechanismus ausgeschlossen wird - welcher Spack hat sich das nur ausgedacht? Was soll das an Spielspaß bringen?) erstazlos streichen und mit völlig anderen, zu definierenden Mechanismen besetzen.
Dann sollte man sich mal an die Edgemechanismen an sich setzen und schauen, dass man die Preise von Edgeaktionen und das was man für Edge bekommt so gestaltet, dass in Etwa gleichwertige Dinge auch in Etwa gleich kosten. Special Effects sollte man dringend teurer machen oder mehr konditionalisieren. Anticipation dringend runterschrauben, dass es nicht "einmal ALLE Gegner angreifen ohne Malus" ist.
So, das nur mal auf die Schnelle, bei genauerer Analyse gäbe es sicher noch viel mehr zu tun. Und das wäre nur Edge. Es gäbe noch ... so viel mehr zu tun. Ausrüstung komplett überarbeiten. Nicht vorhandene Riggerregeln schreiben. Magieregeln überarbeiten und den übelsten Power Creep da zurückfahren. Critter (unzerstörbare Haie), Mookregeln (Wachen teamworken nicht mehr, die geben einander nur +1, weil das ja sinnvoller ist!), Connections (Anfängerchars bekommen Cha an gesamtwerten, Connections bewegen sich auf einer Skala von 1 bis 12 auf 2 Werten. Sie kennen also praktisch niemanden und die die sie kennen können nichts, super Regeldesign). Dreht man einen Stein um, sind da 3 problematische Regeln. Das einzige was man vielleicht so lassen kann sind die Reputations/Heatregeln. Und man muss dieses System eben wie ein simulationistisches behandeln, denn im Kern ist es das noch. Man kann daraus kein Sprawl oder auch nur D&D5-Abkömmling machen. Das wäre viel besser durch komplettes Neuschreiben gelöst.
Aber das wäre der BER des Regeldesigns. Wenn sich einer das antun will, bitte. Ich will das nicht.
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Ja. Es gibt eine Therapie/Heilung. Ich glaube das war in 2XS oder Lone Wolf erwähnt, in Augmentation kam es auch noch einmal.
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Schon klar: „warum solltest Du?“ - aber trotzdem hätte ich von Dir gerne was zum Hausregeln gelesen.
Was denn?
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Na, die Spitzen übergehe ich mal , ich hab mir ja auch welche geleistet.
Außerdem würde das vom argumentativen Kern zu sehr ablenken.
Ich sehe durchaus, dass SR6 gerne ein kinematisches, leichtes System wäre. The Sprawl funktioniert im Wesentlichen so wie du das beschrieben hast - im Wesentlichen ist es eine kondensierte Variante der alten CP2020-Regeln, arbeitet mit Boni, hat Erfolgsstufen, aber auch eine Chance auf Misserfolg (also kein Yes-but-System) ist recht leicht und konstruiert Charaktere nach einem vorher vom Spieler festgelegten Playbook, das eben das tut was du sagst: es gibt vor wie der Charakter zu sein hat, und fungiert letztlich als Klasse. Kann man machen, auch wenn ich es nicht leiden kann, und da es immerhin eine Wahl lässt wie man einiges verteilt kann man ansatzweise einen eigenen Charakter bauen; im Endeffekt hat man aber schon D&D-typisch Abziehbilder. Aber man kann das sicher auch mit einem einfachen Punkt-Kaufsystem lösen; dann erfordert es vielleicht mathematisches Grundverständnis auf Grundschulniveau und braucht 15 Minuten, aber das sollten selbst die meisten Amerikaner gerade so noch leisten können. Ich widerspreche übrigens vehement, dass die Regeln für kinematisches Spiel nicht ausgefeilt und getestet sein müssen. Natürlich müssen sie das. Cinematisches Rollenspiel ist eben nicht mal schnell in ein File gerotzt, da steckt auch einiges an Arbeit drin - aufgrund des Umfangs etwas weniger als in einem umfangreichen, simulationistischen System, aber ganz sicher mehr als in SR6. Die Unterstellung, dem sei nicht so, ist ehrlich gesagt etwas beleidigend gegenüber den Autoren solcher Systeme.
SR6 versagt auch, weil es beides sein möchte - ein altmodisches, "schwierig" zu machendes System, wo man "Mathe" können muss und was in den USA, wenig verwunderlich beim dortigen Bildungsstand, außer Mode kommt, das wie SR das traditionell getan hat, dem Spieler maximale Gestaltungsfreiheit jenseits von Klassen geben will, und einem System wo man den Charakter auch in seiner dystopischen 12-min-Freizeit zwischen den drei Jobs, die man braucht um die Zinsen seiner Collegeschulden von 120K zu bedienen, schnell erschaffen hat. Das kann nicht funktionieren, aber so wie SR6 es macht funktioniert es besonders schlecht. Eben weil sich da niemand die nötige Mühe machen wollte, auch wenn gerade bei einem solchen Ansatz eben besonderer Aufwand nötig wäre, und nicht "einfach mal schnell hinrotzen".
Auch als Coin Toss eignet sich SR6 nicht, weil die Abhandlungsmechanismen viel zu spezifisch sind, aber nicht sitzen (siehe Rigger als extremstes Beispiel). Auch hier sei wieder einmal der Sprawl genannt (ein PbtA-Abkömmling), der eben durchaus einigermaßen fair und sauber funktioniert. Es ist ein völliger Trugschluss zu glauben, regelleichte Systeme seien superleicht zu konstruieren, genauso wie es ein Trugschluss ist, eine scheinbar dahingekritzelte Karikatur könne ja jeder hinbekommen. Hinter Beidem steckt einiges an Ahnung, Theorie, Wissen und auch hineingesteckte Arbeit. Zu glauben, man brauche das nicht, ist sehr arrogant und dumm. Klar, man hätte abkürzen können und sich (wie das viele Indies tun) bei einem bereits ausgearbeiteten System bedienen können, aber CGL muss ja zusätzlich auch immer wieder das Rad neu erfinden. Aus dem Debakel mit anarchy haben sie jedenfalls nichts gelernt.
Bei SR6 kommen die Nachteile beider Seiten zusammen. Es ist zu verregelt für ein wirklich flottes Spiel, zu simulationistisch für ein rein narratives Spiel, zu platt für altmodisches simulationistisches Spiel, und zu unausgewogen, um irgendjemanden zufrieden zu stellen. Man muss dauernd etwas dran drehen und reparieren, was du ja selbst oft genug betont hast. Es ist einfach ein schlechtes Produkt. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich meine Charaktere optimiere (das mache ich tatsächlich nie), aber wenn die Regeln mir nahelegen, nackt in den Kampf zu rennen und eine Gipskartonplatte mit rein geschnittenem Loch vor mir herzutragen, statt eine in-game-Hightech-Rüstung zu verwenden, dann ist die Dissonanz zwischen dem, was erzählt wird, und dem, was die Regeln darstellen, einfach zu groß. Wenn die Regeln mich aktiv dafür bestrafen, einen Charakter innerhalb der Welt konsistent zu spielen, wo Körperpanzerung Sinn macht und der realen Welt vergleichbare physische Gesetze gelten, dann bin ich nicht gewillt, hinzunehmen dass ich dafür den Charakter verliere, nur weil ich die Konstitution eben nicht optimiert habe. Das ist es ja gerade. SR6, wenn man die Regeln als Kombattant überleben will, zwingt dich zur Optimierung, noch dazu zu absolut lächerlicher (Biowareknochen die man sich eine Stufe Knochiger wünscht, denn nichts schützt mehr als ein Knochen der die Kugel ablenkt nachdem sie schon die Aorta durchschlagen hat).
Ich erwarte von narrativen Regeln, dass sie die Welt, in der die Fiktion abläuft, unterstützen. Wenn es eine Welt der Superhelden sind, erwarte ich zum Beispiel, dass meinen Superman nicht jeder Dorfpolizist mit ein bisschen Glück mit einem Besenstiel bewusstlos prügelt. Wenn es eine Space Opera ist, erwarte ich dass mir Raumreisen nicht haarklein und in realistischen Zeiträumen auf das Charakteralter aufgeschlagen werden. Und in Shadowrun erwarte ich, dass man nicht dafür belohnt wird, nackt mit Panzerung UNTER den Organen ins Gefecht zu rennen, in der einen Hand eine Riegipswand, und damit die hunderten Salven die kommen locker abhält um dann mit der Wucht einer Haubitze einen Gardisten nach dem anderen umzuprügeln, sondern dass ingame sinnvolle Panzerungs- und Waffenwahl belohnt wird, dass Drohnen fähig sind, Drohnendinge zu tun, ohne spontan Selbstmord zu begehen, wenn sie entdeckt werden, und dass niemand einfach so Lofwyr beschwören kann.
All das liefert SR6 genau nicht. Deswegen ist es für mich ein Totalausfall, ein Totalausfall an den selbstgesetzten Ansprüchen, und ein Totalausfall in den beiden Kategorien, die es sein will.
Mit dem von dir propagierten Ansatz - #yolo, trololo, schmeißen wir irgendwas zusammen, entsteht vor allem eins: minderwertiger Mist. Egal welche Ausrichtung das System sein soll. Das ist bei jeder Art von Produkt so, von Software über Nahrung bis hin zu Mode. Das werfe ich SR6 vor. Keine Qualität, kein Interesse an Qualität, schnell hingerotzt um schnelles Geld abzustauben, das Äquivalent von dem, was Waren aus China vor 30 Jahren (teils) waren. Unsere Fans kaufen eh alles, da muss man sich keine Mühe machen. Wie ich dir schon mal ausgeführt habe, das widert mich an dem System am meisten an - die Annahme, man könne ein mieses Produkt so vermarkten und dafür auch noch Geld und Lob wollen. Und nein, Pegasus kann da nichts mehr reißen. Man kann ein Schwein nur bedingt schön schminken. Dieses Schwein ist weit über den Punkt hinaus.
Das triggert mich bei dir oft: diese zumindest implizite Forderung, die Klappe zu halten und zu konsumieren, was immer mir auf den Teller geschissen wird. Sicher kann man sich damit arrangieren. Man kann sich auch mit ganz anderen Sachen arrangieren.
Aber mal ehrlich: wieso sollte ich?
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Warum Edge in Shadowrun Sixth World eine traurige Chimäre ist, die nicht im Mindesten funktioniert
Edge soll die neue Kernmechanik von Shadowrun sein, Dynamik reinbringen, eine Metawährung um den Spielfluss interessanter zu gestalten, das Kampfsystem vereinfachen, die Klimagasemissionen von Shadowrun reduzieren und einen Beitrag zur Bekämpfung von Masern leisten. Mit anderen Worten, es wurde erheblich gehyped und für seine Implementierung wurde, um einen der Hauptautoren zu zitieren, "mit der Machete" in den Regeln gearbeitet.
Das merkt man, denn es ist nicht annähernd funktional, geschweige denn Spaßig.
Offenkundig wurde Edge früh als Dogma vorgegeben, denn anstatt ein leidlich funktionierendes, aber beliebtes System mit sehr bekannten Macken zu optimieren (wie es mit Shadowrun 4 zu Shadowrun 4A sehr erfolgreich umgesetzt wurde), wollte CGL das Rad neu erfinden, Hardy seinem Action Points-Fetisch fröhnen und man außerdem mehreren sich widerstrebenden Trends im Indie-Game-Bereich hinterher hetzen, was immerhin den Umsatz von Shadowrun in diese Gefilde gebracht zu haben scheint.
Edge hat ein paar grundlegende Probleme. Bevor jetzt wieder das Gaslighting losgeht: ich habe kein Problem mit einer Metawährung in Form eines Pools der zur Erzeugung von Situationen genutzt wird, zumindest im Prinzip. Ich finde nach wie vor Shadowrun 3 ein brauchbares System (trotz fürchterlicher Stochastik), und das hat gleich zwei dieser Pools - die Aktionspools (Kampf, Matrix, Task, Rigger, Zauber) und den Karmapool. Zusammengenommen sind die von der funktionsweise Edge gar nicht so unähnlich. Damit zu spielen macht nach wie vor durchaus Spaß, verleiht allem ein taktisches Element und spielerische Tiefe, die SR4 und 5 nie erreicht haben. Prinzipiell.
Edge möchte gerne ein Game Changer sein. Weg vom schlimm-bürokratischen alten Simulationsspiel, hinein in die bunte, viel bessere Welt des Indie-Münzwurf-Spiels! Dafür soll es ein hochdynamisches System sein, wo man schnell Edgetokens bekommt und wieder ausgibt, damit man gleich das Gefühl hat etwas verdient und gekauft zu haben, für doppelte Instant Gratifikcation. Ich bin etwas überrascht dass es keine Pay2Win-Mechanik mit Micropayments an CGL und Lootboxen (MTG-artige Action-Karten-Booster?) gibt.
Damit Edge richtig dynamisch und zentral wird, wurde einfach alles darauf ausgerichtet. Was auch immer Situationsmodifikatoren gegeben hat, gibt jetzt Situationsedge. Wer bessere Augen hat als der Gegner kriegt Edge, wer Smartlink hat kriegt Edge für jeden Waffengebrauch, ect. Mal für sofort, mal für später, mal situationsgebunden, mal fürs Edge-Sparschwein, ohne erkennbares System, aber dynamisch dürfte es so sein. Und damit noch mehr Dynamik rein kommt, wurde Panzerung ebenfalls in Edge einbezogen: sie mindert jetzt nicht ankommenden Schaden, sondern gibt stattdessen über einen Wertvergleich zwischen Angreifer und Verteidiger (eventuell) Edge. So ist sie zwar keine Möglichkeit mehr, Schaden zu mindern, aber da man zumindest mit höherstufiger Panzerung dann viel Edge farmen würde, könnte man sich ja einfach Schaden mit Edge weg kaufen und so hintenrum wieder den Effekt bekommen, dass Leute mit schwerer Panzerung weniger schnell tot umfallen als Nackte. Zudem soll Edge auch Rollenspiel belohnen, daher kann ein Charakter jetzt für kluge vorbereitung eines Zugriffs auf eine Gruppe Gegner auch ein Bonusedge bekommen. Er hat halt Edge! Wirklich zu schade dass Talsorian Edgerunner schon hat als Marke eintragen lassen.
Und damit nicht genug. Edge soll ja Action Points emulieren, ein System, in das Hardy mindestens so verliebt scheint wie in Kat Hardy. Daher kann man mit Edge noch viel mehr machen als Würfe wiederholen und Schaden wegkaufen. Man kann Erfolge des Gegners verwerfen, man kann Erfolge kaufen, für 4 Edge jeden Gegner ohne Poolmalus angreifen (Anticipation), und für 5 Edge kann man ein Wunder vollbringen (Special Effect) und vieles mehr.
Das erste Grundproblem bei Edge war dann leider, dass scheinbar niemals jemand mit einem Funken mathematischer Bildung daran gearbeitet hat. Es geht sich von den Wahrscheinlichkeiten schlechter aus als SR3, und das ist eine echte Leistung. Rerolls eines kompletten Wurfs, gezielte Schüsse und Poolvergrößerung um den Edgewert kosten jetzt so viel wie echte Wunder (Special Effect: DocWagon greift spontan auf deiner Seite in den Kampf ein!) und für ein Edge weniger alle Gegner ohne Poolabzug gleichzeitig angreifen. Wohldurchdacht. Leider bedeutet die hohe Edgedynamik, dass man sehr schnell 5 Edge zusammen hat, und da sind offensichtliche Abuses wie ein Sack voller bisswütiger Hamster, in den man greift, um sich von jedem Hamster für je ein Edge einmal effektlos beißen zu lassen (über Panzerung) noch gar nicht eingerechnet.
Das bedeutete, dass man gleich eine Abusebremse implementieren musste, sonst wären Feuergefechte nur noch das Auftauchen von spontaner, militärischer Verstärkung und Salvenfeuerstürme auf alle jeweiligen Gegner, was aus jeder Schulhofprügelei in wenigen runden den dritten Weltkrieg machen würde. Also gibt es jetzt nur noch 2 Edge pro Runde.
Damit ist jede Dynamik an den Knien amputiert, durch die Hände geschossen und sicherheitshalber noch einmal mit beherztem Tritt in die Schulterwirbelsäule vollständig gelähmt. außerdem ist Panzerung damit nahezu wertlos, ebenso das laut beschworene Edge durch Rollenspiel und Vorbereitung eines Kampfes. Dafür werden Wunder jetzt immer am Anfang eines Kampfes auftreten, wenn jeder noch den vollen Edgepool hat, denn der füllt sich jetzt ja kaum noch auf. erschwerend kommt hinzu, dass der Pool sich ncith zwischen Szenen auf den Nennwert des Attributs regeneriert - wer also seine letzten 5 Edge für einen rettenden Anruf von Lofwyr ausgegeben hat, der schleift sich dann erst mal so durch den Run und sollte zusehen, dass er mit viel Social Edge mit dem nächsten Passanten ein paar Streits anfängt, um sein Edge wieder aufzuladen. Nur, halt - das geht ja nicht, denn jede Aktion, die dazu dient, Edge zu farmen, ist ebenfalls untersagt. Also auch Vorplanung.Im Endeffekt bedeutet das, dass ein sinnvoll gebauter Charakter in diesem System eben jede Runde seine 2 Edge farmt. Panzerung braucht niemand mehr, außer vielleicht um NSC Edge zu verbieten. Wer dennoch sicher panzerbasiertes Edge will, sollte aber nicht mit Panzerung, die zu einem Def-Wert unter 10 auftauchen, dann kann man sich die Ausgabe auch sparen. Dafür ist man ab einem Def-wert von 15 sicher, ein Edge zu bekommen. Von dem einen Edge kann man sich dann einen Reroll kaufen oder es sparen udn bekommt so eine 1/36-chance einem Gegner einen Erfolg zu ziehen. Da lohnt sich die Investition in teure Panzerung richtig!
Die Panzerungsentwertung hat aber noch einen anderen, für mich durchaus gravierenden, Nachteil: Sie zwingt die nicht primären Kämpfer, die man erst unbedingt in die "Party" zwingen musste, dann nicht am Kampf teilzunehmen. Ohne Deckung 4 überleben sie halt mit einer Konstitution unter dem Maximum und ca. 4 Edge Investition in Soakware nicht. Das wurde von Avalia und Headcrash aus mir unerfindlichen Gründen lobend geäußert. Ich persönlich finde, Charaktere bewusst zum Nichtstun zu verdammen, während eines des Hauptteils des Spiels, denn genau auf Kampf ist SR6 nun einmal ausgelegt, eher unspaßig, besonders für diese Spieler. Sicher, für je 2 Edge können sie dann mit massivem Malus auf irgendwen schießen, aber Edge verdienen sie nun mal eher nicht, indem sie sich verstecken. Oder sie nehmen voll, und deckungsfrei, am Kampf teil, und implodieren beim ersten Treffer. Leider macht nicht mal Charaktererschaffung in SR6 Spaß.Jetzt stellt sich natürlich noch eine andere Frage: wenn man Panzerung entfernt, gibt es ja nur noch Body zum Schadenswiderstehen, ergo werden Waffenschäden wie aus SR5 bekannt sehr, sehr tödlich. Das war nicht gewollt, also wurden die alle halbiert. Nahkampfwaffen bekamen Festschaden (damit ist es endlich egal ob ein Troll oder eine Piie das Katana führt), Pistolen sind so runtergeregelt dass sie nicht mehr durch Gipskarton schießen können, und ein Faustschlag eines augmentierten Stärke-9-Menschen (der keinen Festschaden bekommen hat, damit es wenigstens eine weitere Anwendung neben Grappling für das Stärkeattribut bekommt) ist jetzt gefährlicher, als von einer Autokanone getroffen zu werden. Das macht zwar Deckung mächtiger, reduziert die Granularität bei Waffen aber erheblich und führt zu weiteren Glaubwürdigkeitsproblemen (Rocky schlägt stärker zu als eine Anti-Material-Rifle).
Und dann rächt sich jetzt, dass man das komplette Spiel auf Kampf ausgelegt hat. Zwar gibt es immerhin auch Regeln für Soziale Konflikte (jemand hat wohl mal Vampire gespielt bei CGL), aber abseits davon? Kein Edgegewinn nirgends, außer durch regeltechnisch echt grenzwertige SL-Belohnungen für "Rollenspiel", "Brillianz" oder "sonstige Awesomeness".
Wie man es dreht und wendet, das völlig missratene, nicht funktionale Edge-System ist eine massive Spaßbremse. Anfangs kommt es zu einem Austausch von Massivschlägen, und steht dann noch jemand, plänkelt es halt in einem grindigen Kampf verschiedener Kampfcharaktere weiter vor sich hin, während sich die gezwungenermaßen mitlaufenden Rigger, Decker und anderen Supportchars in der Volldeckung hinter Gipskarton oder sogar Ziegelwänden verstecken und die Spieler während des plänkelnden Kampfes Döner für alle holen gehen.
Wenn sie dann heilen müssen, müssen sie einen plausiblen Grund finden, sich in überlegener Form mit irgendwem zu streiten, um den Wurf mit Edge machen zu können und nicht die nächsten paar Tage flachzuliegen oder halt verletzt mit Mali überall herumzulaufen. Panzerung ist effektiv eine Verlustinvestition, inklusive vieler Cyberware (und damit ein großer Teil der Ausrüstung, mit der man Charakteren Identität gibt); nur Knochenverstärkungsbioware (die man durch starkes Wünschen auch eine Stufe knochiger machen kann, weil das ja klar ist) ist es noch wert, gekauft zu werden, und die einzige sinnvolle Möglichkeit, einen Charakter jenseits schrankartiger Konstitution widerstandsfähiger zu machen. Waffen sind ebenfalls recht wertlos, da es einen Must-Have gibt und alles andere enorm schlechter ist; im Bemühen, den Waffen Identität zu geben, wurden nämlich Konstrukte wie die Predator 6 geboren, die einfach übertrieben besser ist als jede andere Pistole. Problem nicht erkannt und verschlimmert.
Und schließlich kommen wir dahin, dass es in Shadowrun 6 keinerlei Spaß macht, einen nicht auf dumpfsinniges Gemetzel ausgelegten Charakter in einem nicht auf dumpfsinniges Gemetzel ausgelegten Spiel zu spielen. Leises Ausschalten per Taser? Praktisch unmöglich. Rigging? Traurig. Decker? In den Kampf gezwungen, aber können dann nicht dran teilnehmen.
Sicher, Freunde der Gaslampen und der nicht-echten Schotten, das kann man alles Hausregeln, aber damit gibt man ja zu, dass etwas missraten ist. Oder man spielt ein weniger katastrophal missratenes System. An Edge, RAW, ist jedenfalls nichts gut gelungen.
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Adventskalender 2019 Diskussion/Feedback
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Und endlich das angedrohte/versprochene Rezept! Wobei mich ja ein Soyrezept eher reizen würde. Ich meine, da muss man dann halt die vegane Variante nehmen und mehr mit Zusätzen als mit teuren Fluggetreiden aus Peru arbeiten ...