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Was ist Traumaturgie?


Guest Black Aleph
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Guest Black Aleph

Suche grade in Google usw. nach Traumaturgie. Leider kriege ich so gut wie keine guten Ergebnisse.

 

Kann mir vielleicht jemand Links zukommen lassen, die sich mit dem Thema beschäftigen? Evtl. steht ja dazu was im Vampire-Regelwerk? Was ist die engl. ?bersetzung des Begriffes?

 

UPDATE: Ok, mal eine Seite... http://www.nzz.ch/2001/07/14/li/page-article7IGR0.html

 

Sicherlich auch interressant für den Cthulhu-Spieler.

 

Traumaturgie und Dramaturgie

 

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Kurz gesagt: Thaumaturgie (gr. thaumos -- Wunder) ist weltliche Magie, im Gegensatz zur Theurgie, der göttlichen Magie. Genauer lässt sich das nicht allgemeingültig definieren, denn die Begriffe sind ebenso diffus wie die esoterischen Lehren, aus denen sie stammen. Thaumaturgie und Theurgie scheinen aber meistens ein Gegensatzpaar zu bilden.

 

Je nach dem, wann, wo und von wem der Begriff Thaumaturgie verwendet wird, kann er bedeuten:

- Magie, die aus dem Zaubernden selbst kommt. (Im Gegensatz zur Theurgie, bei der Gott durch den Zaubernden wirkt.)

- Magie, die einen weltlichen Effekt hat. (Im Gegensatz zur Theurgie, die nur einen geistigen Effekt hat.)

- Graue/Schwarze Magie (Im Gegensatz zur Theurgie, der "Wei?en Magie".)

Und so weiter ...

 

Verwendet wurden die Begriffe unter anderem von Alister Crowley, den Kabbalisten, den Neoplatonikern et al. In Shadowrun, Vampire und einigen anderen Rollenspielen ist es meines Wissens einfach das Schlauwort für Magie.

 

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Vielleicht ist es ja von Interesse: Ethnologisch gesehen, gibt es keine Magie, die durch einen Gott bewirkt wird. Magie ist das, was ein ein einzelner oder mehrere durch sich selbst heraus verändern - und dies auf eine Weise, die durch rationale Mittel nicht zu erklären ist. Benötigen sie dafür aber die Hilfe eines übernatürlichen göttlichen Wesens, bitten sie also nur um die Veränderung, statt sie selbst durchzuführen, dann spricht man vom religiösen Wunderwirken. Die Grenzen zwischen beiden sind flie?end und oftmals ist eine klare Unterscheidung in der Praxis nicht möglich, aber diese beiden Definitionen erscheinen mir recht sinnvoll.
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Guest Black Aleph

Hat jemand das Vampire Regelwerk, da gibt es ja auch die Fähigkeit Taumaturgie - oder Traumaturgie (?!).

 

Andrerseits wollte ich nicht auf Magie hinaus û sondern mich eher mit der Dramaturgie eines Traumas beschäftigen. Wie macht sich ein Trauma bemerkbar? Wie kann evtl. ein Abentuerr auf einem Trauma aufbauen?

 

Beispiel: Die Spieler haben ein Abenteur nicht ägelöstö, fliehen und finden erstmal in einem verlassenen Haus im Walde zuflucht. Dann beginnt ein Trauma sie einzuholen und sich am Ende auch material zu manifestieren.

 

Deshalb dachte ich auch, dass es Traumaturgie als Begriff geben sollte.

 

Immerhin: eine interressante Wortschöpfung für Cthulhu!

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Original von Matthias Oden

Vielleicht ist es ja von Interesse: Ethnologisch gesehen, gibt es keine Magie, die durch einen Gott bewirkt wird. Magie ist das, was ein ein einzelner oder mehrere durch sich selbst heraus verändern - und dies auf eine Weise, die durch rationale Mittel nicht zu erklären ist. Benötigen sie dafür aber die Hilfe eines übernatürlichen göttlichen Wesens, bitten sie also nur um die Veränderung, statt sie selbst durchzuführen, dann spricht man vom religiösen Wunderwirken. Die Grenzen zwischen beiden sind flie?end und oftmals ist eine klare Unterscheidung in der Praxis nicht möglich, aber diese beiden Definitionen erscheinen mir recht sinnvoll.

 

Religionswissenschaftlich ist eine Deffinition für Magie, "sich die Kräfte der Götter zu eigen machen"

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Hat jemand das Vampire Regelwerk, da gibt es ja auch die Fähigkeit Taumaturgie - oder Traumaturgie (?!).
Ganz kurz zu den Blutsaugern:

Bei Vampire existiert die Disziplin (nicht Fähigkeit) "Thaumaturgie", die hier aber nur schlecht knapp zu erläutern ist.

Es ist, mehr oder weniger, der Sammelordner für eine Reihe von s.g. Pfaden (verbessert mich, wenn ich da falsch liege, ich bin so sehr an die englischen Termini gewöhnt), die gewissen Zaubern gleichkommen.

Beispiele wären "Bewegung durch den Geist" (Telekinese), "Die Macht Neptuns" (tolle Sachen mit Wasser machen), "Herrschaft über die sterbliche Hülle" (Zuckungen erzeugen, Leute wie Marionetten spielen etc.) oder eben "Lockruf der Flammen", der Evergreen, den in der alten WoD sowieso jedes System irgendwann konnte.

Ist unter anderem Chefsache der Tremere, des Clans, der wiederum einst aus den Orden der Magi hervorgegangen ist, womit man zumindest später erklärte, warum die so coole Zauber-Dinger haben :-)

 

Hat aber, klar, jetzt nur wenig mit deiner "Traumaturgie" zu tun, die ich von der Wortherleitung fragwürdig und von der WoD her unbekannt einstufen würde. Ob's das irgendwo gibt?

Vielleicht. Mir jedenfalls nicht bekannt...

 

 

Gru?,

Thomas

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Original von Christoph
Original von Matthias Oden

Vielleicht ist es ja von Interesse: Ethnologisch gesehen, gibt es keine Magie, die durch einen Gott bewirkt wird.

Religionswissenschaftlich ist eine Deffinition für Magie, "sich die Kräfte der Götter zu eigen machen"

 

Herrlich! Einfach herrlich! :D

 

Da hab ich aber auch noch einen: In der Psychologie ist magisches Denken "der irrtümliche Glaube einer Person, dass ihre Gedanken, Worte oder Handlungen ein bestimmtes Ereignis hervorrufen oder verhindern können, wobei allgemeingültige Regeln von Ursache und Wirkung verletzt werden." Was mir an dieser Diskussion gefällt ist, dass sie sehr hübsch demonstriert, wie diffus die Begriffe auf diesem Gebiet sind, wenn man sie aus dem Kontext rei?t. Für mich ist Magie im ?brigen jede Handlung, für die ich Manapunkte bezahlen muss. ;)

 

@Black Aleph: Ich hatte Traumaturgie zunächst ebenso wie Kairos für einen Schreibfehler deinerseits gehalten. Bei dem, was Google ausspuckt, handelt es sich definitiv um Schreibfehler: die Vampire-Disziplin hei?t "Thaumaturgie". Meiner Einschätzung nach existiert die Vokabel "Traumaturgie" jedenfalls nicht. In dem Artikel aus der NZZ handelt es sich dementsprechend wohl um einen Neologismus. Das Wort "Trauma" bezeichnet in der Medizin übrigens eine physische Verletzung (z.B. Schleudertrauma). Wenn Du Trauma im Sinne von "traumatisches Erlebnis" meinst, empfiehlt es sich, von einem "psychologischen Trauma" zu sprechen. Das nur, um zukünftige Missverständnisse zu vermeiden. :)

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Wenn Du Trauma im Sinne von "traumatisches Erlebnis" meinst, empfiehlt es sich, von einem "psychologischen Trauma" zu sprechen. Das nur, um zukünftige Missverständnisse zu vermeiden.
Wobei, laut Duden, beide Inhalte im Wort stecken, sowohl "Wunde" als auch "seelische Erschütterung" und "Schock".

 

Nur, um nach Religionswissenschaften, Ethno- und Psychologen jetzt auch mal so einfach was aus dem hausmännischen Bücherregal zu zücken...

Rein philologisch kann ich dir zudem versichern, dass das Wort hier definitiv ein Neologismus sein dürfte. Duden und das Grimm'sche Wörterbuch sind sich da jedenfalls einig ;-)

 

 

Gru?,

Thomas

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Original von Thomas Michalski
Wenn Du Trauma im Sinne von "traumatisches Erlebnis" meinst, empfiehlt es sich, von einem "psychologischen Trauma" zu sprechen. Das nur, um zukünftige Missverständnisse zu vermeiden.

Wobei, laut Duden, beide Inhalte im Wort stecken, sowohl "Wunde" als auch "seelische Erschütterung" und "Schock".

Klaro, das hab ich auch mit keinem Wort in Abrede gestellt. Ich wollte nur auf eine häufige Quelle von Missverständnissen Hinweisen, da die breite Íffentlichkeit häufig nur mit der psychologischen Bedeutung des Wortes vertraut ist. (Bin selbst mal darauf reingefallen.) :)

 

Nur, um nach Religionswissenschaften, Ethno- und Psychologen jetzt auch mal so einfach was aus dem hausmännischen Bücherregal zu zücken...

Rein philologisch kann ich dir zudem versichern, dass das Wort hier definitiv ein Neologismus sein dürfte. Duden und das Grimm'sche Wörterbuch sind sich da jedenfalls einig ;-)

Duden, Grimm und Styxx, die gro?en Referenzinstanzen der deutschen Sprache, sind sich also einig. *muhaha* Im Ernst: Ich bin wörterbuchtechnisch -- was unsere Muttersprache angeht -- leider schlecht (lies: gar nicht) ausgestattet. Danke für's Nachschlagen!

 

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