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Krebsdiagnose in den 1920ern


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Hallo recherchefreudige oder alleswissende Mitforumler,

 

für meine Ägypten-Kampagne tut sich vor mir die Frage auf, wie es denn in den 1920er Jahren mit der Krebsdiagnose und -bekämpfung (in Amerika) aussah?

 

Anfängliche Recherchen bei Google und Wikipedia führten mich leider nicht gerade ans Ziel und da habe ich mir gedacht, dass mir von euch vielleicht einer helfen kann. :)

 

Speziell interessiere ich mich wie bereits gesagt für die Bekämpfung (die bei dem Charakter wahrscheinlich aber wie auch in der realen Welt nicht gerade anschlagen wird, ich wäre da nur gerne informiert), aber noch viel mehr interessiere ich mich dafür, ob es überhaupt schon möglich war, Krebs richtig zu diagnostizieren.

 

Ich bin für jede Hilfe sehr dankbar!

 

Gruß

Blackdiablo

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Salü Blackdiablo,

 

hattest Du schon unter "History of Cancer" nachgeschaut?

Da finden sich Namen von Wissenschaftlern, die Du näher unter die Lupe nehmen könntest. Vielleicht hilft Dir das ja weiter.

 

Grüsse vom Läuterer

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Vielen Dank, Läuterer, das hat mir schon wirklich geholfen (ich hatte vergessen, dass das englische Wikipedia einfach so viel besser ist als das Deutsche). :)

 

Die Frage, ob es um 1920 bereits Methoden gab, bei der Vermutung eines Tumors zu röntgen, um Sicherheit zu erlangen, bliebe bei mir jetzt jedoch noch offen. Ich schaue morgen aber auch noch einmal genauer nach.

 

Falls aber jemand noch eine tolle Quelle aus dem Ärmel zu schütteln weiß, kann er sich sehr gerne noch melden! :D

 

Gruß

Blackdiablo

 

PS: Ich könnte natürlich auch so dreist sein und es einfach mal als gesetzt betrachten, dass Röntgen geht ....... Mhmmm, was meine Gruppe da wohl sagen würde? :D Wahrscheinlich ist denen das ohnehin relativ egal. :P

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@Blackdiablo:

Röntgengeräte sind seit dem ersten Weltkrieg in großer Zahl im Einsatz, allerdings sind sie als bildgebendes Verfahren für die Tumordiagnostik nicht ideal. Zwar ist es möglich mit entsprechend hoher Strahlendosis eine Röntgenaufnahme des Thorax anzufertigen, bei dem die Lunge darstellbar ist und typische Veränderungen, zum Beispiel bei TBC wahrgenommen werden können. Dabei allerdings auch zur damaligen Zeit nur in einem fortgeschrittenen Stadium, wenn entsprechend große Löcher im Organ vorhanden waren.

 

Zur differenzierten Darstellung von Weichteilgewebe reicht eine Röntgenaufnahme ohne Kontrastmittel nicht aus. Diese standen aber in den 20er Jahren noch nicht zur Verfügung.

 

Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, welcher "Krebs" diagonstiziert werden soll, da unter diesem Begriff verschiedene Erkrankungen zsuammengefasst sind, die sich teilweise erheblich in der Diagnostik unterscheiden.

 

Allgemein gilt für viele maligne Tumoren eine sehr schwere Abgrenzbarkeit gegenüber dem gesunden Gewebe, da sie mit diesem verwachsen und daher auch oft operativ nur sehr schwer entfernt werden können. Mit modernen bildgebenden Verfahren leicht differenzierbare Tumoren wie z.B. beim Hodenkrebs das reine Seminom machten sich in den 20ern aufgrund der Schmerzlosigkeit und des schnellen Wachstums vermutlich eher durch ein massives Anschwellen des betroffenen Hodens bemerkbar, als bei einer eventuellen Früherkennung.

 

Gewebeveränderungen im gastroenteralen Bereich sind auch heute mit modernen non-invasiven bildgebenden Verfahren wie dem CT oder MRT so gut wie nicht auffindbar. Hier ist eine Magen- oder Darmspiegelung das Mittel der Wahl. Weitere häufige Tumoren die das Prostatakarzinom oder das Pancreaskarzinom sind ebenfalls noninvasiv nicht zweifelsfrei feststellbar. Rektales Ultraschall im Falle des Prostatakrebses zwar ein geeignetes Mittel der Abklärung, aber in den 1920ern auch nicht verfügbar und auch dann nur ein weiteres Indiz,d a die Diagnose nur nach einer Biopsie gestellt werden kann.

 

Generell also ist die Wahrscheinlichkeit, einen Tumor mittels eines einfachen Röntgenbildes, wie es in den 1920ern verfügbar war, sehr gering. Das Stadium, in dem unter Umständen durch Kalkeinlagerungen entsprechende Schatten im Bild wahrzunehmen sind, ist schon so weit fortgeschritten, dass primäre, lebensbedrohliche Symptome die Krankheit eher bestätigen, als das Röntgen.

Edited by Synapscape
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Auf die Schnelle habe ich diese 2 Sachen gefunden:

 

Hier finden sich ein paar Daten und Namen mit denen man sicher weitermachen kann.

 

http://www.krebsgesellschaft.de/index.php?seite=wub_pr_geschichte_aufbruch&navigation=78242&kanal=html

 

Auch recht interessant, besonders die Geschichte mit dem Senfgas auf Seite 3

 

http://www.zeit.de/2011/10/Historie-Krebs

 

Beantwortet deine Frage leider nicht genau, hilft aber hoffentlich ein wenig weiter.

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Danke für eure Antworten. Auch diese waren sehr aufschlussreich. :)

 

Am besten versuche ich mal etwas konkreter zu werden und bitte in dem unglaublich unwahrscheinlichen Fall, dass einer meiner Spieler das hier liest, ab jetzt nicht weiter zu lesen. Danke. :)

 

 

 

 

Wie hier http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/20082-spielbericht-tag-der-rache/ nochmal besser nachlesbar ist, sieht der momentane Status Solomon Krantz' so aus, dass er den Pakt mit Quachil Uttaus eingegangen ist und sich sein Rückrad auf grauenhafte Art und Weise entstellt hat. Durch den Steinhagel in den Tunneln ist sein linker Arm (er ist Linkshänder) so häufig gebrochen und gesplittert, dass er ihn wohl niemals wieder verwenden können wird. Überall hat er Blessuren schwerster Art davongetragen und es scheint ein Wunder zu sein, dass er überhaupt noch lebt.

 

Da das Abenteuer "Ankh" aus dem Ägyptenband einen so netten Aufhänger hat, nämlich dass einer der Charaktere aus einem vorherigen Abenteuer mit einer schier unheilbaren Krankheit nach Ägypten reist, um in Mummia, der aus Mumien gemahlenen Medizin des Landes am Nil, seine letzte Hoffnung zu finden, habe ich mich also entschieden, Krantz als eben diesen Charakter zu benutzen.

Die Sache ist halt nur, dass der Pakt mit dem Zertreter des Staubes den für einen Spieler ziemlich coolen und aufregenden, für den SL in diesem Fall aber etwas störenden Effekt hat, den Körper unsterblich zu machen. (Außerdem hätte ich mich ein wenig gefragt, warum ein Charakter nach Ägypten nach einer Wundermedizin suchen sollte, wenn er so eine physische und eher weniger lebensbedrohliche Krankheit hat ...)

Dann ist mir aber die Idee gekommen, dass Atwater im Körper Bishops genau das seien könnte, was als eine schöne Warnung gelten könnte, dass der Spieler weiß, der Pakt ist vielleicht doch nicht so töfte, wie es anfangs ausschaut. Vielleicht, so habe ich mir gedacht, hatten die behandelnden Ärzte (sprich: Kollegen des Arztes, Daniel Plankett, aus den Spielerreihen) einen Tumor im Gehirn festgestellt (der für sie vielleicht auch die wundersamen Heilkräfte des jungen Atwaters erklärt, schließlich wurde er in dem Körper quasi von einem Blitz gegrillt und er war fast komplett geheilt!). Als Bishop (im Körper Atwaters) die geheimen Worte gesprochen hatte, da ist Atwater (im Körper Bishops) prompt in diesem Augenblick vor den verblüfften Augen der Ärzte plötzlich rapide gealtert und zu Staub zerfallen (im Abenteuer wird es nicht ganz klar, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass praktisch immer nur einer einen Pakt mit dem Zertreter haben kann und Bishop Atwater quasi von diesem Platz verdrängt hat). Die Verknüpfung für sie ist: Seltsamer Tumor = Zeitweise göttliche Regenerationskräfte, an Unsterblichkeit grenzend, danach aber rascher Verfall zu Staub. Und so ähnlich ist es dann auch: Der Zertreter deformiert das Rückgrad und sorgt für die Anomalie im Gehirn. Doch der nicht aufhaltbare Verfall ist ein Irrschluss der Umstände, dass ein anderer einen Pakt mit Quachil Ttaus einzugehen gewagt hatte ...

Es zeigt sich jedenfalls, jetzt wo Krantz mit dem Pakt in der Tasche im Krankenhaus liegt, dass auch er ein unnatürliches Heilvermögen entwickelt hat, sodass sein Arm größtenteils von selber geflickt wird. Da Plankett (der SC) wohl am ehesten dazu geeignet ist, den wohl zu erwartenden, baldigen Tod seines Freundes durch den auch bei Krantz festgestellten Tumor zu prophezeihen, fällt diesem aber auf, dass es vielleicht doch noch diese eine letzte Hoffnung geben könnte: Mummia! Und da sie alle ohnehin vor hatten, nach Ägypten zu reisen, wäre der Ball schließlich rund.

 

Da das Ganze eine sehr schöne Eröffnungsszene für das nächste Abenteuer darstellen könnte, wo der eine Spieler dem anderen herzzerreißend beichten muss, dass letzterer vermutlich sterben wird, wenn sie das Heilmittel in Ägypten nicht finden, habe ich mir gedacht, dass es idealer nicht hätte auskommen können.

 

Glaubt ihr, das könnte so funktionieren? Habt ihr Tipps, leichte Veränderungsvorschläge oder neue Ideen? Ich nehme jedwede Hilfe dankend an! :D

 

Gruß

Blackdiablo

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Vielen Dank für den Hinweis, Synapscape! Das scheint eigentlich genau das zu sein, was ich gesucht habe. Besonders gut finde ich bei Wikipedia folgendes:

Besonderheiten

Da der Tumor Stammzellen bildet – aus denen sich dann die Haare, Zähne usw. differenzieren – ist der Tumor für Entwicklungsbiologen von hohem Interesse, da er die Möglichkeit bietet, Stammzellen zu gewinnen.

 

Das könnte für die behandelnden Ärzte nämlich genau das sein, was für sie die Regenerationswunder erklärt.

 

Ich würde im Prinzip also folgendermaßen vorgehen:

 

Die Ärzte hatten Atwater (im Körper Bishops) untersucht, um eventuell Hinweise auf seine Heilungskräfte zu finden. Per Radiologieverfahren entdeckten sie an so mancher Stelle des Zentralnervensystems Knorpel- und Knochenreste, die auf beinahe unerklärlich aggressive, unreife Teratome hindeuteten. Schließlich trat von einer Stunde auf die nächste die Überraschung ein: Der Heilungsprozess Bishops Körper scheint instabil zu sein und von einem Moment auf den anderen zu unkontrollierten Alterungsprozessen zu führen. Binnen weniger Sekunden war nichts mehr von Atwater übrig als ein Häufchen Staub.

 

Nun kontaktieren sie Plankett, um ihn auf solch merkwürdige Entwicklungen der Situation aufmerksam zu machen. Sie bitten ihn womöglich darum, seinen Freund untersuchen zu dürfen! Zu Recht fürchtet Plankett als nächstes seinen Freund aufgeschlitzt und seziert vorzufinden und steht nun vor der Entscheidung, ob er nicht vielleicht auf andere Weise seinem Freund Hoffnung auf ein Überleben geben könnte. Da fällt ihm sein Ägyptenreiseführer ins Auge, in dem er geschmökert hatte. Mumia scheint plötzlich die einzige Art und Weise zu sein, seinem Freund helfen zu können! Doch wie wird er die anderen Ärzte überreden und wenn nicht, wie werden sie fliehen?

 

Ich freu mich darauf, das Gespräch unter meinen Spielern zu hören! :D

 

Nochmals vielen herzlichen Dank (an alle) und freundliche Grüße

Blackdiablo

Edited by Blackdiablo
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