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Spielbericht: Der Gaukler von Jusa


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Gestern bin ich tatsächlich über meinen Schatten gesprungen und habe mein erstes Cthulhu-Abenteuer gemeistert! Wir waren zu viert, ich und eine Mitspielerin hatten bereits Erfahrung mit DSA, die anderen beiden waren komplette Rollenspielneulinge. Wir spielen im Deutschland der Weimarer Rebuplik, genaugenommen im Jahr 1924.

Die Runde hatte sich für folgende Charaktere entschieden gehabt:

 

Eva Wagner - Arme Studentin der Psychologie aus Berlin, auf Empfehlung und Kosten ihres Universitätsprofessors Ernst Dalen zu einem Vortrag Sigmund Freuds nach Tübingen gefahren.

 

Jürgen von Stein - ?beraus vorsichtiger und erfolgreicher Antiquitätenhändler aus Berlin. Sein Patenonkel (Ernst Dalen) war der Meinung, etwas allgemeine Bildung könnte ihm nicht schaden und hat ihn somit ebenfalls zum Besuch dieses Vortrags geraten. In der Hoffnung an der Universität in Tübingen einige Kontakte zu knüpfen, ist er der Empfehlung nachgekommen.

 

Eusebius Paludanus - Katholischer Priester mit einer Vorliebe für Reisen in exotische Gebiete, Studium der Theologie mit Summa cum Laude an der Tübinger Universität abgeschlossen, hat somit auch eine Einladung bekommen und da er keine Ahnung hatte, wer Sigmund Freud ist, ist er dieser auch spontan nachgekommen.

 

 

Nach einer kurzen Einführung treffen sich Eva und Eusebius im Zug, beide werden nicht so wirklich miteinander warm. Währenddessen fährt Jürgen mit seinem Auto von Berlin nach Tübingen. Dort angekommen beziehen Eva und Jürgen im Hotel Zur Krone ihre Zimmer, Eusebius nächtigt in einem nahegelegenen Kloster. Sie bekommen mit, dass gerade das alljährliche Frühlingsfest in Tübingen stattfindet, allerdings kommt nur Eva auf die Idee, diesen besuchen zu wollen. Am Abend treffen sich Eva und Jürgen im Restaurant ihres Hotels. Zufälligerweise sind nurnoch zwei nebeneinanderliegende Plätze frei (hehe) und die beiden setzen sich und kommen miteinander ins Gespräch. Sie finden heraus, dass sie Ernst Dalen kennen und beide am nächsten Tag zum Vortrag in die Universität wollen. Siehe da, zwei Charaktere sind schonmal zusammengeführt. Am nächsten Tag weisen die Platzkarten für die Veranstaltung im gro?en Hörsaal der Universität drei zusammenhängende Plätze für die drei Charaktere aus, wobei Eva erkennt, dass sie bereits im Zug neben Eusebius gesessen hat. Der Vortrag beginnt und ich spiele einen zweiminütigen Auszug aus einem Werk Freuds vor. Nachdem alle wieder aufgewacht sind, gehen sie zum im Anschluss stattfindenden Buffet. Dort trifft Eusibius einen alten Kameraden aus Kriegszeiten, den überaus lebensfrohen Hans Wieland, der gerade auf der Suche nach einem hübschen Haus im Schwarzwald ist (und es auch bald finden wird^^) und sich gerne auf dem Jahrmarkt noch weiter mit Eusebius unterhalten will. Die beiden treffen sich dort. Jürgen hat sich freundlicherweise angeboten die Dame zu begleiten und alle drei treffen sich gut eine halbe Stunde später auf dem Jahrmarkt. Hans hat es eilig, da er gerade eine Eingebung für seinen nächsten Roman hat und diese zu Papier bringen will und verabschiedet sich schon nach ein paar Minuten. Eusebius steht etwas irritiert da und die anderen beiden bieten ihm an sie zu begleiten.

Die Charaktere streifen über den Jahrmarkt und schauen sich die verschiedenen Attraktionen an und die Spieler haben ihren ersten Erfolgsmoment, als sie den Schie?budenbesitzer des Betruges überführen und ein Taschenmesser und ein hübsches Feuerzeug von ihm erpressen. Beim Armdrücken gelingt es der nicht sonderlich starken Eva (St 10) gegen einen Kraftprotz (St 16) zu gewinnen, was ihr Respekt von ihren beiden Begleitern einbringt und den Verlierer fassungslos zurücklässt.

Am späten Abend kommen die Charaktere schlie?lich ans Spiegelkabinett. Dort sehen sie den Gaukler, wie er den Kindern den brutalen Auszug aus The King in Yellow vorspielt und sie stellen ihn zur Rede, warum er das tut. Das merkwürdige Verhalten, seine Kleidung und die Drehleier mit den Knochenverzierungen und der seltsamen Melodie irritieren die Charaktere. Neugierig und misstrauisch gehen sie in das Spiegelkabinett...

Im Inneren verirren sie sich leicht und finden schlie?lich im Spiegelwald eine Lichtung auf der sie den Bronzespiegel entdecken. Jürgen ist (als Antiquitätenhändler) vollauf begeistert und würde das Teil am liebsten gleich mitnehmen, was sich allerdings schwierig bewerkstelligen lie?e und zudem eine Sünde sei, wie ihm der Priester erläutert.

Wieder aus dem Spiegelkabinett herausgekommen, hören die Drei Schreie und sehen, dass sich das Karussel in der Mitte des Jahrmarktes immer schneller zu drehen beginnt. Keiner schafft es durch die Menschenmasse hindurch zu gelangen und so können sie nur zusehen, wie schlie?lich eine der Gondeln über ihre Köpfe auf einem kleinen Mädchen einschlägt, welches sofort tot ist. Erschüttert gehen die drei zurück zu ihren Unterkünften. Auf dem Weg treffen sie den betrunkenen Hans Steible, den sie zurück in seine Pension bringen. Nachdem er sich auf dem frisch gewischten Boden der Pension übergeben hat, gibt er den Charakteren die Mappe mit den Informationen. Ich habe hier auf die verschiedenen Handouts, die im Forum zu finden waren zurückgegriffen und den Spielern so die Mappe mit dem Material direkt in die Hand drücken können, wovon sie sehr angetan waren.

Die Charaktere beschlie?en ins Hotel zur Krone zu gehen und den Inhalt der Mappe auszuwerten. Nach einigen Diskussionen kommen sie darauf, dass es wohl das beste wäre, einfach am nächsten Tag mit Steible zu reden.

Gesagt getan, doch leider finden sie hier nur noch einige blutige Fetzen. Nachdem sie diesen Schock ersteinmal überwunden haben, rufen sie die Polizei, welche die Investigatoren auffordert fürs erste die Stadt nicht zu verlassen und am nächsten Tag zum Verhör in die Dienststelle zu kommen.

Es entbrennt ein heftiger Streit, ob sie die Mappe der Polizei geben sollen oder nicht, doch sie entscheiden sich dagegen.

Nun nehmen sie die Spur der babylonischen Kohlezeichnung auf und gehen zu einem alten Professor von Eusebius, der sofort Feuer und Flamme für das ist, was er da sieht und es auch direkt unter die Lupe nimmt. Er sagt, dass er den Charakteren einige Stunden später mehr sagen kann.

Durch das, was Steible vor vielen Jahren wiederfahren ist, kommen sie auf die Idee, den merkwürdigen Gaukler eventuell nochmal näher zu durchleuchten und so fahren sie zum Jahrmarkt. Dort erleben sie jedoch nun, wie das totale Chaos ausbricht und plötzlich stehen sie in einer riesigen Massenschlägerei, die mit äu?erster Brutalität geführt wird und erst nach einer guten viertel Stunde von der Polizei geschlichtet werden kann.

Mit dem Schrecken davongekommen gehen die Investigatoren zurück zum Professor, haben jedoch kein gutes Gefühl und mutma?en, ob mit ihm vielleicht das selbe passiert sein könnte, wie mit Steible. Als sie an der Tür eine ältere Frau mit Tränen in den Augen sehen, gehen sie vom schlimmsten aus, glücklicherweise war die Frau jedoch nur gerade beim Zwiebelschneiden. =)

Der Professor teilt ihnen alles mit was er wei? und so verhärtet sich der Verdacht der Charaktere gegen den Gaukler und sie entscheiden, den Jahrmarkt des Nachts zu untersuchen.

Als Eusebius im Hotelzimmer von Jürgen gerade kurz einnickt, erlebt er einen Spiegeltraum und ihm geschieht fast das selbe wie Steible, doch erwacht er zum Glück gerade noch rechtzeitig.

Kurz nach ein Uhr nachts machen sie sich auf den Weg, Eusebius und Jürgen sind jeweils mit einem Revolver bewaffnet, und treffen am Jahrmarkt ein. Die Polizeistreife, die hier gerade Wache hält, ist glücklicherweise bereits eingeschlafen und so können die drei unbehelligt auf den Jahrmarkt schleichen, wo sie die Geister der Opfer des Gauklers sehen, die sich langsam um sie versammeln und sie in Richtung des Kabinetts treiben. Als sie kurz davor stehen und den Gaukler stellen wollen, verschwindet dieser im Inneren. Die trotzdem weiterspielende Drehleier macht Jürgen fast wahnsinnig und er schie?t auf sie, wodurch jedoch nur eine blubbernde Flüssigkeit aus ihr austritt und sie kurz darauf weiterspielt. Die Geister kommen immer näher und die drei haben keine andere Wahl als in das Kabinett zu treten, wo ihre eigenen Abbilder sie verfolgen. Schlie?lich landen sie wieder auf der Lichtung und sehen dort den Gaukler neben dem Speigel stehen. Eusebius schie?t auf dem Gaukler, was jedoch keinen Erfolg bringt. Schlie?lich kommen sie auf die Idee den Spiegel zu zerstören und jagen alle Munition, die sie haben, in ihn hinein, worauf der Gaukler und die Abbilder der Charaktere wie Glas zerspringen.

 

 

Wie man vielleicht merkt, habe ich relativ wenig über das Verhalten der Spieler geschrieben, denn das war einfach gro?artig. Alle waren zu fast jeder Zeit in ihren Rollen und hatten wirklich Spa?. Ich bin immernoch sehr überrascht davon, wie gut es totalen Neulingen gelingen kann, stimmungsvolles Rollenspiel zu betreiben und freue mich schon auf unser nächstes Abenteuer, was wir morgen spielen wollen. Wahrscheinlich wird es "Am Rande der Finsternis" oder "Das Geheimnis des Schwarzwaldhofes", die Verknüpfungen zu beiden Abenteuern lassen sich ja mit Ernst Dalen oder Hans Wieland relativ leicht herstellen. =)

 

 

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