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Viel Feind, viel Ehræ û zweiter Teil: die übernatürlichen Feinde


Frank Heller
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Von Heiko Gill

 

Hier sollen zwei Beispiele einerseits zeigen, dass es beim Hexer auf den ersten Blick gewohnt lovecraftianisch zuzugehen scheint, aber auf den zweiten Blick so manche ?berraschung lauert. Also Vorhang auf für einen Gro?en Alten (und noch einmal zur Erinnerung: was anderswo ein ä?u?erer Gottô sein mag, ist beim Hexer tatsächlich ein äGro?er Alterô) und eine Monsterart:

 

Shub-Niggurath, Gro?er Alter

Zitat: äDu wirst mir dienen wie alle anderen.ô

Und dann begann der Wolf sich zu verändern. Die harten, mit groben Werkzeugen geschnittenen Kanten und Winkel seines Körpers bröckelten ab, rostige Späne fielen wie blutiger Hagel zu Boden; Risse und Sprünge durchzogen den Leib des eisernen Monumentes. Im ersten Moment war es fast unmerklich, aber die Verwandlung nahm zu, je stärker der Strom unsichtbarer Kraft wurde, den das Ungeheuer aus den Körpern seiner Opfer saugte.

Dann zerbrach es.

Ein heller, peitschender Laut erscholl; ein Geräusch, als würde eine gewaltige Bronzeglocke zerspringen. Kleine, scharfkantige Metallsplitter flogen durch die Luft und verletzten Menschen und Ratten, und schlie?lich begann die Brust des riesigen Eisentiers zu rei?en. Ein haardünner, gezackter Spalt erschien, raste wie ein schwarzer Blitz seinen Hals hinauf, über Schnauze, Stirn und Schädel des Tieres wieder zurück und den Rücken entlang. Ein fürchterliches Knirschen und Mahlen erscholl aus der Brust des eisernen Ungetümes. Schlie?lich brach es in zwei Teile, die klirrend zu Boden fielen.

Etwas Schwarzes, Formloses quoll aus seinem Körper.

Im ersten Augenblick hatte Howard den Eindruck, einer gewaltigen Spinne gegenüberzustehen, aber schon in der nächsten Sekunde erkannte er, dass das nicht stimmte. Das Ding schien nur aus haltlosem brodelndem Schleim zu bestehen, eine widerliche schwarze Masse, pulsierend und zuckend, die immer wieder schwarze Pseudopodien ausbildete, Fü?e und Arme zu formen versuchte und wieder zerfiel. Armdicke Tentakel wuchsen aus dem menschengro?en Ball schwarzer Materie hervor, peitschten wie blinde Schlangen die Luft und wurden mit einem schmatzenden Geräusch zurückgesaugt.

Die Riesenratte stie? einen neuerlichen schrillen Pfiff aus und wieder teilte sich die Menge hinter ihr und ein einzelner Mann trat hervor. Sein Gesicht war bleich vor Furcht, aber er bewegte sich mit festen Schritten, und auf seinen Zügen lag ein entschlossener Ausdruck. Und der Blick seiner Augen war klar. Was immer diese Menschen dazu brachte, ihr Leben zu opfern, dachte Howard schaudernd, es war weder eine Droge noch irgendeine Form von hypnotischem Zwang. Wäre der Gedanke nicht zu schrecklich gewesen, um ihn überhaupt in Betracht zu ziehen, dann hätte er geschworen, dass sie sich freiwillig opferten.

Der Mann näherte sich dem formlosen schwarzen Ding bis auf wenige Zentimeter, blieb einen Moment reglos stehen und sank schlie?lich auf die Knie herab. Demütig senkte er das Haupt, stützte die Handflächen auf den Oberschenkeln auf und schloss die Augen.

Ein Zittern lief durch die schwarze Masse. Langsam, als hätte sie kaum noch die Kraft dazu, bildete sie einen schwarzen, nervendünnen Strang aus, der tastend wie eine blinde Schlange auf den Knienden zu kroch, seine Hand berührte und ohne sichtbaren Widerstand in seine Haut drang.

Der Mann zuckte zusammen. Ein leiser, wimmernder Schmerzlaut kam über seine Lippen. Aber er versuchte nicht, die Hand zurückzuziehen.

Sekundenlang geschah nichts mehr. Dann verstärkte sich das Pulsieren und Beben der schwarzen Masse und gleichzeitig begann der Kniende zu zittern. Der schwarze Ball vor ihm zuckte und wogte jetzt immer stärker, und schlie?lich kam Rhythmus in seine Bewegung; aus dem konvulsivischen Zucken und Zittern wurde ein schnelles, rasendes Pumpen.

Und der Körper seines Opfers begann in sich zusammenzufallen wie ein Ballon, aus dem die Luft entwich.

Howard schloss mit einem Stöhnen die Augen, aber was er nicht verschlie?en konnte, waren die Ohren. Die Geräusche, die er hörte, waren schrecklich genug, ihm zu verraten, was weiter geschah. Das furchtbare Schmatzen und Saugen wurde lauter, steigerte sich zu einem Geräusch, das sich wie eine glühende Messerklinge in sein Denken zu graben schien, und verklang dann; ganz allmählich nur.

Als er die Augen wieder öffnete, war der Mann verschwunden. Nur seine Kleider lagen noch da; und ein unregelmä?ig geformter, feuchter Fleck auf den steinernen Mosaikfliesen.

Der schwarze Ball hatte sich verwandelt. Aus der formlosen Masse war ein grotesker, aufgedunsener Balg geworden, aus dem missgestaltete Tentakel und dünne, wie abgerissen wirkende Stränge wuchsen. Ein auf furchtbare Weise deformiertes, pupillenloses Auge, gro? wie eine Männerfaust, starrte ihn an, darunter schnappten zwei lippenlose, mit rasiermesserscharfen Zähnen bewehrte Mäuler.

Shub-Niggurath ist zwar wie die anderen Gro?en Alten eingekerkert worden, doch er hat einen gro?en Vorteil [aufgrund des häufig hergestellten Zusammenhanges zwischen Shub-Niggurath und der Fruchtbarkeit, bzw. anderen Fruchtbarkeitsgottheiten, wird häufig von äsieô gesprochen, beim Hexer sagt man jedoch äerô]. Er war in der Lage, seine ureigene Dienerrasse vor dem Untergang zu bewahren und bis in die Gegenwart überdauern zu lassen. Es handelt sich dabei um Ratten. Wobei man einschränken muss, dass sich normale Tiere mangels Intelligenz dieses Umstandes nicht bewusst sind. Nur bei gro?en Rattenkolonien werden Albinoratten geboren, die über magische Fähigkeiten und das nötige Wissen verfügen. Streng genommen müssten diese Albinoratten, die zu Schäferhundgrö?e heranwachsen, als die eigentlichen Dunklen Jungen betrachtet werden.

Angriffe und Besondere Fähigkeiten: Shub-Niggurath verfügt über Dutzende von Tentakeln, doch kann er ein Opfer in einer Runde jeweils maximal nur mit einem Tentakel angreifen. Gelingt ein Treffer, so wird das Opfer in der nächsten Runde an den Körper der Gottheit gezerrt und dort von einem ihrer zahllosen Mäuler ausgesaugt - d.h. das Opfer verliert in jeder folgenden Runde permanent 1W6 ST-Punkte.

Solange ein Opfer ausgesaugt wird, hat es keinerlei Möglichkeit, sich zur Wehr zu setzen. Es kann weder Zauber ausführen, noch Magiepunkte ausgeben, noch irgendetwas anderes tun, als sich vor Schmerzen zu krümmen und zu kreischen.

Shub-Niggurath tritt auf in Wenn der Stahlwolf erwacht und Engel des Bösen (Buch Acht).

 

Und dazu passend dann auch die Dunklen Jungen, die beim Hexer ganz anders sind, als man sie sonst gewohnt ist:

 

Ratten

Ein heller, struppiger Körper erschien hinter mir auf den Stufen und kam auf trappelnden hornigen Krallen auf mich zu. Knopfgro?e, schwarze Augen blitzten tückisch. äEine Ratte!ô durchfuhr es mich. Das war eine wei?e Albinoratte. Und sie starre mich an, aus roten, funkelnden Augen, die ganz und gar nicht die eines stumpfsinnigen Tieres waren.

Ratten sind ein weltweit vorkommendes Ungeziefer, das auch an jenen Orten lebt, welche die heldenhaften menschlichen Kämpfer gegen die Gro?en Alten immer wieder aufsuchen müssen: Uralte Ruinen, verlassene Häuser, stinkende Abwasserkanäle. Aber normalerweise stellen Ratten keine besondere Gefahr für Menschen dar. Eine ganze Horde dieser alles fressenden Nagetiere kann allerdings schon Furcht einflö?en.

Es ist weitestgehend unbekannt, dass Ratten nicht das Produkt der Evolution im herkömmlichen Sinne sind. Im Hexer-Universum sind Ratten die Dunklen Jungen von Shub-Niggurath!

Solange der Gro?e Alte eingekerkert ist, sind seine Dienerkreaturen sich glücklicherweise ihrer Herkunft weitgehend unbewusst. Es bedarf der Anwesenheit einer besonderen Kreatur, um das intelligente, kollektive Handeln zu ermöglichen - einer Albinoratte. Dann wird aus den Quasi-Tieren eine schreckliche, homogene Masse.

Bei änormalenô Ratten kann man davon ausgehen, dass je zehn Tiere pro Runde 1W3 Schaden verursachen können. Dabei wird die Anzahl der an einem Angriff beteiligten Zehnermeuten mit dem Wert fünf multipliziert - daraus ergibt sich die Prozentchance für einen erfolgreichen Angriff aller Ratten.

Jeder erfolgreiche Angriff eines Charakters tötet eine Ratte und verjagt den Rest der betroffenen Meute, so reduziert sich auch für den folgenden Rattenangriff deren Erfolgschance.

Das ändert sich gravierend, wenn die äTiereô von einer Albinoratte geführt werden. Bei diesen Rattenschwärmen kämpft jede einzelne Ratte bis zum Tod. Das hei?t, dass erst jede zehnte getötete Ratte die Angriffswahrscheinlichkeit um fünf Prozent verringert! Wenn die Charaktere nicht über breit streuende Waffen verfügen oder schnell die Flucht ergreifen, können sie von einem so geleiteten Rattenschwarm regelrecht in Stücke gerissen werden.

Albinoratten sind so gro? wie Schäferhunde, gewaltig und intelligent. Sie sorgen dafür, dass die Rattenarmeen in den Kanalisationen den Willen ihres Schöpfers mit heimtückischer Schläue ausführen. Sie können auch auf telepathischem Wege mit Menschen kommunizieren, um sie beispielsweise einzuschüchtern oder zu verwirren.

 

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  • 5 months later...
  • 2 weeks later...
Guest WingsOfCaliel

Ich mag die Ratten - zumindest den Romanen nach^^

Leider fand ich bis jetzt noch keine (Mit)Spieler,

um den Hexer zu unterstützen *seufz*

Mal sehn...

 

Die Ratten sind toll!! :P

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