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Ähnlicher Schreibstil wie Lovecraft


Fremdwanne
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Ich finde die Festa Bücher von Howard auch sehr gut ...

 

Weil wir gerade über ihn sprechen. Gerade sind bei Festa die ersten beiden Bände von Howards Conan- Storys erschienen. Im Hardcover und im Taschenbuch.

Das Hardcover kann sich wirklich sehen lassen:

Farbiger Schutzumschlag, roter Leineneinband mit Goldprägung auf dem Titel und dem Buchrücken, Lesebändchen, durchgehend s/w von Mark Schultz illustriert und mit coloriertem Bild auf der Innenseite des Buchdeckels.

Da ist der Preis von 24,- € gerechtfertigt. Und endlich endlich Howards Werke in einer soliden Hardcoverausgabe.

Ich bin gespannt, ob Festa auch die anderen Howard- Storys bringt (Bran Mak Morn, Kull von Atlantis u.a.).

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Howard (vollständigkeitshalber, deiner Frage entsprechend eher nicht zu empfehlen)

  • Tapferkeit, Gewalt, Sword and Sorcery, Unten im Süden-Stories, selten Horror

 

Was meinst Du denn mit 'Unten im Süden'- Stories?

Wilde Natur, Waffengewalt, Roheit, im Süden lokalisiert, meist in den 20ern, Damsels in Distress, erst schießen, dann fragen - all solche Assoziation und Motive, die in den Geschichten frequentiert Anklang finden. ;) Separiert von den Sword&Sorcery-Stories und den anderen exotischeren Zyklen (in denen natürlich einige der obigen Assoziationen auch vorkommen). Hoffentlich ist das verständlicher ...

 

 

 

Ich muss gestehen, dass ich kein Fan bin. Die berühmten Conan-Geschichten habe ich zwar noch nicht gelesen, dafür aber so manche andere Geschichte. "Der Schwarze Stein", der dem Mythosgdanken unglaublich nahe kommt, ist noch das imposanteste und horrorlastigste Erzeugnis von ihm, das ich bisher gelesen habe. Sehr empfehlenswert (und zum Beispiel in "Hüter der Pforten" enthalten).

Die anderen Geschichten fand ich bei aller Mühe, ihn lieben zu lernen, nicht berauschend. Hin und wieder mal eine Perle, aber erwärmen konnte ich mich bisher nicht. Wäre natürlich toll, einen Howard-Fan mal von ihm hier berichten zu lassen. ;)

 

Für mich ist Howard der (bis heute) ungeschlagene Meister der 'Schwert- und Magie'- Geschichten. Er kann mit wenigen Worten Atmosphäre und Charaktere aufbauen. Seine Geschichten sind kraftvoll erzählt und spannend, und stecken voller Mythologie.

 

Seine Horror- Geschichten (bisher vier Bände bei Festa) sind seinen Fantasygeschichten sehr ähnlich, was die Charaktere angeht. Bei ihm wird kaum gezögert. Seine Helden packen an. Das nimmt vielen Geschichten oft das klassische Horrorfeeling. Dennoch gefallen mir seine Stories sehr. Gerade auch, wenn man sie als Kontrast bzw als 'Erweiterung zu Lovecraft oder Smith liest.

Am besten kommt der Horror in seinen Solomon Kane Geschichten durch. Da herrscht auch oftmals ein Fatalismus. Aber auch hier bleibt der Held immer ein Handelnder.

 

Finde ich sehr cool, dass du Howard so viel abgewinnen kannst. Da möchte ich jetzt auch nicht groß gegenwettern, da Fantasy an sich nicht mein Ding ist. Eben die Unterschiede zu Lovecraft und Smith machen ihn auch für mich intereressanter und trotzdem sind mir zu viele Geschichten zu banal und stereotyp. Allein das Thema von Urvätern, die noch in einem Nachfahren schlummern kommt so häufig vor, dass es mir leider langsam zum Hals heraushängt. Man muss dazu sagen, dass es mich auch so schon nicht sonderlich interessiert. Weder Pikten noch andere Völker, für die Howard so zu schwärmen scheint.

 

An seinen Serienhelden stört mich, dass er auf der einen Seite einen Storyprogress proklamiert (besonders bei Kane) und auf der anderen Seite die Geschichten wie eine Fließbandproduktion wirken, bei denen die einzelnen Stationen generisch sind. Wie oft wird Kane allein in dem Band "Die unter den Gräbern hausen" entführt? Da hat man eine gute Bilanz, denke ich. Außerdem ist fast nichts in den Reihen kontinuierlich und die Festa-Bände tragen auch nicht wirklich dazu bei, dass man die Verbindungen zwischen den Geschichten ohne weiteres erkennen kann. Wahllos sind einige Geschichte in Band x (weiß es grad nicht), ein paar andere verstreut in "Die unter den Gräbern hausen". Nix geordnet, keine Übersicht, einfach reingeklatscht ohne Sinn und Verstand. Wie bei den anderen Festabüchern (leider) auch.

 

Deine Aussage bezüglich Kane und Horror kann ich nicht nachvollziehen, aber vielleicht habe ich da auch noch nicht die richtigen Geschichten gelesen. Fatalismus ja, absolut, aber Horror? Ich muss zugeben, dass ich selbst die Bemühungen dann jetzt nicht auf dem Schirm hätte.

 

Und ich möchte klar stellen, dass ich weder Howard noch Smith mit der Erwartung lese, einen Lovecraft serviert zu bekommen. Oder es je getan habe. Das macht keinen Sinn. Ich kann aus den von dir genannten Gründen jedenfalls verstehen, wie du ihn mögen kannst, ich tue es allerdings nicht.

 

Smith mit seinem düsteren Zynismus bleibt für mich übrigens der Favorit. :)

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Ich stehe gerade im Laden, deshalb kurz hierzu:

 

@BlackDiablo Deine Aussage bezüglich Kane und Horror kann ich nicht nachvollziehen, aber vielleicht habe ich da auch noch nicht die richtigen Geschichten gelesen. Fatalismus ja, absolut, aber Horror?

 

Ganz spontan fallen mir da zwei Geschichten (inhaltlich) ein:

Die Story mit dem Gasthaus im Schwarzwald und dem mordenden Wirt.

Und die Geschichte in dem afrikanischen? Dorf mit diesen Flugmonstern.

(Titel müßte ich nachschlagen. Ich habe aber gerade keinen Band zur Hand.)

Die Geschichten haben eindeutig Horrorelemente. Das Problem bei Howard sind seine stets handelnden Helden. Sie relativieren den Horror (Grusel) oft sehr schnell. Mir gefällt diese Art.

 

Howard kann ich aber auch nicht am Stück genießen. Dann hat man wirklich das Gefühl der Themenwiederholung, das Du ja schon angesprochen hast. Besonders in seinen unheimlichen Geschichten.

Bei den Conan- Stories empfinde ich das etwas anders. Aber ich mag auch Fantasy, Histofantasy und Historische Romane. Howards archaische Themen kommen mir da sehr entgegen.

Ich mag auch seine Bildhaftigkeit, ohne das Howard in Details gehen muss. Gerade in den Kampfszenen ist er da sehr überzeugend.

Und er schafft mit wenigen Geschichten (und einem Essay) eine ganze, sehr plastische Welt, in der er seinen Conan agieren läßt. Heute brauchen die meisten Autoren dazu mindestens 1000 Seiten pro Buch und mindestens zwei Zyklen.

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Ich stehe gerade im Laden, deshalb kurz hierzu:

 

@BlackDiablo Deine Aussage bezüglich Kane und Horror kann ich nicht nachvollziehen, aber vielleicht habe ich da auch noch nicht die richtigen Geschichten gelesen. Fatalismus ja, absolut, aber Horror?

 

Ganz spontan fallen mir da zwei Geschichten (inhaltlich) ein:

Die Story mit dem Gasthaus im Schwarzwald und dem mordenden Wirt.

Und die Geschichte in dem afrikanischen? Dorf mit diesen Flugmonstern.

(Titel müßte ich nachschlagen. Ich habe aber gerade keinen Band zur Hand.)

Die Geschichten haben eindeutig Horrorelemente. Das Problem bei Howard sind seine stets handelnden Helden. Sie relativieren den Horror (Grusel) oft sehr schnell. Mir gefällt diese Art.

Okay, beide kenne ich, und ich weiß, was du meinst. Die Horrorelemente bezüglich des Genres sind da, inszeniert ist er aber (meiner Meinung nach) nicht direkt als Horror. Soll jetzt nicht implizieren, dass ich bei Lovecraft oder so permanent Gänsehaut habe, dem ist nämlich (leider) nicht so, aber die Bemühungen sind mir bei ihm wesentlich ersichtlicher. Und ich glaube, das fehlende Horrorempfinden bei Howard hängt auch tatsächlich sehr viel mit der Relativierung des Horrors zusammen.

Eine Geschichte, die diesem Inszenierungslevel nahekommt, ist "Der Schwarze Stein". Da kann ich voll nachvollziehen, dass die Geschichte den Anspruch hat, horrorlastig zu sein. Bei den anderen ist der Fokus ein anderer.

 

 

Howard kann ich aber auch nicht am Stück genießen. Dann hat man wirklich das Gefühl der Themenwiederholung, das Du ja schon angesprochen hast. Besonders in seinen unheimlichen Geschichten.

Bei den Conan- Stories empfinde ich das etwas anders. Aber ich mag auch Fantasy, Histofantasy und Historische Romane. Howards archaische Themen kommen mir da sehr entgegen.

Ich mag auch seine Bildhaftigkeit, ohne das Howard in Details gehen muss. Gerade in den Kampfszenen ist er da sehr überzeugend.

Und er schafft mit wenigen Geschichten (und einem Essay) eine ganze, sehr plastische Welt, in der er seinen Conan agieren läßt. Heute brauchen die meisten Autoren dazu mindestens 1000 Seiten pro Buch und mindestens zwei Zyklen.

Ich bin gespannt auf die Conan-Geschichten. :) Mögen sie bald in den Festabänden Thema werden!

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  • 2 months later...

Sorry wegen OT:

 

@TAFKAP: Zufällig hab ich gelesen, dass es in dem Band oder der titelgebenden Geschichte teils oder ganz um Azathoth geht. Fällt dir zufällig etwas ein, was im CthulhuWiki- Beitrag zu Azathoth ergänzenswert sein könnte?

Es wär echt cool, wenn du das dann ergänzen oder mir eine PN schreiben könntest. :)

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Leider ist es schon sehr lange her, dass ich das gelesen habe, kann mich aber an keinen krassen Widerspruch zu Lovecraft erinnern.

 

Hier der Eintrag aus dem englischsprachigen Wikipedia:

 

Thomas Ligotti's short story "The Sect of the Idiot" (1988) mentions a circle of non-human worshippers composed of wizened, hideous creatures. The story's epigram—a "quotation" from the Necronomicon—reads "The primal chaos, Lord of all... the blind idiot god—Azathoth," suggesting that it is that entity whom the creatures worship.[24]

Ligotti has stated that many of his short stories make allusions to Lovecraft's Azathoth, although rarely by that name. An example of this is the story "Nethescurial", which portrays an omnipresent, malevolent creator deity once worshipped by the inhabitants of a small island. This being slowly infiltrates the life of the story's narrator, first via a manuscript describing its cult.

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  • 4 weeks later...

Es gibt hier ein neues Buch von Thomas Ligotti: http://www.festa-verlag.de/grimscribe-sein-leben-und-werk.html

 

Ich habe noch nichts von ihm gelesen und würde mich über eine Info freuen, ob es sich lohnt.

Habe den Band gerade neben mir liegen. Das Lesebändchen klemmt in etwa im Beginn des letzten Drittels. Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll. Im gegensatz zu Lovecraft wirkt Ligotti auf mich teilweise etwas zu "geheimnisvoll" und langatmig. Es liest sich teilweise mehr wie die okkulten Romane Meyrinks (Der weiße Dominikaner o.ä.) Die erste Kurzgeschichte "Das letzte Fest des Harlekins" war klasse. Schön subtil, toller Spannungsbogen und dezenter AHA - Effekt zum Schluss. Auch die zweite Story "Die Brille im Geheimfach" behält dies bei. Was dann folgt ist bei weitem nicht schlecht, um Gottes Willen, Ligotti versteht es Stimmung zu erzeugen und er schreibt / formuliert wirklich sehr gekonnt, aber teilweise liesen ein ein paar "Durststrecken" die Kehle schon arg trocken werden. Wo Lovecraft das, was hinter dem Schleier zu liegen scheint kurz, aber doch bestimmt, umreißt erstrecken sich Ligottis Schilderungen der unheilvollen Mächte teils über mehrer Seiten. 

Wie gesagt ich bin noch nicht durch, und die Anfang macht auch Lust auf mehr, allerdings sind wirklich ein paar mMn "zähe" Stellen mit dabei (so dass ich zwischenzeitlich doch Miss Marple den Vorzug gegeben habe  :P ). Sollte meine Meinung nach der vollständigen Lektüre aber noch stark ins Positive oder Negative abweichen, melde ich mich hier die Tage nochmal. 

 

Für den Anfang würde ich empfehlen sich fürs Erste nach ner gebrauchten Taschenbuchausgabe umzusehen, da sein Stil teils schon recht eigen ist, wie ich finde. Die 28€ für die hübsche FESTA Hardcover Ausgabe kann man dann später immer noch blechen.

Edited by jjs
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Habe den Band gerade neben mir liegen. Das Lesebändchen klemmt in etwa im Beginn des letzten Drittels. Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll. Im gegensatz zu Lovecraft wirkt Ligotti auf mich teilweise etwas zu "geheimnisvoll" und langatmig. Es liest sich teilweise mehr wie die okkulten Romane Meyrinks (Der weiße Dominikaner o.ä.)

 

Das klingt doch sehr interessant. Auch wenn ich den Eindruck habe, das der Vergleich mit Meyrink für dich keine Auszeichnung ist?

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Versteh mich bitte nicht falsch, ich mag Meyrink wirklich sehr gern, zumindest das was ich bis jetzt gelesen habe (beschränkt sich momentan leider auf den bereits erwähnten Weißen Dominikaner und den Golem). Bei Meyrink, der ja tatsächlich einen "okkulten Hintergrund" hatte, find ich diese Art zu schreiben auch passend, da ich weiß, dass es Gedanken sind, mit denen er sich wohl tatsächlich befasst hat. Bei Ligotti handelt es sich meiner Meinung nach nur um den "Versuch", etwas darstellen zu wollen, wofür der menschliche Geist nicht bereit ist. Dementsprechend kommt es bei mir auch nicht so authentisch rüber. Ich sage ja auch nicht, dass mir die Kurzgeschichten von Ligotti per se nicht gefallen, ich hab gerade das was ich bis jetzt gelesen hab nochmal kurz überflogen und musste feststellen, dass diese langwierigen Schilderungen wirklich nur einen minimalen Teil des Ganzen ausmachen. Zudem kam mir bei der erneuten Durchsicht die Überlegung, ob man - wie in meinem Fall - solche Art von Literatur nicht besser zu Hause im Sessel, anstatt im Zug, lesen sollte. Vielleicht lag es daher auch an mir, dass ich die Ausführungen teils eher als ermüdend wahrgenommen habe. Aber wie gesagt, sobald ich durch bin lasse ich hier nochmal von mir hören.

 

Torshavn: Empfiehlst du von Meyrink uneingeschrenkt das ganze Werk oder hast du ein paar Favoriten?

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Torshavn: Empfiehlst du von Meyrink uneingeschrenkt das ganze Werk oder hast du ein paar Favoriten?

 

'Golem' und 'Die Walpurgisnacht' haben mir sehr gut gefallen. Ich würde ihn uneingeschränkt empfehlen. Nur mit seinen satirischen Werken kann ich nichts anfangen, da sie doch sehr dem Zeitgeist verhaftet sind. Und, in meinen Augen, heute nicht mehr funktionieren.

Aber seine unheimlichen, okkultistischen Texte mag ich.

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Ich hab 'Grimscribe - Sein Leben und Werk' von Ligotti jetzt durch. Mein Fazit: Gut geschrieben, atmosphärisch dicht, nette Ideen, mir aber teilweise zu langatmig - muss man mögen, wie so vieles. Weiß nicht ob ich es für den Preis nochmal kaufen würde...

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