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[König!Reich!Unten!] Kapitel 4: Telefongespräch mit Baron von Görnhard– Dreiländereck Vogtland, 08. Mai 1924, Hotel „Wettiner Hof“, 21:40 Uhr


grannus
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Nachdem die Nummer eingewählt wurde, dauert es einige Momente bis die Verbindung hergestellt wurde. Dann knackt es in der Leitung (die Verbindung scheint nicht optimal zu sein, ständig knackt und rauscht es) und die bekannte Stimme des Barons von Görnhard meldet sich.

 

"Von Görnhard. Ja, bitte?"

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Hallo Lothar,

ich bin es Rudolf. Wir sind ein beinahe Zugunglück in Plauen entkommen.

Was?

Nein uns ist nichts passiert, nicht wie das letzte mal.

...

Uns geht es allen gut! Wir leben!

Es hat sich ein Mystiker Autor namens Jonas Wolff gegen unser Abteil geschmissen, der hing an unserem Fenster, Eduard und ich habe versucht den hineinzuziehen, hätten wir auch fast vor dem Mast geschafft, Eduard hatte schon die Scheibe eingeschlagen ... aber dann kam der Mast, wir waren alle voll gespritzt mit dem Blut von den armen Mann.

Der faselte irgendwas von einem König unten und das alle seine Freunde tot sind. Warte mal ich habe hier noch einen Visitenkarte vom Toten in der Hand ...

 

Nein eine Visitenkarte, die wir bei dem Toten gefunden haben, von einem Kurt von Wellershausen, wohl ein Verleger WEKS-Verlag. Sagt Dir das was?

 

Als es wieder los ging sind die Lokführer durchgedreht, nur mit Hilfe von Eddie haben wir den Zug halten können, der hat den durchgedrehten Lockführer auf seine Art beruhigt, zusammen haben die dann Lemerre gerettet und dann habe ich eine funktionierende Bremse gefunden, so das wir nicht mitten in der Stadt verunglückten.

Dann hat sich der Zugführer meine Stift, den ich von Dir zu Weihnachten bekam in den Kopf gerammt.

Nein kein Scherz, durch sein Ohr in sein eigenes durchgeknalltes Hirn. Übrigens der Stift war sehr gut, Eduard hat den wieder herausgezogen, gereinigt und der schreibt noch.

 

Das war echt unheimlich, ich dachte immer gleich müssen wir doch aus diesem Albtraum aufwachen ... aber das wurde immer wirrer und schlimmer.

 

Ja die anderen sind mehr oder weniger ok. Ja Eduard auch, kennst ihn ja, mit dem kannst Du in Kruppstahl Deinen Namen ritzen.

 

Frau Gravenstein ist erst mal Journalistin und das hilft Ihr. Es ist ja auch ein tolle Geschichte, da funktioniert die wie Frontsoldat.

 

Herr Schmidt ist wohl noch am meisten mitgenommen. Den hat die Vollbremsung hart erwischt. Ein Doktor - Dr. Senft, den wir auf der Reise kennengelernt haben, konnte sich um den kümmern. Er hat sich auch um den Lockführer "gekümmert", der war nicht gleich tot und lag zuckend mit blutigem Schaum vorm Mund auf dem Boden. Er spritzte dem was und dann war endlich Frieden. Wenn Sie mich fragen hat er dem eine Gnade erwiesen.

 

Lemerre ist ein feiner Kerl und freut sich über sein Leben, ist ja auch besser als unter die Räder zu kommen. Was? Nein das war nicht als Sprichwort gemeint, den haben Eduard und ich sozusagen fast unter dem Rädern rausziehen müssen, der Arme hing nur an meiner Hand ... kein guter Platz, wenn Sie mich fragen. Eduard kam rechtzeitig und hat den Armen, wie ein Kran wieder nach oben gehoben.

 

Nun weiß ich nicht wie lange die Behörden uns hier noch festhalten wollen. Uns läuft ja die Zeit weg. Falls wir übermorgen früh nicht loskommen, wird es für uns kaum noch möglich sein das Artefakt zu überprüfen. Haben Sie jemanden, der uns hier weiterhelfen kann?

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Baron von Görnhard ist mehr als überrascht als er von diesen turbulenten Nachrichten erfährt. Er kommt gar nicht zum Antworten, so schnell redet sein alter Freund. So hat er ihn nur ein paar Mal im Leben erlebt.....

 

Als die Atemluft in den mickrigen Lungen des Kurators versiegt, ahnt der Baron seine Chance und ergreift das Wort.

 

"Bist du sicher, dass es dir gut geht? Du scheinst mir sehr durch die Düse zu sein? Wurdet ihr verletzt? Um Himmels Willen, wer konnte ahnen, dass diese Reise solch ein Desaster für euch wird! Du weißt: dein Leben und das von Eduard ist mir mehr wert als alle Antiquitäten auf der Welt- brecht diese Reise ruhig ab wenn du das nicht schaffst [reine Floskel, der Baron weiß nur zu gut, dass Rudolf niemals locker lassen würde]. Jetzt beruhige dich erst einmal, lieber Rudolf"

 

Dann überlegt er einen kurzen Moment.

 

"Die Ermittlungen der Behören werden wohl eine Weile andauern, sagtest du? Mir scheint als wärt ihr mitten drin in den Ereignissen gewesen. Verständlich dass die Polizei euch erst einmal da behalten will. Immerhin sind zwei Menschen in eurem Beisein gestorben. So lang ist mein Arm leider nicht, dass ich Einfluss auf die Behören in Plauen nehmen kann. Tut mir leid. Aber den Namen Kurt von Wellershausen habe ich schon mal gehört, lass mich überlegen...."

 

[3 Sekunden Stille, nur das Rauschen und Knacken ist zu hören]

 

"Ja, jetzt weiß ich´s. Der ist Verleger, da hattest du Recht. Dann wird der wissen warum dieser Wolff nach Plauen fuhr."

 

[wieder eine kurze Pause]

 

"Vielleicht ist das die Lösung eures Problems! Je schneller die Polizeibehörde ihre Ermittlungen abschließt, umso eher könnt ihr wieder gehen. Wahrscheinlich weiß dieser Wellershauser mehr- immerhin war er der Auftraggeber. Sprecht auf jeden Fall mit ihm und gebt die Informationen an die Behörden weiter. Nicht vergessen! Nichts desto trotz: wenn ihr es nicht schafft, mein guter Freund, ist das auch nicht schlimm. Sehr bedauerlich, aber lieber kommt ihr mir heil nach Hause, ja? Ich selbst kenne niemanden in München mit solchen Avancen- immerhin bist DU der Spezialist für diese antiken Dinger. Kennst du niemanden, der in deinem Namen an der Auktion teilnehmen kann? Ich möchte keinen Ärger mit der Polizei- nicht zu dieser Zeit! Vergiss nicht: du repräsentierst mein Haus und meine Firma und nicht zuletzt auch mich persönlich! Mach mir keinen Unsinn, ja?"

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Ja mir geht es den Umständen entsprechend gut.

Wir sind alle im Hotel Wettiener Hof abgestiegen. Ich werde versuchen, das wir hier schnell loskommen, selbst wenn das bedeutet den Behörden die Arbeit abzunehmen.

 

Für den Notfall kann ich hoffentlich noch einen Kontakt in München aktivieren, aber mir wäre wohler, wenn wir das selber machen könnten.

 

Ich habe hier noch einen Brief vom verstorbenen. ich lese den mal vor, vielleicht fällt Dir ja noch etwas dazu ein wenn Du mit dem von Wellershausen redest.

 

[ich lesen den Brief aus den Handouts vor, den ich ja vorausplanend in meine Mappe gesteckt habe.]

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Der Baron wirkt nachdenklich als er wieder antwortet:

 

"Das klingt mehr nach einer Geschichte für Fräulein Gravenstein...sehr mysteriös. Aber leider kann ich damit selbst nichts anfangen. Ich bin zwar mal an Plauen vorbeigefahren, habe es aber nicht für interessant erachtet. Ich vertraue in dieser Angelegenheit deiner Intuition. Falls ich dir dennoch helfen kann, gebe mir telefonisch oder telegraphisch Bescheid. Aber aus reiner Neugierde: welchen Kontakt in München würdest du mit einem derart wichtigen Auftrag versehen? Keiner, der du nicht vertrauen würdest, das ist sicher."

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Am liebsten mir selber .... aber mal im ernst, ich habe einige Kontakte nach München und es gibt etwas Auswahl, nur möchte ich darüber gerne eine Nacht schlafen, bevor ich jemanden frage.

 

Übrigens Lothar - hole tief Luft

ich habe ein echt mieses Gefühl bei der Sache. Etwas stimmt da ganz und gar nicht. Es ist so, als wenn etwas lauert, um Seelen und den Verstand der Menschen zu fressen. Teilweise fühle ich mich wie ... ich weiß nicht es sind da wirklich sehr üble Sachen passiert. Ich habe Angst ... Angst das ich auch so den Verstand verlieren könnte. Mir ist klar das Wahnsinn nicht ansteckend ist, aber ... es ist alles so absurd gewesen. Ich glaube ich brauche einfach Schlaf, morgen sieht es bestimmt schon wieder ganz anders aus.

 

Ich glaube ich gehe mal wieder zu den anderen.

Gute Nacht Lothar ... ich fühle mich schon etwas besser.

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Einige Zeit lang starrt Rudolf auf den Hörer.

 

Raucht eine Zigarette.

 

Dann ruft er das Hotel in München an und informiert es über die jetztige Situation und das die Reservierungen aufrecht erhalten werden sollen.

Nach dem Gespräch geht er wieder in den Gastraum.

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