Jump to content

Spielbericht: Das verlorene Gestern (Dementophobia)


Recommended Posts

Nachdem die Spieler zuletzt das Abenteuer MorgenGrauen (http://www.foren.pegasus.de/foren/topic/23456-spielbericht-morgengrauen/) erlebt hatten, ging es nun mit nahezu denselben SC weiter. Es nahmen teil:

 

Hans-Dieter Ohnesorg (Kriegsveteran)

Hinnack Rickertsen (Matrose)

Lotte Fischer (Schauspielerin)

Mina Müller (Medizinstudentin)

 

 

Im Sanatorium (Musik: S.T.A.L.K.E.R. OST - S.A.D.)

Die Spieler wachten in zwei getrennten Schlafräumen auf, ohne Erinnerung an die letzten paar Wochen. Nach kurzer Orientierung bemerkten sie, dass sie bis auf ein Nachthemd nackt und zudem ans Bett gefesselt waren. Es gelang Hinnack mit einem glücklichen Wurf, die rechte Handfessel ein wenig aus der Verankerung zu reißen und mit einem weiteren glücklichen GE-Wurf sodann seinen linken Arm zu lösen. Er befreite sich und auch den mitanwesenden Ohnesorg, den er bis dato noch nicht kannte.

Im Raum der Frauen gelang es Mina mit einem ebenfalls bestandenen GE-Wurf ihr schlankes Handgelenk aus der Fessel zu lösen und dann sich und Lotte zu befreien. Als die beiden Duos herausfinden, dass die Türen zum Flur abgeschlossen waren, kamen erste Überlegungen auf. Ein Ideen-Wurf enthüllt, dass man vielleicht die Metall-Laschen aus den Fesseln nehmen und die Tür aufknacken könnte. Da sich aber niemand mit Schlosserarbeiten auskannte, wickelte sich Ohnesorg kurzum Stoff, um seinen Ellbogen und schlug die kleine Scheibe in der Tür ein. Der daraufhin alarmierte Pfleger sah das zerbrochene Glas, schloss die Tür auf und wurde daraufhin von Rickertsen und Ohnesorg attackiert, die aber aufgrund der Nachwirkungen der Medikation beide verfehlten. In dem Moment trommelte Lotte an ihre Glasscheibe und schaffte es so, den Pfleger im entscheidenden Moment abzulenken, sodass die Männer ihn ausknocken konnten. Ohnesorg zog sich die Kleidung des Pflegers an und nahm seine Brieftasche und den Schlüsselbund mit. Anhand des Dienstausweises sah man, dass man sich im Sanatorium Waldfrieden befand. Ohnesorg befreite die Frauen und zu viert machte man sich auf den Weg, den Flur zu verlassen.

Lotte entdeckt eine Tageszeitung und rekonstruierte anhand des Datums, dass seit ihrer letzten Erinnerung ca. 3 Wochen vergangen waren. Die Gruppe gelangte ins Atrium und beratschlagte, was weiter zu tun war. Hinnack sprach sich u.a. dafür aus, erst einmal das Stockwerk weiter zu durchsuchen. Hier brachte ich erste Hinweise auf Fluchtreflexe ein. Da sich die Gruppe nicht einig wurde und ausführlich debattierte, erklang aus dem Erdgeschoss die Stimme der Nachtschwester Marianne, die nach oben rief. Als Ohnesorg, ganz in der Rolle des Pflegers, zurückrief "Alles in Ordnung, ich bin's nur!", wurde die Gute misstrauisch und begann nach oben zu steigen. Die Gruppe eilte dann in den gegenüberliegenden Flur, wo sich u.a. die Arztbüros befanden. Vor einem Archiv blieben sie stehen und Ohnesorg versuchte, die Tür zu öffnen, doch die Vielzahl der Schlüssel war gegen ihn. Als Schwester Marianne oben angelangt war und den falschen Pfleger (samt dreier nackter Hintern in Nachtgewändern) erblickte, schrie sie um Hilfe und rannte wieder nach unten. Geistesgegenwärtig öffnete Lotte das Fenster und verknotete den Bettbezug, den sie sich gegen die Kälte mitgenommen hatte, am Rahmen. Da das Ganze von der Höhe noch nicht reichte, zog sie ihr Nachthemd aus und knotete es noch unten dran. Hinack, der auf seinen Seereisen nicht oft splitterfasernackte Frauen zu Gesicht bekam, errötete. Dann gelang der Gruppe die Flucht aus dem Gebäude und sie rannten in den Wald.

 

Im Wald (Musik: tabletopaudio.com - Forest: Night)

Die Gruppe floh ins Blaue (bzw. Dunkle) hinein. Irgendwann erklang Hundebellen und war da nicht auch kurz ein Lichtkegel zu sehen? Ohnesorg blieb plötzlich stehen und halluzinierte. Feuer...Flammen...Rauch....irgendetwas brannte. Und da erhob sich doch was aus dem Dunst! Er riss sich das Hemd herunter und atmete schwer, worauf Lotte ihn ersteinmal mit Psychologie beruhigen musste.

Als die Hunde lauter bellten, floh die Gruppe durch einen Bach. Hinack nahm die unter Kopfschmerzen leidende Mina noch auf seine Schultern und weiter ging es bis an den Waldrand.

 

Zurück in Berlin

Die Gruppe schlich sich in das Stadtgebiet hinein und suchte per Glückswurf in den umliegenden Gärten nach aushängeder Wäsche, leider ohne Erfolg. Daraufhin sprach Ohnesorg spontan den nächstbesten aus einer Tür kommenden Mann an, der ihn auch gleich hineinbat und seiner Großtante Hermine vorstellte. Die nette alte Dame gab Ohnesorg aufgrund seiner fadenscheinigen Ausrede, er, seine Frau und ein befreundetetes Pärchen wären per Zug angereist und hätten aber ihr Gepäch verloren, eine Menge alter Kleidung und ein wenig zu essen mit. Weiterhin empfahl sie eine Herberge in der Nähe. Da die Gruppe eine wenig ratlos war (und die Zeitung beim ersten Mal nicht untersucht hatte), brachte ich einen Betrunkenen ins Spiel, der vor der Gruppe zusammen klappte und ebenfalls eine Zeitung dabei hatte. Diesmal las Lotte, die sich mehr und mehr als treibende Kraft herausstellte, die Titelseite und so erfuhr die Gruppe über den Brand in der Kirche, an dem sie irgendwie beteiligt waren.

Einen Ideen-Wurf später ging man zurück zu Ohnesorgs Wohnung in Berlin. Das Haus war stark ramponiert und die Nachbarwohnung aufgrund des Ereignisse in "MorgenGrauen" völlig zerstört. Die Gruppe zog sich um und genoss einen Kaffee, während Mina den Sekretär von Ohnesorg durchsuchte und im Kalender den Namen "Schanderer" las.

Daraufhin gab es den ersten Flashback. Die Gruppe war zunächst ein wenig perplex, da ich das Ganze nicht ankündigte, gewöhnte sich aber rasch an die Situation. Das Gespräch war recht oberflächlich und als Hinack entschied, aus der Sache auszusteigen, bevor sie eigentlich begonnen hatte, zückte Schanderer das Scheckbuch, woraufhin der Flashback endete.

 

Die Gruppe entschied, dass es nicht sicher sei, in der Wohnung von Ohnesorg zu schlafen und so gingen sie in eine nahe gelegene Herberge. Nach einer ein wenig paranoiden Nacht (in der aber gar nichts passierte) und einem üppigen Frühstück, begaben die vier sich zur Wohnung von Schanderer. Als niemand aufmachte, probierte Lotte alle Klingeln einmal durch und so eilte Frau Wilhelm, die Nachbarin, herunter und öffnete ihnen.

 

Frau Wilhelm: "Oh, das tut mir leid, aber der Professor ist nicht zuhause. Er hat es an den Nerven, wissen Sie?"

die halbe Gruppe (ooc): "Nee, oder?"

Ich musste richtig grinsen und als ich dann sagte, dass Schanderer sich ebenfalls im Sanatorium befand, hatten sich das einige schon gedacht.

 

Frau Wilhelm erlaubte der Gruppe, sich in der Wohnung des Professors umzusehen. Im Arbeitszimmer fanden Lotte und Mina sowohl ihren eigenen Bericht (Flashback - Park tagsüber), als auch den Auszug aus dem Buch über Inkas (Flashback - Park nachts). Es war schön zu sehen, wie die Spieler hier rätselten, warum das Ganze so leicht ging und was sie wohl mit dem Stab gemacht hatten, nachdem sie ihn den Inkas nahmen.

 

Daraufhin ging es zur Kirche. Hinack brach kurzum die Holzplanken über dem Seiteneingang weg und stapfte hinein. Die ölige Flüssigkeit überall sorgte für erste STA-Verluste. In den Katakomben fand die Gruppe zudem das letzte Textfragment. Lotte hatte kurz eine Vision, wie sie an einer Säule gefesselt war und wie eine südländische Frau mit einem Messer auf sie zuging (dies brachte Nust'a zunächst als Antagonistin ins Spiel). Die Gruppe hatte weniger und weniger Interesse daran, den Stab wieder zu finden, wussten sie doch mittlerweile um seine unheimlichen Kräfte! Ein weiterer Ideen-Wurf ließ Ohnesorg den Park aus dem Flashback als den Berliner Tiergarten erkennen, wo die Gruppe dann auch gleich hinging.

Lotte fand die Brosche von Nust'a und als Herr Pfeffermann auftauchte, brachte ihn ein erneuter Flashback als Gasthofbesitzer ins Spiel. Die Verbindung von Lämmle und Wunderlich zu den Inkas wurde nun klarer.

 

Ein Besuch bei Lämmle (die Tür wurde kurzerhand aufgebrochen), brachte außer Müll, nicht bezahlten Rechnungen und der Tatsache, dass der gute Mann definitiv nicht vereist war, nichts zu Tage.

 

Wieder im Sanatorium:

Die Gruppe debattierte nun darüber, wie man an Schanderer im Sanatorium herankam. Brach man dort mit Waffengewalt ein? Schickte man einen Dritten, etwa Frau Wilhelm oder gar Herrn Pfeffermann? Ließ man sich etwa gefangen nehmen?

Letztendlich besuchte Lotte ihren Schauspielkollegen Franz Kalawinsky und ließ sich und Mina dabei verkleiden, sodass die beiden als die etwas konservativen Töchter von Professor Schanderer durchgingen. Die Gruppe fuhr mit Ohnesorgs Wagen erneut zum Sanatorium und während die Männer etwas nervös draußen warteten, schafften die Frauen es, ein Treffen mit dem Professor im Besuchsraum hinzukriegen.

Der gute Mann wirkte nahezu katatonisch und als sich Lotte und Mina mit ein paar ungeschickten Äußerungen verdächtig machten, bestand der Wachmann darauf, dass die Frauen ihm ihre Ausweise zeigten. Er ging mit Mina zum Wagen, während Lotte und der Professor mit einem zweiten Pfleger im Besuchsraum warten mussten. Dann eskalierte das Ganze:

Ohnesorg schlug den Kopf des Pflegers gegen das Auto, so dass dieser ohnmächtig zusammenbrach (und in den Kofferraum verfrachtet wurde), was aber zumindest den Lieferanten des Sanatoriums nicht entging. Ohnesorg und Hinack zogen daraufhin ihre Luger und stürmten in das Gebäude. Ohnesorg nahm eine Krankenschwester als Geisel, während Hinack nach oben stürmte und Lotte und den Professor abholte. Dann gelang der Gruppe die Flucht, während im Sanatorium die Alarmsirenen ertönten.

 

Das Finale:

Ohnesorg schien den Stab zu "spüren" und führte die Gruppe im Auto aus dem Wald und von Berlin weg aufs Land. Nachdem es bereits gedämmert hatte (und man den Pfleger im Kofferraum ohne Hose am Straßenrand stehen ließ), hielt die Gruppe an einem verlassenen Bauernhof. Auf einer Anhöhe bemerkte man die Inkas, die gerade Nust'a auspeitschten und Worte in einer unbekannten Sprache riefen. Ein neuer Flashback erklärte nun auch, wie die Gruppe in der Vergangenheit den Stab hatten stehlen können: Nust'a hatte ihren Bruder betäubt und der Gruppe den Weg freigemacht.

Ohnesorg und Hinack waren im Rambo-Modus und stürmten mit ihren Waffen den Hügel. Etwas mühsam hielten sie den Pulk von fast 3 Dutzend Inkas in Schach. Mina eilte zu Nust'a und befreite sie. Lotte und der Professor eilten in einen der Wagen und fanden den Stab. Darauhin schlug der Professor Lotte nieder und wiederholte das Ritual, was er damals in der Kirche bereits angefangen hatte (ein letzter Flashback enthüllte nun auch die letzten offenen Fragen).

Als der Boden begann aufzubrechen und zu leuchten, flohen die Inkas panisch in alle vier Himmelsrichtungen. Ohnesorg und Hinack schossen den Professor mit gezielten Schüssen eiskalt nieder und Hinack eilte nun zum Stab, wusste aber nicht recht, was er mit ihm anstellen sollte. Die Spalte im Boden wurde immer größer und etwas kroch daraus hervor!

Diskussionen entstanden und am Ende warfen sich Hinack und Ohnesorg den Stab gegenseitig zu, was eine leicht komödiantische Note hatte. Durch das ganze Zögern war das Wesen aus den Tiefen der Erde nun oben angekommen und zerfetzte Nust'a mit ihren Tentakeln. Daraufhin schmiss die Gruppe den Stab zurück in die leuchtenden Tiefen, woraufhin das Monster aufheulte und zerplatzte.

Der Stab war zerstört und der Professor tot - Gefahr gebannt!

 

Ende

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

Ich habe es weitergegeben, danke! :D

 

Zum Abenteuer muss ich sagen, dass es ganz klar von seiner zeitlichen Struktur lebt. Dass man bei ca. 75% einsteigt und das ganze "Vorher" in Rückblenden erlebt, ist schon ziemlich cool und mal erfrischend anders. Der Grundplot (Stab, Ausländer, Ritual, Wahnsinn) ist allerdings schon haarsträubend banal.

Zur Not suche ich nach Abenteuern, die sich mal auf eine andere Idee konzentrieren und sich anders spielen.

  • Like 1
Link to comment
Share on other sites

  • 2 weeks later...
 Share

×
×
  • Create New...