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Aloah,

 

Ich habe neulich auf einer Zugfahrt eine kleine (vielleicht cthuloide?) Kurzgeschichte geschrieben. Für Kritik wäre ich sehr dankbar :) Auch Interpretationen sind seeehr erwünscht!!

 

Der Magier

 

An einem kalten Morgen mitten im Oktober musste Roland feststellen, dass die Realität an die er glaubte nicht der Wahrheit entsprach. Objekte, die der Schwerkraft unterworfen sind, fallen zu Boden. Das Wasserglas, welches er am letzten Abend auf seinem Küchentisch abgestellt hatte schwebte in der Luft.

Früher an diesem Morgen, noch bevor Roland diese verwunderliche Entdeckung gemacht hatte, wurde er von einem penetranten Klingeln der Türglocke seines Appartments aus seinem unruhigen Schlaf gerissen. Träge und mit einem wiederlichen Geschmack im Mund schlüpfte er in seinen Pyjama, um sich durch die fahl eingerichtete Wohung zu Tür zu bewegen. Das wiederwärtige Gesicht des Mannes, das er durch den Türspion erkennen konnte jagde ihm einen gehörigen Schrecken ein und lie? ihn für einen Moment nichtmehr an seine pochenden Kopfschmerzen denken.

Er entschied nicht zu öffnen.

Der Mann auf der anderen Seite sprach in dumpfen Tönen durch die Tür: "Du kannst mich nicht aussperren, Roland." Angstschwei? floss seine glatte Stirn hinab und lie? ihn nur zittrig antworten: "Geh. Ich... mache nicht auf." Ein leises, gedämpftes Lachen war drau?en im Flur zu hören. "Ich bin doch schon drinnen, Roland, ich bin doch schon..." Der Mann verstummte.

Roland sammelte sich, taumelte durch den Raum ins Schlafzimmer zurück.

Der Revolver lag nicht wie sonst in der Schublade des Nachttisches. Er ging ins Bad, fand ihn im Waschbecken. Auf seinem Rückweg in die Küche lie? er die Waffe fast fallen, als er das Wasserglas in der Luft bemerkte. Der Mann vor der Tür war ein Magier. Er bekann wieder dumpf lachend zu sprechen: "Wir sind schuldig. Vergiss das nicht. Vergiss mich nicht!"

Panisch riss Roland den Revolverlauf hoch um auf die Tür zu zielen, als der Mann eintrat. Auch der hob seine Waffe.

Als Roland blutend am Boden lag und seine letzten Atemzüge nahm, stellte er fest, dass der Magier schon weg war. Das Wasserglas stand ruhig auf dem Tisch.

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  • 2 weeks later...

Nett, und gut geschrieben, mir persönlich ein bisschen zu kurz. Nicht von der

Handlung her, sondern einfach vom Umfang. Ich habe irgendwie das Gefühl,

es bedarf hier noch ein paar Ausschmückungen oder teilweise einer anderen

Wortwahl, um ein wenig mehr Atmosphäre zu erzeugen. Der Magier bleibt

nämlich doch recht blass, und die Dinge, die um den Protagonisten Roland

geschehen, sind mir persönlich deshalb nicht gruselig / bizarr / merkwürdig

genug. Bau an manchen stellen vielleicht noch etwas ein, oder ersetze alltägliche

Wörter durch andere... Eine Interpretation spar ich mir jetzt aber :D

Vielleicht wäre Thomas Ligotti etwas für dich, falls du ihn noch nicht kennst.

Hier sind solche kurzen Geschichten mit offenen Anfängen und Enden

meisterhaft in Szene gesetzt und bieten mehr als genug Freiraum für

Interpretationen.

 

Gru? aus der Literatenkammer,

Eibon

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