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Die Spieler wirklich "berühren" - egal mit welcher Emotion


Seraph
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Also - aus meiner Sicht ist wie bei allen Medien und Spielen das grösste Potential in der sog. "Fallhöhe" - d.h. gerade wenn Du ALLE Emotionen zulässt - nämlich auch EXPLIZIT gackern und albern sein - ERST DANN wirst Du auch andere Emotionen wie Trauer etc. bekommen.

 

Ich erinnere mich noch an eine Szene (bei der es um gefundene Fotos ging) in der die Gruppe kichernd im Chor "Hand outs, hand outs" rief und in nächsten Moment der Spielleiter mit leiser Stimme die hässlichen Gräueltaten an Kindern, die auf den Fotos zu sehen waren beschrieb. Es gab absolute Stille und Entsetzen.

 

Meiner Meinung nach kannst Du - egal was für ein ernster Spieler Du bist (Du erwähntest das ja gleich mehrfach) nicht erwarten, dass Deine Spieler nur gewisse - von Dir gewünschte Emotionen zeigen - wenn Du andere Emotionen "unterbindest".

 

Spiel MUSS Spass machen - nur dann kann es auch gruseln, Trauer erzeugen oder Schrecken verbreiten.

Fallhöhe eben....

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Wow, vielen Dank für die umfassenden Antworten, Leute.

 

Ich hatte mir schon gedacht, dass es vor allem auch auf die Spieler ankommt. Und Ruud - ja, ich bin ein ernster Spieler, aber das heißt nicht, dass ich den Cthulhu-Nazi gebe und jedes Lachen unterbinde. Auf keinen Fall! Ich gieße nur kein weiteres "Öl ins Feuer".

 

Witzigerweise hatte ich die einzige Situation, in welcher die Spieler ein wenig bestürzt (über den Tod eines NSC) waren, in einer Warhammer 40.000 Schattenjäger - Runde. Eigentlich das komplette Gegenteil zu Cthulhu!

Die Spieler waren von den Pilgern von Hay'te (einer Terrororganisation) gefangen genommen worden und in unterirdischen Katakomben aufgewacht. Aus dem Vorabenteuer hatte nur ein NSC, ein Großwildjäger namens Magyar Marshrek, überlebt. Spontan entschloss ich, diesen mit in das Folgeabenteuer zu übernehmen. Ich weiß nicht genau, wo und wie er starb, aber ich sah den Spielern deutlich an, dass es ihnen nahe ging. Mit diesem grimmigen, eigenbrötlerischen Typen hatten sie immerhin schon mehrere Gefechte bestritten und hatten stets eng zusammen gehalten. Das saß dann!

 

Was den Erzählstil anbelangt, habt ihr natürlich Recht. Ich übe gerade, hier mehr Schauspiel hineinzulegen. Nicht immer nur die Grundhaltungen des 08/15-NSCs (entweder ängstlich, betrunken-wütend oder arrogant) darzustellen, sondern zu versuchen, viel tiefer in das Wesen hineinzugehen. Mal eine Anekdote zu erzählen. Kleine Ticks anzueignen. Mal am Tisch zusammenzubrechen oder wütend aufzuspringen etc.

 

Zu den Abenteuern: von "König...reich...unten" habe ich jetzt schon mehrfach gehört, wie gut es sein soll, wobei der Plot mir jetzt beim Überfliegen im Internet nicht besonders originell oder außergewöhnlich vorkam. Aber ich lasse mich da gerne überraschen! Ansonsten setze ich vermutlich demnächst mehr auf selbstgeschriebene Abenteuer oder Kampagnen.

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Weil König-Reich-unten wiederholt erwähnt wurde: der Plot ist in der Hinsicht interessant, weil der "Feind" nicht ganz so klassisch ist wie man vermuten will. Auch ist das Abenteuer eine kleine aber feine Sandbox bei welcher die Spieler sich austoben können. Meine Forenrunde hier war ganz glücklich mit dem Abenteuer (wen es interessiert, kann sich ja dort mal umschauen ^^)

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