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PDF Der Schwarze Prinz0 (Gaslicht) (Meinungen)


Judge Gill
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  • 2 weeks later...
Guest Seanchui

Also,

 

da ich das Werk für den Ringboten rezensieren durfte, hier ein paar meiner Eindrücke:

 

Zunächst einmal ist es tatsächlich schwer, eine spoilerfreie Inhaltszusammenstellung zu schreiben. Ich fasse hier das Abenteuer mal hinter einem Spoilertag zusammen:

 

In Paris regiert, ganz im Gegensatz zum viktorianischen England, im ausklingenden 19. Jahrhundert ein künstlerischer Freigeist, der Ausschweifungen, Exzesse und Experimentalismus fördert und einen idealen Nährboden für die kommenden, dunklen Ereignisse darstellt. Denn all die grauenhaften, aber auch wunderschönen Dinge, die in dieser Metropole geschahen und geschehen haben ein alptraumhaftes Abbild der Stadt erschaffen. Dieses dunkle Paris wird von dem schwarzen Prinzen regiert, der nun seine gierigen Finger nach der Welt der Lebenden ausstreckt.

Die Charaktere werden – wie so oft – von einem Freund kontaktiert, der das Problem eines weiteren Freundes gelöst wissen will, liegt dieser doch in einem unerklärlichen Koma. Auf der Suche nach den Hintergründen des Gesundheitszustandes des jungen Künstlers müssen die Charaktere nicht nur mit den Ausschweifungen der Pariser Künstlerszene klarkommen, nein, ihre Reise führt sie auch in das alptraumhafte Paris, das vom schwarzen Prinzen regiert wird. Hier müssen sie sich ihren Ängsten stellen, um viel Schlimmeres zu verhindern.

  • Das Abenteuer weist einige gute Ideen auf. So müssen die Charaktere – und nicht zuletzt auch ihre Spieler – einige alptraumhafte Szenen durchleben...

 

...während sie durch die Straßen des schwarzen Paris streifen. Die Aussicht, seinen Kopf an eine Guillotine zu verlieren, ist dabei nur eines der prägnantesten Vorkommnisse.

 

  • Allerdings verschenkt es auch Potential. Denn auf der einen Seite wird das von vielen Spielern hoch gelobte „Gaslicht“-Setting mit seiner ganz eigenen Atmosphäre völlig ausgehebelt, da weite Teile des Szenarios "woanders" (s. Spoiler) spielen. Auf der anderen Seite werden die Szenen in dem lasterhaften Paris des Gaslicht-Zeitalters kaum näher beschrieben und dienen nur kurzer Informationsbeschaffung.
  •  Zum dritten ist es für mich verwunderlich, dass auf mögliche Konstellationen und Motivationen der Charaktere zwar umfassend eingegangen wird, die von Pegasus eigens für Abenteuereinstige geschaffene Janus-Gesellschaft aber nicht einmal erwähnt wird?

Loben möchte ich - ein ums andere Mal - Aufbau des Abenteuers sowie Layout und insbesondere die wieder sehr hübschen Handouts!

 

 

Mein Fazit: „Der schwarze Prinz“ ist sicherlich kein schlechtes Abenteuer und man merkt dem Autor die Detailverliebtheit und Ideenvielfalt, mit der er das alptraumhafte Paris füllt, an. Allerdings macht es leider kaum etwas aus den Besonderheiten des „Gaslicht“-Settings, bleibt dadurch aber auf einfache Weise in andere Settings konvertierbar. Wer einmal „Gaslicht“-Luft schnuppern möchte, greift besser zu anderen Abenteuern, alle Anderen machen mit dieser alptraumhaften Reise aber sicher nichts falsch.

 

PS: Wer "Die Zeit der dunklen Träume" aus dem Band "Aus Äonen" kennt, der wird sich hier übrigens gleich heimisch fühlen  :)

Edited by Seanchui
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Nur ganz kurz:

- "ausgehebelt" würde ich nicht sagen, bloß weil viele Teile "woanders" spielen. "Nicht in den Vordergrund gerückt" hätte ich das als bessere Charakterisierung empfunden.

- "Janus" muss m. M. nach nicht extra reingeschrieben werden. Denn wer den Band nicht hat, dem nutzt es nichts. Und wer den Band hat kann das ganz alleine (das traue ich allen Spielleitern uneingeschränkt zu).

 

ansonsten vielen Dank für die weiterführenden Infos. Das war mir diesmal ja auch sehr schwer gefallen, da was zu sagen ohne zu verraten. :)

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Schöne Rezension, Seanchui. Danke für die Arbeit.
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