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Spielbericht Die Nürnberger hängen keinen


medusa
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Vorab û ich liebe meine Spielrunde. Ich bin glücklich, da? ich sie habe. Aber manchmal wünschte ich mir, mal ein "echtes" CoC-Szenario zu spielen statt da? durch irgendeinen irren Einfall regelmä?ig Cthulhu auf Witzig daraus wird. Es macht wirklich Spa?, und ich lache selten so viel wie am Spielabend, aberà Nun ja. Vielleicht ist das eines dieser unerreichbaren Rollenspiel-Ideale. ;)

 

Unser neuester Streich: Die Nürnberger hängen keinen. Weil mir das Szenario in seiner ursprünglichen Form nicht so ganz zusagte, nahm ich einige Modifikationen vor: So wurde aus Herrn Glaubner ein Fräulein Glaubner (nichts macht einen als SL glücklicher als wenn die - ausschlie?lich männlichen - SC der Oberschurkin Blumen und Lebkuchenherzen schenken!), und mal eben die "toten" Kinder aus den Traumlanden zurückzuholen, gestaltete sich auch nicht so einfach.

(Btw: Diese Diskussion begann erst, als ich mich bereits entschlossen hatte, "tote" Charaktere als Zombies zurückkehren zu lassen.)

 

Teilnehmende und leidende SC:

- Peter Gsteiner (Klatschreporter)

- Jan Gutenberg (Agent)

- Theoderich Rubin (Gerichtsmediziner)

- Julius von Lehr (Rechtsanwalt)

- Salomon Weisbeker (Rabbiner)

 

Dauer: rund 5 Stunden

 

Obwohl sich die meisten SC kannten, benutzte ich verschiedene Aufhänger zum Einstieg: So erhielten die Herren von Lehr und Rubin das Telegramm Grungerts, Rabbi Weisbeker wurde von seiner Schwester Anna Silberhorn benachrichtigt, deren Tochter Rahel das dritte Opfer war, Agent Gutenberg erfuhr durch Presse und andere Kanäle von der Selbstmordserie, und Klatschreporter Gsteiner (ursprünglich ein NSC) befand sich bereits vor Ort.

 

In Nürnberg etablierten die SC sehr schnell, da? die Todesfälle mit der Schule zusammenhängen mussten. Sie fanden die Scharade und das Diktat (dessen unveränderte Form allerdings erst wesentlich später nach einem Ideen-Wurf). Ins Visier rückten somit Klassenlehrerin Frl. Glaubner und der Schulrektor, was komplett meine Schuld war, da ich ihn in einem Schnellschu? Dr. Adler genannt hatte û völlig vergessend, da? in der Scharade von einer Adler-Lok die Rede ist. Verdächtig!

Reporter Gsteiner plante, den Unterricht der Klasse zu belauschen, was allerdings am Hausmeister der Schule scheiterte. Rabbi Weisbeckers Strategie "Ich bin ein Angehöriger" erwies sich da schon als erfolgreicher, aber bis auf eine Einladung für den Abend erfuhr er von Frl. Glaubner nicht viel.

Somit traf sich die Gruppe mit der Klassenlehrerin, nur nicht wie angedacht in ihrer Wohnung, sondern auf dem Christkindlmarkt, womit das evtl. Entdecken der verdächtigen Staubschicht auf ihrem Bett wegfiel. Dafür gab es diese schöne Szene, in der eine volle Weinstube zu vorgerückter Stunde die Scharade von der Eisenbahn sangà (Da keiner gezielt ein Shantak beschwor, passierte natürlich nichts.)

 

Der auf die SC ausgesprochene Zauber griff in der Nacht nicht, so da? am nächsten Tag die Untersuchung weiterging. Die SC fanden heraus, da? nur hochbegabte Schüler zu den Opfern gehörten, suchten daraufhin andere aus der Klasse auf, fanden das veränderte Diktat und warnten die Eltern.

Agent Gutenberg versuchte etwas über Frl. Glaubners Hintergrund zu erfahren (dank eines hervorragenden Psychologie-Wurfes hatte er erkannt, da? ihre Anteilnahme nur geheuchelt war), aber da er so etwas wie der Mulder seiner Behörde ist, traf er zunächst auf sehr uneilige Kollegen.

 

In der folgenden Nacht erleichterte ich den Wurf gegen den Zauber erheblich, woraufhin ihm drei Charaktere erlagen (der Rest schob Wache bei Frl. Glaubners Haus oder weigerte sich zu schlafen). Zweien gelang es, ein Shantak zu beschwören und sich durch das Tor tragen zu lassen, der dritte kam an der Polizeiabsperrung vorbei und stürzte sich in den Burggraben.

Dank ihrer Nachtwache erfuhren die verbliebenen SC erst spät vom Tod bzw. Verschwinden ihrer Mitstreiter. Gerichtsmediziner Rubin identifizierte Salomon Weisbeckers Leiche.

 

In der Zwischenzeit fanden sich der gute Rabbi, von Lehr und Gsteiner auf der Ebene von Leng wieder. Den aus dem Nichts über der Schlucht auftauchenden Blechflieger erkannten sie noch nicht als Hinweis auf das Tor nach Nürnberg, sondern sie machten sich erst mal auf den Weg in Richtung Kloster. Dabei entdeckte Gsteiner das Dorf der Fastmenschlichen, schlich sich an und fand die Kinder. Als sich von Lehr und Weisbecker zu ihm gesellen wollten, wurde der Rabbiner entdeckt, und was dann folgte, war unser Pirates of the Caribbean 2-Moment: Ein ganzes Dorf Wilder jagt den flüchtenden Unglücksvogel. Immerhin konnten seine beiden Kumpane somit ungestört die Kinder befreien und zurück zum Tor bringen, wo sie zwei Shantaks beschworen und sich nach Nürnberg zurückbringen lie?en.

Der Rabbi inzwischen flüchtete ins Kloster, hängte seine Verfolger in den unübersichtlichen Gängen auch bald ab und fand seinen Weg in den Thronsaal, wo er Frl. Glaubner antraf und sie mittels eines in seiner Nachtmütze verborgenen Steines zuerst halb k.o. schlug und dann erwürgte. Und als er schlie?lich seinen Weg zurück zum Tor auf der Ebene von Leng gefunden hatte und einfach sprang, erlitten zwei Gerichtsmediziner in Nürnberg den Schock ihres Lebens, weil der vermeintliche Tote vor ihnen plötzlich wieder recht lebendig wurde. Wir werden sehen, was sich der Zombie-Rabbiner einfallen lässt, um uns erhalten zu bleibenà

 

Ein schönes Abenteuer mit hohem Spa?faktor û neben dem Running Gag "Vielleicht könnte ich mich als Schrank verkleiden" gefiel mir besonders die Diskussion zwischen Rabbi Weisbecker und Protestant von Lehr in Leng û wo sind wir hier eigentlich? Zwischenwelt des jüdischen Glaubens? Hölle? (Himmel eindeutig nicht, und als Protestant konnte der gute Anwalt nicht mal ans Fegefeuer glauben.) Ein Blick auf die Fastmenschlichen unterstützte natürlich die christliche Theorieà

 

Im Nachhinein betrachtet hätte ich die Eppelein-Sage noch mehr einbinden sollen. Ich hatte Frl. Glaubner als Nachfahrin Eppeleins entworfen (mit den üblichen Zutaten uralter Pakt etc.), was die Spieler auch bald vermuteten, aber da ich strikt gegen ploterklärende Oberschurken bin, erfuhren die SC so gut wie nichts darüber. Verbesserungswürdig.

Hartnäckige Aktionen meiner Spieler waren der Versuch, sich mal den Boden des Burggrabens aus der Nähe zu betrachten sowie die ?berwachung des armen Schulrektors û da hätte ich mich, was falsche Spuren angeht, austoben können. Völlig entfallen ist die Verfolgung durch die Felsengänge, die eigentlich eine sehr schöne Idee ist, aber sich in der Praxis dadurch schwierig gestaltete, da? die SCs sich in einem Mehrparteienhaus so schlecht verstecken konnten. Es hätte sich also angeboten, den Eingang zu Frl. Glaubners Tor nach drau?en zu verlagern oder eine zufällig freistehende Wohnung als Versteck anzubieten.

Je nun. Beim nächsten Mal... ;)

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  • 8 months later...
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