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[Nightmare in Norway] La Contessas "Nightmare" Tagebuch


Der Läuterer
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Alles über Matilde. Edited by Der Läuterer
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Diario di caccia (Jagdtagebuch)

 

"...non si prende mai abbastanza confidenza con un'arma del genere, cosí perfetta, cosí integrata con il mio corpo, che sembra quasi di puntare un dito e uccidere la preda.

È l'occhio, non il proiettile, che uccide. Lo diceva anche Arturo, il mio caro Arturo. Sono gli occhi, attraverso cui passa la vita. E se li si socchiude nel modo giusto, attraverso il mirino, diventano degli assassini. Sono dunque un'assassina? Posso definirmi cosí? Il viaggio per arrivare in Norvegia é lungo e noioso. E lui non c'é, né ci sará mai piú.

L'ho guardato. Ho socchiuso gli occhi"

 

 

"...man bekommt zu so einer Spezialanfertigung immer mehr Vertrauen. So perfekt. So anschmiegsam. Maßgeschneidert. Eine John Rigby. Ein schöner Name für einen Geliebten.
Wunderschön und gut gebaut. Sehr gut ausbalanciert. Von hoher Zielgenauigkeit. Hervorragend in der Handhabung. Und sie fühlt sich gut an. Wie ein Teil meines Körpers. Wie die Verlängerung meines Armes. Als würde ich mit meinem Zeigefinger auf das Ziel deuten und die Beute alleine dadurch zur Stecke bringen.
Es ist das Auge, das tötet. Nicht das Geschoss. Das sagte auch Arturo, mein liebster Arturo.
Es sind die Augen, durch die das Leben fließt. Wenn man das Linke schließt und mit dem Rechten durch das Visier blickt, dann werden die Augen zu Mördern. Wenn man dem sterbenden Wild dann in die Augen blickt, sieht man, wie die Seele dessen Körper entflieht.
Bin ich also eine Mörderin? Darf ich mich so nennen oder muss ich es tun.
Die Reise nach Norwegien ist so langweilig, ermüdend und dauert zu lange. Und er ist nicht mehr bei mir, weder jetzt, noch irgendwann sonst.
Er ist nicht mehr. Ich habe ihn angeblickt und ich hatte das linke Auge dabei geschlossen."

Edited by Nyre
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"...non immaginavo di passare la notte nel modo in cui la sto passando. Con un uomo nel mio letto, e non sarebbe nulla di nuovo. Solo che non ne sono mai stata l'infermiera.

Questo signor Schmidt é un tipo davvero strano e anche un po' oscuro. Ho trovato un foglietto con delle strane date che riporto qui:

[handout 1]

ha parlato della caccia. La caccia alla scimmia, credo?

Non lo so. Il treno continua a correre, eppure c'é uno strano silenzio. E tra dame russe, pittoreschi Arabi, scrittori sagaci e americani affascinanti, e altri passeggeri misteriosi, questo viaggio é il piú assurdo che abbia mai fatto..."

 

 

 

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich diese Nacht so verbringen würde. Einen Mann im Bett zu haben, ist für mich ja nichts Neues. Aber diesmal bin ich nicht die Liebhaberin, sondern nur die Krankenschwester. Dieser Herr Schmidt ist echt sonderbar und ein wenig unheimlich. Er hatte einen Zettel bei sich, nur mit Zahlen und Wochentagen, die ich hier aufschreibe:
[handout]
Er hat die Jagt erwähnt. Meinte er damit die Jagd auf den Affen?
Ich weiß es nicht. Der Zug fährt weiter, es ist aber sehr still. Und zwischen russischen Damen, exotischen Arabern, jähzornigen Schriftstellern, bezaubernden Amerikanern und noch so manch anderen, interessanten Mitfahrenden, ist diese Reise, mit Abstand die absurdeste Fahrt meines Lebens..."

Edited by Nyre
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"...che cosa si prova quando si abbatte una preda? Soddisfazione, innanzitutto. Poi arriva una specie di pace, per il cacciatore. L'adrenalina scivola via, tutto si muove e si respira a rallentatore. Si osserva la preda, come é morta, si immagina la traiettoria del proiettile.

Continueró a chiamarlo Hans, perché il suo vero nome é troppo duro da pronunciare. È bello come una statua, di quelle che si vedono nelle piazze, a Pisa, agli Uffizi di Firenze. Credeva che volessi ucciderlo, perché mai avrei dovuto farlo?

Questa é la cosa che mi squieta di piú di tutte. Che io potessi avere un buon motivo per ucciderlo, che lui conosce, mentre io no. Le cose che mi ha raccontato mi hanno scosso profondamente. Davvero andiamo incontro a tali..bestialitá? Dovrei avvisare gli altri, almeno coloro i quali saranno nella lodge con me.

Continueró ad osservarlo mentre dorme. Perché in questo momento, nel mio letto, sul mio cuscino, lui appartiene soltanto a me.

Le prede sono prede anche per questo. Non si puó conquistarle due volte, anche se sono a loro volta cacciatori.

Purtroppo"

 

 

 

 

"..was fühlt man, wenn man das Tier zur Strecke gebracht hat?
Ekstase, Befriedigung Erleichterung? All das. Zuerst aber Zufriedenheit.
Dann durchströmt den Jäger wieder Gelassenheit, wenn die Anspannung erst einmal gewichen ist. Das Adrenalin verschwindet langsam, alles geschieht wie in Zeitlupe. Die Bewegungen, die Atmung, der Herzschlag. Dann steht alles still. Das Projektil fliegt so langsam, dass man es fast mit der Hand wieder greifen kann. Die Kugel dringt in die Beute ein, das Fell zerreisst, Blut spritzt, die Augen des Tieres weiten sich ungläubig, es stolpert, taumelt und bricht zusammen. Man beobachtet das Geschehen aus der Ferne. Beobachtet, wie die Beute stirbt und der letzte Atemzug entweicht.
Ich werde ihn weiter Hans nennen, denn sein anderer, richtiger Name ist so schwer auszusprechen. Hans! Hans ist so schön, wie eine Statue, wie jene, welche man in Pisa oder in Florenz bei den Uffizen betrachten kann.
Er dachte, ich würde ihn umbringen wollen. Warum denn nur?
Das ist eine Sache, die mich sehr beunruhigt. Als ob ich einen Grund hätte, ihn umbringen zu wollen. Einen Grund, den ER zu kennen glaubte, ich aber nicht.
Die Dinge, die er mir erzählt hat, haben mich zutiefst erschüttelt. Werden wir wirklich bestialische Dinge zu sehen bekommen, oder ist das alles nur ein Albtraum? Oder ein Hirngespinst? Ich sollte die anderen darüber informieren, was ich erfahren habe. Wenigstens sollte ich jene warnen, die mit mir in die Lodge fahren werden.
Ich werde ihn heute Nacht weiter beobachten, wie er schläft. Denn jetzt, in meinem Bett, auf meinem Kissen, gehört er allein mir. Nur mir allein.
Eine Beute bleibt immer eine Beute, d.h. dass man sie kein zweites Mal zur Strecke bringen kann, selbst wenn es sich dabei ebenfalls um einen Jäger handelt. Leider jammerschade."

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<das sind Gedanken, die noch nicht aufs Papier gebracht worden sind, und sie auch nicht weißt, ob es dazu kommen wird.>

 

Während Matilde neben Hans lag, und auf den Arzt wartete. [nach dem Schuß]

 

"...es ist mir völlig unmöglich, das zu beschreiben, was ich jetzt niederschreiben will. Ich kann den Albtraum nicht annähernd in Worte fassen, den zu durchleben ich gezwungen war. Derartige Worte besitzt keine Sprache. Dennoch werde ich sie, sobald ich nur kann, versuchen auf Papier zu bannen.
Und gleichzeitig zerrinnen die Erinnerungen an diesen Albtraum meinem Gedächtnis, wie Sand zwischen den Fingern.
Ich schliesse die Augen, um mich zu sammeln und sehe nichts mehr. Nichts von alledem was geschehen ist. Alles ist nur noch verschwommen. Ich kann nur noch hören. Seine Worte. All seine Gedanken, die er ausgesprochen hat. Am offenen Fenster und hinter der Abteitür.

Ein Satz von ihm geht mir nicht mehr aus dem Sinn: "...manchmal lege ich mich hier nachts nackt in den Schnee und beobachte den klaren Sternenhimmel."
Manchmal lege ich mich nachts AUCH nackt in den Schnee und beobachte den klaren Sternenhimmel - aber nur in Geganken.
Und ich habe ihm nicht gesagt, dass ich ebenso empfinde wie er.
Als er von sich erzählte, habe ich auch nichts gesagt. Keinen Ton gesprochen und den Atem angehalten. Aber ich hätte es ihm gerne erzählt.

Es war eine perfekte Nacht. DIE Nacht.

Wenn ein Mensch etwas erzählt und seinem Gegenüber nicht in die Augen blicken muss, dann fällt es ihm leichter offen zu sein. Wenn er nur zur Dunkelheit spricht.

Ich habe mich auch schon oft in den kalten Schnee gelegt. Aber immer nur dann, wenn ich auf Jagd war. meinen verlässlichen John streichelte und das Wild im Zielfernrohr beobachtete. Gerne hätte ich die Schneeleopardem meines langen Mantels selbst zur Strecke gebracht. Aber der Himalaya ist so fern. Aber man wird sehen. Vielleicht irgendwann.

Ich dachte in diesen Augenblicken oft daran, wie schön es sein würde dort zu bleiben, um selbst zum Schnee und Eis zu werden.
Bis die Sonne mich irgendwann zum Schmelzen gebracht hätte, ich verdunstet wäre und, einfach so, im Nichts verschwunden wäre. Der Schnee wäre geschmolzen. Und ich mit ihm."

 

Edited by Nyre
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Hans Brief an die Contessa (aus dem Zug):

 

Ich sehe Dich.
Und ich sehe mich in Deinen Augen.
Ich sehe Dich, an einem prasselnden Kaminfeuer sitzend, diese Zeilen lesen.
Mit einem guten Wein in der Hand, aber keinen Bordeaux.
Warum hörst Du NICHT auf mich?
Schrieb ich nicht auf den Brief -- NUR ALS LETZTEN AUSWEG -- ???

Mein Liebling, bitte entschuldige meine Handschrift.
Meine Hände hören nicht auf zu zittern, obwohl ich überhaupt nicht friere.
Ich weiss, dass Du heute Nacht sicher schlafen wirst, da ich über Dich wachen werde.
Ich habe Dich unnötig in Gefahr gebracht. Allein durch meine Nähe zu Dir.
Niemals könnte ich Dir weh tun, piccola mia. Und doch werde ich Dich heute verlassen müssen.

Ich vermisse Dich bei diesem Gedanken und tat es schon, als ich Dein Bett verliess.
Nichts schmerzt so sehr, wie ohne dich zu sein, amore mio.

Du wirst nicht sterben müssen - Du wirst Leben müssen. Und das ist viel schlimmer.
Aber Du sollst nicht leiden müssen. Dafür werde ich sorgen.
Ich werde Vorkehrungen treffen.

Ich werde Dinge tun, die ich Dir nicht erzählen werde.
Ich habe bereits mit einer eisernen Regel gebrochen.
Und ich werde es jetzt ein zweites Mal tun.


Ergründe meine Zeilen mit allen Sinnen und lies sie bei Kerzenschein.
Das wird Dir helfen zu sehen und Dich verstehen lassen.
Es wird neu für Dich sein. Völlig anders, als alles was Du zu kennen geglaubt hast.
Nimm es an.
Es ist ein Geschenk.
Es ist mein Geschenk an Dich.
Es wird Dich schützen.

Glaube mir.
Nur dieses eine Mal, stella mia.

 

Richte Niemanden, aufgrund seiner Worte, piccola mia, sonst wirst Du in die Irre geleitet.
Richte die Menschen nur nach ihren Taten.
Bedenke immer: es gibt weder Schwarz noch Weiss. Es gibt nur Schattierungen in Grau,
welche sich an Deiner eigenen Schattierung spiegeln.
Und je ähnlicher sie der Deinen ist, um so mehr wirst Du Dein Gegenüber dafür hassen.

 

Ich weiss, ich werde nicht alt werden.
Weine nicht, piccola gatta selvatica, denn das ist nicht schlimm.
Ich habe in jedem Moment intensiver gelebt, als andere Menschen in ihrem ganzen Leben.
Und ich werde nie in einem Bett sterben.
Es wird mir nicht vergönnt sein, dabei in Deinen Armen liegen zu dürfen, während Deine Lippen meinen letzten Atem trinken.

 

Mir wurde warm ums Herz, als ich die Hoffnung in deinen Augen sah.
Darum werde ich der Organisation entsagen.
Das ist dann die dritte und letzte Regel, die ich brechen werde. Vielleicht wird DAS mein Tod sein. Man wird mich jagen.
Ich werde nicht länger "la main droite du mort", kein Handlanger des Todes, mehr sein.
Halte Dich von Frankreich fern und meide das Chateaux.
Ich weiss noch nicht wie, aber ich werde es versuchen. Noch habe ich alles geschafft.

 

Bedenke immer:
Schicksal ist keine Frage des Zufalls, sondern eine Frage der Wahl.
Jeder hat die Wahl, piccola mia. Immer und überall.

Und nun lebe wohl, anima mia.
Vissero tutti felici e contenti, Contessa mia.
Lebe !

Edited by Der Läuterer
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  • 2 weeks later...

[nach Hans Tod]

 

"Freddo. Tutto. Intorno a me, dentro di me.

Come ci si sente ad andare a letto con la morte? Come ci si sente ad aver assassinato qualcuno? Rick mi ha detto, scrivi. Cosa sento?

 

Freddo. Come quando si é morti. Muoio. Sono morta. Vorrei morire. Vorrei e non posso. Non posso. Ho qualcosa da terminare e non so nemmeno cosa. Eppure sono morta dentro, é questo che conta. Il resto é solo formalitá corporale.

I miei occhi sono senza luce. Il mio viso é pallido, come cera di una candela spenta.

Il mio ventre é ghiacciato, come uno stagno in inverno.

Come l'aria qui in Norvegia. Sono sola come una croce su una collina.

Sono maledetta, e vuota, come una chiesa sconsacrata.

Eppure stanotte é successa una cosa impossibile.

Una cosa che avrebbe reso fiero qualunque cacciatore.

 

Ho sparato un solo colpo. E ho ucciso due prede."

 

 

 

 


"Kälte, überall nur eisige Kälte. Um mich herum und in meinem Inneren.
Was fühlt man, wenn einem klar wird, dass man mit dem Tod geschlafen hat? Oder wenn einem bewusst wird, dass man jemanden umgebracht hat?Rick meinte, ich solle es aufschreiben, um es los zu werden. Aber was fühle ich wirklich?
Nur Kälte. Als sei ich tot. Ich werde sterben. Nein, ich liege bereits im Sterben, oder bin ich schon tot? Nein, aber ich wäre es gerne. Doch ich darf nicht sterben. Ich habe noch etwas zu erledigen. Etwas zu beenden, und weiss nicht mal was.
Aber innerlich bin ich tot. Das ist alles was zählt. Der Rest ist sozusagen nur körperliche Förmlichkeit. Meine Augen sind ausdruckslos. Leblos. Mein Gesicht ist so farblos wie Wachs. Wie eine erlöschende Kerze.
Mein Leib ist eisig, wie ein Teich im Winter. Wie die Luft hier in Norwegien. Ich bin einsam wie ein Kreuz auf einen Grabhügel. Ich bin verflucht und leer wie eine entweihte Kirche.
Doch heute Nacht ist etwas so Unglaubliches passiert. Etwas, das jeden Jäger mit Stolz erfüllen würde.
Ich habe nur einen Schuss abgegeben und damit zwei Beutetiere erlegt."

Edited by Nyre
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[nach der Erscheinung. Die Schrift ist kaum lesbar]

 

 

..tra poco arriveremo a Lom. E poi? Cosa succederá? Saró arrestata. È cosa certa. Come posso spiegare quello che é accaduto? Ho ucciso un assassino, ma pur sempre un uomo, come direbbe Rick. E Hans? Chi mi crederebbe, se raccontassi la veritá? Io non mi crederei. Devo parlare con...

 

 

 

..wir werden bald im Lom eintreffen. Und dann? Was wird dann passieren? Ich werde festgenommen werden. Das ist sogut wie sicher. Wie kann ich erklären was passiert ist? Ich habe einen Mörder umgebracht, doch immerhin einen Mensch, wie Rick gesagt hat, ich bin eine Mörderin. Und was mit Hans? Wer würde mir glauben, wenn ich die Wahrheit erzählen würde? Ich würde mir selbst nicht glauben. Ich muss sprechen...mit...

Edited by Nyre
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[beitrag Rick]

 

(alles steht auf italienisch)

 

Rick,

die Zeit wird knapp. Die Nacht ist vorbei. Bald werden wir, wenn die Götter es zulassen werden, In Lom ankommen. Hier steht alles was noch heute passiert ist. Ich würde gerne es in Ruhe erzählen, doch ich bezweifele, dafür Zeit zu haben.

Ich habe zwei Menschen getötet heute Nacht, ung genug Zeugen sind da.

DIe Polizei wird mich festnehmen.

Ich hatte gedacht zu fliehen. Aber das würde auch nichts bringen.

Es sind noch zwei Tage, bis Odinjakt. In diesem kleinen Koffer stehen gute Waffen, die MIR gehören. Bitte bewahre sie für mich, sie sind mir sehr wichtig, und wenn nötig...

In dem anderen Koffer, da stehen Sachen, die Hans gehört haben. Ich weisst nicht, wie man sie benutz.

 

[ich skizziere sogut ich kann der Symbol den Hans mir geschenkt hatte]

 

dieser Symbol steht für Schütz. Allerdings braucht man auch eine Formel, ihn zu aktivieren. Die kenne ich leider nicht.

 

Irgendwo hier steht auch die Liste, mit den Tagen. Und wenn du den Rest lesen wirst, vielleicht wirst du verstehen.

Warne die andere. Verschwindet hier, so schnell es geht.

Ich werde versuchen, etwas versuchen. Ich weiss nicht was.

 

Das schlimmste für mich ist, aufzugeben, das habe ich nie gemacht.

Du hattest recht, ich bin verloren.

 

Kümmer dich bitte gar nicht mehr um mich.

Ich wünsche Dir viel Glück.

 

M.

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[alles auf italienisch und nur auf ein einzelnes Blatt Pappier gekritzelt]



Ich betrachte mich im Spiegel und sehe ihn. Ich sehe Hans. Hans ist mein Spiegelbild. Das ist alles, was mir von ihm geblieben ist.
Das und seine Stimme in meinem Kopf, die mich verwirrt und die dort schon zu verblassen beginnt. Langsam, ganz langsam. Seine Stimme, die so sanft und gleichzeitig auch so verdorben klingt. Sie hat mir befohlen, das zu tun, was ich dann auch getan habe.

Ich sehe ihn im Spiegel. Dann lächle ich ein bisschen, damit er es auch tut. Und wenn er mich anlächelt, dann fühle ich mich für einen Augenblick wieder schön.

Dann kommt diese Hass wieder in mir hoch, wie Galle, sauer, ekelhaft. Und dann spüre ich, wie er sich gefühlt hat. Ich will nur einfach nur töten. Töten für das, was er mir angetan hat. Was er mir aufgezwungen hat.
Denn wenn ich es nicht tue, das spüre ich, werde ich sterben.
Der Geschmack seines Blutes, ist der gleiche, wie der meines Blutes.
Ich spüre noch Nordgrens Griff. Seine Hand an meinem Kopf. In meinen Haaren.

Und ich vermisse ihn. Ja, ich vermisse ihn. Sehnsüchtig.
Ich vermisse seine Stimme, Nordgrens Stmme, seine Worte, die er sprach und die ich nicht verstehen konnte. So spannend. So beunruhigend. Und doch so schrecklich vertraut. Sie fließen jetzt wieder langsam durch meine Adern. Ich..., ich genieße es, seine Stimme zu hören. Und ich habe es genossen, ihn zur Strecke zu bringen.
Und Hans auch.

Ich denke, ich habe zwei Spitzenjäger ausgeschaltet, ich allein, ICH. Dieser Gedanke erfüllt mich mit inbrünstiger Lust.

Dann ist wieder alles dunkel und in der Mitte dieser Dunkelheit stehe ich. Einsam. Und der Himmel ist so finster. Ich höre die Wölfe.
Ich höre sie. Odins Wölfe. Ich höre sie. Sie kommen mich holen. Ja, sie kommen. Sie werden mich holen. Sie werden meine blutige Seele fressen. Und ich liege derweil auf dem Boden. Ich liege im Schnee, mit weitaufgerissene Augen und
genieße meine Agonie.

Stöhnend.

Stürmer ist tot.

"Entweder er tötet oder er stirbt." Ja, Nordgren, so einfach ist das. Von Dir hätte ich doch noch etwas lernen können, stimmt's? Ja, Du hättest mir viel beibringen können. So wie... ein Vater... Oder wie ein erfahrener Geliebter?

Wenn ich es doch nur herausschreien könnte. Wenn es doch nur jemand hören würde.

Ich bin Stürmer. Ich bin der Tiger. Und ich bin gefangen. Ich bin in einem Käfig. Und ich habe Hunger. Doch ich habe nichts zu fressen. Bitte wirf mir etwas hin, das ich zerrissen kann. Bitte, benutz mich wieder. Bitte. Ich flehe euch an.

Edited by Nyre
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  • 2 weeks later...

[nach der Beisetzung von Hans]

 

 

...ich weiß nicht mehr was Realität und was Illusion ist. Immer wenn ich denke, die Stimmen seien Real, werde ich wiedersprochen, und umgekehrt. Ich habe Angst. Angst zu sprechen, Angst zuzuhören. Angst zu erzählen, was ich spüre und sehe. Ich will nicht mehr angeschaut werden, als sei ich Wahnsinnig.

Ich bin es nicht. Die Vision war richtig.

Ich habe Witiko erlebt, und bin immernoch am Leben. Ich habe ihn in den Augen angestarrt, und bin immernoch hier. Ich habe seine Kälte aufs gesicht gespürt, und bin nicht erfroren.

Er lauscht noch irgendwo, zwischen dieser, und einer anderen Welt.

Doch ich bin allein mit meinen Gedanken.

Ich werde darüber schweigen.

Es heißt, das Schöne im Leben, sei immer ein Geheimnis.

So das Grauen.

Edited by Nyre
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22.12.1925 (11.30 uhr)

 

Vielleicht ist alles vorbei. Vielleicht ist jetzt Hans frei, und ich auch. Ich habe mich in den Spiegel betrachtet und er war verschwunden. [kleine Träne auf das Blatt]

Ich fühle mich trotzdem leer. Verwirrt, verloren. Verlassen. Und im Käfig. hat diese ganzes Geschehen mich so verändert, oder kann ich immernoch mich selbst sein?

 

[...]

 

Wer sind meine Begleiter? Wer ist Rick wirklich? Er sprach gestern, als sei er ein art Polizist, oder Detektive. Ganz normal, als wäre...Ich werde das mal klären müssen, wenn er dazu bereit ist, mehr zu sagen.

Marc hat ein Kummer, wie ich, wie...alle hier. Seine Augen sind so traurig, aber wie kann ich ihn fragen, darüber zu reden? Also alle haben hier mit sich selbst zu kämpfen.

Als wäre diese Lodge eine Vorstufe der Hölle... [Träne]

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  • 2 weeks later...

Mio amato Hartmut,

vedi ti chiamo cosí adesso, perché immagino che ti avrebbe fatto piacere udire il suono del tuo nome, quello vero.

Sono passati quattro giorni dalla notte in cui ci siamo presi e poi lasciati, sempre in maniera brutale.

Non so perché ti scrivo davvero. Forse per scusarmi, ancora una volta. Prima ti ho ucciso, poi ti ho odiato, poi ho cercato di esaudire il tuo desiderio. Adesso sento di averti tradito.

Tacere, avrebbe probabilmente significato proteggerti. Sono stata debole. Ho fallito.

Oltre al tuo sigillo e al tuo orologio, non ho nulla di te. Non ho nulla di noi.

Non una tua foto, nemmeno la tua lettera. L'ho bruciata. Ho dovuto. Il tuo segreto é morto con te, con Nordgren. E morirá con me.

Forse ti scrivo per illudermi che questa lettera rappresenti quello che siamo stati, seppure per cosí poco.

Due animali selvatici che si sono incontrati, annusati e riconosciuti.

Dio, come sono diventata melensa! Tutta colpa tua.

probabilmente avrai pensato la stessa cosa.

Tutta colpa mia.

Ogni sforzo fatto per restare insieme ha provocato l'opposto.

Se potessi rivederti, ti direi solo una cosa, non lasciarmi.

La montagna é diventata sempre piú alta e difficile da scalare..

La mia voglia di uccidere, per scordare il dolore, giá esatto, per scordare il dolore, non si affievolisce.

Domani andró a caccia con John. E spareró a qualsiasi cosa si muova.

E ognuno di essi, avrá il mio viso.

 

La mia anima sará sempre e solo tua.

 

 

 

 

Mein geliebter Hartmut,
siehst Du, so nenne ich Dich jetzt.
Ich denke, es würde Dir gefallen, mit Deinem wahren Vornamen angesprochen zu werden.
Vier Tage sind nun schon vergangen. Vier Tage seit dem wir zwei uns begegnet sind, aufeinander prallten wie zwei brandende Wogen und uns gegenseitig genommen haben.
Und genau so lange ist es her, dass wir auf die gleiche Weise wieder getrennt wurden.
Ich weiß nicht, warum ich Dir schreibe.
Vielleicht ist das eine Art Entschuldigung von mir.
Ein weiteres Mal.
Zuerst habe ich Dich getötet, dann habe ich Dich gehasst. Danach habe ich noch versucht, Deinen letzen Willen zu erfüllen. Und jetzt? Nun habe ich Dich verraten.
Mein Schweigen hätte Dich vielleicht geschützt.
Ich bin schwach gewesen. Ich habe versagt.
Außer Deinem Ring und Deiner Uhr habe ich nichts von Dir behalten oder besser gesagt, nichts von uns.
Ich habe kein Foto von Dir. Deinen Brief an mich habe ich verbrannt. Ich musste es tun.
Dein Geheimniss ist mit Dir gestorben. Und mit Nordgren. Und es wird auch mit mir sterben.
Vielleicht schreibe ich, um die Illusion zu gewinnen, dass dieser Brief das repräsentiert, was wir hätten sein können.
Zwei Wildtiere die einander begegneten und sich angenähert haben, weil sie das wahre Wesen des Anderen erkannt haben.
Mein Gott, was bin ich einfältig geworden! Alles DEINE Schuld.
Vielleicht hast Du das Gleiche über Dich selbst gedacht, als Du Deinen Brief an mich geschrieben hast.
Allein meine Schuld, nicht wahr?
Jeder Versuch, zusammen zu bleiben, oder Dich zu retten, hat leider nur das Gegenteil gewirkt.
Wenn ich Dich nur ein letztes Mal sehen könnte, würde ich Dir nur eines sagen:
Verlass mich nicht.
Der Berg wird immer höher und schwieriger zu ersteigen.
Meine Lust zu töten, um den Schmerzen zu entkommen; ja genau, um den Schmerzen zu entkommen, lässt nicht nach.
Morgen werde ich mit John jagen gehen und ich werde dann alles abknallen, was mir vor die Flinte kommt.
Und jede Beute wird mein Gesicht tragen.

Meine Seele wird nur Dir gehören.

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